Refugium

Buch von Claire Beyer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Refugium

In einem offenen Gespräch zwischen Robert Feldwehr und seiner Frau Claudia hätte die Wahrheit zutage treten können, dass eine unbestimmte Sehnsucht in ihnen größer geworden war als die Angst, den anderen zu verlieren. Doch während Robert im schwedischen Winter für eine deutsche Firma Autos erprobt, erhält Claudia einen Anruf. Ihr Mann ist von einer Testfahrt nicht zurückgekehrt. Und damit nicht genug: Die schwedische Polizei verdächtigt den spurlos Verschwundenen der Fahrerflucht mit Todesfolge. So will ihn nicht nur sein Arbeitgeber Hanno von Loose, sondern auch der knorrige norrländische Kommissar Kostkola schnell aufspüren. Claudia fliegt kurz entschlossen nach Lappland und macht sich dort, in der eisig idyllischen Kleinstadt Arjeplog, auf die Suche. In der überwältigenden und harten Schönheit der Landschaft Nordschwedens wächst in ihr der Wunsch, einen Ort zu finden, der ihr vor Enttäuschung und Verschwinden Schutz gewähren kann. Schließlich findet sie so ein Refugium bei Birgitta, einer lebensklugen Einheimischen, die ihre engste Verbündete wird. In leisen Tönen erzählt Claire Beyer von Zeiten des Festfrierens und Auftauens, von Verlust und der übermächtigen Allgegenwart des Nichtgesagten. Die reizvollen, lebensnahen Figuren des spannungsvollen Romans verbinden sich dabei mit der Faszination der Landschaft Nordschwedens, gleichermaßen geduldig unter der Schneedecke harrend, bis die Wärme sie schmelzen lässt.
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Bewertungen

