Die Spur des Bienenfressers

Buch von Nii Parkes, Uta Goridis

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Spur des Bienenfressers

Sonokrom, ein Dorf im Hinterland Ghanas, hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Hier spricht man noch die Sprache des Waldes, trinkt aphrodisierenden Palmwein und wandelt mit den Geistern der Vorfahren. Doch eine verstörende Entdeckung und das gleichzeitige Verschwinden eines Dorfbewohners stören die ländliche Ruhe. Wäre nicht die Geliebte des Ministers in den Fall verwickelt, wäre er schon längst ad acta gelegt worden. Der Städter Kayo, Gerichtsmediziner und Anhänger wissenschaftlicher Vernunft, wird mit der Aufklärung beauftragt – schwierig für jemanden, der nicht unbedingt an Übersinnliches glaubt und zugleich von seinem Vorgesetzten an der kurzen Leine gehalten wird. Als die Situation immer unfassbarer wird, müssen Kayo und seine Ermittler einsehen, dass westliche Logik und politische Bürokratie ihre Grenzen haben.
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Bewertungen

Die Spur des Bienenfressers wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Spur des Bienenfressers

    Übersetzerin: Uta Gorides
    Verlagstext
    In Sonokrom, einem Dorf im Hinterland Ghanas, spricht man noch die Sprache des Waldes, trinkt aphrodisierenden Palmwein und wandelt mit den Geistern der Vorfahren. Doch eine überaus verstörende Entdeckung und das gleichzeitige Verschwinden eines Dorfbewohners durchbrechen die ländliche Ruhe. Wäre nicht die Geliebte des Ministers in den Fall verwickelt, wäre er schon längst ad acta gelegt worden. Der Städter Kayo, forensischer Pathologe und Anhänger wissenschaftlicher Vernunft, wird mit der Aufklärung des Falls beauftragt. Als die Situation immer unfassbarer wird, muss Kayo einsehen, dass die westliche Logik ihre Grenzen hat.
    Der Autor
    Nii Parkes wurde 1974 in Großbritannien geboren und wuchs in Ghana auf. Er schreibt Prosa und Lyrik und performt seine Texte auf den Bühnen von New York, London, Amsterdam und Paris. Nii Parkes ist Champion des Farrago UK Poetry Slam. »Die Spur des Bienenfressers« ist sein erster Roman. Er lebt in London und Accra.
    Inhalt
    Schuld an dem Schlamassel in Großvater Opanyins Dorf war das Mädchen aus dem Nachbarort, das mit einem wichtigen Minister zusammenlebte. Hätte sie das eklige Ding nicht entdeckt, wäre nie die Polizei ins Dorf gekommen. Der junge Polizist aus Accra spricht Opanyin Poku als Dorfältesten auf Englisch an und lässt es an der üblichen Höflichkeit einem alten Jäger gegenüber mangeln. Seine Ermittlungsergebnisse fallen entsprechend mager aus. Da Inspektor Donkor eines Tages gern Polizeipräsident in der ghanaischen Hauptstadt werden möchte, gibt er sich mit den dürren Fakten nicht zufrieden. In charakteristisch afrikanisch-indirekter Weise presst Donkor den jungen Gerichtsmediziner Kayo zur Hilfstätigkeit für die Polizei. Kayo, der in England studiert hat, war bei seiner Bewerbung für den Polizeidienst an der korrupten ghanaischen Bürokratie gescheitert und musste bisher mit einem Job in einem privaten Labor vorliebnehmen. Kayo braucht Geld; denn er hat mit der Unterstützung seiner Eltern im Ausland studieren können. Nun muss er im Gegenzug seiner Schwester und seinem Bruder das Studium finanzieren.
    Erster qualifizierter Gerichtsmediziner in Ghana zu sein, ist kein leichtes Brot, werden ungewöhnliche Todesfälle doch gern auf den Zufall oder Hexerei zurückgeführt. Kayo rückt in Opanyins Dorf mit einem Assistenten und modernster Ausrüstung an. Kayos Stärke ist seine Kenntnis der dörflichen Sitten und sein Respekt gegenüber Älteren. Um Kontakt zu Opanyi aufzunehmen, muss Kayo erst erklären, aus welchem Dorf seine Mutter stammt. So braucht er nur Geduld, um abzwarten, welche Geschichte ihm der alte Jäger über die Hütte mit dem merwürdigen Objekt und ihren verschwundenen Bewohner erzählen wird. Dass der verschwundene Kakaobauer Kwaku Ananse heisst, wie der aus der ghanaischen Mythologie beaknnte raffinierte Spinnenman, lässt Leser aufhorchen, die afrikanische Märchen kennen. Der Kriminalfall wird plötzlich zur Nebensache, das Geschichtenerzählen steht im Mittelpunkt. Dennoch kann Kayo am Ende Donkors besondere Wünsche befriedigen, der offensichtlich zuviel CSI gesehen hat.
    Fazit
    Der ungewöhnliche Kriminalfall die "Spur des Bienenfressers" (diese Spur ist im Roman eine Vogelfeder) wird vor opulenter afrikanischer Kulisse mit der Kraft und der Weisheit des Geschichtenerzählers aufgeklärt. In ausufernden Mäandern erzählen abwechselnd der alte Jäger Opanyi und Kayo, der Gerichtsmediziner. In den Figuren der beiden Männer lässt Nii Parkes das traditionelle und das moderne Ghana einander gegenübertreten. Aus Opanyins Dorf sind die jungen Männer längst in die Stadt gezogen, selbst der Medizinmann findet keinen Nachfolger mehr. Mit seiner modernen Ausrüstung zur Tatortuntersuchung muss Kayo im Dorf selbst wie ein Mann mit magischen Fähigkeiten wirken. Neben der Aufklärung des eigenartigen Falls gelingt es Nii Parkes, die dörfliche Atmosphäre wie auch das Temperament der Stadt Accra zwischen Tradition und Moderne mit ihren Märkten und ihrem Verkehrschaos lebendig werden zu lassen.
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Ausgaben von Die Spur des Bienenfressers

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Besitzer des Buches 3

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