Der Komet
Buch von Hannes Stein
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Buchdetails
Titel: Der Komet
Hannes Stein (Autor)
Verlag: KiWi-Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 272
ISBN: 9783462046281
Termin: Februar 2014
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Der Komet
Und wenn der Erste Weltkrieg ausgefallen wäre?
»I bin doch ned deppat, i fohr wieder z’haus«, sagt der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo, wo gerade jemand versucht hat, eine Bombe auf ihn zu werfen. Das hat natürlich Folgen: Der Erste Weltkrieg fällt aus! Wien ist und bleibt der Nabel der Welt. Hier, in der Hauptstadt des Vielvölkerreichs, dieser Stadt voller Juden, Psychoanalytiker und Wiener Schmäh, spielt Hannes Steins erster Roman. Die Presse ist begeistert – und die Leser sind verliebt: »Absurd und glaubhaft, skurril und irrwitzig, durchdacht und überraschend, herrlich und bizarr, höchstkomisch und tieftragisch, vollkommen unkonventionell: ein fabelhaftes Buch, das von einer fantastischen Welt handelt, in deren Schrägheit man sich sofort verliert«, sagt Vea Kaiser. Und Denis Scheck urteilt: »Ein großartiger Roman!«
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Bewertungen
Der Komet wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Der Komet
- Libero
Ich habe dieses Gedankenspiel sehr gerne gelesen. Man versteht sicherlich umso mehr der vielen anekdotenhaften Passagen, je besser man sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts auskennt. Das ein oder andere war mir nicht bewusst, sodass ich auch den Fußnoten, die meist zu Erläuterungen spezifischer historischer Hintergründe führen, gerne gefolgt bin. Auf mich wirkt der Roman an vielen Stellen utopisch und stellt vor allem die Frage "hätte es das alles wirklich gebraucht?". Die Utopie geht mit einem gewissen Humor einher. Gleichzeitig kann der Roman an manchen Stellen auch nachdenklich wirken.Weiterlesen
Irritiert hat mich nur ein wenig, dass auf die vermeintliche Ausgangsidee dieser Utopie im Buch zunächst nicht Bezug genommen wird. Ich hatte den Buchrücken vorher gelesen, sodass das kein wirkliches Problem dargestellt hat. Das würde ich anderen Lesern dann aber auf jeden Fall auch empfehlen.
[…]
Das ist richtig. Es hing sicherlich nicht nur an dem Ereignis, dem eine gewisse Vorgeschichte vorausgegangen war. Ich fand es daher übrigens etwas unglaubwürdig, als Dr. Wohlleben & Co. partout kein Moment in der Geschichte einfallen will, an dem diese einen anderen Verlauf hätte nehmen können.
Aber: ich könnte mir vielleicht doch vorstellen, dass der Erste Weltkrieg hätte verhindert werden können. Es gab damals zwar Spannungen. Ddie Bereitschaft, es auf eine Eskalation ankommen zu lassen, war in Europa sicherlich hoch. Gleichzeitig scheint es durchaus möglich, eine andere Richtung einzuschlagen, wenn die richtigen Entscheidungsträger zur richtigen Zeit am richtigen Ort dem richtigen Impuls folgen. Hätte nicht zum Beispiel die Kubakrise unter anderen Umständen durchaus eskalieren können? -
Rezension zu Der Komet
- Wirbelwind
Inhalt (Cover):Weiterlesen
"I bin doch ned deppat, i fohr wieder z'haus" lautet der Schlüsselsatz dieses Buches - dann damit fällt in Hannes Steins Roman der Erste Weltkrieg aus. Gesprochen wird der Satz vom österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajewo, wo gerade jemand versucht hat, eine Bombe auf ihn zu werfen.
Das hat natürlich Folgen: denn ohne den Ersten Weltkrieg gibt es auch keinen Zweiten, keinen Kalten Krieg, keine Entkolonialisierung und keine Kollision mit dem Islam. Die europäischen Staaten versuchen ihre komplizierte Machtbalance zu erhalten - augusteischer Frieden herrscht auf der Welt.
Amerika ist ein zurückgebliebener Kontinent voller Cowboys, Goldgräber und Hinterwäldler; Europa bleibt das vorherrschend von Monarchen regierte Maß aller Dinge. Vor allem: Das von Wien aus regierte, liebenswerte, etwas bräsige k.u.k.-Reich ist und bleibt der Nabel der Welt. Hier, in der Hauptstadt des Vielvölkerrechs, dieser Stadt voller Juden, Psychoanalytiker und Wiener Schmäh, lässt Hannes Stein seinen jungen und etwas tumben Protagonisten Alexej eine Liason mit einer Gesellschaftsdame eingehen, deren Mann gerade auf dem Mond (eine deutsche Kolonie, wo der Österreicher in seiner Eigenschaft als k.u.k. Hofastronom aber arbeiten darf) weilt. Die Nachrichten allerdings, die er von dort sendet, sind dramatisch. Ein Komet rast auf Kollisionskurs auf die Erde zu und soll in wenigen Monaten dort einschlagen.
Autor:
Hannes Stein, geboren in München, aufgewachsen in Österreich, lebt, seit er eine Greencard gewonnen hat, mit Frau und Kind in Amerika.
Neben seiner Tätigkeit als Kulturjournalist für diverse Medien (FAZ, Spiegel, Die Welt - deren New York-Korrespondent er gerade ist), schrieb er einige Bücher, u.a. Endlich Nichtdenker, und Immer Recht haben! und zusammen mit Norman Manea Gespräche im Exil.
Allgemeines:
270 Seiten
12 Kapitel
Epilog
Glossar
Meine Meinung u. Bewertung:
Hannes Steins Roman ist ein Gedankenspiel. Während sich schon mancher die Frage gestellt hat, was wäre wenn Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte, packt er die Geschichte an der Wurzel. Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand kehrt um, es gibt keinen Ersten und somit auch keinen Zweiten Weltkrieg somit auch keinen Holocaust. Monarchien spielen weiterhin eine mächtige, wenn auch eingeschränkte Rolle. Nur Frankreich bleibt sich treu, ist Republik. Englisch ist nicht die Weltsprache. Amerika ein Land der Freiheit mit rauchendem Colt, aber unbedeutend. Da fängt es schon an. Kein Cola, sondern Almdudler wird getrunken. Hollywood gibt es nicht, wobei ich nichts gegen europäische Filme sagen will, aber wie Hannes Stein sie beschreibt, erinnert mich das eher an die 50 ziger und 60 ziger Jahre, heile Welt.
Erfreulich die Literatur blüht. Wir begegnen einigen Autoren, Dichtern wieder, Europa ist voller Juden, besonders jüdische Maler sind gefragt. Nur die Japaner sind etwas eigen, aber man lässt sie walten. Etliche Kolonien, aber niemand wird unterdrückt, sondern unterstützt - Wunschdenken.
Nun dass Hannes Stein in München geboren wurde, bemerkt man kaum. Hier schreibt der Österreicher. Aber den Mond hat man den Deutschen gelassen. Jules Verne lässt grüßen. Bombastische Vorstellung im Pool zu liegen und ins All zu schauen. Etwas utopisch und nicht so ganz ins Bild passend, wo man immer noch gegen den Krebs kämpft und mit der Elektrischen durch Wien fährt. Doch der Roman soll die Gegenwart zeigen, ist keine Science Fiction.
Tröstlich die Liebe gibt es immer noch. Und eine große Zahl Psychoanalytiker, die über die Albträume etc. diskutieren. Dann der Komet - die Faust Gottes.
Ein aberwitziger Roman, der nicht nur Schmunzler bei mir erzeugte, sondern mich auch öfters sehr zum Lachen brachte. Viele kleinere Spitzfindigkeiten. Nicht ganz so einfach zu lesen, denn was ich hier in geraffter Form beschreibe, macht den Glossar öfters notwendig. Die Seiten sind häufig prall gefüllt mit Informationen. Man sollte sich somit Zeit lassen beim Lesen. Manches sehe ich anders, einiges gruselt mich gar, aber es hat mich gut unterhalten und gedanklich angeregt.
Fazit: Ein ungewöhnliches Buch für alle, die sich gerne auf Gedankenspielchen einlassen.
Liebe Grüsse
Wirbelwind
Ausgaben von Der Komet
Besitzer des Buches 17
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