Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

Buch von Gavin Extence, Alexandra Ernst

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

Die Geschichte einer unerwarteten Freundschaft, eines ungewöhnlichen Helden und einer unmöglichen Reise Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …
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Bewertungen

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat wurde insgesamt 72 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Ein tolles Buch mit ernsterem Thema als der Titel vermuten lässt

    Gaymax

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    Der siebzehnjährige Alex Woods wird an der Grenze angehalten, eine Urne auf dem Beifahrersitz, 113 Gramm Marihuana in seinem Besitz, und gibt dem Grenzbeamten merkwürdige Antworten. Der ist natürlich wenig erbaut über diesen komischen Vogel - aber es gibt für alles eine Erklärung, und zwar nicht die, die auf der Hand zu liegen scheint ...
    So beginnt das Buch, in dessen Mittelpunkt Alex steht, der mit zehn Jahren berühmt wurde, weil ihm ein ziemlich bizarres Unglück geschehen ist - er wurde von einem Meteoritenbrocken am Kopf getroffen und überlebte den heftigen Zusammenprall. Allerdings nicht ohne Folgeschäden, denn seitdem leidet er an epileptischen Anfällen und Migräne, und dass er in der Schule wegen des Unfalls lange aussetzen musste und überdies eine Mutter hat, die einen Esoterikladen führt und (angeblich) hellsehen kann, macht sein Außenseitertum in der Klasse auch nicht gerade viel besser.
    Und so ist Alex mit fünfzehn ein stiller, zurückhaltender und ziemlich nerdiger Junge, der sich lieber mit Büchern und Naturwissenschaft beschäftigt als mit seinen Altersgenossen, zu denen er sowieso keinen Draht findet. Doch eines Tages stolpert er, mal wieder auf der Flucht vor den stumpfsinnigen Klassenrüpeln, in den Garten von Mr. Peterson, einem amerikanischen Exsoldaten, der ebenfalls ein zurückgezogenes (und unerwartet unkonventionelles) Leben führt.
    Der ist von dem Eindringling gar nicht begeistert, doch mit der Zeit entsteht zwischen den beiden vermeintlichen Eigenbrötlern ein ganz besonderes Verhältnis mit viel Vertrauen, Aufrichtigkeit und Liebe zu (Kurt Vonneguts) Büchern. Sie tun einander einfach gut, und als es hart auf hart geht, wächst Alex über sich hinaus, um seinem Freund beizustehen.
    Weder der halbwüchsige, sozial nicht übermäßig kompetente Teenager mit ungewöhnlichen Interessen noch der knorzige ältere Herr sind sonderlich originelle Figuren, und dass der alte Grantler irgendwann von einem jungen Menschen aufgetaut wird, ist auch nichts, was einem nicht schon in zig Filmen oder Büchern begegnet wäre. Somit überraschen manche Entwicklungen auch nicht unbedingt und auch nicht einige Figurentypen.
    Trotzdem fesselt das Buch, nicht zuletzt durch Alex' unverstellte und selbstironische Art, seine verrückte Lebensgeschichte zu erzählen. Immer wieder sieht er sich mit den ganz großen Fragen des Lebens konfrontiert und versucht auf seine ganz eigene Weise, darauf Antworten zu finden. Das ist oft berührend, macht nachdenklich, kann aber auch ziemlich witzige Momente haben.
    Eins der beherrschenden und ziemlich heiklen Themen des Buches hätte ich von der Beschreibung her so nicht vermutet - es geht um viel ernstere Dinge, als man vielleicht annehmen würde, und sie werden einfühlsam, aber ohne zuviel Pathos behandelt.
    Aufgrund der schon angesprochenen etwas vorhersehbaren Elemente hat mich das Buch nicht ganz so von den Füßen gerissen wie manche anderen Leser, was ich etwas schade fand, es hat mir aber dennoch viel Freude gemacht, sowohl die skurrilen als auch die gefühlvollen Augenblicke.
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  • Rezension zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    Wie auch diese wundervolle Geschichte mit dem Ende beginnt, möchte ich auch bei meiner Rezi gleich zu Anfang mit dem abschließenden Fazit starten: Ein weiteres Buch wurde in meine Hallen der Lieblingsbücher aufgenommen und hat dort sogar einen Ehrenplatz erhalten.
    Ich kann gar nicht sagen, wann mich das letzte Mal ein Buch gleichermaßen so sehr beeindruckt, gerührt und gleichzeitig unterhalten hat wie dieses hier. Vor dem Lesen wusste ich wenig mehr, als dass sich die Geschichte um eine besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und einem älteren Herren handelt - und dass dieser Junge im Vorfeld von einem Meteoriten getroffen wurde. Auf der einen Seite also eine Geschichte, wie sie schon vielfach erzählt wurde und auf der anderen Seite ein Ereignis, wie es unwahrscheinlicher kaum sein kann. Ich war sehr gespannt und wurde von der Intensität und des Tiefgangs der Geschichte absolut überrascht.
    Alex Woods ist eins dieser Kinder, die es niemals leicht haben in der Schule und denen man immer nur sagen kann, dass irgendwann alles besser wird. Er hat nämlich Qualitäten, die eher im Erwachsenenalter geschätzt werden: er ist belesen, reflektiert, interessiert sich für alles um ihn herum aber leider überhaupt nicht für Sport. Leider ist das an seiner Schule unabdingbar, um zu den coolen Kids zu gehören - was Alex aber eigentlich gar nicht möchte. Ihm ist es wirklich egal, was andere von ihm denken. Dass er bereits mit seinen 10 Jahren diese Einstellung vertritt, hat ihn für mich gleich extrem spannend gemacht. Alle anderen finden ihn eher deshalb spannend, weil ein Meteorit seinen Kopf getroffen hat und er trotzdem noch lebt. Leider ist er trotzdem nicht ganz unbeschadet davon gekommen und kämpft seitdem mit
    Generell ist es spannend, was man bei der Lektüre des Buches alles über das Weltall oder das menschliche Gehirn erfährt. Alex ist sehr wissbegierig und seine Begeisterung für die komplexesten Themen dieser Welt war absolut ansteckend.
    Und dann ist da natürlich die wunderbare Freundschaft, die Alex und Mr. Peterson verbindet und die zeitgleich unheimlich witzig und unheimlich traurig ist. Alex und Mr. Peterson teilen nicht nur ihre Liebe zu Büchern sondern auch einen sehr ähnlichen trockenen Humor. Dieser sorgt auch dafür, dass die Geschichte trotz der unheimlich komplizierten Thematik, die vor allem das letzte Drittel des Buches ausfüllt, nicht zentnerschwer auf dem Leser lastet.
    Als kleinen Kritikpunkt hätte ich höchstens anzuführen, dass
    Aber wie gesagt: ich bin völlig und absolut von diesem Buch begeistert und es wird mich in Gedanken sicherlich noch eine ganze Weile beschäftigen.
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  • Rezension zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    Autor: Gavin Extence
    Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
    Seiten: 477
    ISBN: 978-3-7341-0098-7
    Verlag: blanvalet
    Autor:
