Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Unterwerfung

Es ist vielleicht der umstrittenste Roman der letzten Jahre: ›Unterwerfung‹ handelt vom Zusammenprall der Kulturen und stellt Fragen zum Verhältnis von Orient und Okzident, von Judentum, Islam und Christentum – Fragen, die heute so relevant sind wie nie. Goncourt--Preisträger Michel Houellebecq präsentiert sich als furchtloser Gesellschaftsdenker, der die bestimmenden Spannungsverhältnisse unserer Epoche mit großer Ernsthaftigkeit – und zugleich mit virtuoser Ironie – ausdeutet. Er erzählt in ›Unterwerfung‹ die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François. Der Akademiker forscht im Frankreich einer sehr nahen Zukunft zu dem dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel. Es ist der Beginn einer Reise in sein Inneres.
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Bewertungen

Unterwerfung wurde insgesamt 40 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Unterwerfung

    Autor: Michel Houllebecq
    Titel: Unterwerfung
    Seiten: 272
    ISBN: 978-3-8321-6359-4
    Verlag: Dumont
    Übersetzer: Norma Cassau / Bernd Wilczek
    Autor:
    Michel Houellebecq wurde 1958 geboren. Nach der Schule arbeitete er u.a. als Informatiker bei einem Beratungsunternehmen, wechselte später ins Landwirtschaftsministerium und schrieb zu dieser zeit schon an seinem ersten Roman, diverse Gedichte und Kurzgeschichten. 2015 erschien sein Roman "Unterwerfung" an dem Tag, an dem ein terroristischer Anschlag auf das satiremagazin "Charlie Hebdo" stattfand, unter dessen Zeichnern er einen Freund hatte, der dabei ums Leben kam. Darauf hin brach Houllebecq die Bewerbung seines Romans ab und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Einige Monate später nahm er jedoch wieder einige Auftritte wahr.
    Handlung:
    Unterwerfung beschwört ein Frankreich herauf, in dem eine autoritäre muslimische Partei schleichend die Macht übernimmt – auf demokratischen Weg und mit Hilfe der intellektuellen Elite. Schonungslos und mit großer erzählerischer Kraft zeigt Michel Houllebecq in seinem bislang wohl kontroversesten Roman, wie sich die Menschen freiwillig in ein System fügen, das alle Grundwerte der westlichen Welt verneint. (Klappentext)
    Rezension:
    Schreckensszenario, Schwarz-Weiß-Denken, populistische Denke, Provokation. Als Michel Houellebecqs Roman zunächst in Frankreich erschien, überschlugen sich die Kommentatoren der Feuilletons im Kulturbetrieb. Beschrieben wird eine nicht allzu ferne Zukunft, in der ein Muslim Präsident eines laizistischen Frankreichs wird und innerhalb von Monaten das Land nach seinen Glaubensvorstellungen ausrichtet. Plötzlich sieht man in der Stadt der Liebe Frauen nur noch verhüllt, Schulen und Universitäten ohne islamischer Ausrichtung werden zu Einrichtungen zweiter Klasse, in den Zügen gibt es ein muslimisches Menü und mehrmals täglich ruft, nicht mehr vereinzelt, der Muezin zum Gebet.
    Zudem ist es auch in Frankreich nun erlaubt, mehrere Ehefrauen zu haben. Während dieser Umwälzungen begleiten wir den Literaturprofessor Francois, der nicht konvertieren will und daher seine universitäre Laufbahn beenden muss, durch die sich wandelnde Welt, die anhand der Gegensätze zu zerbrechen droht. Auch ihm stellt sich bald die Frage, ob es nicht besser ist, den islamischen Glauben anzunehmen. Wie wird er sich entscheiden?
    Die Geschichte kommt nur langsam ins Rollen und tritt dann auf der Stelle. Ein Vorankommen ist nicht erkennbar, wenn auch einige Abschnitte durchaus an erzählerischen Tempo zulegen. Houellebecq hält dies aber nicht durch, zum Leidwesen des Lesers. Dabei bürgen Handlung und darin befindliche Protagonisten durchaus Potential. Wie gerne hätte man noch mehr über die gesellschaftlichen Umwälzungen erfahren? Wie viel Spannung hätte die Reduzierung der privaten Befindlichkeiten, insbesondere der Hauptfigur, gebracht? So aber bekommt der Leser eine noch nicht ganz reife Geschichte, die zwar viel über literarische Klassiker der Franzosen philosophieren, dem gemeinen Leser aber unbefriedigt zurücklässt.
    Das Szenario wiederum ist strittig und unrealistisch, könnte jedoch von den Populisten der Welt missbraucht werden. In einer zeit wohlgemerkt, in der der Front National in die französische Nationalversammlung eingezogen und Le Pen dem höchsten Staatsamt so nahe wie noch nie ist, überall in Europa Rechtsverdreher (Sic!) in die Parlamente finden oder teilweise Regierungsbeteiligung erlangen.
    Fünfzig Seiten mehr Beschreibungen des gesellschaftlichen Wandels hätten gereicht, um die Mängel dieses Romans auszugleichen. So aber bleibt „Unterwerfung“ nicht nur ein mittelmäßig interessantes Gedankenspiel, sondern auch der Eindruck einer nicht vollständigen und zu Ende erzählten Geschichte.
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  • Rezension zu Unterwerfung

