Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Buch von Alex Capus

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Der Meister des faktenreichen Träumens: eine Liebeserklärung an Menschen, die unbeirrt ihren Weg suchen
Weiterlesen

Bewertungen

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer wurde insgesamt 38 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

(15)
(16)
(5)
(2)
(0)

Meinungen

  • Schöne, leicht distanzierte Sprache, die uns 3 facettenreiche Persönlichkeiten näher bringt.

    towonder

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    Dieses Buch war das Erste von Alex Capus, das ich gelesen habe. Mir gefiel die Sprache, die, obwohl sie zuweilen recht nüchtern daherkommt, die Biographien der drei Zeitzeugen Laura d'Oriano, Emile Gillieron und Felix Bloch lebendig werden lässt. Eigentlich finde ich auch, dass jede davon eine eigene Geschichte wert gewesen wäre. Allerdings hat es mir nichts ausgemacht, zwischen den einzelnen Erzählsträngen zu wechseln. Capus gelingt es meiner Meinung nach gut, den Leser mit wenigen Sätzen wieder an das bereits Gelesene anschließen zu lassen.
    Die Verbindung der drei Protagonisten ist jedoch wirklich weitaus weniger deutlich, als im Klappentext angekündigt...Allenfalls, dass alle auf ihre Weise versuchten, die Karten, die ihnen das Schicksal in die Hand gab, so auszuspielen, wie es der Situation angemessen war, scheint mir eine -wenn auch schon sehr konstruierte - Übereinstimmung zu sein...
    Mich persönlich hat die Lebensgeschichte des Physikers Felix Bloch am meisten in ihren Bann gezogen. Nein - auch mir wird sich die theoretische Physik und ihre gedanklichen Konstrukte nie wirklich umfassend erschließen..., allerdings hat mich schon immer die Frage beschäftigt, wie es zum Bau der Atombombe kam, warum sich Wissenschaftler für derartiges hergeben...
    Nach dem Lesen dieses Buches ist mir klar, dass der kritische Punkt einer solchen menschenverachtenden Erfindung nicht erst der Bau derjenigen ist...Das Problem beginnt weitaus früher...Es fängt mit dem Gedanken an, und sobald es eine theoretische Machbarkeit gibt, haben moralische Überlegungen längst verloren...
    Sehr traurig aber wahr, der altbekannte Satz: "Warum sollte das jemand tun? - Weil man es kann!"
    Diesen Gedanken hat Alex Capus für mich sehr schön herausgestellt.
    Zusammenfassend habe ich durch das Lesen dieses Romans sehr viel über mir bis dahin eher unbekannte Persönlichkeiten erfahren, was für mich schon immer ein guter Grund zum Lesen ist.
    Dieses war mein erstes Buch von Alex Capus - es wird bestimmt nicht mein letztes sein...
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    Das war für mich ein eher enttäuschender Capus-Roman.
    Was hat der Autor gemacht? Drei historische Personen, deren Lebenszeit sich für ein paar Jahre überschnitt, die aber weder persönlich noch beruflich in irgendeiner Weise miteinander in Verbindung standen, halten sich zufällig in den gleichen fünf Minuten an einem Novembertag 1924 am Züricher Hauptbahnhof auf. Das "Zusammentreffen" , das keins ist, weil sie sich nicht begegnen, hat der Autor konstruiert, um eine wie auch immer geartete Verbindung zwischen den dreien zu schaffen.
    Capus springt im Buch von einer Person zur anderen. Kaum hat man sich in einer Biographie eingerichtet, muss man zur nächsten weiter.
    Was ist das verbindende Element der drei? Dass sie zwischen den Kriegen lebten? Dass sie Träume hatten, die sich nicht erfüllten? Dass sie sich für die Bequemlichkeit des Lebens, in dem sie sich eingerichtet hatten, verkauften?
    Mir hätte es besser gefallen, wenn Capus drei Biographien geschrieben hätte. Dann hätte ich mich als Leserin für die Biographien von Emilie Gilliéron und Laura d'Oriano entscheiden, Felix Bloch (der einzige, dessen Name mir vor der Lektüre bekannt war) jedoch außen vor lassen können, von dessen Arbeit ich ohnehin nichts verstanden habe.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    Drei außergewöhnliche Persönlichkeiten