    Gavin Extence wurde 1982 geboren und wuchs in der englischen Grafschaft Lincolnshire auf. 2013 veröffentlichte er seinen ersten Roman, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. 2015 veröffentlichte er seinen zweiten Roman, der 2016 ins Deutsche übersetzt wurde. Der Autor lebt mit seiner Familie in Sheffield.
    Inhalt:Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können - er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Der ihm sagt, dass man nur ein einziges leben hat und immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat... (Klappentext)
    Rezension:
    An sich ist es eine Geschichte, die ähnlich schon hundertfach erzählt sein dürfte. Eine sich langsam entwickelnde Freundschaft zwischen zwei Personen, die eigentlich nichts miteinander gemeinsam haben aber feststellen, dass sie einander brauchen und das Leben des jeweils Anderen mit Sinn erfüllen. So auch hier. Gavin Extence stützt sich auf dieses altbekannte Konstrukt, entwickelt daraus jedoch gleich auf den ersten Seiten eine Geschichte, die die Leser in ihren Bann zieht. Zunächst liegt das an den unheimlich symphatischen Protagonisten, den wir zu Beginn des Romans am Ende der Geschichte treffen und der diese dann gedanklich aufrollt aber auch an die verqueren Gegenparts von Alex Woods, der für sein Alter immer ein wenig zu altklug und sonderbar wirkt, den aber ein Naturphänomen entgültig zur lokalen Berühmtheit, zumindest zeitweilig, und zum Sonderling unter seinen Mitschülern macht. Und, es ist nicht der Himmel, der ihm auf den Kopf fällt.
    Einfühlsam beschreibt der Autor den nicht so ganz gewöhnlichen Alltag seines Protagonisten aus der Ich-Perspektive, welche eine Nähe zum Leser herstellt, die zweifelsfrei funktioniert. Fast hat man das Gefühl, daneben zu stehen und Alex' Erzählungen zu lauschen. Noch realistischer dadurch, dass keine der Figuren aalglatt wirkt, viele nicht gerade gesellschaftskonform. Ecken udn Kanten, die sich jedoch im Zeitraum von sieben Jahren, in dem die Geschichte spielt, weiterentwickeln dürfen, was extence behutsam, jedoch mit immer schnelleren Erzähltempo, vorantreibt.
    Dabei klingt der Plot der Geschichte in Form eines Himmelsobjektes zun#ächst einmal unglaubwürdig, doch gibt es ihn tatsächlich. Der deutsche Alex Woods heißt Gerry Blank und wurde als 14-jähriger 2009 von einem Meteoriten auf den Schulweg getroffen. Man darf also streiten, ob alles Gute wirklich von Oben kommt. Für andere, die sich weniger Gedanken darüber machen möchten, bleibt dieser feinfühlige Roman über einen sympathischen Nerd und seine Mitmenschen, die einem schnell ans Herz wachsen werden. Fast ist man traurig darüber, wenn man die letzte Seite umgeschlagen hat, doch ein wenig glücklicher als vor dem Lesen.
    Dieses Kleinod hat es nicht verdient, auf den Stapeln ungelesener Bücher dieser Welt auf seine Leser zu warten und sollte sofort hervorgeholt werden. Ein Meteoriteneinschlag kann schließlich dein Leben verändern. Für den Protagonisten Alex Woods tut er das ganz wundersam. Und als Leser bekommen wir eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Halt und Familie. Darüber, dass es oft die Quer- und Andersdenkenden sind, die in der Gesellschaft vielleicht schief angesehen werden, aber insgesamt ihren Weg ohne größere Fehlschläge gehen und oft die für sie richtigen Entscheidungen treffen. Alex Woods macht dies so wunderbar, wie gavin Extence, den mit seinem Debütroman ein großartiger Wurf gelungen ist.
