Der erste Sohn

Buch von Philipp Meyer, Hans M. Herzog

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der erste Sohn

Das große Epos über den Gründungsmythos Amerikas. Eli McCullough ist der erste Sohn der neuen Republik Texas, die am 2. März 1836 gegründet wird. Seine Eltern gehören zu jenen Siedlern, die sich ins Indianerland vorwagen, ein Paradies, das alles verheißt – nur keine Sicherheit. Bei einem Comanchenüberfall wird die Familie ausgelöscht. Eli wird verschleppt und wächst bei den Indianern auf. Als diese dem Druck der Weißen nicht mehr standhalten können, kehrt er zurück in eine ihm fremde Welt …
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Bewertungen

Der erste Sohn wurde insgesamt 23 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Bei 49% des Hörbuches abgebrochen. Der Sprecher von Peter ging für mich überhaupt nicht.

    Leen

  • Eine komplexe Geschichte über mehrere Generationen, genial erzählt. Herausragend ist der Sprecher von Peter.

    Petra Lustig

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der erste Sohn

    Philipp Meyer ist mit diesem Familienepos ein außergewöhnlicher Roman gelungen. Über 150 Jahre wird die Familie McCullough begleitet. Es geht los mit der Gründung der Republik Texas am 2. März 1836. Dies ist auch der Geburtstag von Eli McCullough, welcher einige Jahre später, 1849, von den Comanchen entführt wird. Im Gegensatz zu seiner Mutter und Geschwister wird er also nicht getötet, er wird sogar in den Indianerstamm aufgenommen und als Comanche »ausgebildet«. Somit werden dem Leser äußerst interessante Einblicke in die (Gedanken-) Welt dieser Indianer gewährt.
    Das alleine wäre schon einen Roman wert, doch die Erlebnisse von Eli – aus der Ich-Perspektive erzählt – werden immer wieder unterbrochen von Tagebuchaufzeichnungen seines Sohnes Peter, der so sehr viel anders ist als sein Vater. Durch ihn werden wir Zeuge des ersten Erdölfundes auf dem Land der McCulloughs. Und dann ist da auch noch Jeanne Anne McCullough, Elis Urenkelin. Ihre Geschichte wird personal/auktorial erzählt und ist nicht minder interessant als die ihrer Vorfahren.
    Doch es gibt auch ein paar Sachen, die mich an dem Roman etwas störten. So erschien mir die Sprache der Indianer teilweise doch etwas zu modern und flapsig. Und auch andere Bemerkungen waren für meinen Geschmack unnötig unter der Gürtellinie. Überhaupt, die Übersetzung erschien mir bisweilen etwas holprig.
    Weniger gestört hat mich die doch beträchtliche Brutalität, die wenig geschönt vermittelt wird. Es waren andere, rauere Zeiten. Und man erahnt, warum die US-Amerikaner, speziell die Texaner, so sind wie sie sind.
    Technisch gibt es am eBook nicht viel auszusetzen. Lediglich die Absätze hätten deutlicher eingerückt sein können. Auch ein neuer Abschnitt ist kaum als solcher auszumachen. Als Kopierschutz kommt SoftDRM (Wasserzeichen) zum Einsatz.
    Unterm Stich ist Der erste Sohn ein sehr gutes, inhaltsstarkes Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Mir hat der wechselnde Erzählstil besonders gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, ein ehrliches und gut recherchiertes Buch zu lesen.
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  • Rezension zu Der erste Sohn