    Eine zufällige Begegnung Anfang November 1924 am Hauptbahnhof in Zürich, dreier Menschen die nicht unterschiedlicher sein könnten, Felix, Emile und Laura. Die biographische Erzählung zieht sich über 282 Seiten, faktenreich, informativ und mit viel Fantasie schildert der Autor Alex Capus, wie drei wahre außergewöhnliche Persönlichkeiten, ihren Weg machen und dabei ihre Wünsche und Träume hinter sich lassen. Felix ein Student der davon träumt, etwas nutzloses und zweckfreies zu tun, aber letztendlich maßgeblich beim Bau der Atombombe hilft. Emile der sein künstlerisches Talent nicht würdigt und bald zum größten Kunstfälscher aller Zeiten wird und die minoische Kultur neu erfindet, in dem er sie durch eigene Darstellung lebendig und farbenroh wirken lässt. Laura mit dem großen Traum Sängerin zu werden, aber bald erkennt, dass es ihr an Talent mangelnd und nach einer Kette von Umständen, zur Spionin wird. Zu viele Informationen und teilweise unwichtige Fakten, welche die Geschichte nicht vorrantreiben, lassen das Werk leider zäh und langatmig werden. Die meiste Zeit beim lesen, hatte ich das Gefühl, wann geht die eigentliche Geschichte endlich los? Bis ich die letze Seite umgeblättert hatte...
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    Lesenswert!
    Die junge Frau Laura d’Oriano hat den Traum eine große Sängerin zu werden. Leider verfügt sie nicht über ausreichend Talent, dies umzusetzen. So schlägt sie sich mit gelegentlichen Auftritten und Jobs durch.
    Emile Gilliéron besitzt außergewöhnliches künstlerisches Talent. Er gestaltet die bei Ausgrabungen gefundenen Bruchstücke im Sinne / nach den Wünschen seiner Auftraggeber. So erschafft er Realitäten.
    Felix Bloch ist eigentlich Pazifist. Er studiert anfänglich Maschinenbau und kommt dann zur Atomphysik.
    Ein plakativer Titel. Denn die Drei verbindet nicht mehr als, dass sie zufällig in der gleichen Zeit lebten und sich vielleicht, eventuell, einmal begegnet sein könnten.
    Aber die Geschichte, die vom Autor darum herum „gesponnen“ wurde, ist ein wundervoller Roman, der einen umfassenden Eindruck von der Zeit, dem Leben und den Alltäglichkeiten der damaligen Zeit abgibt.
    Es ist faszinierend mit welcher Bildgewaltigkeit der Autor über die Kriegswirrungen schreibt und wie fließend die gut recherchierten Details als Hintergrundinformationen in den Text einfließen.
    Mir persönlich gefallen die stellenweise fast schon philosophischen Betrachtungen sehr gut: über die Bedeutung von Maschinen, was im Krieg zu was wurde oder dass Emile im Ausland als angesehener Künstler es nicht mehr nötig hat sich anderen gegenüber auflehnen zu müssen.
    Die Spannung wird wundervoll bis zu den letzten Seiten des Romans aufrecht erhalten – man will als Leser die ganze Zeit wissen „wie wird denn nun die Sängerin Laura zur Spionin“ und „durch welche Umstände hilft Felix Bloch beim Bau der Atombombe“.
    Ehrlich gesagt kann ich nicht beurteilen, wie viel geschichtliche Wahrheit und wie viel Fiktion in dem Roman stecken.
    Aber das Ergebnis finde ich auf alle Fälle hervorragend!
    5 Sterne (von max. 5 Sternen)
    ISBN: 978-3-446-24327-9
    Autor: Alex Capus
    2013
    Hardcover, gebunden
    Hanser Verlag
    Preis: 19,90 €
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    Mir hat dieses außergewöhnlich aufgebaute Buch ganz besonders gut gefallen, obwohl mir von den drei Protagonisten nur Felix Bloch ein Begriff war.Aber nicht nur den Handlungsstrang um den Kernphysiker fand ich äußerst gut geglückt, fast noch interessanter ist das Leben der beiden begabten Zeichner Emile Gillieron sen. und jun. dargestellt. Dass deren Talente wohl nur in einer Zeit, in der die Archäologie noch keine exakte Wissenschaft war, besonders geschätzt werden konnten, war nicht nur ein Glücksfall für Vater und Sohn Gillieron, sondern zeigt auch sehr deutlich, wie es zu einer regelrechten Fälschungsindustrie kommen konnte, und das eigentlich ganz legal.Auch das Leben und Schicksal der Laura d'Oriano, von der ich zuvor noch nie etwas gehört hatte, hat mich sehr berührt. Wahrscheinlich weiß man nicht viel darüber, wie sie zur Spionin wurde, deshalb hätte ich mir in diesem Falle sogar etwas mehr dichterische Freiheit gewünscht, um diesen Erzählungsstrang etwas üppiger auszuschmücken.Ansonsten will mir allerdings kein weiterer Kritikpunkt einfallen, und weil mir auch der Stil sehr zugesagt hat, werde ich mir diesen Autor auf jeden Fall merken und vergebe für dieses Lesevergnügen gerne die volle Punktezahl.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

