Das eiserne Haus

Buch von John Hart, Rainer Schmidt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das eiserne Haus

Der große Thriller des zweifachen Edgar-Preisträgers Zwei kleine Kinder werden an einem eisigen Bach ausgesetzt. Zwei Jungen müssen kämpfen, um zu überleben. Zwei Männer führen ganz unterschiedliche Leben. Und doch sind beide unlösbar miteinander verbunden. Als der zwölfjährige Julian im Waisenhaus seinen brutalen Peiniger umbringt, nimmt sein älterer Bruder Michael die Schuld auf sich und flieht nach New York - mitten ins Herz des organisierten Verbrechens. Zwei Jahrzehnte später kehrt Michael nach North Carolina zurück, mit skrupellosen Killern auf den Fersen; sein lange verloren geglaubter Bruder kämpft dagegen mit ganz eigenen Dämonen. Doch die beiden Brüder werden das Rätsel ihrer Vergangenheit nur gemeinsam lösen können.
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Bewertungen

Das eiserne Haus wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das eiserne Haus

    Im Anbetracht des Volumens (also, abhängig von der Seitenzahl) konnte man alle Romanbücher in zwei Gruppen einteilen. Entweder kompakte Geschichten mit blitzschneller Verwicklung und rascher Handlung oder mehrpfundige Epen à la Charles Dickens, die anfangs genau so massiv und unbeweglich wie ein Stausee sind, und erste Handlungsknoten der Romangeschichte selbst irgendwo auf der Seite 250 kommen. Wer von Lesern auf welchen Romantyp steht - eine Frage des Geschmacks und der Zeit (bzw. Zeitmangel). Der neue Roman "Das eiserne Haus" von John Hart gibt die endgültigen Antworten auf alle spannenden Fragen, auf denen die ganze Handlung basiert, erst ab der Seite 500, Kapitel "Fünfundfünfzig", obwohl alle Handlungsknoten schon in Kapitel "Eins", d.h. auf ersten 20 Seiten zugeschnürt sind.
    Und so fest zugeschnürt! Folglich gehört "Das eiserne Haus" zu dritter Romangruppe, die, aus meiner Sicht, besonders interessant ist: Solide, "lebenslange", vielverratende Stories, die auf ganzer Ausdehnung so stramm gespannt sind, dass die Leseraufmerksamkeit durch Hunderte von Seiten nicht schleppt, sondern mit Raketengeschwindigkeit fliegt.
    Solche Bücher sind jedem Leser zuliebe: Einer findet hier die Tiefe und die Gediegenheit, ein anderer die Schnellbeweglichkeit, die Überraschungen, die Sternschnuppen der eindrucksvollen Ereignisse.
    Die große Liebe, die eine Schönheit in einem Auftragkiller plötzlich erweckt. Der ernste Wille vom verliebten Killer, mit der Kriminalität aufzuhören. Seine Flucht durch ein ganzes Land mit anderen Killern auf den Fersen, weil die Rechnung fürs Aufhören tödlich ist ("Töten ist leicht, Aufhören ist nicht leicht!"). Die dunklen Mächte, die die Wege mit einem Menschen tödlich trennten, obwohl "dieser Mensch noch vor acht Tagen mein Bruder war". Erinnerungen an unglückliche Kindheit im eisernen Waisenhaus, wo die jetzt zerstörte Bruderschaft entstanden ist. Tief psychologische Erforschung der eigenen Vergangenheit, der Umstände, die das ganze Leben bestimmten. Die Suche nach sich selbst und nach einem Ausgang aus der mörderischen Sackgasse, wo kein Licht, keine Luft, keine Rettungsmöglichkeiten mehr existieren. Solch ein Zustand der Hauptfigur ist vom Anfang an definiert. Und bis zum Ende folgen wir ihrem atemberaubendem Weg, angetrieben durch die aufregenden Fragen: Was passiert am Ende? Was passiert auf der nächsten Seite?
    Ich glaube, dass das Leserinteresse beliebiger Art aus diesem Lesen nicht leer ausgeht. Fans von Krimis, von Gangstersagas, von Erziehungsromanen, von Liebesromanen usw. - jeder findet hier etwas "eigenes".
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  • Rezension zu Das eiserne Haus