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  • Rezension zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    Wieder ein Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft. Alex Woods ist 10, sein Nachbar Mr. Peterson an die 70 - und doch sind sie zwei verwandte Seelen, die sich viel zu sagen haben. Und die in den folgenden Jahren viel zusammen erleben.
    Die beiden gründen einen Leseclub, in dem sie die Bücher des gemeinsamen Lieblingsautors lesen und nachdem Alex mit seinen Schulkollegen nichts anfangen kann, verbringt er seine Zeit viel lieber mit seinen neuen Freunden. Dass er in der Schule keine Freunde findet, könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass Alex äußerst altklug und vielseitig interessiert ist. Seine Interessen haben aber nichts mit den Dingen zu tun, die Jungs inseinem Alter normalerweise interessieren, sondern betreffen eher klassische Musik, Physik, anspruchsvolle Literatur, Astronomie und den professionellen Anbau von Cannabis.
    Und da gibt es auch noch Elli, die Alex immer wieder auf den Boden der Realität holt. Elli, die ein paar Jahre älter ist als Alex und bei ihren Eltern rausgeflogen ist, und die nun bei Alex´ Mutter arbeitet. Elli, die mit Alex Kontakt hält, als dieser sieben Jahre nach ihrer ersten Begegnung mit Mr. Peterson aufbricht um eine sehr schwere Reise anzutreten. Denn ein Schicksalsschlag fordert Alex´ Loyalität und Charakterstärke heraus.
    Ein wundervolles Buch über Freundschaft und ihre Entwicklung; klug und unterhaltsam, lustig, traurig, sarkastisch mitunter, aber immer großartig und mit keinem Satz zuviel.
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  • Rezension zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    Zum Autor und dem eigentlich Inhalt der Geschichte muss ich nichts mehr sagen, das haben die anderen schon getan. Deshalb gebe ich hier nur meine etwas wirre Meinung zu dem Buch wieder - wirr deswegen, weil ich tatsächlich echte Schwierigkeiten habe zu erklären, warum mich dieses Buch so gefangen hat und fasziniert. Ich glaube, ich hab es nur ziemlich konfus wiedergeben können, aber besser geht es grad irgendwie nicht. Auf jeden Fall geht es mir wie @Vogue: das Buch bleibt einfach präsent und beschäftigt mich - ich bin gespannt wie lange.
    Dieses Buch ist etwas Besonderes und ich habe gerade Schwierigkeiten in Worte zu fassen, was genau dieses Buch so besonders macht. Die Geschichte ist nicht neu: eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Jungen und einem alten Mann, der ihm im Verlauf der Jahre hilft, seinen Standpunkt zu finden und für sich und seine Entscheidungen einzustehen solange er sich sicher ist, dass es die für ihn richtigen Entscheidungen sind. Genauso wenig neu sind die Themen Leben und Tod, Freundschaft, Pubertät, Sinnfindung, Außenseitertum – alles Themen, die schon oft genutzt und benutzt wurden. Und trotzdem ist das alles in diesem Buch zu etwas ganz Besonderem verschmolzen – die Geschichte hat mich mit dem ersten Satz quasi eingefangen und nicht mehr losgelassen.
    Zum einen ist da die Erzähl-Perspektive: die Geschichte wird von Alex erzählt und häufig wendet er sich mit Erklärungen direkt an den Leser. Dies schafft eine Nähe zu der Figur, da es nie gekünstelt wirkt sondern stets den Eindruck erweckt, man würde direkt jemandem lauschen, der eine spannende Geschichte erzählt und eben einfach nur mal kurz was erklären muss.
