Das Kind, das tötet

Buch von Simon Lelic, Stefanie Jacobs

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Kind, das tötet

Leo Curtice scheint das große Los gezogen zu haben. Der bisher wenig erfolgreiche Anwalt wird Pflichtverteidiger in einem spektakulären Fall: Ein erst zwölfjähriger Junge hat auf brutale Weise eine Elfjährige ermordet. Wider Erwarten packt Leo der Ehrgeiz, dem Jungen wirklich helfen zu wollen. Doch er rechnet nicht mit der Hexenjagd, die nun beginnt. Und dann kommt es zur Katastrophe, die sein Leben auf immer verändern wird. Simon Lelics aufwühlendes Meisterstück über Schuld und Vergebung, Liebe und Pflicht
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Bewertungen

Das Kind, das tötet wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Kind, das tötet

    Autor: Simon Lelic
    Titel: Das Kind das tötet
    Seiten: 350
    ISBN: 978-3-426-19943-5
    Verlag: Droemer
    Autor:
    Simon Lelic wurde 1976 in Brighton geboren und lebt dort mit seiner Familie. Er studierte nach der Schule Geschichte und arbeitete als Journalist. Der Brite leitet eine exportfirma und schreibt nebenher Romane. In seinem Heimatland wurde das Debüt "Ein toter Lehrer" 2010 veröffentlicht und bekam zahlreiche Preise und Nominierungen. 2013 wurde sein Roman "Das Kind das tötet" in Deutschland veröffentlicht.
    Inhalt:
    Leo Curtice scheint das große Los gezogen zu haben. Der bisher wenig erfolgreiche Anwalt wird Pflichtverteidiger in einem spektakulären Fall: Ein erst zwölfjähriger Junge hat auf brutale Weise eine Elfjährige ermordet. Wider Erwarten packt Leo der Ehrgeiz, dem Jungen wirklich helfen zu wollen. Doch er rechnet nicht mit der Hexenjagd, die nun beginnt. Und dann kommt es zur Katastrophe, die sein Leben auf immer verändern wird. (Klappentext)
    Rezension:
    Daniel Blake ist zwölf Jahre alt, unnahbar und Störenfried par excellence. Von mehreren Schulen geflogen, aus einer schwierigen Familie kommend, steht er nun vor den Scherbenhaufen seiner größten und widerwärtigsten Tat. Der Junge hat Blut an seinen Händen, ein ein Jahr jüngeres Mädchen ermordet. Und Leo wird sein Pflichtverteidiger. Ein Fall, bei dem es für seinen Mandanten nichts zu gewinnen, für seine Karriere schon (oder alles zu Verlieren) gibt. Er nimmt die Herausforderung an, ihn packt der Ehrgeiz. Doch der Weg zu den Jungen führt geradewegs in die Katastrophe.
    Es ist eine der großen Fragen der Gesellschaft, die immer wieder auftaucht, wenn einmal mehr ein schrecklicher Fall von Jugendgewalt an die Oberfläche dringt. Für welche Taten ist welche Strafe angemessen? Verdienen Täter, so jung sie auch sind, eine gute Verteidigung? Wie sieht es mit ihrer Behandlung im Strafvollzug und Einrichtungen für jugendliche Kriminelle aus? Wie soll man mit ihnen umgehen, vor Gericht und auch danach? Wo liegt die Altersgrenze, sollte man diese herabsetzen, um junge Täter zu verurteilen? Und, sind nicht mindestens zwei Leben zerstört, durch eine begangene Tat? Das Leben vom Opfer und Täter?
    Der Brite Simon Lelic wirft diese Fragen in den Raum und stellt sie im Rahmen eines interessant geschriebenen Romanes zur Diskussion. Ohne dabei allzu sehr sich in die Hintergründe des Täters oder dem Verhandlungsszenario, ja selbst in die Gedankengänge des Täters zu stürzen. Hauptfigur ist der einzige wirkliche Sympathieträger Leo Curtice, Rechtsanwalt. Er, der anfangs nur seinen Job machen möchte, ordentlich und gründlich, später von der Brisanz des Falles jedoch überollt wird. Wobei nicht nur er zu Schaden kommt. Man bekommt Mitleid mit ihm, kommt ins Zweifeln ob der gesetzlichen Regelungen, die derzeit gelten.
    Wobei natürlich der Unterschied zum festlandeuropäischen Rechtsverständnis auszumachen ist. Im anglikanischen Raum stellt man den Täter an den Pranger, versucht nicht Ursachen zu finden um diese zu beseitigen, zu resozialisieren. Der Leser wird am Ende des Romans alleine gelassen. Die Fragen sind nicht vollständig geklärt, das muss man selbstständig tun. Eine perfekte vollständige Lösung gibt es nicht. Nicht für Daniel, Leo, dem Opfer oder irgendjemanden. Doch, die Gesellschaft muss immer wieder gezwungen werden, darüber nachzudenken. Wenn Simon Lelic dies mit seinem Roman erreicht, ist schon ein gewaltiger Schritt getan.
    Packend, unblutig und zum Nachdenken anregend, eine gesellschaftliche Frage anstoßend, das sind Simon Lelics Bücher, die unter die Haut gehen. Hin- und hergerissen wird man die Geschichte verfolgen, empfindet mal für die eine, dann wieder für die andere Seite Sympathie. In wenigen Zeilen eine Grundsatzdiskussion anregend, die es zu führen gilt. Großartig. Nur hat die Geschichten einige Längen dort, wo man sie nicht braucht,. anderswo fehlen Ausführungen, wo man sie sich wünschen würde. Hundert bis zweihundert Seiten mehr, auch mehr Perspektivwechsel, hätten dem Roman gut getan, doch Lelic steht fast noch am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere, von der sich der Leser nur wünschen kann, dass der Brite sie ausbaut. Nach "Ein toter Lehrer" und "Das Kind das tötet" darf man gespannt sein, welches brisante Thema der Autor als nächstes anpackt. Wahrscheinlich wird es sich wieder lohnen.
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  • Rezension zu Das Kind, das tötet

