Geschenkt

Buch von Daniel Glattauer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Geschenkt

Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund. Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Ein so spannender wie anrührender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.
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Über Daniel Glattauer

Mit seinem Buch "Gut gegen Nordwind" gelang dem österreichischen Schriftsteller Daniel Glattauer der Sprung auf die Bestsellerlisten. Der 1960 in Wien geborene Autor studierte nach seiner Matura Kunstgeschichte und Pädagogik. Mehr zu Daniel Glattauer

Bewertungen

Geschenkt wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Geschenkt

    Dies war mein erster Daniel Glattauer und wird mit Sicherheit nicht der letzte sein, so gut hat mir das Buch gefallen.
    Gerold Plassek ist Journalist bei einer unscheinbaren Gratiszeitung und schreibt in der Rubrik "Soziales" über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte. Aus heiterem Himmel trifft dort plötzlich eine anonyme Geldspende, von nicht unerheblichen 10.000 Euro, ein. Im Umschlag der Artikel von Gerold. Und so geht es weiter: Sobald der, dem Alkohol verfallene, Schreiberling und auch sonst gestrandete Gerold, eine Sozialreportage verfasst, gibt es Geld an die jeweilige Adresse und immer anonym. Hilfe bei den Recherchen hat Gerold von seinem Sohn Manuel, der gar nicht weiß, das Gerold sein Vater ist. Nach und nach kommen sich die beiden, nach anfänglichen Kommunikationschwierigkeiten, näher und Gerold findet durch die ganzen Ereignisse, die mit der Spendengeschichte auf ihn eintreffen, wieder zurück ins Leben, trifft Entscheidungen, scheitert und kommt wieder auf die Füße.
    Daniel Glattauer erzählt einfühlsam und mit einer Prise gutem Humor eine herzergreifende wahre Begebenheit, die den Leser veranlasst, das Buch so schnell nicht wieder aus der Hand zu legen und würzt mit tiefgreifenden Denkanstößen. Das ist wirklich gut gelungen und verlangt nach mehr!
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  • Rezension zu Geschenkt