    Zum anderen sind es die Protagonisten selbst: beide sind Außenseiter auf ihre Art, beide etwas seltsam und doch zugleich normal. Denn wer definiert denn, was seltsam und was normal ist? Die beiden sind so sympathisch gezeichnet ohne dabei zu unwirklich nur als „gut“ dargestellt zu werden. Überhaupt sind irgendwie alle engeren Personen aus Alex' Umfeld leicht schräg, aber sind wir nicht alle irgendwie ein wenig schräg? Was ist denn schräg anderes als seinen Weg gefunden zu haben, man selbst zu sein ohne sich von anderen Meinungen und dem Main Stream abhängig zu machen?
    Dann ist es der Schreibstil von Gavin Extence – er hat so eine Leichtigkeit, dass man einfach mit den Worten mitfließt, mitschwimmt – ich kann es nicht besser ausdrücken. Selbst die kompliziertesten Dinge sind auf einmal einfach und leicht. Gleichzeitig schreibt er sehr humorvoll mit einer guten Prise Sarkasmus – eine tolle Mischung. Ein schönes Beispiel findet sich in dieser Szene zwischen Alex und Mr. Peterson früh am Beginn ihrer Freundschaft:
    […]
    Weiter ist es diese witzige Mischung aus einer Geschichte und kleinen Einschüben, bei denen man etwas lernt. Ich hatte noch nie vorher von Meteoroiden gehört in meinem Leben. Aber selbst solche Erklärungen, basierend auf Alex' Erlebnissen, lassen die Geschichte nicht stocken oder anhalten, sie fließen ganz leicht einfach in den Erzählstrang mit ein.
    Immer wieder taucht der Autor Kurt Vonnegut auf – ein Name, den ich erst vor kurzem kennenlernte. Immer wieder drehen sich philosophische Passagen der Geschichte um seine Bücher und Zitate aus diesen und sie machen Lust darauf, diesen (vergessenen?) Autoren kennen zu lernen. Wie kommt Extence ausgerechnet auf diesen Autoren? Wieso passt er so gut zu dieser Geschichte und diesen Protagonisten? Ich weiß es nicht, aber es passt, es ist rund und schlüssig und macht neugierig. Genauso fügt er immer wieder sehr schöne Zitate ein, die man in einer solchen Geschichte nicht vermuten würde wie z.B. Gedichte von Emily Dickinson oder Bezüge zu Oscar Wilde wie hier auf Seite 117/118:
    […]
    So einzeln aufgezählt liest sich das alles irgendwie seltsam – aber die Mischung macht es und diese Mischung ist Gavin Extence absolut und hundertprozentig gelungen. Auch wenn der Leser recht schnell weiß, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, so tut es der Spannung und Unterhaltung keinerlei Abbruch. Ganz im Gegenteil: man plant und fiebert und reist mit Alex und Mr. Peterson mit, man trauert und freut sich mit beiden und lebt mit ihnen – ich jedenfalls, denn ich war von der ersten bis zur letzten Zeile mitten in der Geschichte drin.
    Unabhängig von der Geschichte gefällt mir besonders gut die liebevolle Aufmachung des Buches: der gelbe Meteorit des Covers findet sich im Buch wieder, denn unter dem Schutzumschlag ist es gelb bis hin zu den Vorsatzseiten und dem Lesebändchen. Auf den Vorsatzseiten ist unten eine Straßenseite / Stadtansicht gezeichnet mit Strommästen und -kabeln wie wir sie aus ländlichen Gegenden neben der Straße kennen. Diese finden sich am Beginn eines jeden Kapitels wieder und darauf sitzen dann Vögel. Wann immer Briefe oder Handgeschriebenes im Buch auftauchen, sind sie „handschriftlich“ geschrieben und jeweils in einer anderen Handschrift. Ich liebe solch kleine Details die zeigen, wie viel Aufmerksamkeit der Ausführung des Buches gewidmet wurde.
    (danke an @El Novelero, der mich auf die Zitate gebracht hat )
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  • Rezension zu Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

