Die Burg der Könige

Buch von Oliver Pötzsch

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Burg der Könige

1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. In den Wirren dieser Zeit stoßen Agnes, die Burgherrin der einst mächtigen Stauferburg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein altes Geheimnis. Schon bald wird ihnen bewusst, dass ihre Entdeckung nicht nur über ihr eigenes Schicksal, sondern auch die Zukunft der Krone entscheiden wird.
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Über Oliver Pötzsch

Der deutsche Autor Oliver Pötzsch wurde 1970 in München geboren. Vor allem die Bücher zur Henkerstochter-Saga machten ihn im deutschsprachigen Raum bekannt, von der seit 2008 mehrere Bände erschienen. Mehr zu Oliver Pötzsch

Bewertungen

Die Burg der Könige wurde insgesamt 36 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Unterhaltsam. Länge fand ich okay. Aber der Griff in die mystische Trick Kiste am Ende trifft nicht so meinen Geschmack.

    DieSylke

  • schöner Historienschmöker um den Trifels und die Bauernkriege, anfangs mit Längen

    Smoke

  • 500 Seiten hätten auch gereicht. Viele völlig unnötige Wiederholungen&teilweise zu mystisch. Aber super tolles Nachwort.

    Studentine

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Burg der Könige

    Es gibt Wälzer, bei denen ich jede einzelne Seite genieße und traurig bin, dass es nicht noch mindestens 500 Seiten weitergeht. Dazu gehören diese 939 Seiten aber leider nicht und ich war versucht, nach 500 bereits gelesenen Seiten abzubrechen.
    Es fing sehr spannend an und wurde zwischendurch unglaublich zäh. Nach 120 Seiten hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung noch kein Stück vorwärts bewegt hat und überhaupt noch nichts passierte. Dann nahm die Handlung wieder an Fahrt auf, um irgendwann wieder zu plätschern. Ich fand die vielen Wiederholungen unheimlich anstrengend - der Autor hätte nicht gefühlt alle 10 Seiten einbringen müssen, dass es ein Geheimnis um Burg Trifels gibt. Diese Geheimniskrämerei war so nervig - z. B. wußten vom Gefühl her alle Sterbenden etwas Geheimnisvolles, aber niemand rückte auf dem Sterbebett damit raus. Die letzten 150 Seiten waren wieder ganz spannend, obwohl dann noch einmal die Protagonistin plötzlich - in meinen Augen völlig unnötig - anfing zumzuzicken ("er ist mir zwar durch das halbe Land hinterhergereist, aber bestimmt liebt er mich nicht" ). Auch diese mystischen Elemente mit den Träumen aus der Vergangenheit waren nicht so mein Ding. Das Verhalten einiger Figuren war nicht ganz logisch und insgesamt hätten 500 Seiten für die Geschichte auch gereicht.
    Dennoch habe ich durchgehalten und das Buch hat mich irgendwie doch nicht ganz kalt gelassen. Sehr interessant war der Einblick in das kärgliche Leben und die Not der Bauern und im Kontrast dazu das auschweifende Leben vieler Adliger und Geistlicher. Man erfährt vieles über die Bauernkriege, die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe und über viele historische Figuren der damaligen Zeit. Insofern habe ich interessante Fakten aus der Zeit der Bauernkriege erfahren. Auch die Gegend, in der die Handlung spielt, mag ich sehr gern. Wenn ich das nächste Mal in der Ecke um Speyer sein sollte, werde ich auf jeden Fall Ausschau nach den Plätzen im Buch halten.
    Das Nachwort mit dem Burgen- und Reiseführer empfand ich fast als das Beste am Buch - total vergnüglich, sehr anschaulich und machte auf jeden Fall Lust auf einen Trip in die Region mit dem Hintergrundwissen aus dem Buch. Es war sogar so gut, dass ich bei meiner Bewertung noch einen halben Stern draufgepackt habe und das Buch mit bewerte.
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  • Rezension zu Die Burg der Könige

    Über den Inhalt des Buches ist ja schon viel gesagt wordenn
    Daher beschränke ich mich hier auf meinen Leseeindruck.
    Ich hab das Buch als ebook gelesen. Danke nochmal an @Squirrel
    Das war für mich das zweite Buch des Autors nach dem Eröffnungsband der Henkerstochter-Reihe welcher mir auch schon sehr gut gefallen hatte. Die Serie möchte ich auch forstsetzen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen zumal ich sehr gern aus dieser Zeit lese und ich mich in deutscher Geschichte recht gut auskenne. Diese hat mich auch schon immer am meisten interessiert. Ist ja unsere eigene.
    Der Schreibstil war sehr flüssig, die Charaktere sehr sympathisch, waren mir schon richtig ans Herz gewachsen. Anfangs alles recht mystisch was dem Ganzen so einen besonderen "Touch" gab. Das wurde richtig spannend zum Schluss !
    Interessant auch die tatsächlich existierenden realen Schauplätze, bspw. die Burg Trifels, der Ort Annsweiler.
    Gerade diese Zeit nach Luthers Thesen, die Zeit der Bauernkriege war für die Entwicklung Deutschlands ungemein bedeutend. Man streifte das Mittelalter ab und ging in eine neue, andere Zeit. Hervorragend herausgearbeitet.
    Wer sich für geschichtliche Ereignisse des 16. Jahrhunderts in Deutschland verpackt in eine spannende, teils mystische Geschichte interessiert, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
    Ich vergebe
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  • Rezension zu Die Burg der Könige

    Inhalt
    Oliver Pötzsch läutet seinen neusten Roman „Die Burg der Könige“ mit dem Gedicht „Barbarossa“ von Friedrich Rückert ein. Im Jahre 1524 herrscht der erst 24 jährige Habsburger Kaiser Karl V, der in Spanien lebt und sich nur bedingt verbunden fühlt mit seinem Volk. Derweil herrscht in den deutschen Landen Armut und Hungersnot. Die Bauern müssen den Vögten ihr letztes Vieh und ihr letztes Getreide abtreten, um Kriege zu finanzieren, so dass ihnen oft nichts anderes übrig bleibt, als durch die Wälder zu ziehen und als Räuber ihre Familien zu ernähren.
    Auf der Burg Trifels, dem einstigen Machtzentrum des heiligen römischen Reichs deutscher Nation, lebt der Burgvogt Philip von Erfenstein mit seiner Tochter Agnes. Der einstige Glanz des Trifels ist verschwunden und Philip ist sehr besorgt, die Burg zu erhalten. Die einzige Hoffnung sieht er in einer vorteilhaften Vermählung seiner Tochter Agnes. Diese ist für die damalige Zeit sehr eigenwillig und selbstbewusst. Sie liebt es, in Beinlingen durch den Wald zu strolchen und ihren Falken Parcival abzurichten. Pater Tristan, ein Geistlicher, der regelmäßig auf dem Trifels weilt, hat ihr als Lehrer und Mentor die Liebe zu Büchern und alten Geschichten eröffnet.
    Agnes ist seit Kindeszeit befreundet mit Mathis, dem Sohn des Trifelser Burgschmieds. Mathis sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Aber statt sich für Schwerter zu begeistern, ist Mathis fasziniert von Schießpulver und experimentiert damit, wobei er sich wiederholt selber in Gefahr begibt.
    In Süddeutschland brodelt es unter den Bauern. Sie beklagen die Ungerechtigkeit der Könige, der Adligen und vor allem der Kirche, deren Vertreter durch den Ablasshandel Reichtümer anhäufen. Die Bauern und Tagelöhner rotten sich zusammen und beginnen damit, Klöster, Burgen und Städte einzunehmen. Es entbrannt ein, zwar lokal begrenzter, aber sehr blutiger Krieg.
    Vor diesem Hintergrund erzählt Pötzsch die Geschichte von Agnes, die sich in ihren Träumen an die Erzählungen ihrer schon lange verstorbenen Mutter erinnert. In der Bibliothek findet sie ein Buch zur Geschichte des Trifels, das sie zu fesseln vermag. Sie spürt, dass sie selber viel mit dieser Vergangenheit zu tun hat. Mathis hat sich derweil viel Ärger eingehandelt. Er hat dem Aufrührer und Bauernführer Schäfer-Jockel zur Flucht verholfen und muss sich danach selber als vogelfreier in die Wälder schlagen, wo er sich den kämpfenden Bauern anschließt.
    Meine Meinung
    Dieser Roman zeigt auf sehr anschauliche Weise die Zeit der Umbrüche zu Beginn der frühen Neuzeit auf. Es findet ein Umdenken in den Köpfen der Menschen statt. Die einfacheren Leute werden sich der Ungerechtigkeiten bewusst und glauben nicht mehr stumpf an die „göttliche Ordnung“ die jedem Menschen seinen Platz zuweist. Gleichzeitig ist das Ende des heroischen mittelalterlichen Schwertkampfs zumindest eingeläutet. Feuerwaffen werden in kriegerischen Auseinandersetzungen immer wichtiger. Oliver Pötzsch zeigt diese Entwicklungen sehr anschaulich und leicht nachvollziehbar an einer überschaubaren Zahl von Protagonisten auf, in die man sich sehr leicht einfühlen kann und die im Laufe des Romans auch alle ihre eigene Entwicklung durchlaufen. So gibt es einen heilkundigen Pater, der heimlich eine Lutherbibel versteckt. Der Burgvogt Philipp Erfenstein, der sich bewusst ist, dass er seinen Bauern nicht noch mehr Abgaben abverlangen kann, seine Tochter, die trotz Ständeschranken Umgang mit Mathis dem Schmied hat.
    Die Geschichte um die Burg Trifels prägt das Leben der Protagonisten. Ich spürte die Leidenschaft des Autors zu mittelalterlichen Burgen förmlich und kam nicht umhin, selber im Internet Informationen zur Trifels zu recherchieren. Das wäre aber nicht nötig gewesen, weil der Autor seinen Roman hinten durch einen kurzen Burgenführer ergänzt, der Anregungen zu Ausflügen gibt.
    Sprachlich hat Oliver Pötzsch schon mit seinen Romanen um den Henker Jakob Kuisl gezeigt, dass er zu den wichtigen Namen deutscher Autoren historischer Romane gehört. Inhaltlich hat er mit diesem Buch aber noch mal eine ordentliche Schippe drauf gelegt.
    Ich konnte während mehrerer Wochen herrlich eintauchen in die Zeit der Reformation und der Bauernkriege. Ein besonderer Genuss ist es auch, dieses sehr schön gestaltete Buch in Händen zu haben. Neben dem prächtig gestalteten Schutzumschlag ist es ausgestattet mit Karten, Figurenliste unter Angabe historisch verbürgter Personen sowie einem sehr sympathisch wirkenden Nachwort. Sehr schön sind auch die roten Initialen zu Beginn der Kapitel. Das versetzte mich richtig an die Seite von Agnes, wie sie in der Trifelser Bibliothek in kostbaren Folianten schmökert.
    Mein Fazit
    Mit diesem in sich geschlossenen und schön abgerundeten Schmöker ist Oliver Pötzsch ein sehr schönes Werk gelungen. Es ist die ganzen 900 Seiten lang spannend zu lesen und vermittelt einem ein nicht beschönigtes Bild einer schlimmen Zeit, aber auch einer Zeit der Umbrüche und der Hoffnungen. Von mir gerne eine Leseempfehlung mit .
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  • Rezension zu Die Burg der Könige

    Die Burg der Könige von Oliver Pötzsch
    Ich habe dieses wunderbare Buch bei einer Leserunde mit dem Autor gewonnen und es ist für mich das Highlight 2013
    Über den Autor: (laut Klappentext und Selbstauskunft)
    Oliver Pötzsch, geboren 1970, war jahrelang als Filmautor für den Bayrischen Rundfunk tätig, Heute widmet er sich ganz dem Schreiben und lebt mit seiner Familie in München.
    Seine historischen Romane über den Schongauer Henker Jakob Kuisl, der ein Vorfahre von ihm war, haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht.
    Über das Buch selbst:
    Hardcover mit 939 Seiten
    Erschienen am 27 September 2013 beim List-Verlag
    Der Schutzumschlag des Buches ist in einem dunklen Rot gehalten und sowohl Titel als auch eine Verierung in Form eines antiken Beschlages sind in erhaben in Silber gedruckt und machen einen sehr eleganten Eindruck.
    Im Buch selbst ist auf den Vorsatzblättern ein Landkarte gezeichnet, die den Ausschnitt Deutschlands zeigt der für die Geschichte wichtig ist. Links und Rechts davon sind mittelalterliche Waffen gezeichnet.
    Des Weiteren beginnt jedes Kapitel mit einer großen verzierten Initiale und jede Seitenzahl ist mit zwei kleinen Schnörkeln umrahmt. Auch hier ist alles in Rot gehalten und ist sehr stimmig zum Buchinhalt.
    Geglieder ist die Geschichte in zwei Bücher mit insgesamt 25 Kapitel.
    Vorangestellt ist eine Dramatis Personae und zu Beginn des Romans stehen (sehr passend zur Geschichte) die ersten drei Strophen des Gedichtes "Barbarossa" von Friedrich Rückert. Im Anschluss an den Roman folgt ein Nachwort und ein wunderbarer kleiner Burgen- und Reiseführer in denen der Autor die historischen Fakten und eigene Phantasie trennt und den Leser zu einer gelungenen Tour durch die Handlungsorte des Romans einläd.
    Als ein letztes i-Tüpfelchen hätte dem Buch noch ein Lesebändchen gefehlt. Dann wäre es wirklich perfekt gewesen, aber auch so ist es einfach wunderschön gestaltet.
    Inhalt:
    Klappentext:
    Die Burg Trifels im Pfälzer Wald, kurz vor den Bauernkriegen. Vom einstigen Glanz der Stauferburg ist nicht mehr viel geblieben. Wo früher Kaiser herrschten und feierten, zerfallen die Mauern. Die junge Burgherrin Agnes will ihr Erbe mit allen Mitteln bewahren und heiratet einen einflussreichen Adeligen. Doch der mächtige Graf hat sie nicht aus Liebe geheiratet. Er verfolgt ganz eigene Pläne, die mit der Geschichte der Burg zu tun haben: Man erzählt sich, der Trifels berge ein Geheimnis, das über die Zukunft des von den Bauernkriegen zerrüttenten Reiches entscheiden könnte. Und so rückt die alte Burg auch in den Blick zweier Herrscher. Agnes erkennt, dass das Erbe ihrer Familie zum Spielball der Mächtigen Europas zu werden droht. Sie macht sich, begleitet von ihrem Jugendfreund Mathis, selbst auf die Such nach dem Geheimnis der Burg. Was sie bei ihrer Reise durch das in Flammen stehende Land findet, wird über ihr Leben und die Zukunft des Reiches bestimmen.
    Rückseite:
    Eine junge Burgherrin, die um das Erbe ihrer Familie kämpft...
    Der Sohn eines Burgschmieds, der von Freiheit und Gleichheit träumt...
    1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkrigen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karl V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird.
    Meine Zusammenfassung:
    Agnes wächst, als Tochter des verarmten Burgvogts Philipp Schlüchterer von Erfenstein, recht frei auf dem Trifels auf, einer geschichtsträchtigen Burg, die über 200 Jahre zuvor der Mittelpunkt des Deutschen Reiches war, nun aber viel von ihrem Glanz verloren hat. Agnes ist sehr freiheitsliebend und da sie ihre Mutter schon sehr früh verloren hat, zieht sie sich oft in die Bibliothek ihres Vater zurück und liest dort über Sagen und Legenden des Wasgaus oder streift, in Hosen gekleidet, durch die Wälder rund um die Burg. Als Kameraden hat sie Mathis, den Sohn des Burgschmiedes an ihrer Seite.
    Als Agnes 16 Jahre alt ist, kann ihr Vater die Burg kaum noch halten. Da die Bauern wegen strenger Winter und trockenen Sommern kaum Erträge erwitschaften leiden sie immer mehr Hunger. Die Lage im ganzen Land spitzt sich immer mehr zu. Das Volk kann die immer höheren Steuern und Abgaben die ihnen die Fürsten abverlangen nicht mehr aufbringen. Auch die immer strengeren Gesetze gegen den Fischfang und die Wilderei setzen ihnen immer mehr zu und so beginnen sie sich gegen den Adel und die Kirche aufzulehnen. Von diesen Sorgen geplagt, beschließt Philipp von Erfenstein seine Tochter gut zu verheiraten, um so an außreichend finanzielle Mittel zu gelangen um seine eigenen Abgaben bezahlen zu können und den Verfall der Burg aufzuhalten.
    Zu dieser Zeit bringt Agnes' Falke Parcival ihr einen kleinen goldenen Ring mit dem Siegel Barbarossas. Sie wird in der darauf folgenden Zeit häufig von unheimlichen Träumen verfolgt. Als sie ihren alten Lehrer und Beichtvater Pater Tristan darauf anspricht, weicht dieser ihr aus und rät ihr nur den Ring niemanden zu zeigen. Agnes ahnt, dass dieser Ring und ihre Träume ein großes Geheimnis verbindet.
    Mathis, der Sohn des Schmieds träumt derweil von ganz anderen Dingen. Er ist fasziniert von Schießpulver und Feuerrohren. Auch er, als Sohn eines Handwerkers, empfindet die Lage der Bauern immer unerträglicher und schließt sich nach einiger Zeit dem aufständischen Bauernhaufen um den Schäfer-Jockel an, der sich in den Wäldern unter dem Trifels versteckt. Er möchte für mehr Gerechtigkeit für das einfache Volk kämpfen.
    Agnes muss schließlich den Grafen Friedrich von Löwenstein-Scharfeneck heiraten, den sie nicht liebt und der besessen ist, von der Sage des verschollenen Normannenschatzes der auf der Burg Trifels versteckt sein soll.
    Um die Burg in seine Hände zu bekommen geht der Graf sogar über Leichen.
    In all diesen Wirren, tauchen auch noch Agenten des Kaisers Karl V. und König Franz I. von Frankreich auf die nach einem gut verborgenen Geheimniss suchen, dass von einem rätselhaften Orden seit Generationen gehütet wird.
    Das alles ist der Beginn einer Suche nach der Lösung eines Geheimnisses das Agnes, aber auch Mathis, von ihrer Heimat am Trifels druch die Wirren und Gräuel der Bauernkriege bis nach St. Goar am Rhein führen.
    Fazit:
    Oliver Pötzsch versteht es geradezu genial, historische Fakten und Personen mit seinem Einfallsreichtum und den von ihm erdachten Personen zu mischnen.
    Er hat einen Roman erschaffen, der sehr eindringlich die damalige Zeit beschreibt und zugleich mit viel Spannung zu unterhalten weiß.
    Der Schreibstil ist locker und leicht und ließ mich des Öfteren die Zeit komplett vergessen, so dass ich mich oftmals morgens total übermüdet aus dem Bett quälen musste, nur weil ich das Buch am Abend zuvor einfach nicht aus der Hand legen konnte.
    Die Geschichte weiß von der ersten Seite an zu fesseln und wird nicht ein einziges Mal auf den über 900 Seiten, bis schließlich alle Handlungsstänge zusammenlaufen, langweilig.
    Sie lässt den Leser neugierig werden und regt dazu an, auch über die Geschichte hinaus, weiter zu recherchieren.
    Einzig die Auflösung des letzten Geheimnisses am Ende des Buches war mir ein klein wenig zu mystisch angehaucht, was aber meinem Lesegenuß keinen Abbruch tat
    Insgesamt kam ich auch nur an zwei kleinen Stellen ins Grübeln, die aber so nebensächlich waren, dass sie auch getrost überlesen werden können
    Für mich ist "Die Burg der Könige" definitiv mein Jahreshighlight 2013 und erhält und ein für die außergewöhnlich schöne Gestaltung.
    Vielen Dank an Oliver Pötzsch für die wunderbare Unterhaltung und die schönen Lesestunden.
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  • Rezension zu Die Burg der Könige

    Einst war die Burg Trifels Zentrum des Deutschen Reiches, doch heute ranken sich nur noch Geschichten und Legenden um die einstige Stauferburg im Wasgau. Ritter Philipp von Erfenstein, der Verwalter, ist verarmt und kann die Abgaben an den Herzog nicht mehr bezahlen. Selbst dem einfachen Volk kann und will Erfenstein nicht noch mehr Steuern abnehmen, da die Bevölkerung bereits am Hungertuch nagt. Um endlich gegen die Obrigkeit aufzubegehren schließen sich im Geheimen Bauern zusammen, die für Gerechtigkeit kämpfen wollen. Niemand ahnt, was für Ausmaße die sogenannten Bauernkriege nehmen werden. Und noch etwas anderes geschieht im Verborgenen: Kaiser Karl V. und der französische König Franz sind auf der Suche nach etwas, das sich auf dem Trifels befinden soll – ein sagenhafter Schatz, der die Zukunft des gesamten Reiches beeinflussen kann. Dafür sind ihre Agenten, die ausgesandt wurden, sogar bereit über Leichen zu gehen.
    Agnes, die Tochter des Trifelser Burgvogts, die ein unbeschwertes Leben ohne größere Zwänge führt und am liebsten mit ihrem Falken auf die Jagd geht oder in der Bibliothek Geschichten über den Trifels liest, erlebt das Elend der Bevölkerung hautnah als sie Pater Tristan bei Krankenbesuchen begleitet und dabei selbst Erfahrungen als Heilerin sammelt. Um zu verhindern, dass der Trifels mehr und mehr verfällt, soll Agnes einen reichen Grafen heiraten. Damit will Philip von Erfenstein außerdem erreichen, dass Agnes und der junge Schmied Mathis keinen Umgang mehr pflegen. Die beiden wuchsen zusammen auf der Burg auf und im Laufe der Zeit wurde mehr aus der innigen Freundschaft, die die beiden verbindet – eine Liebe, die nicht sein darf. Außerdem ist Mathis, der Sohn des Burgschmieds, der sich für neumodische Feuerwaffen interessiert und gerne experimentiert, dem Vogt sowieso ein Dorn im Auge seit er sich den Bauernhaufen angeschlossen hat. Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht. Nicht nur Agnes‘ Ehemann, Graf Friedrich von Löwenstein-Scharfeneck, der wie besessen von dem sagenumwobenen Normannenschatz ist, der sich auf dem Trifels befinden soll, wird ihr gefährlich, auch durch zwielichtige Männer gerät Agnes mehrmals in Gefahr – eine Odyssee durch das von Krieg und Armut gebeutelte Land beginnt …
    Endlich ein neuer, vielversprechender Roman von Oliver Pötzsch, war mein erster Gedanke als ich von „Die Burg der Könige“ hörte. Dass es sich dabei um einen über 940 Seiten dicken Schmöker handelte, schreckte mich absolut nicht ab – ganz im Gegenteil, das Buch war viel zu schnell zu Ende.
    Bevor man mit dem Lesen beginnt, kommt man nicht umhin das wunderschön gestaltete Cover genauestens zu bewundern. Dieses mag auf den ersten Blick, ganz in Rot und Silber gehalten, schlicht wirken, doch es spiegelt den Inhalt und die Zeit, in der der Roman handelt, sehr schön wider. Auf den Innenseiten der Buchdeckel wurde eine Landkarte abgedruckt, auf der man die verschiedenen Handlungsorte nachvollziehen kann. Außerdem ist der Geschichte ein Personenregister vorangestellt, das äußerst hilfreich ist und fiktive sowie historische Persönlichkeiten unterscheidet.
    Die Geschichte selbst erstreckt sich über die Jahre 1524 bis 1526. Schon nach wenigen Seiten taucht man völlig in die Welt von Agnes und Mathis ein und begleitet die beiden während ihrer Abenteuer, die sie bestehen müssen. Pötzschs unvergleichlicher, lebendiger Schreibstil sorgt für eine tolle Atmosphäre und lässt die damalige Zeit in den Köpfen der Leser regelrecht aufleben. Kursiv gedruckte Träume und Erinnerungen, die die Protagonistin Agnes durchlebt, gewähren außerdem einen Einblick in die Zeit der Staufer Ende des 13. Jahrhunderts. Trotz der Komplexität ist der Roman sehr unterhaltsam und vor allem flüssig zu lesen. Am spannendsten war für mich der historische Hintergrund vor dem sich alles abspielt: die Armut der Bevölkerung, die Bauernkriege, sowie die Herrscher, die zu dieser Zeit die Macht innehatten, aber auch die Rückblicke in die Stauferzeit und Kaiser Barbarossas fand ich äußerst interessant.
    Die Charaktere sind größtenteils glaubhaft dargestellt. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Mathis, der mit seinem Wissensdurst aus der gewohnten Ordnung ausbricht und im Verlauf die größte persönliche Entwicklung durchmacht. Agnes ist eine starke und außergewöhnliche Frau für ihre Zeit, doch ist sie meiner Meinung nach zu perfekt gezeichnet und sie erschien mir stellenweise emotionslos. Vor allem nachdem sie sich in den Fängen des Hurenhändlers Barnabas befunden hatte, durchlebte sie trotz der furchtbaren Erlebnisse keine Veränderung, was mir unrealistisch erschien. Ebenfalls sehr gelungen sind der Barde Melchior von Tanningen und Caspar, ein dunkelhäutiger Agent, denen ich trotz aller Widrigkeiten eine gewisse Sympathie entgegenbringen konnte.
    Agnes‘ Träume fand ich sehr spannend zu verfolgen, nur zum Schluss hin nahm das Ganze immer mehr fantastischere Formen an und wirkte auf mich nicht mehr ganz so glaubwürdig. Ebenso verhält es sich mit dem spektakulären Showdown, der fast schon zu viel des Guten war. Begeistert hingegen war ich wieder von Oliver Pötzschs Nachwort in dem er beschreibt was seiner Fantasie entsprungen und was historisch belegt ist. Außerdem sind im Anhang noch ausführlichere Personenbeschreibungen der Hauptfiguren enthalten und Ausflugstipps vom Autor persönlich, falls sich mal jemand in die Gegend des Wasgaus verirren sollte. Der Charme und der Witz, die er dabei an den Tag legt, machen Oliver Pötzsch von Buch zu Buch immer sympathischer.
    „Die Burg der Könige“ ist ein prächtiger, gut recherchierter Historien-Roman, der dem Leser auf spannende Art und Weise deutsche Geschichte nahebringt und zusätzlich noch wunderbar unterhält! Ich kann kaum Oliver Pötzschs nächsten Roman abwarten!
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  • Rezension zu Die Burg der Könige

    Cover:
    Ist meines Erachtens wirklich gelungen. Es wirkt auf den ersten Blick mächtig und dennoch schlicht, aber doch mit einer gewissen Eleganz. Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, kam mir sofort das Bildnis einer Burg in den Sinn.
    Inhalt:
    1524/1525: Agnes, die Tochter des verarmten Ritters und Trifelser Burgvogt Philipp Schlüchterer von Erfenstein, wächst ohne Mutter sehr ungezwungen auf der Trifelser Burg auf. Am liebsten widmet sie sich alten Geschichten und Legenden rund um den Trifels oder streicht in Beinlingen durch die Gegend und genießt ihre Freiheit. Mathis, der Sohn des Burgschmiedes ist mit ihr aufgewachsen, weshalb sich beide sehr nahe stehen. Doch beide kennen die Grenze. Sie ist von edlem Geschlecht und soll eine gute Partie heiraten, er ist ein einfacher Schmiedsohn und gehört somit zur unteren Bevölkerungsschicht, den Bauern. Mathis sieht und erlebt selber die Not und Ausbeuterei der Bauern durch den Adel und schließt sich einem aufständischen Haufen an, nur um festzustellen, dass ein erfolgreicher Aufstand keine Besserung bringt, da lediglich der Machthaber wechselt. Agnes steht als Vogtstochter auf der anderen Seite. Zwar hat sie durch ihren Beichtvater Pater Tristan, welcher Agnes auf seinen Krankenbesuchen bei den Bauern mitnimmt und ihr die Kunst des Heilens bzw. der verschiedenen Heilkräuter beibringt, die Not der Bauern kennengelernt, doch sie kennt auch die Not ihres Vaters, welcher auch seinen Zehnt abzuliefern hat und dies aus eigener Tasche nehmen muss, wenn er von den Bauern zu wenig eintreibt.
    Der Bauernkrieg beginnt und mittendrin Agnes, auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ausgelöst durch real wirkende Träume und einem Siegelring und Mathis, welcher Agnes beschützen will, mit Unterstützung des Barden Melchior von Tanningen. Und dann gibt es noch die beiden großen Mächte, König Franz I von Frankreich und Kaiser Karl V. Beide auf der Suche nach einer Legende oder Wahrheit, verborgen in der Gegend rund um den Trifels. Eine aufregende aber auch gefährliche Zeit mit sämtlichen Schicksalsschlägen für alle Protagonisten beginnt.
    Aufbau:
    Auf der Innenseite des Buchdeckels befindet sich eine Landkarte der Gegend des Trifels und der weiteren Handlungsplätze. Sehr hilfreich um einen Überblick zu erhalten. Die anschließende Aufstellung der Personen, welche im Roman vorkommen ist zwar sehr nett und interessant, aber nicht unbedingt notwendig, da Oliver Pötzsch es sehr gut geschafft hat, die Personen voneinander abzutrennen und gut zu umschreiben, weshalb ich immer wusste, wen ich gerade vor mir habe. Sehr interessant ist jedoch das Nachwort, im welchen erklärt wird, was Fakt und was Fiktion ist. Ebenso schön ist im Anhang die Chronik des deutschen Bauernkrieges sowie ein kleiner Burgen- und Reiseführer durch den Roman, welcher regelrecht einlädt, sich auf die Reise zu begeben.
    Meine Meinung:
    Die Seitenzahl von 939 Seiten mag vielleicht abschreckend wirken, ist es aber nicht! So lange der Roman ist, so interessant und spannend ist er auch geschrieben. Mir kam auf keiner Seite Langeweile oder Langwierigkeit auf, was zum Teil daran liegt, dass das Geschehen inklusiv diverser Rückblicke auf die Stauferzeit sehr Umfangreich ist, aber auch an dem interessanten Schreibstil des Autors. Kaum ist eine Unklarheit geklärt, werden schon zwei neue Fragen aufgeworfen und immer wenn man denkt, alles im Lot, so kommt schon zuvor der nächste Schicksalsschlag oder ein nicht vorhersehbares Ereignis. Stellenweise hat mich der Roman so sehr beschäftigt, dass ich ihn gar nicht aus der Hand legen wollte, nur um festzustellen, dass ich mich immer weiter festlese, anstatt Abstand zu erhalten.
    Doch so fesselnd das Buch auch ist, so anstrengend ist es auch zu lesen. Dies liegt nicht am Schreibstil, welcher sehr gut lesbar ist, sondern viel mehr an der Tatsache, dass in wenigen Zeilen sehr viel Inhalt liegt. „Die Burg der Könige“ ist definitiv ein schöner Schmöker für lange Tage, aber nicht geeignet als Lektüre zum schnellen überfliegen und abschalten. Hierfür ist die Informationsflut zu groß.
    Die Protagonisten waren mir meist sehr sympathisch, allen voran der niedliche Barde Melchior von Tanningen, welcher auch gerne mal unterschätzt wird. Ich konnte den kleinen Mann regelrecht mit seiner Laute spielen sehen. Nur Agnes war mir stellenweise zu perfekt, wie sie alles gemeistert hat und vor allem zum Schluss hin, wie perfekt die Visionen kamen und genau den gewünschten Inhalt preisgaben. Doch insgesamt hielt es sich noch in Grenzen. Auch sämtliche andere Personen wurden jeweils so gut beschrieben, dass man diese gut verstehen und mit ihnen mitfühlen konnte.
    Oliver Pötzsch hat in diesem Roman auch nichts beschönigt. Vielmehr hat er sämtliche Nöte und Gräuel der damaligen Zeit sehr gut geschildert und lies den Leser die kalte grausame Zeit sehr gut spüren. Doch auch die Orte der Handlungen, allen voran die Stadt Annweiler und die Burg Trifels wurden sehr gut beschrieben. Einerseits konnte man den Geruch vom Gerberviertel fast riechen, oder die riesige Bibliothek in St. Goar vor sich sehen. Andererseits hat man fast das Gefühl erhalten, den Trifels schon selbst besichtigt zu haben, so gut wurde jede Ecke und Winkel geschildert.
    Fasziniert haben mich auch die Fakten des Bauernkrieges, welche durch Florian Geyer und Götz von Berlichingen mit eingeflossen sind und so im Geschehen mit eingewoben wurden, als wäre es auch Fikiton oder Mathis und Agnes Fakt.
    Fazit:
    Ein sehr schöner und sehr gut recherchierter Schmöker, welcher ein einlädt, in die damalige Zeit einzutauchen. Und auch wenn es sich um kein Buch zum Entspannen nach einem stressigen Tag handelt, so ist es doch sehr empfehlenswert und ein „Muss“ für alle Liebhaber von historischen Romanen.
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Ausgaben von Die Burg der Könige

Hardcover

Seitenzahl: 944

Taschenbuch

Seitenzahl: 944

E-Book

Seitenzahl: 954

Hörbuch

Laufzeit: 00:10:01h

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