    Dieser Roman hat ja bekanntlich hohe Wellen geschlagen, wie man ja auch hier an der Diskussion sieht. Das ist nur allzu verständlich, scheint er doch die Befürchtungen der "besorgten Bürger" europaweit in einem Szenario auf die Spitze zu treiben. So oberflächlich sollte man dieses Werk aber nicht betrachten. Es handelt sich nicht um einen negativen Zukunftsentwurf, der vor einer möglichen Islamisierung warnt, sondern vielmehr um eine Abrechnung mit der gesamten Gesellschaft - vorrangig mit der intellektuellen Elite eines Landes - und der politischen Parteienlandschaft von links nach rechts. Es würde dem Roman nicht gerecht werden, würde man ihn Wort für Wort lesen und verstehen wollen. Der ironische Unterton, der ihn zu einer - zugegeben wenig komischen - Satire macht, ist zwar sehr zart, aber definitiv vorhanden und muss entsprechend verhandelt werden.
    Protagonist und Ich-Erzähler der Geschichte ist der Literaturwissenschaftsprofessor François. Er lehrt an der Universität Paris-Sarbonne und betrachtet seine Arbeit, sein Leben und die politischen Entwicklungen stets auf die gleiche kühle und zynische Art. Obwohl er noch relativ jung und in diesen ominösen besten Jahren ist, ist er sehr ernüchtert und resigniert. Seine wissenschaftliche Karriere empfindet er als mittelmäßig, sein Liebesleben als Sackgasse - weil es halt auch hauptsächlich aus Affären mit seine Studentinnen besteht - und die politische Situation betrachtet er sowieso äußerst skeptisch. Aber weniger aus Besorgnis um die Gesellschaft, sondern aus reinem Egoismus. Wegen des Aufstiegs der muslimischen Partei zieht die Familie seiner aktuellen Liebschaft nach Israel, weil es schwierig für alle Menschen mit jüdischem Glauben wird. Außerdem wird er seiner Lehrtätigkeit enthoben - wie alle Frauen und nicht muslimischen Lehrenden.
    Es ist eine sehr bedrohlich wirkende Zeit, in der die etablierten Werte auf dem Prüfstand stehen. Aber niemand scheint bereit, sich aus seiner Bequemlichkeit zu erheben und sich gegen die neuen Machthaber zu stellen. So konnte zwar der rechte Extremismus abgewandt werden, aber nur zum Preis eines religiös geleiteten Staates, der eine gemäßigte Form der Scharia einführt, das Patriarchat etabliert und insgesamt einen riesigen Rückschritt bedeutet. Doch gerade die Eliten bestehen aus Opportunisten, die sich lieber arrangieren. So auch unser Protagonist, der plötzlich gar nicht mehr so viel gegen Polygamie einzuwenden hat und sich durchaus in der Lage sieht, zum Islam zu konvertieren, wenn er dafür seine Anstellung an der islamischen Universität Paris Sarbonne wieder zurück bekommt.
    Was ich auch noch wirklich spannend fand und durchaus den negativen Ton etwas relativierend, war die Bedeutung der Literatur in diesem Buch. Für den Protagonisten ist sie ein Spiegel der Gesellschaft, er zieht die Romane des Autors, auf den er sich in seiner Forschung spezialisiert hat, oft zu Rate und erhofft sich dadurch Antworten für seine eigenen Probleme. Und so sollte auch "Unterwerfung" betrachtet werden: Es geht in dem Roman nicht darum, eine Wahrheit darzustellen oder Zukunftsprognosen zu geben. Er will Tendenzen auf die Spitze treiben - aber meiner Meinung nach nicht unbedingt die Tendenzen einer islamisierten Gesellschaft, sondern die Tendenz der westlichen Bevölkerung und vor allem der Intellektuellen zur Resignation und zur Apathie. Es ist provokant, diesen Spiegel von einer muslimischen Machtposition umrahmen zu lassen, aber genau diese Provokation löste die enorme Diskussion aus - über den Roman und damit auch über die Gesellschaft. Dennoch beantwortet der Roman die großen Fragen, die er aufwirft nicht - und welche wirklich großen Romane tun das schon? Am Ende geht es auch ihm darum, sich weder für eine rechtsextreme noch für eine islamisierte Seite instrumentalisieren zu lassen, sondern die errungenen Rechte von freier Meinungsäußerung und individueller, gleichberechtigter Entfaltung zu bewahren.
    Es gibt Sterne von mir.
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  • Rezension zu Unterwerfung

    So, nun habe ich das Buch gestern fertig gelesen. Es gefällt mir gut, hat mich aber auch nicht völlig umgehauen. Sprachlich fand ich es im Original manchmal sehr flüssig, manchmal ein bisschen zäh zu lesen, aber extrem sperrig kam mir die Sprache nicht vor. Übrigens ist mir im Original auch kein übermäßiger Gebrauch von Klammern aufgefallen - keine Ahnung, was der deutsche Übersetzer da angestellt hat. Hingegen habe ich die Hauptfigur und insgesamt die Inhalte im Buch teilweise als sehr sperrig empfunden. Es lässt sich meiner Meinung nach deswegen nicht mal eben so runterlesen, weil der Leser ständig aufgefordert wird über Politik, Philosophie, Religion etc. nachzudenken bzw. man muss den Gedankengängen erstmal einigermaßen folgen können, um sich dann eigene Gedanken dazu bilden zu können.
    Mit der Hauptfigur konnte ich mich kaum identifizieren (z.B. die bereits erwähnte Tankstellenszene), dennoch fand ich François' Werdegang interessant - letzten Endes scheint des Leben des Protagonisten genauso zu verlaufen wie sein jahrzehntelanges Studienobjekt Joris-Karl Huysmans. Auch wenn ich Französisch studiert habe, ist mir dieser Dichter bisher nicht bewusst über den Weg gelaufen, aber er war mir trotzdem während der Lektüre nicht fremd. Ein wenig schade finde ich es tatsächlich, dass sehr wenig über die sehr alltäglichen Auswirkungen des neuen Regimes in Frankreich geschrieben wird, sondern es sich hauptsächlich auf die politische und intellektuellen Ebene zu beschränken scheint. Mich hätten die konkreten Auswirkungen auf den Durchschnittsfranzosen doch sehr interessiert, aber das war wohl kein Anliegen dieses Buchs.
    Die These, dass da ein neues Römisches Reich errichtet wird, stammt übrigens, wie ich bei meiner Internetrecherche erfahren habe, von Prof. Dr. David Engels, bei dem ich tatsächlich mal ein Proseminar in Alter Geschichte hatte, der dann aber im Herbst 2008 mit 29 Professor in Brüssel für Römische Geschichte geworden ist. Sein letztes größeres Werk beschäftigt sich mit den Parallelen zwischen der Krise der EU und der Krise der Römischen Republik an ihrem Ende. Damit möchte ich mich auch bei Gelegenheit näher beschäftigen.
    So erhält "Soumission" von mir insgesamt und bin froh, mich an Houellebecq insgesamt mal rangetraut zu haben.
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  • Rezension zu Unterwerfung