    „Das unerhörte Leben des Alex Woods“ von Gavin Extence ist sicherlich alles, aber auf keinen Fall gewöhnlich!
    Mit diesem Buch erlebt man wahrlich eine Achterbahnfahrt der unterschiedlichsten Gefühle.
    Angefangen von Verwirrung und leichter Skepsis, die mich am Beginn heimgesucht hatte, da der Einstieg mehr als kurios in meinen Augen startete – bis hin zum Ende indem ich sehr emotional von der Geschichte und der Handlung berührt war und sogar einige Tränen vergoss aufgrund einer wundervollen , aber auch traurigen Story, die mich sehr bewegt hatte. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nach den ersten- zugegebenermaßen merkwürdigen Anfangsszenen- weitergelesen habe, denn ansonsten wäre mir ein so wundervolles , gefühlvolles und melancholisches Werk glatt entgangen.
    Der Leser wird gleich am Anfang ins kalte Wasser geworfen und daher ist man (oder besser gesagt: ich war..) leicht überfordert, als man mitverfolgte, wie Alex Wood von der Polizei an der Grenze aufgegriffen wird, nachdem man nach ihm gesucht hatte, zu allem Übel findet man auch noch im
    Handschuhfach des Autos Cannabis vor. Danach geht es auch schon zum Polizeiverhör….tja und um ehrlich zu sein, meine Begeisterung war hier schlichtweg auf dem Gefrierpunkt, aber dann….fängt die Handlung erst richtig an, denn Alex unsere Hauptperson fängt an uns von seinem Leben zu erzählen und lässt uns an einer wirklich ereignisreichen Vergangenheit in seinem jungen Leben von gerade mal 17 Jahren teilhaben und so beginnt der Leser ihn immer besser zu verstehen und langsam aber stetig wächst der etwas andere Junge einem ans Herz.
    Bereits mit 10 Jahren passierte ihm etwas außergewöhnliches, als ein Meteorit direkt in sein Zuhause und auf ihn zustürzt.
    Hierzu finde ich dieses Zitat auf Seite 91 wundervoll und passend:
    „Diese Geschichte gemahnt uns daran, dass selbst sehr unwahrscheinliche Ereignisse eintreten können und in der Tat auch eintreten“
    Er überlebt dieses Ereignis , ohne große Schäden, auch wenn er aufgrund dessen Epileptiker wurde.
    Bereits damals ist er ein wirklich außergewöhnlicher Junge, denn kaum aus dem Koma aufgewacht, beschäftigt er sich wissbegierig mit „seinem“ Meteoriten und ist eher fasziniert als geängstigt von diesem Vorfall.
    Auch in den folgenden Jahr wächst sein Wissensdurst über Astronomie und auch über Neurologie, da er sich mit seiner Krankheit auseinandersetzt und für sein Alter ziemlich erwachsen und klug ist. Doch in den Augen seiner Klassenkameraden ist er somit „anders“ , was gleichbedeutend in der Schule mit Außenseiter ist. Doch zum Glück findet Alex bald einen ganz besonderen Freund in Mr Peterson, einen Eigenbrödler der bald schon ein wichtiger Teil von Alex`s Leben wird.
    Zusammen verbindet sie nicht nur ihre Leidenschaft zu Büchern, sondern auch ihre Liebe zu philosophieren und sich tiefsinnige Gedanken
    über das Leben zu machen….und bald auch schon über das traurigste Thema: den Tod und über die Entscheidung über sein Leben und über sein Ende selbst bestimmen zu dürfen.
    Hier beginnt das Buch an Intensität zuzunehmen, und man ist geradezu berührt von der Freundschaft der beiden und den Konsequenzen der Handlungen die Alex auf sich nimmt um das Richtige zu tun. Wobei dieses "Richtig" in den Augen der verschiedenen Personen variiert, deswegen nimmt Alex bald das Ruder in die Hand, mit einer Entschlossenheit und Unbeirrbarkeit die seines gleichen sucht.
    Fazit:
    Dieses Buch hat mich wirklich umgehauen, im positiven Sinn!
    Auch im Nachhinein beschäftigt das Buch den Leser, und man fragt sich ob man selbst genauso gehandelt hätte.
    Letztendlich finde ich es ein außergewöhnliches , ergreifendes Buch auf das man sich einfach einlassen sollte, da es mitten ins Herz trifft.
    Zitat Seite 113:
    „Ich glaube eine Geschichte zu erzählen , ist der Versuch, die Komplexität des Lebens begreiflicher zu machen“
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Ausgaben von Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

Hardcover

Seitenzahl: 480

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 481

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:40h

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat (Details)
  • Italienisch: Lo strano mondo di Alex Woods (Details)

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