    Ich habe das Buch heute ausgelesen und ausgehört und kann mich den positiven Meinungen einfach nur anschließen.
    Von der Handlung wurde ja schon einiges berichtet, und ich möchte dem auch nichts hinzufügen, damit man erlebt, wie sich die Geschichte der Familie McCullough entfaltet und wie sich so einige Puzzlesteine am Ende zusammenfügen.
    Ich empfand das Buch als überaus detailreich und habe es genossen. Ein ganzes Kapitel widmet der Autor der Verarbeitung von Amerikanischen Bisons - kaum ein Körperteil wurde nicht genutzt (für uns kaum vorstellbar). Man erfährt so einiges über die Lebensweise der Comanchen und auch, dass es nicht nur "die einen Indianer" gab. Die Geschichte von Texas wird einem nahe gebracht, ohne, dass es irgendwie langweilig wird, weil der Autor seine Protagonisten direkt in diese Zeiten (drei Zeitebenen, die parallel erzählt werden) versetzt und er nie zu detailliert wird. Was dem Leser klar wird ist wie schonungslos auf allen Seiten vorgegangen wurde - Gewalt hier, Gewalt dort. Es wird gestohlen und gemordet und darauf nimmt der Autor auch mehrmals im Buch Bezug. Der Stärkere, der Gesündere, der Skrupellose gewinnt. Dass darin jede Menge Tragik und Ungerechtigkeit steckt, ist von vornherein klar - (es gab kein Recht). Ich fand die Handlung interessant und fesselnd und das Ende macht auf jeden Fall nachdenklich.
    Die Protagonisten fand ich wunderbar herausgearbeitet und dadurch, dass ich das Buch abschnittsweise auch als Hörbuch mit unterschiedlichen Sprechern gehört habe, hatte jede Person ihre Eigenheiten. Besonders interessant war Elis Erzählstrang, aber auch Peters Gedanken und Handlungen fand ich sehr interessant. Einzig mit der einzigen Frau im Buch bin ich zu keiner Zeit warm geworden, weshalb ich auch nicht die volle Punktzahl vergebe.
    Für wen ist das Buch eher nichts?
    Wenn man parallel erzählte Stränge nicht mag, sollte man eher nicht zugreifen - der Autor greift ziemlich konsequent zu diesem Stilmittel, denn die drei Charaktere wechseln sich in fast immer dem gleichen Schema ab. Wenn einen Gewalt in Büchern stark abstößt, ist das Buch vielleicht auch nichts. Und natürlich sollte einen die Geschichte der USA zumindest ein wenig interessieren. Der Schreibstil ist Geschmackssache, deswegen würde ich immer eine Leseprobe lesen. Mir hat er sehr gefallen, es gab einige wunderschöne Abschnitte .
    Von mir gibt es am Ende für die engl. Version Sterne.
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  • Rezension zu Der erste Sohn

    […]
    Ja, das Buch ist, besonders auf den ersten 100 Seiten, nichts für schwache Nerven. Da kann man schon mal eine Schüssel drunter halten, um das ganze heraustropfende Blut aufzufangen. Später wurde es entweder weniger drastisch, oder es setzte ein gewisser Gewöhnungseffekt ein.
    […]
    Und für mich war es der Teil des Buches, der letzten Endes die Bewertung herunter zieht. Zum einen war der Teil des jungen Eli bei den Indianern für mich irgendwie unspektakulär in dem Sinne, dass man solche Handlungen (mal besser, mal schlechter dargestellt) schon zig Mal in irgendwelchen Westernfilmen gesehen hat. Zum anderen nimmt Elis Zeit bei den Komanchen sehr viel Raum in Anspruch, hingegen weiß ich immer noch nicht wirklich, wie er zu seinem Vermögen (um nicht zu sagen "Imperium") gekommen ist. Das war dann irgendwie einfach da, mit ein bisschen Glück und Geschick. Auch seine Frau und Kinder kamen mir eher zu kurz - das lässt sich vielleicht entschuldigen, da sie ihm offensichtlich mittelprächtig egal waren, aber mich hätte das deutlich mehr interessiert, als wie man wann wo welchen Pfeil benutzt. Das macht die Geschichte an sich nicht schlecht, aber mit der Schwerpunktsetzung hadere ich an dieser Stelle eben ein wenig.
    Die Handlungsstränge von Peter und Jeannnie hingegen fand ich ganz hervorragend. Peter, der (wie man allerdings erst sehr spät erfährt) in der Stadt aufgewachsene Junge, der mit der gewaltbereiten Art seines Vaters überhaupt nichts anfangen kann und daran letztlich scheitert, ist eine willkommene Abwechslung zu den beiden anderen Hauptfiguren, die wesentlich mehr am Vorankommen des Familienunternehmens interessiert sind und dafür recht schonungslos Opfer bringen. In Elis Fall sind die Opfer die Nachbarn, in Jeannies Fall ist es eher sie selbst, hat sie doch alle Hände voll zu tun, sich in einer Männerwelt vom reichen Töchterlein zur Unternehmerin zu mausern - und das bitte vorgestern.
    Insgesamt ein gutes Buch, das sich zu lesen lohnt (entsprechende Schmerzfreiheit in Sachen Gewalt vorausgesetzt), das in meinen Augen aber an der ein oder anderen Stelle noch Potenzial zu mehr gehabt hätte.
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  • Rezension zu Der erste Sohn