    Geschenkt - Daniel Glattauer
    Gerold Plassek arbeitet als Journalist bei einer Gratiszeitung. Wobei arbeiten eigentlich nicht das richtige Wort ist, das zu beschreiben, womit Gerold bei dem Gratisblatt die Zeit bis zum ersehnten Feierabend, und dem damit verbundenen Bier, totschlägt. Er wird dort eher auf einem Abstellgleis geparkt und mit wenig anspruchsvollen Aufgaben betraut. Das scheint ihm allerdings nichts auszumachen, denn Stress und Ehrgeiz sind für ihn Fremdwörter, und so kann er sich zwischendurch, auch ganz ohne schlechtes Gewissen, mal etwas Alkoholisches zu Gemüte führen. Man kann auch nicht behaupten, dass Gerolds Privatleben ausgefüllter ist, denn auch da tut sich, bis auf die regelmäßigen Kneipenbesuche mit seinen Kumpels, nicht viel. Gerolds behäbiges Leben bekommt eine völlig neue Wendung, als seine Exfreundin ihm nach 14 Jahren eröffnet, dass er Vater eines Sohnes ist. Da sie selbst beruflich nicht auf dem Abstellgleis gelandet ist, und für ein halbes Jahr ins Ausland geht, bittet sie Gerold darum, dass er seinen Teenagersohn nach der Schule mit ins Büro nimmt, damit der Junge dort seine Hausaufgaben erledigen kann. Mit wenig Begeisterung kommt Gerold der Bitte nach, denn für sein bequemes Büroleben kann er eigentlich keine Zeugen gebrauchen. Doch mit der Bequemlichkeit ist es sowieso vorbei, als ein anonymer Geldgeber sich von einer von Gerold verfassten Kurznotiz, über eine überfüllte Schlafstätte für Obdachlose, so angesprochen fühlt, dass er 10000 Euro in einem Umschlag spendet. Und das ist erst der Beginn einer geheimnisvollen Spendenserie, denn der anonyme Gönner scheint Gerolds Kurznotizen aufmerksam zu lesen und bei Notlagen helfend mit einem gefüllten Umschlag einzuspringen. Wer mag der anonyme Wohltäter sein? Und warum honoriert er ausgerechnet die Artikel des vermeintlichen Versagers Gerold?
    Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Gerold Plassek erzählt. Man schlüpft dadurch in die Haut des Hauptprotagonisten und taucht in seine Gedanken ein. Mit seiner Antriebslosigkeit, seiner gewöhnungsbedürftigen, bzw. nicht vorhandenen Arbeitsmoral und seinem deutlich überhöhten Alkoholkonsum, fällt es anfangs allerdings nicht ganz leicht, sich in dieser Haut auch wohlzufühlen. Denn Gerold versucht mit dem geringsten Widerstand durchs Leben zu gehen und dabei ist es ihm auch völlig egal, was sein Umfeld von ihm denkt.
    Als Sohn Manuel in sein Leben, bzw. seinen Büroalltag tritt, beginnt Gerold sich langsam zu verändern. Denn Manuel bringt die Sachen gerne auf den Punkt und hat einen äußerst kritischen Blick. Ihm entgeht auch nicht, dass Gerold gerne trinkt und ständig nach Alkohol riecht. Als die erste Spende eintrifft, und die Spekulationen beginnen, wer denn wohl der große Wohltäter sein mag, beginnt auch Manuel sich langsam für den Mann zu interessieren, in dessen Büro er jeden Nachmittag für die Hausaufgaben geparkt wird. Die langsame Annäherung zwischen den beiden wird glaubhaft beschrieben und schon bald stellt man fest, dass Gerold, der ja eigentlich wie ein totaler Versager wirkt, das Herz auf dem rechten Fleck hat und sehr humorvoll sein kann. Manchmal muss man sich zwar noch ein wenig für ihn schämen, doch er arbeitet daran, das zu ändern.
    Der Schreibstil von Daniel Glattauer ist auch in diesem Buch wieder sehr angenehm lesbar. Er wirkt locker und leicht, sodass man förmlich über die Seiten fliegt und dem geheimnisvollen Geschehen folgt. Die Grundspannung, wer wohl der anonyme Gönner sein mag, und warum er sich ausgerechnet auf Gerolds Artikel versteift, ist durchgehend vorhanden. Die weiteren Protagonisten, die man ja aus Gerolds Perspektive betrachtet, kann man sich mühelos vorstellen. Man entwickelt beim Lesen spontane Sympathien und auch Abneigungen und merkt dabei gar nicht, wie sehr man sich plötzlich mit dem vermeintlichen Versager Gerold identifiziert und mit ihm mitfiebert.
    Ich habe mich beim Lesen von "Geschenkt!" sehr gut unterhalten. Obwohl ich zugeben muss, dass ich am Anfang ein paar Startschwierigkeiten hatte, mich in der Haut von Gerold Plassek wohlzufühlen. Doch das hat sich zum Glück sehr schnell gelegt, sodass ich diesen Roman in vollen Zügen genießen konnte. Die Handlung regt zum Nachdenken an, sodass mir die Geschichte um Gerold Plassek wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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  • Rezension zu Geschenkt