    @tom leo: Sex und kulinarische Genüsse, Happenings, das Leben feiern als Ersatzreligion passt schon sehr gut. Gleichzeitig die Sehnsucht, "dass da mehr sein solle". Das durchzieht den Roman wirklich! Es täte vielen Leuten einfach mal gut, wenn sie an etwas glaubten, das größer als sie selbst ist, mehr als ihr eigener Bauchnabel.
    Ob es in diesem Zusammenhang passt? Ich meine, eine auffällig gehäufte Beschreibung des Wetters bemerkt zu haben, wie es sich ändert, was für dunkle Wolken aufziehen, welches Wetter zu erwarten ist. Ich will jetzt in Kleinigkeiten nicht etwas reinlesen, was da nicht drin steckt. Aber diese Regelmäßigkeit war doch irgendwie auffällig, trägt vielleicht zu dem besonderen Tonfall bei (immerhin sind die Gesellschaft und auch die Medien ja definitiv versessen auf Wetterberichte und "auf gutes Wetter", jeder Regentropfen: ein Weltuntergang). Wer weiß ...
    Was die Gleichgültigkeit des Erzählers (als Teil der Gesellschaft) angeht, denke ich gerade an die Szene, wo er an einer geplünderten Tankstelle auf dem Land einfach so darüber hinweg geht, dass die Leiche der Tankstellenverkäuferin auf dem Boden liegt. Ohne, etwas zu tun oder jemanden zu informieren. Ich meine: Steckt er sich nicht sogar noch irgendwelche Lebensmittel ein, ohne zu bezahlen? Mit so einem Erzähler muss man sich erstmal identifizeren können!
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  • Rezension zu Unterwerfung

    Da das Buch schon zusammengefasst und vorgestellt wurde (ich finde mich in der Rezi von Jean sehr wohl!), von mir imFolgenden eher einige zusätzliche (?) Bemerkungen und meine persönliche Meinung… :
    Zunächst einmal gestehe ich, dass ich Houellebecq wegen seines sulfurösen Rufes bislang gemieden hatte. Ein Fehler, wie ich nun feststelle, denn dieses Buch « Unterwerfung » ist überaus reich an Ideen und zeugt zudem von einer beeindruckenden Sprache. Zumindest empfand ich das extrem auf den ersten Seiten meiner französischen Ausgabe.
    Von den zahlreichen Sexszenen sollte man sich meines Erachtens nicht täuschen lassen, dass es dem Autor hier natürlich nicht um einen Erotikroman geht, sondern dass sogar dahinter noch eine andere « Absicht » (sweit ich es verstehe und das dem Autor unterstellen darf) verbirgt.
    Entgegen dem oben zitierten Klappentext vom « forschenden und suchenden » Huysmans-Forscher würde ich mal behaupten, dass von Anfang des Romans an der Erzähler François als « gleichgültiger », indifferenter Mann sich outet. Auch schildert er weitgehend die politischen Ereignisse nahezu als Zuschauer : so wird der Wahlabend ein « happening », an dem man mit einer Flasche Wein und paar Sushis ein event verfolgt. Gibt es aber eine Leidenschaft in seinem Leben so besteht sie nun vielmehr eben im Essen, Trinken und halt… im Sex. Angesichts des Zusammenhanges des Romans kann man hier durchaus von Ersatzreligionen sprechen.
    Spirituell steht da garnichts mehr auf festen Füßen, und die geistigen Wurzeln sind verlorengegangen. Und damit vielleicht auch die Widerstandskräfte gegen das, was dann das hier nicht zu verratende Ende des Romans sein wird. Ist der in Frankreich bekannte Huysmans als dekadenter Schriftsteller von ihm geliebt, so wird dieser dann nicht mehr « gefolgt » in seiner späteren Bekehrung zum Christentum, bzw zu einem anderen Leben. Es sei denn, dass man Huysmans' Kehrtwende in einer christlich geprägten Zeit einer heutigen Kehrtwende in der vom Autor beschriebenen Atmosphäre eines mehr und mehr islamisch geprägten Frankreichs vergleichen will.
    Über einen persönlichen Lebensweg hinaus bezieht sich der Roman aber auf eine Gesellschaft, die vielen Lesern grotesk, unwirklich vorkommt. Doch ist manches vielleicht gar nicht sooo unwahrscheinlich, wie es auf ersten Blick sich darbietet : der so genannte « Verlust der Werte » ist ja nicht nur ein persönlicher, sondern öffnet die Suche nach einem neuen Lebenssinn. Hier bietet der dargestellte Islam einige einfache(re) Antworten als das komplexere hier im Untergehen dargestellte Christentum. Und mit finanzieller Rückendeckung aus den Golfstaaten kommt dann hier manches zusammen und macht den Weg frei für eine andere Gesellschaft. Ich meinte zu entdecken, dass Houellebecq dafür nicht etwa ein solch aggressives islamisches Vorgehen verantwortlich macht (der neue Präsident der Wahlen von 2022 erscheint nicht extremistisch) als vielmehr eine gewisse Indifferenz, die Gleichgültigkeit politischer als auch persönlicher Art der Europäer als auch die Niederlage der Kirchen (zB), eine echte geistige Alternative zu setzen, die lebenserfüllend ist.
    Es ist kein bequemes Buch, da es einen am Ende mit vielen Fragen zurückläßt und sich auch fragen kann, wo denn nun Houellebecq selber steht. Doch genau das macht dieses Buch dann auch lesenswert, da es Diskussions- und Denkmaterial liefert. Ich brauche dabei nicht den einzelnen Passagen des Buches zunickend beizustimmen und dabei denken, dass zB die – wie einige sagen – frauenfeindlichen Aussagen des Erzählers die Meinung von Houellebecq widerspiegeln. Das halte ich für verkehrt, hier in dem Sinne den Ich-Erzähler it dem Autor kurzerhand gleichzustellen. Dafür ist Houellebecq viel zu geschickt !
    Ein Bekannter von mir sagte, dass man dieses Werk durchaus als Thesenroman beschreiben könnte. Ich bin nicht sehr firm in solchen Zuschreibungen, doch es stimmt, dass der Autor manches « zeigt und darstellen » will. Meine Aussagen hier sind nicht das « letzte Wort », sondern zeigen, wie dieses Buch das eigene Denken anregen und vorantreiben will und kann.
    Insofern herzliche Einladung zum Lesen an nachdenkliche Leser !
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  • Rezension zu Unterwerfung

