Die grauen Seelen

Buch von Philippe Claudel, Christiane Seiler

  • Kurzmeinung

    eigenmelody
    Überaus origineller Stil, unerhörte Geschichte ergeben zusammen ein Meisterwerk.
  • Kurzmeinung

    Emili
    Erzählkunst des Autors unbestritten, doch der Aufbau und Strukturierung des Romans haben mir nicht zugesagt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die grauen Seelen

„Wie Philippe Claudel die Seelen entblößt, hat mir den Atem genommen.“ (Petra Hammesfahr) Ein Dorf im Osten Frankreichs, Winter 1917. Die Front ist nah, doch alles geht seinen gewohnten Gang. Bis eines Tages die zehnjährige Tochter des Gastwirtes ermordet wird. Der Gendarm versucht, Licht in das Dunkel zu bringen. Doch erst viele Jahre später gelingt es ihm, die Geschichte zu erzählen, zusammen mit allen anderen Geschichten, die untrennbar mit ihr verbunden sind. „Dunkel, geheimnisvoll, atemberaubend, spannend, dabei von bestechender sprachlicher Eleganz.“ (Elke Heidenreich in „Lesen“)
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Bewertungen

Die grauen Seelen wurde insgesamt 28 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Überaus origineller Stil, unerhörte Geschichte ergeben zusammen ein Meisterwerk.

    eigenmelody

  • Erzählkunst des Autors unbestritten, doch der Aufbau und Strukturierung des Romans haben mir nicht zugesagt.

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die grauen Seelen

    Bei diesem Roman kann ich den begeisterten Meinungen und guten Bewertungen nicht anschließen. Ich möchte dabei allerdings betonen, dass es mir fern liegt, die Qualität eines Buchs zu beurteilen, es geht mir einzig und allein um mein persönliches Empfinden während des Lesens.
    Obwohl ich die Erzählkunst von Philipp Claudel sehr schätze und schon an anderen Büchern von ihm kennenlernen durfte, mochte ich den Roman "Die grauen Seelen" so gut wie gar nicht.
    Der Autor vermag unbestritten, mit wenigen präzisen Worten einen Charakter, Situation oder Stimmung treffend und bildlich zu beschreiben, doch in diesem Buch fehlte mir das Gefühl, das Leben. Aber vor allem hat mich der Aufbau der Geschichte gestört.
    Der Ich-Erzähler, ein pensionierter Gendarm, erinnert sich und berichtet. Über seinen Bericht sagt er an einer Stelle: „Dem Leser erscheinen wahrscheinlich meine Ausführungen als nicht zusammenhängendes Geschwätz..." - und ja, genauso habe ich das auch erlebt. Als nicht zusammenhängend, unstrukturiert, nicht chronologisch, springend von einem zum anderen.
    Eine Episode z.B. wird auf ca. Seite 30 erzählt, und auf ca. Seite 90 fortgesetzt. Dazwischen ist keine Rede von diesem Vorfall. Diese Episodenhaftigkeit mag ich persönlich gar nicht. Ich kenne kaum ein Buch, das in der Art erzählt worden ist, und mir gefallen hat.
    Die Stimmung des Romans ist von Frage nach Schuld, Gleichgültigkeit, Tod und Gewalt geprägt. Es gibt keinen Lichtblick. Ich verstehe, was der Autor vermitteln wollte, allerdings gefiel mir die Art, wie er es getan hat nicht.
    Der Roman ist 2003 mit Prix Renaudot Preis ausgezeichnet und fand zahlreiche begeisterte Leser.
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  • Rezension zu Die grauen Seelen

    Dieser Roman hält absolut, was sein Klappentext und seine Auszeichnungen in Frankreich versprechen. In einer wunderbaren selbstreflexiven Sprache schildert der 1962 geborene Philippe Claudel in seinem ersten in Deutschland veröffentlichten Roman die Geschichte eines Mordes, der nie aufgeklärt wird.
    Der Ich 'Erzähler, von Beruf Polizist in einem kleinen Ort hinter der Frontlinie des Ersten Weltkrieges in Frankreich, schreibt viele Jahre nach den Ereignissen ( 'Die Affäre' nennt er es) eine Geschichte auf, in die er selbst mehr verwickelt ist, als man es auf den ersten Seiten vermuten kann.
    1917. Der Krieg tobt. Der Ort ist voll von Krüppeln und Verletzten und immer wieder neue Ladungen menschlichen Kanonenfutters werden an die nahe Front gekarrt. Da wird die 10- jährige Tochter des Wirts, 'Belle de Jours' genannt, erwürgt aufgefunden. Der in einem Schloß einsam lebende pensionierte Staatsanwalt Destinat wurde kurz vorher an genau der Stelle mit dem Kind gesehen.
    Aber der Richter und ein extra entsandter Beauftragter der Regierung verhindern weitere Ermittlungen und lassen einen Unschuldigen hinrichten.
    Der Fall lässt den Polizisten nicht los, eben weil er selbst sich darin mit großer Schuld beladen hat: er war nicht da, als seine Frau ihn brauchte.
    Viele Jahre später führt er Gespräche mit noch lebenden Beteiligten und schreibt seine Geschichte auf. Als er sie beendet hat, ist er endlich reif für eine Entscheidung, die er seit Jahren vor sich herschiebt ...
    Claudels Roman ist ein Stück großer Literatur. Es ist zu wünschen, daß das deutsche Publikum auch seine anderen Werke bald würdigen kann.
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  • Rezension zu Die grauen Seelen

    Wie angekündigt, folgt hier mein abschließender Eindruck, da ich es heute nacht noch geschafft habe, das Buch zu beenden.
    Ich habe mit diesem Buch einen Autor entdeckt, dessen andere Bücher ich sicher auch lesen werde - "An meine Tochter" habe ich gestern begonnen und dadurch schon einen Einblick in sein Können erhalten, da er auf verschiedene Arten wunderbar erzählen kann. In "Die grauen Seelen" ist es eher eine dunkle Atmoshäre, die über dem kleinen Ort liegt. Trotzdem musste ich an einigen Stellen schmunzeln, da er Personen oder Ereignisse auch wunderbar ironisch dargestellt hat.
    Ich fand es ziemlich spannend, wie er die Geschichte konstruiert hat - ein Ereignis wurde manchmal mehrfach zwischen den Zeilen angekündigt, aber es dauerte bis er selber dann dazu kam, dieses Ereignis zu erzählen und dieses Warten war für mich an manchen Stellen ziemlich aufregend, sodass ich am liebsten vorgeblättert hättet, was ich aber natürlich nicht getan habe.
    […]
    "Der Schatten des Windes" liegt noch auf meinem SUB, da diesen Monat die Bibo-Bücher erst einmal Priorität haben; aber dann werde ich es auf jeden Fall lesen und freue mich zu lesen, dass sich die Bücher ein wenig ähneln.
    In diesem Werk vereinen sich ein spannender Krimi, im Hintergund ein historischer Roman, aber auch wundervolle Liebesgeschichten - ein erstklassiger Roman .
    Abschließen möchte ich mit den zwei Zitaten, die sich auf der Rückseite der gebundenen Ausgabe befinden:
    […]
    […]
    LG,
    Casoubon.
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Ausgaben von Die grauen Seelen

Taschenbuch

Seitenzahl: 254

Hardcover

Seitenzahl: 240

E-Book

Seitenzahl: 247

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:40h

Die grauen Seelen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die grauen Seelen (Details)
  • Französisch: Les Âmes grises (Details)

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