Professor Unrat

Buch von Heinrich Mann, Martin Stark

Bewertungen

Professor Unrat wurde insgesamt 27 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Lesenswerter Klassiker, bitterböse Satire, die entsprechend in einer übertriebenen Form dargeboten wird. Kein Highlight.

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Professor Unrat

    Die Geschichte handelt vom Gymnasiallehrer Professor Raat. Von seinen Schülern und aller Welt nur Unrat genannt.
    Unrat ein unglücklicher, kleinherziger, menschenfeindlicher Pedant ist getrieben von seinem Wunsch es seinen Schülern, von denen er sich ausgelacht und nicht ernst genommen fühlt, heimzuzahlen.
    Wie ein Tyrann herrscht er über seine Klasse und sein Horizont beschränkt sich auf das Leben in der Schule.
    Als er sich insbesondere an drei bestimmten Schülern rächen möchte, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
    Beim Versuch ihnen ein Verhältnis mit der zwielichtigen Künstlerin Rosa Fröhlich nachzuweisen gerät er, der keine Ahnung vom Leben ausserhalb der Schule hat, in deren Bann. Er verliebt sich.
    Fortan ist er getrieben von dem Wunsch sich mithilfe von Rosa an den Schülern und an seinen Mitmenschen zu rächen.
    Ein krankhafter Wunsch der sich bald ins wahnhafte wandelt.
    Das Buch liest sich trotz teilweise veralteter Sprache gut und flüssig.
    "Er ist der Tyrann, der lieber untergeht, als eine Beschränkung duldet. Ein Spottruf.....verursacht ihm blaue Flecken auf der Haut, und er braucht, um sich davon zu heilen ein Blutbad.""Dass die Lungen ringsumher einen Atem einziehn und ausstoßen, den er nicht selber regelt, durchgällt ihn mit Rachsucht."
    Erschreckend finde ich, zu sehen wie weit dieser Mensch in seinem Selbstmitleid geht und wie zerstörerisch sein Hass ist.
    Heinrich Mann , der ältere Bruder Thomas Manns verfasste den Roman 1904 und noch heute weiß dieser Plot zu fesseln.
    In meinen Augen ein sehr lesenswerter Klassiker.
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  • Rezension zu Professor Unrat