Refugium wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Refugium

    Inhalt (Quelle amazon.de):
    In einem offenen Gespräch zwischen Robert Feldwehr und seiner Frau Claudia hätte die Wahrheit zutage treten können, dass eine unbestimmte Sehnsucht in ihnen größer geworden war als die Angst, den anderen zu verlieren. Doch während Robert im schwedischen Winter für eine deutsche Firma Autos erprobt, erhält Claudia einen Anruf. Ihr Mann ist von einer Testfahrt nicht zurückgekehrt. Und damit nicht genug: Die schwedische Polizei verdächtigt den spurlos Verschwundenen der Fahrerflucht mit Todesfolge. So will ihn nicht nur sein Arbeitgeber Hanno von Loose, sondern auch der knorrige norrländische Kommissar Kostkola schnell aufspüren. Claudia fliegt kurz entschlossen nach Lappland und macht sich dort, in der eisig idyllischen Kleinstadt Arjeplog, auf die Suche. In der überwältigenden und harten Schönheit der Landschaft Nordschwedens wächst in ihr der Wunsch, einen Ort zu finden, der ihr vor Enttäuschung und Verschwinden Schutz gewähren kann. Schließlich findet sie so ein Refugium bei Birgitta, einer lebensklugen Einheimischen, die ihre engste Verbündete wird. In leisen Tönen erzählt Claire Beyer von Zeiten des Festfrierens und Auftauens, von Verlust und der übermächtigen Allgegenwart des Nichtgesagten. Die reizvollen, lebensnahen Figuren des spannungsvollen Romans verbinden sich dabei mit der Faszination der Landschaft Nordschwedens, gleichermaßen geduldig unter der Schneedecke harrend, bis die Wärme sie schmelzen lässt.
    Meine Meinung:
    Ausgehend von der Inhaltsangabe zum Buch hatte ich fast den Eindruck, da sei mal wieder große Literatur auf deutschem Boden entstanden. Ich sag’s einfach mal so: Nein, das ist sie nicht. Denn wenn wer erwartet, dass da eine tiefsinnige Aufarbeitung zum Thema Verlust nach langjähriger Ehe stattfindet, der wird umsonst warten bei dieser Lektüre. Das Buch tut zwar oberflächlich so, als würde es Gefühle aufarbeiten, aber wenn man genauer hinschaut, ist der Verlust des Ehemannes schlichtweg nur ein Vorwand, um den Leser in eine strahlend weiße Natur mit glitzernder Kälte zu zerren und ihn dann zusammen mit der Protagonistin in die kuschelige Wärme am Kachelofen zu setzen, das Ganze in finanziell voll versorgter Atmosphäre in einem architektonisch geschmackvollen Haus mit erlesener Inneneinrichtung und ach so wundervollen Menschen. Mehr ist da nicht.
    Dass der Ehemann verschwunden ist, wird zwar ein paar Mal beseufzt von der Ehefrau, aber ansonsten gibt sie sich problemlos der wunderbaren winterlichen Landschaft, dem gepflegten Ambiente und den wundervollen Menschen hin. Dabei geht es ihr auch nicht sonderlich nahe, dass der ältere Sohn sich augenscheinlich in ziemlichen Problemen befindet. Die Autorin scheint das Faible ihrer Protagonistin für erlesenes schwedisches Möbel-Ambiente nicht weiter stören zu wollen und segnet kurzerhand ihre Figuren allesamt im Buch mit mehr als ausreichendem Wohlstand ab, damit durch finanzielle Absicherung der Genuss am holzscheiteknisternden, wohlig-warmen Ambiente ungetrübt bleiben möge, während draußen die eisigen und ungemütlichen Winterstürme Schwedens toben. Auch die Probleme des älteren Sohnes werden mal eben so durch einen Aufenthalt in einer Entzugsklinik weggewischt und ausgelöscht, sodass auch für ihn nun der direkte Weg in den Erfolg freisteht. Dass dann am Ende das Mysterium um den verschwundenen Ehemann in einer Weise aufgeklärt wird, die einem reibungslosen Neuanfang der Protagonistin in den glücklichen und zufriedenen Rest ihres Lebens nicht im Wege steht und keine Anpassungen ihrerseits an eine unbequeme Realität erfordert, hat mich deshalb in keiner Weise erstaunt.
    Noch ein Punkt, bei dem man sehen kann, dass alles im Buch darauf abzielt, wohlig-geschmackvolles Ambiente zu schaffen: da gibt es zum Beispiel den angeblich wichtigsten Laden im Ort, den Krämerladen, der vollgestopft ist mit allem, was irgendwie zum Leben nötig ist in diesen winterlich-harschen Gefilden, ganz im Stile eines Ladens, wie man ihn sich immer beim Lesen der Bullerbü-Bücher vorgestellt hat. Gleichzeitig gibt es aber an einem solch verlassenen Fleckchen, wo es offensichtlich nicht einmal einen Mini-Supermarkt gibt (tja, Neonleuchten in Lagerhallenatmosphäre sind eben nicht skandinavisch-geschmachvoll-gediegen), einen Dekoladen, der mit erlesensten und geschmackvollsten Artikeln zur Inneneinrichtung in vollendeter skandinavisch-nüchterner Ästhetik aufwartet.
    Wer gerne ein oberflächliches Buch mit viel schwedisch-gediegener und geschmackvoller Atmosphäre lesen möchte, in dem die Figuren im Buch ernsthafte Probleme mit der für Seifenopern typischen Leichtigkeit überwinden und wer sich dabei noch gerne mit zwei oder drei Zeilen aus Tranströmer-Gedichten über das komplette Fehlen von Tiefgang hinwegtäuschen lassen will, der sollte sich Claire Beyers Refugium keinesfalls entgehen lassen: 250 schnell zu lesende Seiten voll kuschelig-seichter Unterhaltung sind zu genau diesem Zweck voll zu empfehlen. Nur sollte man bitte folgendes nicht verwechseln: das Buch stellt weder ein außergewöhnliches noch eindrucksvolles literarisches Meisterwerk oder Kleinod oder Schatzkästchen oder sonst etwas in ähnlich hohlklingender und hochlobender Richtung dar. Da lasse ich mit mir nicht diskutieren. Punkt.
    Mit Refugium hat Claire Beyer einen prätentiösen, aber mediokren Unterhaltungsschmodder geschrieben, wie es meiner Meinung nach viel zu viele auf dem Büchermarkt gibt, der sich jedoch sicherlich hervorragend für die Schwärmerei beim Kaffeekränzchen oder beim Friseurbesuch eignen könnte.
    Zur Autorin (aus wikipedia kopiert): Claire Beyer (* 13. Juli 1947 in Blaichach im Oberallgäu) ist eine deutsche Schriftstellerin.
    Beyer ist gelernte Bankkauffrau. Nebenberuflich studierte sie außerdem Philosophie, Soziologie und Psychologie an der AKAD. Ihr erster Roman Rauken erzählt von der Kindheit eines Mädchens in den Nachkriegsjahren in einer autoritär geprägten Großfamilie im Allgäu.
    Beyer schreibt auch Lyrik, Theaterstücke und Libretti. Sie lebt in Markgröningen. Für ihr Werk hat sie zahlreiche Literaturpreise erhalten, so das Große Landesliteraturstipendium Baden-Württemberg und den Journalistenpreis 2003 der Robert Bosch Stiftung.
    Beyer ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
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Ausgaben von Refugium

Hardcover

Seitenzahl: 256

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 196

Besitzer des Buches 3

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