Bora

Buch von Ruth Cerha

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Bora

Schon seit Jahren zieht es die Schriftstellerin Mara auf die kleine kroatische Insel, deren Geruch nach Sonne, Meer, Salz und Rosmarin sie ebenso liebt wie das launische Wechselspiel der Winde. Doch dieser Sommer ist anders: Stürmischer als sonst weht die Bora, und auch Maras Leben ist aus dem Gleichgewicht geraten. Eines Morgens kommt Andrej auf die Insel, ein Fotograf ohne festen Wohnsitz, der rastlos durch die Welt reist. Seine Eltern sind wie so viele Bewohner der Insel in den 60er-Jahren vor dem Tito-Regime geflüchtet und nach Hoboken, New Jersey, ausgewandert. Mara und Andrej beginnen, sich zu umkreisen, kommen sich näher, doch als Mara immer tiefer in die Geschichte von Andrejs Familie vordringt, die von Entwurzelung und der Sehnsucht nach dem Ankommen erzählt, müssen beide eine Entscheidung treffen.
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Bewertungen

Bora wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Bora

    Inhalt:
    Mara ist Schriftstellerin und kommt seit vielen Jahren auf die kleine kroatische Insel, um dort den Sommer zu verbringen und an ihrem nächsten Buch zu arbeiten. In diesem Jahr ist ihr Kopf allerdings völlig leer und so lässt sie sich erstmal treiben.
    Andrej reist normalerweise als Fotograf durch die Welt und ist nirgendwo richtig zu Hause, aber er fühlt sich ausgebrannt und so verschlägt es auch ihn auf die Insel.
    Begleitet vom stetig wechselnden Wind lernen Mara und Andrej sich kennen und lieben und Mara taucht mehr und mehr ein in Andrejs Familiengeschichte, die eng mit der Vergangenheit der Insel verbunden ist.
    Meine Meinung:
    Ich bin auch einige Tage nach Beenden des Buches immer noch völlig hin und weg von der Atmosphäre der Geschichte. Cerha schafft es, die Stimmung dieses Inselsommers, inklusive Geräuschen, Gerüchen und Geschmäcken, so plastisch darzustellen, dass es sich anfühlt wie Urlaub zwischen zwei Buchdeckeln. Zugegeben, das momentane Wetter trägt das übrige dazu bei, dass ich mich den Charakteren unheimlich nah gefühlt und das Lesen richtig zelibriert habe, um die Insel nur ja nicht zu schnell verlassen zu müssen. Nach dem Lesen hätte ich am liebsten die Koffer gepackt und wäre sofort auf diese Insel gedüst.
    Der Großteil der Geschichte wird aus Maras Sicht erzählt, ein paar Kapitel auch aus Andrejs Sicht, sodass man einen Einblick erhält, wie unterschiedlich es den beiden mit ihrem Aufenthalt auf der Insel geht. Die Handlung ist sehr reduziert, man kocht, schwimmt, redet, es gibt ein Fest, man erforscht die Insel... im Vordergrund steht dabei, was es in den Figuren auslöst. Die Geschichte entwickelt sich langsam und behutsam, ohne zäh zu werden und fühlt sich ein bisschen an, wie ein einziger nicht enden wollender Sommertag.
    Besonders schön fand ich die absolut unkitschige und recht ungewöhnliche Beziehung zwischen Mara und Andrej. Ebenso wie die Winde Bora und Jugo sich abwechseln und der Insel ein sehr abwechslungsreiches Wetter bescheren, wechselt auch die Beziehung der beiden zueinander, sie entfernen sich, finden wieder zusammen, rütteln einander auf, missverstehen sich und behalten dabei trotzdem die ganze Zeit eine gewisse Unabhängigkeit.
    Eine weitere spannende Ebene erhält der Roman, als Andrejs Mutter auf die Insel kommt und mit ihr die Geschichte der kroatischen Auswanderer. Ohne dass man das Gefühl hat ein Geschichtsbuch zu lesen, verbindet Cerha die historischen Fakten geschickt mit den Erlebnissen der Figuren, sodass am Ende Mara mehr über "ihre" Insel weiß, Andrej mehr über seine Herkunft und er der Leser ein klein wenig mehr über kroatische Geschichte.
    Einen einzigen Kritikpunkt habe ich am Schluss dann doch noch Die Autorin neigt gelegentlich zu ausschweifenden Beschreibungen und manchmal geht es etwas mit ihr durch, sodass so ein Satz entsteht:
    […]
    Das ist für mein Gefühl des Guten zu viel, aber da es Einzelfälle bleiben, kann ich da entspannt drüber wegsehen.
    Fazit:
    Wer überwiegend rasante Handlungen mag, dem rate ich dringend ab, dieses Buch zur Hand zu nehmen, es sei denn er/sie leidet an Schlafstörungen und braucht was zur Beruhigung. Ansonsten lege ich jedem dieses Buch ans Herz, der ausspannen, sich auf eine Insel träumen und so richtig vom Wind durchpusten lassen will.
    Mein absolutes Sommerhighlight bisher, volle
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Ausgaben von Bora

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 225

Besitzer des Buches 4

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