    Inhalt
    Gerold Plassek, 43, freie Journalist, nicht gerade erfolgreich oder motiviert ist und einen gewaltigen Hang zum Alkohol hat, hat gerade erfahren, dass er einen 14 jährigen Sohn hat. Da dessen Mutter für ein halbes Jahr nach Afrika gegangen ist, soll er am Tag mehrer Stunden mit dem Jungen verbringen. Manuel hat keine Ahnung, dass der Trunkenbold tatsächlich sein Vater ist, und so soll es auch erstmal bleiben. Als dann aber etwas Ungewöhnliches geschieht, dass jemand wegen Gerolds Artikel Geld spendet, beginnt sich sein Leben zu verändern. Immer wieder treffen Spenden wegen seiner Arbeiten ein und Gerold wird zu einer begehrten Person. Endlich kann er allen beweisen, dass er doch kein Versager ist. Manuel freundet sich immer mehr mit ihm an und es gibt sogar die Aussicht auf eine mögliche Beziehung. Doch wer ist für diese Glück verantwortlich und wieso hat sich derjenige gerade Gerold ausgesucht?
    Meine Meinung
    "Geschenkt" ist mein erstes Buch von Daniel Glattauer. Vorab hat ich viele begeistert Stimmen zu seinen Büchern gehört, was mich neugierig macht. Auch der Klappentext klang nicht übel, weshalb ich mein Glück mit dem Autor versuchen wollte.
    Gerold Plassek ist ein erfolgloser freier Journalist einer Gratiszeitung. Seine Frau hat ihn verlassen und ist inzwischen mit einem anderen Mann verheiratet. Seine Tochter, Florentina, hält ihn für einen Versager, der die meiste Zeit eh nur betrunken ist. Nun erfährt er auch noch, dass er einen 14 jährigen Sohn hat, mit dem er Zeit verbringen muss. Doch Manuel beginnt ihn auch anzutreiben. Irgendwann gehen anonyme Spenden bei den Projekten ein, über die Gerold geschrieben hat. Jemand hat sich entschlossen über diese Artikel zu helfen. Doch nicht nur den Projekten wird geholfen, denn Gerold beginnt sich zu verändern. Er sucht sich einen besseren Job und verbringt mehr Zeit mit seinen Kindern, nur vom Alkohol kann er sich nicht trennen. Sein Leben verändert sich, doch er hat keine Ahnung, wer dies eingeleitet hat, oder weshalb.
    Gerold ist ein Mann, der sich selbst hat fallen lassen. Er kennt seine Situation, hat aber keinerlei Ambitionen etwas daran zu ändern. Die Faulheit und Trunkenheit sind zu seinem Alltag geworden. Erst mit Manuel und den Spenden erkennt er, dass sein Leben auch anders aussehen könnte. Davon angetrieben, kämpft er sich nach und nach aus seiner Benommenheit hervor und beginnt die Welt mit anderen Augen zu betrachten. Endlich wagt er sich auch auf ein Date und darf auf mehr hoffen.
    Daniel Glattauer beschreibt das Leben eines Mannes, der sich selbst beinahe aufgegeben hat und sich nun mit etwas Hilfe von Außen erneut zurück kämpft um zu erkennen, dass es noch Hoffnung gibt. Er stellt Gerold als einen Mann dar, der Tag für Tag in seiner Routine verkümmert und sich auch nur all zu gern einen Drink genehmigt. Wenn man so von ihm liest, könnte man sich gut vorstellen, dass er einen Bierbauch besitzt und ein ungepflegtes Äußeres vorzeigt.
    Die Geschichte selbst, strotzt nicht gerade vor Spannung. Eigentlich ist diese gar nicht vorhanden. Viel mehr ist es die Neugier des Lesers, die ihn dazu bringt immer weiter zu lesen. Man will schließlich erfahren, wie Gerold sich entwickelt, wie seine Beziehung zu seinen Kindern sich verändert und natürlich auch, wer denn der geheimnisvolle Geldspender ist. Was die letzte Sache angeht, so bleibt das Geheimnis doch bis zur letzten Seite bestehen. Eine wirkliche Auflösung findet sich ebenfalls nicht, viel mehr ist es eine Andeutung, die der Leser für sich selbst aufschlüsseln soll.
    Aus der Perspektive von Gerold, erfährt man von seinen Gefühlen und Gedanken. Er ist es, der dem Leser die ganze Situation näher bringt. Er selbst bemerkt auch, dass er kleine Schritte aus seiner Tristheit tut. Zu gerne zeigt er seinen Stolz als Manuels Vater, traut sich aber nicht dem Jungen selbst seine Rolle zu offenbaren. An manchen Stellen darf man sich tatsächlich fragen, wieso er es nicht sagt.
    Beim Lesen des Klappentextes hat sich eine gewisse Erwartung auf die Geschichte eingestellt. An sich ist die Handlung gar nicht so übel, es ist viel mehr der Schreibstil, der mich beim Lesen aufhielt. Es war eine wahre Langatmigkeit. Stellenweise hat man sich gefragt, weshalb manche Szenarien überhaupt nötig waren, wenn sie zum Gesamtbild nicht wirklich etwas beigetragen haben.
    Fazit
    Glattauers neues Buch, wenn auch nicht langweilig von der Handlung her, Konnte wegen des langatmigen Schreibstils, nicht völlig überzeugen. Wenn der Autor schon eine Geschichte über einen Mann schreibt, der Veränderungen in seinem Leben erfährt, hätte er ihm auch mit seiner Trunksucht helfen können.
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  • Rezension zu Geschenkt

    Ein Mann wächst mit seinen Aufgaben oder das Wunder von Braunschweig
    Nach der bekannten und unvergesslichen Liebesgeschichte von Emmi und Leo („Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“) und einem Abstecher ins Krimi-Genre („Ewig Dein“) legt Daniel Glattauer seinem neuen Roman „Geschenkt“ nun eine wahre Begebenheit zugrunde, das sogenannte Wunder von Braunschweig.
    Seit 2011 erhalten in Braunschweig und Umgebung soziale, vor dem Aus stehende Einrichtungen per Brief anonyme Finanzspritzen. Auch in Not geratene Einzelpersonen werden bedacht. Man vermutet, dass Zeitungsartikel, die auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen und den jeweiligen Spendenbriefen beiliegen, die nicht enden wollende Spendenserie auslösen.
    In „Geschenkt“ spielt diese ursächliche Rolle der Wiener Journalist Gerold Plassek, Anfang 40 und vom Leben nicht gerade verwöhnt. Sein berufliches Dasein fristet er in einer Gratiszeitung, im Privaten ist er neben einigen gescheiterten Beziehungen dem Alkohol nicht ganz abgeneigt. Zu alledem muss er auch noch auf seinen 14-jährigen Sohn aufpassen, von dem er bis dato gar nichts wusste.
    Daniel Glattauer lehnt sich in seiner Erzählung im Großen und Ganzen an die realen Vorgaben an und gibt dem Geschehen Schwung und Lebendigkeit, indem er nüchterne Tatsachen mit sympathischen Figuren verbindet. Er schafft es auf brillante Art und Weise, einen Anti-Helden zum Helden werden zu lassen, eine heranreifende Vater-Sohn-Beziehung darzustellen und zugleich die Spannung bis zum Ende zu halten, denn das Rätsel um den wahren Spender wird erst auf der letzten Seite gelöst.
    Verschmitzt und gewieft, zynisch und zum Teil sarkastisch und dennoch nie oberflächlich zeigt sich der ureigene Erzähl- und Schreibstil des Autors, so dass das Lesen einfach nur Freude bereitet. Sätze wie "Schon der Gedanke an einen Gedanken daran war denkunmöglich." stammen eindeutig aus seiner Feder und sind typisch für den in meinen Augen ganz besonderen Schriftsteller. Kurze Kapitel mit prägnanten Überschriften regen außerdem zum Weiterlesen an.
    Ich trauere ja immer noch Emmi und Leo hinterher. Trotzdem habe ich „Geschenkt“ sehr gern gelesen, mich gut unterhalten gefühlt und an keiner Stelle Langeweile verspürt.
    Der Roman hat alles, was mein Leserherz begehrt: Eine vernünftige Handlung mit Hintergrund, liebenswerte Akteure, ein Hauch von Romantik, kluger Wortwitz und zu guter Letzt einen durchdachten Reigen, der eine anrührende Geschichte umschließt.
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Ausgaben von Geschenkt

Hardcover

Seitenzahl: 335

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

E-Book

Seitenzahl: 336

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:38h

Besitzer des Buches 48

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