    […]
    Auf jeden Fall Danke für die Rezension. War das dein erster Houellebecq? Der Mann schreibt nicht gerade direkt heruntererzählte Geschichten, wie ich nach zwei seiner Romane feststelle, und außerdem schreibt er extrem unbequem. Aus meiner bisherigen Houellebecq-Leseerfahrung würde ich sagen, dass seine pornografischen Darstellungen nichts mit Erotik zu tun haben, zumindest war es in "Elementarteilchen" so, dass er gerade anhand der exzessiven sexuellen Befreiung (und die war denkbar exzessiv im Buch dargestellt ) die menschliche Unfreiheit verdeutlicht hat.
    Du erwähnst "ständige Klammersetzung": das könnte ein Element der Metafiktion sein, also des intentionellen Verhinderns seitens des Autors, den Leser in die Geschichte abtauchen zu lassen - man soll sich als Leser dadurch immer bewusst bleiben, dass man eine Geschichte liest. Metafiktive Elemente sind sehr typisch für die literarische Postmoderne, und ich denke, man kann Houellebecq gefahrlos als Autor der Postmoderne bezeichnen.
    Auf jeden Fall ist Houellebecq ein schwieriger Autor, da gebe ich Dir recht. Wenn ich Bücher von ihm vor zwanzig Jahren gelesen hätte, hätte ich wahrscheinlich jedes einzelne davon gnadenlos an die Wand geknallt.
    Ich werde "Unterwerfung" auf jeden Fall lesen und sehen, wie es mir zusagt. Toll, dass Du Dich an Deine erste Rezension herangewagt hast - das müssen wir feiern!
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Ausgaben von Unterwerfung

Hardcover

Seitenzahl: 272

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 273

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:48h

Unterwerfung in anderen Sprachen

  • Deutsch: Unterwerfung (Details)
  • Französisch: Soumission (Details)
  • Italienisch: Sottomissione (Details)

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