    Kann man einen Mörder lieben?
    Durch einige positive Rezensionen wurde ich auf „Das Eiserne Haus“ von John Hart aufmerksam. Als das im März 2012 erschienene Buch im letzten Restenewsletter von Amazon Vine noch immer angeboten wurde, bestellte ich es mir. Zu Thrillern greife ich ja generell immer wieder gern.
    Die Kurzbeschreibung:
    „Zwei kleine Kinder werden an einem eisigen Bach ausgesetzt. Zwei Jungen müssen kämpfen, um zu überleben. Zwei Männer führen ganz unterschiedliche Leben. Und doch sind beide unlösbar miteinander verbunden.
    Als der zwölfjährige Julian im Waisenhaus seinen brutalen Peiniger umbringt, nimmt sein älterer Bruder Michael die Schuld auf sich und flieht nach New York - mitten ins Herz des organisierten Verbrechens. Zwei Jahrzehnte später kehrt Michael nach North Carolina zurück, mit skrupellosen Killern auf den Fersen; sein lange verloren geglaubter Bruder kämpft dagegen mit ganz eigenen Dämonen. Doch die beiden Brüder werden das Rätsel ihrer Vergangenheit nur gemeinsam lösen können.“
    hätte wahrscheinlich auch in der Buchhandlung mein Interesse geweckt. Allerdings war der Autor John Hart für mich mal wieder ein Unbekannter. Im Netz wurde ich nach googlen seines Namens allerdings schnell fündig und erfuhr, dass der amerikanische Kriminalschriftsteller 1965 geboren wurde und auf einer Farm in North Carolina als Sohn eines Französischlehrers und einer Ärztin aufwuchs. Hart studierte französische Literatur, Finanzwirtschat und Jura. Bevor er sich dem Schreiben widmete arbeitete er als Banker, Börsenmakler und Anwalt. Sein erster Roman (deutscher Titel „Der König der Lügen“) erschien 2006, wurde ein sensationeller Erfolg. Auch die beiden Folgeromane wurden ausgezeichnet. Heute lebt der Autor mit Ehefrau und zwei Töchtern in Rowan County in North Carolina. (Quelle Wikipedia)
    Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch. Es vergingen zwar noch fast zwei Wochen, bis ich es endlich lesen konnte, aber dann gab es kein Halten mehr.
    Ein Killer steigt aus
    Der kurze Prolog ist ein Alptraum, der Alptraum des inzwischen erwachsen gewordenen Michael, den ich nach diesem kurzen aber schaurigen Intermezzo kennenlerne. Michael ist in New York bei einem berühmt berüchtigten Gangster aufgewachsen und wurde seit frühester Jugend zum Killer ausgebildet. Doch sein Leben hat sich verändert. Vor sieben Monaten hat er sich in Elena verliebt. Nun ist sie schwanger und Michael hat nur einen einzigen Wunsch, auszusteigen und mit Elena und dem Kind ein ganz normales Leben zu führen.
    Sein ehemaliger Boss, der einzige Mensch vor Elena, der ihm nahe stand und eine Vaterfigur war, liegt im Sterben. Vor 8 Tagen hat Michael ihm von Elena erzählt und „der Alte“ hat ihn gehen lassen. Doch Stevan, der Sohn des Alten und Jimmy, der Michael zum Killer ausbildete wollen das nicht gelten lassen. Nach einem gescheiterten Anschlag auf Elena und der Drohung von Stevan, Michaels Bruder Julian, der in der verhängnisvollen Nacht vor so vielen Jahren von Senator Randall Vane und seiner Frau Abigail adoptiert wurde, etwas anzutun, fliehen die beiden.
    Elena, die von Michaels tödlichem Job bis vor wenigen Tagen keine Ahnung hatte, wird mit dem Strudel der Ereignisse kaum fertig. Michael selbst ist hin- und hergerissen, wen er zuerst beschützen soll, die Frau die er liebt samt seinem ungeborenen Kind oder seinen Bruder Julian, den er in einer furchtbaren Verfassung vorfindet…
    Kaputte Menschen in einer kaputten Welt
    Von Anfang an schaffte es der Autor, mich mit seiner in packender Erzählperspektive geschriebenen Geschichte zu fesseln. Von Beginn an waren auch die eingeführten Charaktere für mich greifbar, obwohl der Autor sich nicht mit langwierigen Beschreibungen aufhält. John Hart ist es gelungen, bei mir von Anfang an Sympathien für einen Killer zu schaffen. Das kam bei Verschlingen von Thrillerkost bei mir wirklich noch nicht oft vor. Ich konnte mich auf seltene Art und Weise sowohl in die Gedankenwelt von Michael als auch in die Konflikte von Elena einfühlen.
    Als ich dann nach und nach von seiner Kindheit in „Iron House“ und der Vergangenheit von den beiden Brüdern erfuhr, zog sich in mir als Mutter alles zusammen. Ich las die wertfrei geschriebenen Sätze, in denen Folter und Gewalt für die Kinder zum Alltag gehörten und war heilfroh, an meinem sicheren Leseplatz zu lümmeln und meine eigenen, mittlerweile großen Söhne in Sicherheit zu wissen. Das große Interesse der Abigail Vane an den beiden Jungen ließ mich aufhorchen, doch die dem Heimleiter vorgebrachte Geschichte dazu, klang erst einmal schon überzeugend.
    Als ich sie dann später näher kennenlernte, gab es immer wieder Teile in ihren Gedanken und Handlungsweisen, die ich nicht verstehen konnte. Trotzdem hatte ich immer irgendwie Vertrauen zu ihr und ihre überzeugende Liebe zu ihrem Adoptivsohn Julian und ihr großes Interesse an Michael bringen mich immer wieder auf eigenartige Gedanken. Die Aufklärung bekam ich selbstverständlich am Ende des Buches, auf erschütternde Art und Weise.
    Tote pflastern die Wege der Protagonisten über das gesamte Buch hinweg. Eigenartigerweise waren die für mich als Leser – und ich bin sonst eigentlich verdammt einfühlsam und achte jedes Leben – nicht wichtig. Ich war in der Geschichte gefangen, gefesselt und hatte all meine Sympathien bei Michael, Elena und Julian. Ohne jegliche Längen gelang es dem Autor mich über 500 Seiten in Spannung zu halten, weil ich zum Einen erfahren wollte, was damals passiert ist. Zum Anderen, wie es mit Michael und Elena und den beiden Brüdern ausgeht.
    Mit „Das eiserne Haus“ hat mich der Autor verdammt gut unterhalten. Ein Buch, was ich kaum aus der Hand legen wollte und es auch nur tat, wenn es absolut notwendig war. Die anderen Werke von John Hart stehen bereits auf meiner Merkliste. 5 Sterne und eine ganz dicke Empfehlung.
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  • Rezension zu Das eiserne Haus

