Geschwister des Wassers

Buch von Andréa del Fuego , Marianne Gareis

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Geschwister des Wassers

Eines Nachts schlägt der Blitz in das Haus der Familie Malaquias ein. Die Kinder Julia, Nico und Antonio schlafen friedlich weiter – doch ihre Eltern stehen nie wieder auf. Julia und Antonio kommen in ein Waisenhaus. Nico, der ältere Bruder, bleibt auf dem Land als Handlanger in einer Fazenda. Ihre Wege trennen sich, doch eine geheime Anziehungskraft treibt sie Jahre später zum Ort ihrer ersten Geborgenheit zurück, dem Haus in der Serra Morena. Noch einmal brechen die Geschwister zu neuen Ufern auf, in der Hoffnung in einem neuen Leben zusammenzukommen. Andréa del Fuegos Debütroman ist von einmaliger poetischer Schönheit. Eine magische Geschichte aus Brasilien, die ins Herz der Gegenwart trifft.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Geschwister des Wassers

    In diesem Jahr ist Brasilien zum Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse ernannt worden. Zu diesem Anlass werden natürlich rechtzeitig einige Bücher von brasilianischen Autoren in Deutschland veröffentlicht, so auch der Titel Geschwister des Wassers von Andréa del Fuego.
    Inhalt (Quelle amazon.de):
    Eines Nachts schlägt der Blitz in das Haus der Familie Malaquias ein. Die Kinder Julia, Nico und Antonio schlafen friedlich weiter – doch ihre Eltern stehen nie wieder auf. Julia und Antonio kommen in ein Waisenhaus. Nico, der ältere Bruder, bleibt auf dem Land als Handlanger in einer Fazenda. Ihre Wege trennen sich, doch eine geheime Anziehungskraft treibt sie Jahre später zum Ort ihrer ersten Geborgenheit zurück, dem Haus in der Serra Morena. Noch einmal brechen die Geschwister zu neuen Ufern auf, in der Hoffnung in einem neuen Leben zusammenzukommen. Andréa del Fuegos Debütroman ist von einmaliger poetischer Schönheit. Eine magische Geschichte aus Brasilien, die ins Herz der Gegenwart trifft.
    Zur Autorin (auch hier aus amazon.de übernommen):
    Andréa del Fuego, 1975 in São Paulo, Brasilien, geboren, studierte Journalismus. Sie ist als Filmproduzentin tätig und arbeitet für das literarische Fernsehformat Entrelinhas. Andréa del Fuegos Erzählungen sind in verschiedenen brasilianischen und internationalen Anthologien erschienen. Außerdem hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht. Ihr Debütroman Geschwister des Wassers wurde 2011 mit dem José Saramago Preis ausgezeichnet und war Finalist des Prémio São Paulo de Literatura 2011 sowie des Prémio Jabuti 2011. Andréa del Fuego lebt in São Paulo.
    Meine Meinung zum Buch:
    Kann man eine Meinung haben zu einem Buch, von dem man den Eindruck hat, man verstünde es nicht? Ich weiß nicht so recht …
    Drei Geschwister, deren Eltern gleich auf der ersten Seite im Schlaf vom Blitz erschlagen werden, wachsen voneinander getrennt auf: der Älteste im Dienst beim schroffen und autoritären Großgrundbesitzer, die Schwester als billige Haushaltskraft in einem gut situierten Haus in der entfernt gelegenen Stadt, der Kleinste bleibt wegen angeborener Kleinwüchsigkeit im Waisenhaus unter der Obhut katholischer Nonnen. Die drei entwachsen getrennt voneinander ihrer Kindheit, und als der Älteste heiratet, wird der Versuch unternommen, sie wieder als Geschwister zusammenzubringen.
    Später dann im Buch bereitet die Entstehung eines Stausees der lokalen Bevölkerung handfeste Probleme.
    Der Leser erfährt nicht wann und nicht wo in Brasilien sich die Geschichte abspielt. Man kennt die Namen der Figuren im Buch, nichts weiter.
    Es kommt zwar ein bisschen die für magischen Realismus typische exotische Atmosphäre auf, aber dessen Verwendung kommt mir bei Frau del Fuego teilweise seltsam vor: da schwirrt durch das gesamte Buch der Geist der toten Mutter des Großgrundbesitzers, wobei die Autorin ihn als »die Struktur der toten Matriarchin Geraldina als Kette aus Molekülen, Kügelchen, die sich mit einer gewissen Autonomie bewegen konnten« beschreibt. Solche Elemente, die für mich entschieden zu esoterisch klingen, gibt es in Geschwister des Wassers zuhauf.
    Die Autorin beschreibt alles in einem seltsam dürren, kärglichen Sprachstil, sie verzichtet fast völlig auf Schilderung von emotionalen Regungen ihrer Figuren. Auch die Darstellungen aus dem Leben der drei Geschwister wirken merkwürdig fetzenhaft und zerrissen auf mich, jedoch gleichzeitig ein bisschen unwirklich, verträumt. Man weiß oft nicht, wo das reale Element im Buch aufhört und das irreale beginnt.
    So auch, als die Rede ist von Stausee und Meer und Schwelle und der kleinen Stadt. Hier konnte ich nie nachvollziehen, wie die einzelnen Punkte geographisch zueinander lagen, was genau überflutet ist und was nicht, woher genau der Zufluss kommt usw. Im Gesamtbild passt dieser Aspekt jedoch wieder zu der zerrissenen, unwirklichen Atmosphäre im Buch. Nicht so jedoch die Kapitel, in denen es um eine Person geht, die angeblich Kleinkinder raubt – dieser Teil der Handlung ergibt im Nachhinein für mich überhaupt keinen Sinn, um nur ein Beispiel zu nennen, das mich ein bisschen konsterniert lässt in Geschwister des Wassers.
    Ich meine im Laufe der Handlungsabfolge herauslesen zu können, wie der technische Fortschritt ohne Rücksicht auf Verluste überall dort eingesetzt wird, wo man sich Geschäftserfolge davon verspricht. Sobald der erwartete Boom ausbleibt oder sich als rückläufig abzeichnet, überantwortet man die jeweiligen Gegenden wieder ihrem eigenen Schicksal, das sich hinterher natürlich noch trostloser darstellt als vorher. Aber das ist auch so ziemlich das einzige im Buch, das ich herauszuspüren meine.
    Ich gebe zu, dass man in Juan Rulfos Pedro Páramo auch ständig in der Luft hängt als Leser, was reale und irreale Vorgänge im Buch betrifft, weil man bei Juan Rulfo z.B. nie sicher sein kann, wer tot ist und wer nicht, und wie die einzelnen Szenen zeitlich zueinander abfolgen. Aber wenn man sich dann auf das Buch einlässt, und nichts mehr zu entwirren und zu begreifen versucht, wird man von der Atmosphäre im Buch und seiner Geschichte ganz und gar gefangen genommen.
    So ging es mir jedoch bei Geschwister des Wassers überhaupt nicht. Obwohl ich mich nach einem Viertel der knapp 200 Seiten zum Lesen völlig entspannt zurückgelehnt habe, habe ich es nicht geschafft, über längere Strecken in die Atmosphäre im Buch einzutauchen. Es blieb mir schlichtweg fremd.
    Ich vergebe tentativ Sterne, aber sicher bin ich mir nicht mit dieser Bewertung
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Ausgaben von Geschwister des Wassers

Hardcover

Seitenzahl: 208

Besitzer des Buches 2

Update: