Oliver Twist
Buch von Charles Dickens, Axel Monte

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Buchdetails
Titel: Oliver Twist oder Der Werdegang eines...
Charles Dickens (Autor) , Axel Monte (Herausgeber, Übersetzer, Nachwort)
Verlag: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 688
ISBN: 9783150206317
Termin: Mai 2021
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Oliver Twist
Oliver wird im Armenhaus einer englischen Kleinstadt geboren, der Vater ist unbekannt, die Mutter stirbt gleich nach der Geburt. Seine Kindheit ist trostlos. Er kommt ins Arbeitshaus, wird wenig später zu einem Sargtischler in die Lehre gegeben, ehe er nach London flieht und an eine Bande jugendlicher Taschendiebe gerät. Die Geschichte vom armen Waisenjungen, hinter dessen Herkunft sich ein tiefes Geheimnis verbirgt, zählt zu Charles Dickens’ großen Gesellschaftsromanen. Eine Anklage gegen die Grausamkeiten des Frühkapitalismus, ein politisches Märchen und ein packendes Drama. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.
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Über Charles Dickens
Charles Dickens war einer der bekanntesten Autoren der Viktorianischen Epoche. Er lebte von 1812-1870 und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater kam 1824 ins Gefängnis und die Familie folgte ihm freiwillig, da dieses damals so üblich war. Mehr zu Charles Dickens
Bewertungen
Oliver Twist wurde insgesamt 96 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Oliver Twist
- Magdalena
Oliver Twists Leben steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Wer sein Vater ist, weiß man nicht, seine Mutter, ein junges Mädchen noch, stirbt bei seiner Geburt, und Oliver landet schließlich im Armenhaus und muss, wie seinerzeit üblich, noch vor seinem zehnten Geburtstag anfangen zu arbeiten.Weiterlesen
Eines Tages hält er es nicht mehr aus und läuft davon, geht tagelang zu Fuß, will in London sein Glück versuchen. Kurz vor seinem Ziel macht er die Bekanntschaft eines Jungen, der ihn mit nach Hause nimmt und ihm Arbeit in Aussicht stellt.
Der grundehrliche Oliver ist entsetzt, als er begreift, dass Fagin, sein neuer Herr, ein Hehler und Chef einer jugendlichen Bande von Dieben ist. Verzweifelt sucht er nach einem Ausweg, doch Fagin und seine Spießgesellen sind nicht so einfach bereit, Oliver vom Haken zu lassen.
Die bewegte Geschichte des kleinen Oliver Twist dürfte zu Dickens‘ bekanntesten und beliebtesten Werken gehören, macht es dem Leser aber zu Beginn nicht leicht. Bevor es richtig losgeht mit der Handlung, muss man sich zunächst einmal durch verschlungene, verschwurbelte, ellenlange Bandwurmsätze voller philosophischer Betrachtungen kämpfen, doch es lohnt sich, das zu tun.
Dickens ist natürlich kein Mann der knappen Worte, er erzählt ausschweifend, schildert gerne und detailliert die Umgebung und die Menschen und baut das Buch unerwarteterweise so auf, dass Oliver selbst gar nicht so stark im Mittelpunkt steht, wie man es vielleicht erwarten würde, und der Erzählfokus auch oft auf wichtigen Nebenfiguren liegt. Somit erhält der Leser nicht nur ein deutliches Bild der Londoner Armenviertel und des Kleinkriminellenmilieus, sondern blickt auch in gehobenere Gegenden und noble Häuser.
Sprachlich ist die Originalversion insbesondere für heutige Leser anspruchsvoll und manchmal ein wenig umständlich, aber besser verständlich, als ich befürchtet hatte. Die umfangreichen Fußnoten in der Penguin-Ausgabe helfen zusätzlich, Anspielungen oder altmodische Ausdrücke zu verstehen. Die ebenfalls enthaltenen Originalillustrationen sind wohl eher interessant als schön zu nennen.
Ein wenig schwarzweiß kommt der Roman manchmal daher und kann auch schwülstig wirken, was sicherlich mit an der Entstehungszeit liegt. Ebenso stechen die Einstellung zu Frauen und insbesondere die Charakterisierung Fagins, der Jude ist, heutigen Lesern unangenehm ins Auge. Da war Dickens, wie viele andere, ein Kind seiner Zeit (und es wäre wohl eher unrealistisch, Mitte des 19. Jahrhunderts etwas anderes zu erwarten).
Dafür besticht er an vielen anderen Stellen durch seine Gesellschaftskritik, die er nicht selten in herrlich beißenden Spott kleidet. In dieser Deutlichkeit hatte ich das nicht erwartet.
Alles in allem ein lesenswerter Klassiker, der auch heute noch einen hohen Unterhaltungswert besitzt.
(Ich habe übrigens die Clothbound-Classics-Ausgabe gelesen, sehr hübsch! Leider kriege ich sie nicht verlinkt, mit der ISBN kommt eine andere Ausgabe.)
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