    John Hart - Das eiserne Haus
    Zwei kleine Jungen werden an einem eisigen Bach ausgesetzt. Die beiden kommen in ein Waisenhaus. Dort müssen sie um ihr Leben kämpfen, denn das Heim unterliegt seinen eigenen Regeln. Michael, der Ältere und Stärkere der beiden Brüder, schafft es, sich durchzusetzen. Doch Julian ist schwach und so wird er ständig von den anderen Kindern angegriffen, misshandelt und gedemütigt. Obwohl sein älterer Bruder alles tut, um ihn zu beschützen, droht Julians Seele langsam zu zerbrechen. Als die beiden von einem angesehenen Ehepaar adoptiert werden sollen, scheint sich das Blatt endlich zu wenden. Am Tag der Abholung wird Julian ein weiteres Mal schwer misshandelt. Er greift zum Messer und ersticht seinen Peiniger. Michael nimmt die Schuld auf sich und flieht, denn so kann Julian adoptiert werden und den grausamen Zuständen im Heim entkommen. Die Wege der Brüder trennen sich unwiderruflich. Während Julian in Luxus und Wohlstand aufwächst, gerät Michael in zwielichte Kreise. Er entwickelt sich zu einem gefürchteten Profikiller. Als er die Liebe seines Lebens trifft, möchte er ein neues Leben beginnen. Doch seine ehemaligen Gangsterkollegen machen ihm eindringlich klar, dass man aus diesem Geschäft nicht aussteigen kann....
    Meine Meinung
    Der Einstieg in John Harts Thriller fällt relativ leicht, denn es gelingt dem Autor mühelos, schon auf den ersten Seiten das Interesse an der gesamten Handlung zu wecken. Das aktuelle Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Obwohl es bei der Einführung der Protagonisten nicht immer ganz einfach ist, die Übersicht zu behalten und die Verbindungen der unterschiedlichen Persönlichkeiten richtig zuzuordnen, gerät man in den Sog der Erzählung. Die ersten Kapitel wecken zunächst den Anschein, dass die Handlung sich durchgehend mit Michaels Ausstieg aus dem organisierten Verbrechen und der damit verbundenen Jagd auf ihn befassen wird. Doch schon bald wird klar, dass dieser Thriller viel mehr zu bieten hat. Schritt für Schritt führt er zurück in die Vergangenheit der ungleichen Brüder. Dabei gewährt John Hart Einblicke in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele und fördert dort Unglaubliches zutage. Doch auch die Gegenwart hält einige Überraschungen bereit. Kaum vorhersehbare Wendungen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt und die aufgebaute Spannung im Verlauf der Handlung weiter ansteigt.
    John Harts Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Er beschreibt Protagonisten und Handlungsorte detailliert, sodass man die entsprechenden Szenen intensiv vor Augen hat. Da das Gesetz des Stärkeren und Schnelleren in dieser Erzählung einen großen Teil ausmacht, darf man nicht zu den zartbesaiteten Lesern zählen, wenn man diesen Thriller genießen möchte. Denn es kommt zu grausamen und brutalen Abschnitten, in denen die Protagonisten, ohne mit der Wimper zu zucken, über Leichen gehen oder ihre Widersacher unbarmherzig foltern. Auch der Hauptprotagonist Michael ist dazu fähig. Dennoch gelingt es dem Autor von Anfang an, Sympathien für Michael zu wecken. Obwohl er ein berüchtigter Killer ist, scheint er ein Mann mit Prinzipien zu sein und nicht wahllos zu morden. Sein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl und die tiefe Liebe zu seiner Freundin Elena sorgen dafür, dass man ihn nicht zu kritisch betrachtet. In dieser Erzählung treffen eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere aufeinander. Es gelingt John Hart hervorragend die jeweiligen Akteure zu beschreiben. Man leidet mit ihnen und verfolgt gebannt ihre Handlungen. Dabei entwickelt man Sympathien oder spontane Abneigungen.
    John Harts Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Eine spannende Handlung, überraschende Wendungen und ein stimmiges Ende konnten mich restlos überzeugen. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne und ein klare Leseempfehlung.
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Ausgaben von Das eiserne Haus

Hardcover

Seitenzahl: 512

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 513

Besitzer des Buches 21

  • Mitglied seit 7. Januar 2011
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