44 Charles Street

Buch von Danielle Steel

Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 44 Charles Street

    Egal, wie Francesca Thayer die Zahlen dreht und wendet, ihre finanzielle Situation nach der Trennung von ihrem Freund und Geschäftspartner scheint aussichtslos. Da sie aber weder ihre Kunstgalerie noch das wunderschöne alte Haus aufgeben will, bleibt ihr keine andere Wahl, als einige Zimmer zu vermieten. Ihre erste Mitbewohnerin wird Eileen, eine junge Lehrerin, die sich regelmäßig mit Männern, die sie im Internet kennen lernt, verabredet. Anschließend folgen Chris, ein Mann in Francescas Alter, der jedes Wochenende seinen kleinen Sohn Ian zu Besuch hat und Marya, eine bekannte Kochbuchautorin, die die Gaumen ihrer Mitbewohner zukünftig mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnen wird. Diese drei völlig unterschiedlichen Menschen bringen wieder Leben in das Haus in der Charles Street, erfüllen es mit Freude und Lachen und helfen Francesca langsam über den Schmerz der zerbrochenen Beziehung hinweg. Ein Unglück, das sich niemand vorzustellen wagte, schweißt die Bewohner des Hauses letztendlich so zusammen, dass eine tiefe Freundschaft entsteht und Francesca erkennt, dass nicht nur sie vom Schicksal geschlagen wurde und andere Menschen mit noch ernsthafteren Problemen zu kämpfen haben…
    Nach langer Zeit wollte ich unbedingt mal wieder ein englisches Buch lesen, woraufhin mir meine Schwester „44 Charles Street“ von Danielle Steel empfahl. Ihr Schreibstil sei nicht allzu anspruchsvoll und unerwartete Wendungen würden für Spannung sorgen – womit sie Recht hatte.
    Die Geschichte spielt in New York, genauer gesagt in der 44 Charles Street und dreht sich um Francesca und ihre drei Mitbewohner, an die sie aufgrund eines finanziellen Engpasses nach der Trennung von ihrem Freund leerstehende Zimmer in ihrem Haus vermietet. Titel und Cover, das den Eingangsbereich eines Altbaus mit leuchtend rot lackierter Eingangstüre zeigt, könnten nicht passender gewählt sein, da es nicht nur die Geschichte von vier unterschiedlichen Personen ist, sondern auch die des Hauses.
    Die Anzahl der Protagonisten ist überschaubar. Neben Francesca, Eileen, Chris und Marya, spielen zu einem etwas späteren Zeitpunkt noch Chris‘ Sohn Ian und ein Freund von Marya eine größere Rolle. In den Nebenrollen sind Francescas Eltern, die Freundin ihres Vaters und Chris‘ Ex-Frau, wenn auch diese nur indirekt, vertreten. Die Charaktere sind durchwegs sympathisch, nur manche sind etwas zu glatt geraten. Vor allem Francesca wirkte eher langweilig auf mich, im krassen Gegensatz zu ihrer extravaganten, leicht zum Egoismus neigenden Mutter. Auch Marya und Chris sind durchwegs mit positiven Eigenschaften ausgestattet. Lediglich Eileen’s Schwäche für gefährliche Männer ist eher zweifelhafter Natur und Chris‘ einziger Fehler in seinem Leben war seine drogenabhängige Ex-Frau.
    Trotz mancher Probleme geht das Leben weiter und so nimmt es auch in der 44 Charles Street seinen Lauf. Nach der Vorstellung der Protagonisten, die das ein oder andere kleine Geheimnis aber noch für sich behalten und erst später lüften, begleitet man diese im ganz normalen Alltag. Das zweite Drittel fand ich dadurch etwas langatmig geraten, allerdings nimmt es ein jähes Ende als im Haus ein schreckliches Unglück geschieht. Anschließend kann man im weiteren Verlauf recht gut die Entwicklung der Protagonisten und die wachsende Freundschaft zwischen ihnen beobachten. Weitere unvorhersehbare Ereignisse sorgen für interessante Unterhaltung bis zum Schluss. In Bezug auf Emotionen und Entscheidungen bin ich allerdings zweigeteilt. In den meisten Situationen werden Gefühle wirklich realistisch dargestellt und man kann sich gut in die jeweilige Person hineinversetzen, doch zwischendurch gab es immer wieder Szenen, in denen ich manche Verhaltensweisen absolut nicht nachvollziehen konnte. Sehr gut hingegen stellt Danielle Steel in ihrem Roman dar, was körperliche und/oder psychische Abhängigkeiten aus einem Menschen machen können und wie sie damit, wenn meist auch unbewusst, den Menschen in ihrem Umfeld Schaden zufügen – ein Aspekt, der zum Nachdenken anregt.
    Danielle Steels Schreibstil ist einfach, da er zumeist aus relativ kurzen, leicht verständlichen Sätzen besteht und sich dadurch flüssig lesen lässt. Jeder mit durchschnittlich guten Englischkenntnissen dürfte mit dem Wortschatz keine allzu großen Probleme haben. Vieles lässt sich aus dem Zusammenhang ableiten und die Autorin macht es dem Leser insofern einfach, indem sie manche Begebenheiten öfters wiederholt. Nur in der ersten Hälfte des Buches hat sie es meiner Meinung nach zu gut gemeint und mit einigen Wiederholungen übertrieben.
    „44 Charles Street“ ist ein interessanter, schön geschriebener Roman mit spannenden Wendungen, die teilweise zum Nachdenken anregen. Bis auf die Charakterisierung einiger Personen bewegt sich die Geschichte nah an der Realität.
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Ausgaben von 44 Charles Street

Taschenbuch

 

Hardcover

Seitenzahl: 336

E-Book

Seitenzahl: 338

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:00h

44 Charles Street in anderen Sprachen

  • Englisch: 44 Charles Street (Details)
  • Polnisch: Charles Street 44 (Details)

Besitzer des Buches 1

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