    Eigentlich könnte ich es mir leicht machen und sagen, der Beurteilung von @Conor @taliesin und @Mojoh schließe ich mich 100 prozentig an. Philipp Meyer ist aber mit „Der erste Sohn“ ein wirklich beeindruckender Roman gelungen. Die Familiengeschichte der McCulloughs wird über einen Zeitraum von guten 150 Jahren, eng verwoben mit der texanischen Geschichte, erzählt. Dazu nutzt er drei verschiedene Zeitebenen. Die am weitesten zurückliegende lebt durch Eli McCullough. Als Junge wird er von Indianern entführt. Er durchlebt schreckliche Situationen, wird aber von den Comanchen auch stark geprägt. Sodass aus Eli der Gründer einer Dynastie wird, die zu Reichtum und Macht kommt. Peter, Elis Sohn und in dessen Augen ein Schwächling, steht im Mittelpunkt der zweiten Zeitebene. In diesem Part geht es um die Auseinandersetzungen mit den Mexikanern. Und schließlich taucht der Leser in das Leben von Elis Enkelin Jeanne Anne McCullough ein. Sie ist eine starke, geschäftstüchtige Frau, die erkennt, die Zukunft der Familie und damit eng verbunden die von Texas liegt nicht in der Rinderzucht sondern in der Förderung von Öl. Eines zeigen aber alle drei, ihr Leben ist ein Kampf, dem sie sich auf ganz individuelle Art stellen.
    Philipp Meyer hat eine wirklich großartige Familiensaga geschrieben. Seine Charaktere sind vielschichtig, ausgefeilt und nicht in schablonenhaft. Sie entsteigen gefühlt dem wahren Leben, haben gute und schlechte Eigenschaften und nicht alle ihre Entscheidungen sind vom Leser in Gänze nachvollziehbar. Aber auch mit den historischen Ausführen langweilt Meyer seine Leser nicht, sie sind interessant und haben immer einen Bezug zur Familie McCullough.
    “Der erste Sohn“ hat mich von der ersten Seite angesprochen und gefesselt. Es hat alles, was ich von einem guten Roman erhoffe, einen interessanten Plot, eine gute Charakterisierung der Personen und eine lebendige Sprache. Es ist einer jener Romane, die man aufgrund ihrer Vielfältigkeit, gern auch einem Re-read unterziehen kann.
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  • Rezension zu Der erste Sohn

    Ich habe gerade erst die schöne Rezension von @Conor entdeckt und da ich den Roman vor kurzem erst beendet habe, möchte ich, solange die Eindrücke noch frisch sind ein paar Worte dazu sagen.
    Ich kann mich Conors Bewertung nur anschließen. Dies ist einer der ehrlichsten Romane die ich je über die frühe amerikanische Geschichte gelesen habe. Fernab von jeglicher Glorifizierung, stellt Meyer eine schonungslose und wie ich finde sehr realistische Beschreibung dieser Zeit dar. Zuweilen sehr direkt und brutal offen wird man hier keine Helden finden. Beide Seiten kämpfen mit allen Mitteln. Nicht nur ums Überleben, sondern alle streben mit gleicher Gier nach Macht, Landbesitz und natürlich Geld. Das Wahre, Schöne, Gute existiert hier nicht und wenn es denn kurz zum Vorschein kommt, wird ihm schnell der Garaus gemacht. Diese Schonungslosigkeit der Beschreibungen verursacht schon oft Gänsehaut, aber wir alle wissen, was der Mensch dem Menschen antun kann und das schon seit langer, langer Zeit.
    Abseits von all dem hat Meyer hier in flüssiger Erzählweise und vor allem mit einem unglaublich fesselnden Spannungsaufbau, einen Roman geschrieben den man sich nicht entgehen lassen sollte. Alle Achtung......
    Direkt zu Beginn gibt es eine kurze Passage die mich sehr beeindruckt hat. Ich spoilere das mal..........
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  • Rezension zu Der erste Sohn