    Drei Menschen, drei Leben, drei Schicksale. Allen Dreien ist gemein, dass über ihr Leben nur recht dürftige Informationen vorliegen. Geblieben sind das Wissen um ihre Existenz und bei zweien ihre Werke. Doch was ihr Leben ausmachte, liegt im Dunklen. Es handelt sich um drei Personen, die heute weitestgehend vergessen sind: Felix Bloch, Physiker; Laura d’Oriano, Sängerin und Spionin; Emile Gilliéron sen. und jun., Maler und Zeichner. Eigentlich also vier Personen, doch die Gilliérons verschmelzen nicht nur aufgrund ihrer Namensgleichheit immer mehr zu einer Person während der Lektüre.
    Hier nun beginnt das Reich des Schriftstellers. Capus hangelt sich an den wenigen bekannten Fakten entlang und füllt die Lücken mit seiner eigenen Phantasie. Da sie alle zur selben Zeit lebten, lässt er zudem stets die Möglichkeit im Raum stehen, dass sie sich irgendwann unter welchen Umständen auch immer einmal begegnet sind. Doch was verbindet diese Menschen ansonst? Zwei stammten aus der Schweiz, die dritte wurde durch Heirat Schweizer Staatsbürgerin. Und die Schweiz wurde ihnen allen zu eng. Zwar wussten sie alle nicht, was genau sie vom Leben wollten, dafür umso besser was es nicht sein sollte. Der Eine wollte blaue Jacken tragen, obwohl im Dorf nur schwarze geduldet wurden. Die Andere sollte ihre Unterwäsche nicht sichtbar für die Nachbarn aufhängen. Und der Letzte fühlte sich mit seiner Leidenschaft für Atomphysik alleingelassen. So verließen sie ihre Heimat und/oder Familien und lebten ihre Leben auf ihre eigene Art.
    Dies mag sich nun nicht sonderlich spannend anhören, doch die Geschichten üben eine merkwürdigen Sog aus, der mich das Buch nur schwer aus der Hand legen ließ. Zum Einen liest es sich aufgrund der schönen Sprache Capus' wundervoll (einer meiner Lieblingssätze: 'Zwar fühlte er sich noch immer wie ein Eisbär, der auf einer kleinen Eisscholle der Kenntnis über einen Ozean des Unwissens trieb;'), zum Anderen bindet der Autor das damalige Zeitgeschehen wie selbstverständlich in die drei Biographien mit ein. So bleibt es nicht bei reiner Unterhaltung, sondern man erfährt auch viel Wissenswertes aus dieser Zeit. Einfach schön!
    Einen Stern Abzug gibt es dennoch: Zum Einen für zwei inhaltliche Fehler, die so einfach nicht passieren dürfen. Auf Seite 73 heirate Emile eine italienische Kaufmannstochter, auf Seite 137 ist daraus eine gebürtige Athenerin geworden. Und auf Seite 223 träumt Emile jun. davon, nach Hause an den Genfer See zurückzukehren - obwohl dies der Traum des Vaters war.
    Das Andere ist die (mal wieder) nicht zutreffende Aussage des Klappentextes. Bis auf Laura (und auch das nur bedingt) handelt es sich nicht um die Darstellung dreier Helden, sondern schlicht um drei Menschen, die einen außergewöhnlichen Lebensweg hinter sich haben. Und wie diese Wege miteinander verbunden bleiben sollen, bleibt auch nach der Lektüre des Buches weitestgehend offen. Schade, lieber Hanser-Verlag, aber das können Sie doch auch besser.
    Weiterlesen

Ausgaben von Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Hardcover

Seitenzahl: 288

Taschenbuch

Seitenzahl: 288

E-Book

Seitenzahl: 288

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:40h

Ähnliche Bücher wie Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Besitzer des Buches 59

Update: