Die Blechtrommel

Buch von Günter Grass

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Blechtrommel

Vom Beginn des Jahrhunderts bis zu Adenauer Mit dem Erscheinen der ›Blechtrommel‹ 1959 gewann der deutsche Nachkriegsroman Anschluß an die Weltliteratur und Oskar der Trommler seinen festen Platz in der modernen Mythologie. Anfang der 50er Jahre trommelt und schreibt in einer Heil- und Pflegeanstalt ein Buckliger des Jahrgangs 1924 die Geschichte seines Lebens und seiner Familie vom Begin des Jahrhunderts bis in das Deutschland Adenauers. Oskar Matzerath hat alles gesehen und gehört, nichts ist ihm entgangen, denn er war ein hellhöriger Säugling, dessen geistige Entwicklung bereits bei der Geburt abgeschlossen war. Der Außenseiter, der Wirklichkeit ertrommeln und Glas zersingen kann, erweist sich dabei als der einzige Gesunde in einer Welt des Scheins, der Lüge und des Verbrechens. Am Ende seiner phantastischen Autobiographie, die Oskar vom Vorkriegs-Danzig bis ins Düsseldorf der Nachkriegszeit führt, »entdeckt man, daß man über Deutschland und Mitteleuropa – sowohl in der Zeit des Völkermordes als auch im Biedermeier der Restauration – mehr weiß als je zuvor«. Lars Gustafsson
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Serieninfos zu Die Blechtrommel

Die Blechtrommel ist der 1. Band der Danziger Trilogie Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 1959. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1963.

Bewertungen

Die Blechtrommel wurde insgesamt 63 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Ich liebe den Schreibstil von Grass und seine Schilderungen. Er ist absolut lesenswert.

    SirPleasant

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Blechtrommel

    Oh je, ist der Thread hier alt Hat keiner seit 5,5 Jahren mehr getrommelt und geschrien ?
    Ich kann es nur jedem empfehlen. Ich habe den Film schon so oft gesehen dass ich unbedingt nun auch mal das Buch lesen musste. Ich hatte mir eine gebundene Ausgabe aus der Bibliothek bestellt, diese las sich sowohl vom Handling als auch von Schriftgrösse recht bequem.
    Ehrlich gesagt, ich bin ein wenig mit Skepsis herangegangen ob der Sprache und des Schreibstils von Grass. Aber diese war vollkommen unbegründet. Diese Sprache fand ich von Anfang an sehr bildhaft, eindringlich. Oft sarkastisch, ironisch, fast schon boshaft. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich hab oft gegrinst. Ein phantastischer Beobachter von Menschen.
    Was mir nicht so gefallen hat waren seine Wiederholungen oder immer gleichen, vor allem farbtechnischen Beschreibungen. Mit Farben hatte er es irgendwie. Da wäre weniger mehr gewesen, da hab ich öfter auch mal quer gelesen.
    Das tat der Sache aber keinen Abbruch, mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mal so auf die Schnelle nebenher liest man es eher nicht, man muss sich Zeit nehmen und sich einlassen drauf. Ich habe es jeden Tag "äppchenweise" gelesen.
    Für dieses beeindruckende, teils böse, skurrile und auch manchmal etwas verwirrende Werk gebe ich glatte
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  • Rezension zu Die Blechtrommel

    Na endlich hat mal jemand den berühmtesten Roman unseres Nobelpreisträgers vorgestellt und damit eine peinliche Lücke im Forum geschlossen. Ein Heiligenbildchen für Marie!
    Als ich das Buch in jungen Jahren gelesen habe, war ich nicht so hundertprozentig begeistert, obwohl ich es dann doch mit einer 2 bewertet habe. Die volle Punktzahl hat es in meinen Augen auch nicht verdient, weil, wie Ihr schon festgestellt habt, der dritte Teil einfach zu stark abfällt. Warum ich es nicht als so großes Leseerlebnis empfunden habe, kann ich nicht mehr genau sagen. Vielleicht lag es daran, dass alle Figuren etwas Künstliches hatten und mir nicht nahe kamen. Auch der Stil wirkte auf mich teilweise zu manieriert. Aber damals hatte ich sowieso eine Aversion gegen die deutsche Nachkriegsliteratur, die mir oft zu verkopft und moralisierend vorkam. Tatsächlich habe ich seitdem nie wieder etwas von Günther Grass gelesen. Ob ich mir die „Blechtrommel“ noch mal vornehme, bleibt dahingestellt (der Sand in meinem Stundenglas läuft immer schneller durch), aber die beiden anderen Bände der “Danziger Trilogie“, die Novellen „Katz und Maus“ und „Das Treffen in Telgte“ will ich in den nächsten Monaten unbedingt lesen.
    Gruß mofre
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  • Rezension zu Die Blechtrommel

    Inhalt (nach Wikipedia - bearbeitet)
    Der Ich-Erzähler der Blechtrommel ist der Sonderling Oskar Matzerath. Zum Zeitpunkt, an dem sein Bericht 1952 beginnt, ist er Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt und als solcher möglicherweise verrückt. Er kommt im Jahr 1924 in Danzig zur Welt. Zu diesem Zeitpunkt ist sein Verstand bereits vollständig entwickelt. Da er seit seinem dritten Geburtstag nicht mehr wächst, kann er somit als scheinbar ewiges Kind aus der Perspektive von unten über die Welt der Erwachsenen berichten. Dank seiner Blechtrommel kann er sich auch Ereignisse, an denen er nicht unmittelbar beteiligt war, vergegenwärtigen und so etwa auch darüber berichten, wie seine Mutter auf einem kaschubischen Kartoffelacker gezeugt wurde. Damit wird Oskar zeitweise zu einer Art auktorialem Erzähler, der sich auch häufig in der dritten Person als „Oskar“ anspricht. Oskar sagt von sich selbst, er habe zu jenen „hellhörigen Säuglingen gehört“, deren „geistige Entwicklung schon bei der Geburt abgeschlossen ist und sich fortan nur bestätigen muss“. Er verweigert sich der Welt der Erwachsenen und beschließt im Alter von drei Jahren, nicht mehr zu wachsen. Gleichwohl fühlt er sich, da „innerlich und äußerlich vollkommen fertig“, den Erwachsenen weit überlegen. An seinem dritten Geburtstag bekommt er von seiner Mutter eine Blechtrommel geschenkt, die zu seinem ständigen Begleiter wird.
    Das Buch gliedert sich in die drei großen Abschnitte: Vorkriegsjahre in Danzig - Kriegsjahre in Danzig - Nachkriegszeit in Düsseldorf. Verfilmt wurden nur der erste und der zweite Teil, auch der Erzählstrang um Oskar als Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt wurde weggelassen.
    Oskar ist mehr als eine fiktive Figur, ich würde ihn als Kunstfigur bezeichnen: Er ist in allen Altersphasen seines Lebens gleichzeitig Kind und Erwachsener. Mit der Naivität eines Kindes betrachtet er die Welt, die Handlungen seiner Mitmenschen und auch die eigenen und reflektiert gleichzeitig darüber wie ein Erwachsener. Wie ein Kind bezieht er jedes Geschehen auf sich selbst, gibt sich z.B. die Schuld am Tod seiner Eltern, wie ein Erwachsener erkennt er Zusammenhänge und Abhängigkeiten.
    Grass lässt Oskar erzählen, plaudern, palavern, schwafeln; der Buch wirkt wie ein fast nie endender Redefluss. Dabei macht er vor nichts Halt: Liebe, Familie, Religion, Freundschaft, Tod, Oskar weiß zu jedem Thema eine Geschichte aus seinem Leben mit ironischer Zweideutigkeit zu erzählen.
    Mit einem Abstand von 25 Jahren habe ich das Buch jetzt zum zweiten Mal gelesen. Damals war Grass zwar auch kein Unbekannter mehr, inzwischen hat er den Nobelpreis bekommen. Damals kannte ich von Grass nur ein paar Eckdaten seiner Vita, inzwischen habe ich seine Autobiographie gelesen (und einges daraus in der Blechtrommel wiedergefunden). Die Unbefangenheit des ersten Mals war natürlich heute nicht mehr da.
    Geblieben ist meine Begeisterung für Grass' Sprache, auch wenn sie sich nicht einfach und auch nicht immer flüssig lesen lässt: Der oft kunstvoll verschachtelte Satzbau mit Worten, die im Zusammenhang mitunter einen neuen Klang, eine zusätzliche Bedeutung bekommen. Andererseits drückt er ganze geschichtliche Ereignisse oder längere Episoden mit ein paar Worten aus, wenn er z.B. inmitten einer Beschreibung von Kriegserfolgen Anfang der 40er Jahre lapidar sagt "Die Eisenbahn hatte zu tun." Ein kurzer Satz und jeder weiß Bescheid.
    Gegen die ersten beiden Abschnitte fällt der dritte, die Nachkriegszeit, ab, und es wirkt beinah so, als hätte Grass ihn angehängt, um zeitlich zu seiner Schreibzeit Mitte der 50er Jahre aufzuholen. Wenn Oskar seitenweise mithilfe der Trommel Ereignisse aus seiner Vergangenheit heraufbeschwört, möchte man ihm am liebsten sagen: Kennen wir doch alles schon, hast du schon mal erzählt. Man bleibt dennoch dran, weil die Antwort auf die Frage interessiert: Wie kommt es, dass Oskar, der sein Leben als Handwerker und als Musiker im Griff hat, in eine Heilanstalt (hieß damals eher: Irrenhaus) eingeliefert wird. Hier gibts noch ein bißchen Krimi als Zugabe.
    Wenn ich auch das Buch jedem empfehlen kann, der sich für die Geschichte der Zeit zwischen 1920 und 1950 interessiert, und der bereit ist, mit dem Lesen zu "kämpfen", so rate ich von einem ab: Von der 1974er Luchterhand-Taschenbuchausgabe. 700-800 Seiten lassen sich nicht ungestraft auf 490 zusammenstauchen; der Druck ist extrem eng, die Buchstaben sehr klein, und ich bin ständig in den Zeilen verrutscht.
    Marie
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Blechtrommel

    Ganz an den Anfang muss ich eine persönliche Beichte stellen: Ich habe einen Heidenrespekt vor Günter Grass. Dieser hat sich vermutlich über die Jahre wie eine kleine literarische Phobie aufgebaut, denn obwohl ich seit frühester Jugend wie besessen sowohl „Anspruchsvolles“ als auch „Unterhaltsames“ lese und obwohl ich mich im Studium mit vergleichender Literaturwissenschaft beschäftigt habe, gibt es natürlich auch in meinem (Lese)Leben ein paar Autoren, um die ich mich bisher erfolgreich herumgeschummelt habe. Und einer davon ist eben dieser Günter Grass. Ich habe ihn vor vielen Jahren bei einer Lesung erlebt, als er Teile aus „Mein Jahrhundert“ gelesen hat – und zwar meisterlich. Es ist selten, dass ein Autor seine Werke selbst so herausragend vortragen kann. Grass konnte es, aber schon damals hatte ich den Eindruck, dass Zuhören bei ihm wohl leichter sei als selbst lesen.
    Bei dieser Einschätzung blieb es und der einzige Roman, den ich von ihm besitze, blieb ungelesen im Regal. Bis heute. Doch als ich dann die „Konzertlesung“ der „Blechtrommel“ entdeckte, packte mich der Mut. Einfach mal probieren! Ausgewählte Szenen aus dem Roman werden vom Schauspieler Devid Striesow vorgelesen, dazu gibt es musikalische Interpretationen des Perkussionisten (logo) Stefan Weinzierl. Das Ganze in nur einer Stunde und vierzig Minuten. Was kann da schon schiefgehen? Selbst, wenn es schlecht ist, hat man nicht viel Lebenszeit investiert. Und wenn es gut ist, ist es vielleicht ein kleiner Schritt auf dem Weg, die Grass-Phobie abzubauen.
    Und es ist gut, das kann ich schon einmal sagen. Für die Lesung wurden Szenen aus einem Roman ausgewählt, der selbst ja mit über 800 Seiten zu Buche schlägt. Klar, dass die Konzertlesung nur Schlaglichter werfen kann – mehr will sie auch gar nicht leisten. Natürlich weiß ich, worum es so ungefähr in dem Roman geht: Oskar Matzerath, der nicht wächst, und seine Trommel, das Danzig vor und nach dem Krieg. Wenn man mehr nicht weiß, wird auch die Konzertlesung diese Bildungslücken nicht füllen. Man darf sich also nicht einbilden, hier Cliff Notes vor sich zu haben, nach deren gehörter Lektüre man auf magische Art und Weise plötzlich schlauer ist als zuvor. Das leistet dieses Projekt nicht, will es auch nicht. Stattdessen werden einzelne Szenen vorgetragen (die jeweils für sich stehen können und keines Kontextes bedürfen), die entweder durch Percussion untermalt oder umrahmt werden. Dabei bekommt man allerhand Schlaginstrumente zu hören, von denen man vermutlich die wenigsten tatsächlich benennen kann. Das Zusammenspiel von Sprache und Klang jedenfalls ist ein sehr bereicherndes. Mit sind die knapp zwei Stunden keinesfalls lang geworden!
    Die Auszüge aus der Blechtrommel haben mir noch einmal vor Augen geführt, was für ein großartiger literarischer Handwerker Günter Grass doch ist. Da steht jedes Wort am rechten Platz, die Beschreibungen sind gleichermaßen plastisch wie originell. Gerade, wenn es um das Körperliche geht, wird er sehr eindrücklich. Das ist sowohl eklig als auch faszinierend – eine wahrliche Gratwanderung. Erneut hatte ich den Eindruck, dass man diese bis ins kleinste ausgearbeiteten Sätze hören muss, weil man beim Lesen wohl die Hälfte der Kniffe schlicht übersieht. Devid Striesow liest pointiert und genau – man bekommt also genug Gelegenheit, den Grass-Sound zu genießen. Gepaart mit Stefan Weinzierls „Soundtrack“ ergibt sich so ein Gesamtkunstwerk, dem ich gern gelauscht habe.
    Für Grass-Unbeleckte wie mich ist diese Konzertlesung sicherlich ein „niedrigschwelliger“ Einstieg. Für Grass-Kenner kann er eine Bereicherung ihrer bisherigen Lektüre sein, die neue Schlaglichter auf bestimmte Szenen wirft. Wo auch immer man als Leser steht – diese Konzertlesung bietet Vergnügen auf den verschiedensten Ebenen. Und wer beim Hören denkt: Das muss man doch live erleben, der hat recht. Devid Striesow und Stefan Weinzierl sind mit diesem Projekt auch auf deutschen Bühnen unterwegs. Ein paar Termine kann man auf der Website http://www.dieblechtrommel.de schon sehen – so Corona will, kommen sicherlich weitere hinzu. Und sollte es sie mal in den Osten der Republik verschlagen, bin ich auch gern dabei.
    „Die Blechtrommel. Konzertlesung nach Günter Grass“
    Mit Devid Striesow und Stefan Weinzierl
    ISBN 9783868475982
    2 CD, 1 Std 38 min
    Buchfunk Verlag
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Ausgaben von Die Blechtrommel

Taschenbuch

Seitenzahl: 816

Hardcover

Seitenzahl: 782

E-Book

Seitenzahl: 778

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