    Inhalt:
    Dieser Roman begeistert Amerika: Schon kurz nach seinem Erscheinen wurde „Der erste Sohn“ als „moderner amerikanischer Klassiker“ bejubelt und in einem Atemzug mit den Meisterwerken von Cormac McCarthy, John Dos Passos und Larry McMurtry genannt. Philipp Meyer erzählt die Geschichte der Eroberung des amerikanischen Westens als große Familiensaga über drei Generationen. Es ist der Kampf des texanischen Clans der McCulloughs während der letzten 150 Jahre um Land, Öl und Macht.
    (Quelle: Verlagsseite)
    Der Autor:
    Philipp Meyer, geboren 1974, stammt aus einer Künstlerfamilie, verließ vorzeitig die Schule und hielt sich mit diversen Jobs – unter anderem als Fahrradmechaniker – über Wasser. Mit 20 entschloss er sich zu einem Literaturstudium und schaffte die Aufnahmeprüfung an der Cornell University. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Broker an der Wall Street, um seine Schulden zu bezahlen. In dieser Zeit begann er zu schreiben. Ein Stipendium ermöglichte ihm einen Aufenthalt an der University of Texas, wo er seinen ersten Roman „American Rust“ (dt. "Rost") begann. Das Buch gewann den Los Angeles Times Book Prize, war das Washington Post Book of the Year, schaffte es auf diverse Bestsellerlisten und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Philipp Meyer gilt seither als einer der hoffnungsvollsten amerikanischen Nachwuchsautoren. An „Der erste Sohn“ arbeitete er über fünf Jahre. Zur Zeit ist er ein Guggenheim Fellow und lebt in Austin, Texas und New York.
    (Quelle: Verlagsseite)
    Originaltitel: The Son
    Aus dem Amerikanischen von Hans M. Herzog
    Meine Meinung:
    In seinem Roman "Der erste Sohn" erzählt Philipp Meyer von dem Aufstieg der texanischen Familie McCullough und beschreibt damit ca 200 Jahre amerikanische Geschichte.
    Eli McCullough, der hochbetagte erste Sohn, erzählt von seinem bewegten Leben. Seine Eltern gehörten mit zu den Erstsiedlern des Staates Texas, welcher 1836 die Unabhängigkeit von Mexiko erklärte. 1849 wurde seine Familie von Comanchen überfallen und ermordet, er selbst entführt und in den Indianerstamm integriert, wo er ein paar Jahre lebte.
    Zu Wort kommen auch in Form einer Tagebuchaufzeichnung sein Sohn Peter, der das Leben ab 1915 beschreibt und Elis Urenkelin Jeanne Anne McCullough, die nun 86 Jahre alt ist und über ihr Leben und ihr Bestehen als Frau in der Männerwelt nachdenkt
    Das Ganze liest sich äußerst fesselnd, wenn auch oft schonungslos und glücklicherweise ganz ohne verzerrende Indianer- oder Cowboyromantik. Beide Seiten kämpfen um's Überleben; es wird vergewaltigt und gemordet.
    "Die Weißen sind verrückt. Sie alle wollen reich sein, genau wie wir, aber sie gestehen sich selbst nicht ein, dass man nur reich wird, indem man andere bestiehlt. Sie glauben, wenn man die Menschen nicht sieht, die man bestiehlt, oder wenn man sie nicht kennt oder wenn sie nicht wie man selbst aussehen, dann ist es eigentlich kein Stehlen. "
    S.114/Zitat Toshaway
    Als Eli die Indianer verlassen muss, muss er sich erst wieder an die "weiße" Gesellschaft gewöhnen. Er gründet er eine Familie und häuft Geld und Macht an.Nicht Können oder Fleiß, sondern Skrupellosigkeit und Machtgier sind die Ursache für den Aufstieg der Familie.
    Peter hingegen hat eine andere Sichtweise wie sein Vater, er scheint unter dem Rassismus zu leiden, ist aber zu schwach, um dagegen aufbegehren und hält letztendlich doch zu den Starken. Stattdessen führt er Tagebuch, wo er seine Gedanken festhält. Er berichtet von dem Massaker an der Familie Garcia, wo es nur eine Überlebende gibt - die Jahre später vor seiner Tür steht...
    Philipp Meyer muss gut recherchiert haben; das Buch ist packend und informativ. Besonders gefallen hat mir Elis Erzählstrang, wie er über sein Leben bei den Comanchen berichtet.
    Für mich war es ein pageturner.
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Ausgaben von Der erste Sohn

Hardcover

Seitenzahl: 608

E-Book

Seitenzahl: 609

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

Hörbuch

Laufzeit: 00:20:33h

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