Drei Schritte nach Russland

Buch von Irina Liebmann

Cover zum Buch Drei Schritte nach Russland

Titel: Drei Schritte nach Russland

4,5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen

Verlag: Berlin Verlag

Format: Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 208

ISBN: 9783827011381

Termin: März 2013

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Bewertungen

Drei Schritte nach Russland wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Drei Schritte nach Russland

    • 15. Februar 2016 um 14:50
    Original : Deutsch, 2013
    INHALT :
    »Russland, das Land, das sich einmal die Errichtung einer neuen Welt vorgenommen hatte und nun in den Trümmerstücken davon allein dasteht. Russland, das Land meiner Mutter, und als sie gestorben war, bin ich hingefahren ...« Irina Liebmann stellt sich in diesem Buch eine so einfache wie herausfordernde Frage: Was ist Russland?
    Siebzig Jahre lang kannte die Welt nur die Sowjetunion, ihre Politik, ihre Kultur ― dort, wo einst das Zarenreich gewesen war. Nun ist die Sowjetunion verschwunden, an ihrer Stelle ist Russland erschienen, aber was ist Russland? Diese Frage führte Irina Liebmann in den letzten Jahren drei Mal zurück in das Land, in dem sie geboren wurde, das Land ihrer Mutter. (Klappentext)
    BEMERKUNGEN :
    Irina Liebmanns Biographie verweist auf eine russische Mutter, einen deutschen Vater. Auch auf erste Lebensjahre im Rußland des ausgehenden Weltkrieges in Moskau, bis zur Übersiedlung in den Osten Deutschlands und der späteren DDR, Jahre später. Während ihrer Kindheit und Jugend kam es für die junge DDR-Bürgerin dann immer wieder zu Urlauben im Lande ihrer Mutter, bei der Oma und Tante, die gar weit im Osten, noch hinter dem Baikalsee wohnten. Dies waren aber auch die einzigen Verwandten, die in Russland blieben, und 1983 kam es zu einem letzten Besuch in der Sowjetunion. In der Jetztzeit dieser Erzählung – ihre Mutter ist gerade vor vier Monate gestorben - befinden wir uns nun circa zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des roten Reiches, und in drei Schritten, das heißt : drei Besuchen, geht es im selben Jahr dreimal ins neue (?) Russland. Und die Autorin fragt sich einerseits mit den teils orientierungslosen Russen : Was ist denn nun eigentlich geschehen? Wann und warum ist denn da ein Fehler passiert? Und sie will Russland neu entdecken, es vergleichen mit manchen Bildern und Vorstellungen.
    Die drei Reisen verteilen sich auf April/Mai in Moskau, das Dezemberende, der Januaranfang in Kasan, und schliesslich einem Sommeraufenthalt auf der Datscha einer Freundin in der Nähe Moskaus. Diese drei Reisen haben jeweils ihre Schwerpunkte, die auch russischen Themen entsprechen.
    Äusserst spielerisch leicht wandelt das Erzählen zwischen Jetztzeit der Besuche, Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend in der Sowjetunion und der DDR, dann das Leben im Westen, und reflektiert, was der Deutschen in Russland auffällt, oder aber der Russin in Deutschland. Eine grosse Menge an verschiedenen Brocken und Bemerkungen erscheint dennoch seltsamerweise wie in einem Guß geschrieben.
    Ich kann nicht die Vielzahl an klugen Analysen oder hilfreichen Bemerkungen der Autorin wiedergeben, und das ist wohl auch nicht ein Platz hier dazu in einer Besprechung. Doch der Blick der Autorin kann uns etwas helfen, dieses Land, seine Vergangenheit, aber auch seine Gegenwart etwas besser zu verstehen oder anzunehmen. Der ich inzwischen fünf Mal in Russland für circa je zweiwöchige private Aufenthalte war, kann sagen, dass ich mich sehr wiederfinde mit meinen eigenen Eindrücken, und Frau Liebmann dankbar bin, es so klug und interessant weitergegeben zu haben!
    AUTORIN :
    - Irina Liebmann wurde 1943 in Moskau als Tochter des deutschen Journalisten Rudolf Herrnstadt und der russischen Germanistin Valentina Herrnstadt geboren
    - 1945 Übersiedlung der Eltern in das zerstörte Berlin
    - Kindheit und Jugend in Ostberlin, Merseburg und Halle/Saale (DDR)
    - 1961 – 1966 Studium der Sinologie in Leipzig, Abschluß als Diplom-Sinologin und Kulturwissenschaftlerin
    - 1966 – 1975 Redakteurin in der Zeitschrift „Deutsche Außenpolitik" im Ressort Entwicklungsländer. Bekanntschaft mit Rolf Liebmann, der für die Entwicklung eines authentischen DDR-Dokumentarfilms wichtig wird
    - Seit 1975 freie Autorin in Ostberlin, arbeitet zuerst für die Zeitschrift „Wochenpost“, für die sie bis 1979 zahlreiche Alltagsreportagen schreibt
    - 1988 Übersiedlung nach Westberlin
    In der Folgezeit entwickelte sie eine nicht fiktionale Prosa, die immer auch lyrisch-dramatisch ist. Spielort ihrer Werke ist meist die Mitte von Berlin als ein Ort deutscher Geschichte und Gegenwart. Sowohl in Prosa wie in Essay und Lyrik liegt ihre Stärke in der Verbindung einer poetischen Sprache mit einem wachen Blick für die erlebte Zeit.
    Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. den Aspekte-Literaturpreis und den Berliner Literaturpreis. Ihr Versuch einer Biographie des Vaters, der vor den Nazis in die UdSSR floh, und dann nach dem Kriege in Ostberlin als Journalist durchaus Stellung bezog, wurde hier schon mal von Dr Watson besprochen (sehr interessant): Irina Liebmann - Wäre es schön? Es wäre schön! Mein Vater Rudolf Herrnstadt
    Der Autorin gewidmete Page : http://www.irina-liebmann.de/
    Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
    Verlag: Berlin Verlag (12. März 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3827011388
    ISBN-13: 978-3827011381
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Ausgaben von Drei Schritte nach Russland

Hardcover

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Seitenzahl: 208

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Update: 27. März 2018 um 22:08