    Autor: Heinrich Mann
    Titel: Professor Unrat, erschien erstmals 1905
    Seiten: 240 Seiten, unterteilt in 17 Kapitel
    Verlag: Rowohlt Taschenbuch
    ISBN: 9783499100352
    Der Autor: (von der Verlags-Homepage)
    Heinrich Mann war der älteste Bruder Thomas Manns und wurde am 27. März 1871 als Sohn eines Lübecker Senators, Großkaufmanns und Reeders geboren. Dem Spötter seiner Zeit, dem radikalen Demokraten und leidenschaftlichen Kämpfer gegen den Nationalsozialismus, wurde, wie vielen anderen Autoren, 1933 das bittere Schicksal der Emigration zuteil, in der er noch vor einer erhofften Rückkehr in die neugegründete DDR am 12. März 1950 in Los Angeles starb.
    Sein Werk umfasst zwanzig Romane, sechs Novellenbände, sieben Essaybände, mehrere Dramen und Hunderte von zeitkritischen Aufsätzen sowie den autobiografischen Band «Ein Zeitalter wird besichtigt». Berühmt wurde er nicht zuletzt durch seinen Roman «Professor Unrat», der unter dem Titel «Der blaue Engel» mit Emil Jannings und Marlene Dietrich verfilmt wurde. Heinrich Manns Werk ist durch Balzac, Stendhal, Zola und Anatole France beeinflusst. Seine schriftstellerische Entwicklung führte vom Spätimpressionismus seiner berühmten Satire auf die Berliner Gründerzeit und ihre Gesellschaft «Im Schlaraffenland» und dem Renaissance-Roman «Die Göttinen» schließlich zu seinem meisterlichen Spätwerk «Die Jugend des Königs Henri Quatre» und «Die Vollendung des Königs Henri Quatre», das an der Gestalt eines vorbildlichen Volkskönigs die Probleme Macht und Humanität diskutiert.
    Inhalt:
    Der verwitwete Gymnasiallehrer Raat, der in der Kleinstadt schon die Väter seiner jetzigen Schüler unterrichtet hat, wird seit jeher von allen Mitbürgern insgeheim «Professor Unrat» genannt. Der strenge Lehrer trachtet nach Rache für diese tief empfundene Verunglimpfung seines Namens und pocht auf Gehorsam und Respekt seiner Person gegenüber. Dem entsprechend lässt es ihn keine Ruhe, wenn er Schülern ihre Verfehlung nicht nachweisen kann, oder schlimmer noch, wenn ihm in der Stadt ehemalige Schüler begegnen, die ihm sozusagen entwischt sind. Solange die Peiniger noch Schüler sind, kann er ihnen das Leben schwer machen, sie vernichten, oder sonstwie am Erfolg des Lebens hindern.
    Einen ganz besonderen Gegner findet er im Sohn des Konsuls Lohmann, weil dieser ihn eben nicht «Professor Unrat» nennt, sondern auf andere Art und Weise verschlagen, intelligent, renitent ist. Zufällig entdeckt Unrat ein Gedicht, das Lohmann der «Künstlerin Fröhlich» widmet. In der Hoffnung, hier eine Möglichkeit zu finden, den Schüler Lohmann zur Strecke zu bringen, macht sich Unrat auf den Weg in den abendlichen Amüsierbetrieb. Er findet die Künstlerin und verfällt ihr nach und nach. Und nun beginnt der soziale und moralische Abstieg Unrats, und er reißt sozusagen auch das halbe Bürgertum der Kleinstadt mit in den Abgrund...
    Meinung:
    Manchmal kann ich es kaum glauben, dass es zu einem Buch keinen Rezithread gibt...
    Jedenfalls ist dies ein Klassiker, den vermutlich sehr viele Leser kennen, vielleicht auch während der Schulzeit damit traktiert worden sind... Ich hatte die Geschichte bereits vor gefühlt 30 Jahren schon mal gelesen, und es hatte mir damals schon gut gefallen. Und auch heute noch bin ich von der Geschichte begeistert!
    Es handelt sich hier um eine bitterböse Satire, eine Abrechnung mit der bürgerlichen Gesellschaft, die verlogen zu sein scheint. Vordergründig gesittet, auf Titel und sozialen Status bedacht, Zucht und Ordnung – und plötzlich erscheint die «Künstlerin Fröhlich», Animierdame für die gehobene Gesellschaft, die gemeinsam mit dem rachsüchtigen Unrat die hohen Beamten, Händler und sonstwie geachtete Bürger der Stadt ausnimmt. Ich wüsste nicht, welche der beiden Personen mir unsympathischer ist, aber Heinrich Mann schafft es wunderbar, alle Personen der Geschichte glaubhaft darzustellen. Nicht komplett teuflisch, sondern rachsüchtig, aus ihrer eigenen Sicht heraus vielleicht sogar nachvollziehbar. Das scheinheilige Bürgertum staunt zunächst über Unrats Anwandlungen, aber schließlich beginnt sogar der Pfarrer sich am Glücksspiel zu beteiligen, man beleiht sich bis zum Bankrott und wettet schließlich auf den Tod anderer Leute.
    Sehr unterhaltsam, glaubhaft erzählt und natürlich kann man es auch gut als Portrait und Kritik an die Untertanenmentalität der Deutschen verstehen, die 1933 den Nationalsozialisten den Weg ebnete. Ein zeitloser Klassiker, der auch heute noch stark aufzurütteln vermag.
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Ausgaben von Professor Unrat

Taschenbuch

Seitenzahl: 251

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 243

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