    Simon Lelic - das Kind, das tötet
    Inhalt:Leo Curtice scheint das große Los gezogen zu haben. Der bisher wenig erfolgreiche Anwalt wird Pflichtverteidiger in einem spektakulären Fall: Ein erst zwölfjähriger Junge hat auf brutale Weise eine Elfjährige ermordet. Wider Erwarten packt Leo der Ehrgeiz, dem Jungen wirklich helfen zu wollen. Doch er rechnet nicht mit der Hexenjagd, die nun beginnt. Und dann kommt es zur Katastrophe, die sein Leben auf immer verändern wird. Simon Lelics aufwühlendes Meisterstück über Schuld und Vergebung, Liebe und Pflicht. (Quelle: Amazon)
    Der Autor: Simon Lelic wurde 1976 in Brighton geboren und lebt heute mit seiner Familie wieder dort. Er hat als Journalist gearbeitet, leitet eine Exportfirma und schreibt seit kurzem Romane, die Publikum und Presse unisono begeistern. Bereits sein Debüt „Ein toter Lehrer“ brachte ihm zahlreiche Preise und Nominierungen ein; seit „Das Kind, das tötet“ gehört er endgültig zu den meistbeachteten jungen Autoren Englands.(Quelle Amazon)
    Meine Meinung: Simon Lelic scheint sich sehr schwerer Themen anzunehmen, die er in seinen Büchern behandelt. Nach "Ein toter Lehrer", seinem Debutroman über einen Amok laufenden Lehrer, dessen Beweggründe und die Hintergründe der Tat - der mir gut gefallen hat und sehr zum NAchdenken anregt - begibt er sich mit "Das Kind, das tötet" erneut in ein äußerst heikles Umfeld: Ein zwöljähriger Junge ermordet brutal ein 11jähriges Mädchen. Steht diesem "Monster" im Speziellen, aber auch jedem anderen Kapitalverbrecher, der klar überführt ist überhaupt ein Verteidiger zu ? Rein rechtlich betrachtet ist es so, moralisch allerdings verwerflich ? Und was soll dieser Verteidiger eigentlich für seinen Mandanten erreichen ? Freispruch ? Mildernde Umstände für ein bestialisches Verbrechen ? Ist das moralisch ok ? Und was für ein Mensch muss ein solcher Verteidiger sein, der laut Auftrag das Beste für seinen Mandanten herausholen muss ? Darf er überhaupt Skrupel besitzen ?
    Diese Fragen trieben mich um, als ich das Buch in der Hand hielt und das Thema gelesen habe. Nach "Ein toter Lehrer" und der Verarbeitung dieses Themas war es demnach ein Pflichtkauf für mich. Und um es vorwegzunehmen: Ich wurde enttäuscht. Das mag an den Erwartungen gelegen haben, die ich aufgrund des Themas hatte.
    Es geht zwar auch um die oben genannten Fragen, aber im Prinzip nur am Rande. Einzig die letzte, nach dem Menschen hinter dem Anwalt wird zum Aufhänger für eine Geschichte, die jetzt nicht wirklich schlecht war, aber mich auch nicht vom Hocker gerissen hat.
    Leo Curtice, Pflichtverteitiger hat den großen Fall an Land gezogen, der in Presse und Gesellschaft hohe Wellen schlägt. Der zwölfjährige Daniel hat ein 11jähriges Mädchen umgebracht. Leo will verstehen, wie es zu der Tat kommen konnte, ist nicht bereit, direkt an das Monster, das alle in dem Jungen sehen zu glauben und stürzt sich Hals über Kopf in den Fall, ohne Rücksicht auf die eigene Familie, die öffentliche Meinung, den Willen der Eltern des Täters und dem Auftrag seiner Kanzlei.
    Auch darüber hätte ich gerne gelesen, es wäre interessant gewesen, alle Seiten zu hören (so wie in "Ein toter Lehrer") aber auch das wird der Storyführung nicht gerecht. Hauptsächlich geht es um Leo, der im Vordergrund steht und dessen Befindlichkeit und Reaktion auf diverse Vorkommnisse, über die ich nicht zu viel verraten möchte, werden ein ums andere Mal erörtert. Das macht das Buch sehr einseitig - gelegentlich wird kurz von anderen Sichtweisen aus berichtet - und sehr zäh zu lesen, da sich viele Dinge wiederholen. Man hat das Gefühl, man tritt auf der Stelle und kommt in der Geschichte nicht voran und dann sind plötzlich die 352 Seiten vorbei und man fragt sich die berühmte Frage: Was wollte der Autor uns eigentlich sagen ?
    Mein Fazit ist sehr durchwachsen, vielleicht für den netten Versuch von Lelic, erneut ein brisantes Thema zu behandelt, mit einem Teilerfolg, dass man zumindest darüber nachdenkt, wenn auch nicht sehr durch die Lektüre angeregt.
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Ausgaben von Das Kind, das tötet

Hardcover

Seitenzahl: 352

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:40h

E-Book

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 9

Update: