Die Regenbogentruppe

Buch von Andrea Hirata, Peter Sternagel

Cover zum Buch Die Regenbogentruppe

Titel: Die Regenbogentruppe

, (Übersetzer)

4 von 5 Sternen bei 11 Bewertungen

80,9% Zufriedenheit

Verlag: FISCHER Taschenbuch

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 288

ISBN: 9783596197651

Termin: September 2015

Aktion

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Regenbogentruppe

Der erfolgreichste Roman aus Indonesien, über 7 Millionen verkaufte Exemplare Für alle Leserinnen und Leser von Khaled Hosseinis ›Drachenläufer‹ Wenn der Morgen auf der Insel östlich von Sumatra graut, kann weder Hitze noch Krokodile sie aufhalten: Die Schüler der »Regenbogentruppe«, Söhne und Töchter von einfachen Fischern und Minenarbeitern. Keiner von ihnen will auch nur eine einzige Unterrichtsstunde verpassen. Da ist zum Beispiel Lintang, das Mathe-Genie, oder Mahar, der Künstler. Und Ikal, der seinen Weg gegen alle Widerstände macht: von der Armenschule über das Studium in Paris und London zum gefeierten Schriftsteller. In seinem autobiographischen Roman eröffnet uns Andrea Hirata tiefe Einsichten in ein zerrissenes Land – seine Heimat Indonesien.
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Bewertungen

Die Regenbogentruppe wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Nach dem ersten guten Drittel nur noch quer gelesen.

    Farast

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Regenbogentruppe

    • 10. April 2019 um 18:52
    Verlagstext
    Wenn der Morgen auf Belitung, Indonesien, graut, kann nichts sie aufhalten. Die Schüler der „Regenbogentruppe“ – Söhne und Töchter von Fischern und Minenarbeitern – wollen nicht eine einzige Unterrichtsstunde verpassen, denn für sie ist die Schule die einzige Möglichkeit, der Armut zu entkommen. Da ist zum Beispiel Lintang, das mathematische Genie, oder Mahar, der Künstler und angehende Schamane. Und Ikal, der seinen Weg macht: von der Armenschule über das Studium in Paris und London zum gefeierten Schriftsteller. Wie Khaled Hosseini in „Drachenläufer“ verarbeitet Andrea Hirata zugleich seine eigene bewegende Geschichte und eröffnet uns dabei tiefe Einsichten in ein zerrissenes Land.
    Der Autor
    Andrea Hirata wurde auf der Insel Belitung, Indonesien, geboren, wo er auch heute lebt. Er absolvierte ein Wirtschaftsstudium an der University of Indonesia und setzte seine Ausbildung mit einem Stipendium in Paris und Sheffield fort. Mit Die Regenbogentruppe wurde er zum meistgelesenen Schriftsteller Indonesiens. Der Roman wurde 2008 in Indonesien verfilmt und in 25 Sprachen übersetzt.
    Inhalt
    Andrea Hirata hatte als Kind zwei Träume, er wollte entweder ein erfolgreicher Badminton-Spieler oder ein berühmter Autor werden. Nur bei der Post arbeiten wollte der Autor dieses biografischen Romans nie; denn er fand, dass der Postbeamte seines Dorfes auf der Insel Belitung zu viel arbeitete. Ikal, Hiratas Icherzähler, wird mit nur acht Mitschülern und einer Mitschülerin in einer winzigen muslimischen Dorfschule eingeschult. Die Mindestschülerzahl für die Klasse kommt nur zustande, weil mit den Kindern der 15-jährige geistig zurückgebliebene Harun eingeschult wird. Unterrichtet wird in einem wackeligen Schuppen von einem berufserfahrenen Lehrer und der 15-jährigen Muslimah Hafsari, die selbst gerade erst die Schule abgeschlossen hat. Ikal erfährt erst viel später, dass das junge Mädchen, achtungsvoll "Bu Mus"genannt, ohne Bezahlung arbeitet. Beide Lehrer sind ihren Schülern Vorbild und Inspiration; sie fühlen sich nicht nur der Bildung, sondern auch der Erziehung ihrer Schüler verpflichtet.
    Mit Stolz auf die Reichtümer der Natur und mit erstaunlicher Selbstsicherheit, die ihm die lange Geschichte der Malaien gibt, berichtet Ikal von seiner Heimatinsel. Der Reichtum der Zinnminen nutzte in erster Linie den niederländischen Kolonialherren, die außer Zinn weitere Bodenschätze abbauten. Als die Kolonialherren die Insel verlassen, bleibt die feudale Kasteneinteilung der Bevölkerung. Die Bewohner der Insel arbeiten im Bergbau oder als Fischer ohne eigenes Boot. Traditionell werden Kinder von Kulis wieder Hilfsarbeiter ohne Schulbildung, weil die Familien den Verdienst ihrer Kinder zum Leben brauchen. Bildung scheint sich nicht zu lohnen, wenn selbst ein Lehrer weniger verdient als ein Hilfsarbeiter. Im Rückblick wirkt es wie ein Wunder, dass im Jahr von Ikals Einschulung gleich mehrere dieser einfachen Familien ihre Kinder in der Schule anmelden. Andrea Hirata widmet jedem seiner Mitschüler und dessen Zukunftsträumen ein eigenes Kapitel. Besonders beeindruckt ist der lockenköpfige Erzähler Ikal von seinem Mitschüler Lintang, der jeden Tag kilometerweit zur Schule radelt, an Mangrovensümpfen entlang, in denen mannsgroße Krokodile leben. Lintang verblüfft die anderen Kinder nicht nur durch seine ungewöhnlich Intelligenz, sondern stärker noch durch seine Liebenswürdigkeit und seine respektvolle Haltung anderen gegenüber. Wie viele der Mitschüler ist Lintang das erste Kind in seiner Familie, das Lesen und Schreiben lernt. Bedeutungsvoll für Andrea Hiratas Jahrgang ist in mehrerlei Hinsicht das auf dem Titelbild des Buches zu sehende Fahrrad, mit dem zwei Schüler vom Kreidekaufen im Dorfladen zurückkehren. Ikals Zusammentreffen mit A Ling, der Tochter des chinesischen Kaufmanns, in deren sorgfältig manikürte Fingernägel er sich spontan verliebt, bringt dem Jungen seine erste Begegnung mit einem Roman: "Der Doktor und das liebe Vieh". Was wie ein Märchen begann, trifft spätestens dann auf die harte Realität, als Bu Mus Schüler noch vor dem Ende ihrer Schulzeit zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen müssen.
    Fazit
    Der Erfindungsreichtum mit dem eine junge indonesische Lehrerin die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Talente ihrer Schüler fördert, wird kaum einen Leser unberührt lassen. Andrea Hirata schildert auf verschmitzte Art das Zusammenleben der Malaien, Chinesen und Sawang auf seiner Heimatinsel, wo jede Volksgruppe ihren Individualismus und ihren Glauben bewahrt. Durch ein Stipendium der EU wird schließlich aus dem lernbegierigen Erstklässler Ikal der inzwischen in mehrere Sprachen übersetzte Autor, dem wir ein trauriges wie ermutigendes Buch über den unstillbaren Hunger nach Bildung verdanken.
    (22.1.2013)
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  • Rezension zu Die Regenbogentruppe

    • 4. Februar 2013 um 14:26
    „Unter den zehn Schülern werden Sie einem Jungen namens Ikal begegnen. Ikal bedeutet Lockenkopf, und dieser Junge bin ich. An einem verregneten Morgen sah ich meine Lehrerin, diese schmächtige junge Frau über den Schulhof eilen. Zum Schutz vor dem Regen hielt sie in Bananenblatt über dem Kopf. Meine arme Lehrerin. In diesem Augenblick schwor ich mir, dass ich eines Tages, wenn ich erwachsen bin, ein Buch schreiben würde, um ihr für alles, was sie für uns tat, zu danken.“
    Jahrzehnte später hat Andrea Hirata diesen Schwur eingelöst. Er hat ein Buch geschrieben, das sich allein in Indonesien über fünf Millionen Mal verkaufte. Und das ist kein Wunder, erzählt doch dieser faszinierende Roman nicht nur die Geschichte einer jungen, zu Beginn der Handlung gerade einmal 15 Jahre alten Lehrerin namens Bu Mus, von ihren Schülern ehrfurchtsvoll „Ibunda Guru“ genannt, die zusammen mit dem alten und erfahrenen Lehrer Pak Harfan eine alte muslimische Schule übernimmt, die Muhammadiya. Er erzählt auch die Geschichte von zehn Schülern, alle aus armen Familien von Bergarbeitern, die seit Jahrhunderten schon von den wechselnden Eigentümern der Zinkminen ausgebeutet werden.
    Über viele Jahre machen die beiden Lehrer mit sehr bescheidenen Mitteln und einem Schulhaus, das eher einer verfallenen Hütte gleicht, aus den Kindern eine verschworene Gemeinschaft, die sich selbst die „Regenbogentruppe“ nennt. Gegen alle Versuche der Bergbaugesellschaft und der ihr hörigen Schulbehörde, die Schule zu schließen, behaupten sie sich und bringen in ihrer Schule eine beachtlicher Zahl außerordentlich talentierter Schüler hervor, denen es zusammen mit den anderen Kindern der Regenbogentruppe irgendwann sogar gelingt, die Eliteschule der Bergbaugesellschaft in einem Wettbewerb des Wissens zu schlagen.
    Als Schüler ab etwa 10 Jahren hätte ich in meiner Kindheit ein solches Buch geliebt und verschlungen. Zeigt es doch eine Gruppe von Kindern und ihre engagierten Lehrer, die etwas lernen wollen und die mit dem, was sie lernen, ihr Leben verändern. Auch wenn sie nicht alle ihre ursprünglichen Pläne verwirklichen werden, die Zeit in ihrer kleinen Dorfschule haben sie nie vergessen. Andrea Hirati hat sie und die Kinder der Regenbogentruppe mit diesem Buch unvergesslich gemacht. Ein Buch, das in der Lebensgeschichte der einzelnen Kinder und Lehrer die Geschichte eines ganzen, lange geschundenen Landes und seiner ganzen Kultur widerspiegelt, und das deshalb in Indonesien so überaus erfolgreich war. In der Originalausgabe schon 2005 erschienen, wurde das Buch in Indonesien 2008 verfilmt und ist mittlerweile in 25 Sprachen übersetzt. Dank Hanser Berlin auch ins Deutsche. Dem Buch wünsche ich auch hier großen Erfolg. Es kann Kindern und Erwachsnen zeigen, warum wir lernen und wofür. Vielleicht kann man dann auch bald einmal eine deutsche Fassung des Films im Fernsehen sehen.
    Zusammenfassend zitiere ich noch einmal die Haltung des alten Lehrers Pak Harfan, der das dem zunehmenden Materialismus geschuldete Ede seiner Schule nicht mehr erlebte. Er war davon überzeugt, „dass Wissen einen Wert an sich darstellte, dass unsere Erziehung eine Pflicht ist, die wir dem Schöpfer gegenüber schuldig sind. Und dass Schule nicht immer mit dem Ziel verbunden sein darf, Titel zu erwerben, Geld zu verdienen und reich zu werden. Vielmehr soll Schule Freude am Lernen schaffen, das Licht der Zivilisation verbreiten, zu Würde und Selbstachtung führen, die Werte der Humanität vermitteln.“
    Wer Ohren hat zu hören, höre!
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  • Rezension zu Die Regenbogentruppe

    • 4. Februar 2013 um 08:52
    […]
    Das Recht auf Bildung ist in unserem Kulturkreis eine selbstverständlichkeit. So haben Kinder und Jugendliche sogar die
    Pflicht, die Schule mindestens 9 Jahre zu besuchen. Doch für die Kinder der Regenbogentruppe ist dieses auch dort gesetzlich verankerte Recht auf Bildung anders auszulegen. Waren die Eltern selbst nicht in der
    Schule, so fällt es ihnen schwer, den Sinn und Zweck dieser Institution wahrzunehmen. Könnten die Kinder doch viel besser Geld verdienen und ihre Familie damit unterstützen.
    Andrea Hirate erzählt hier die autobiographische Geschichte der Regenbogentruppe, eine Klasse von zehn, später elf Kindern, die auf der armen indonesischen Insel Belitung die
    Schulbank drücken wollen und gemeinsam mit ihrer Lehrerin Bu Mus alles daran setzen, die baufällige Schule zu retten: sowohl vor dem
    Schulinspektor, der einige Regelverstöße hier sieht, als auch vor der
    Bergbaugesellschaft, die die Schule gerne niederreißen würde, um dort
    Zinn abzubauen. All diesen Widrigkeiten stellen sie sich mutig entgegen und vertreten ihre Überzeugung, dass Bildung wichtig ist, um in seinem
    Leben voran zu kommen.
    Andrea Hirata selbst versprach seiner Lehrerin, dass er einst ein
    Buch über sie schreiben würde. Und hier halte ich das Buch in meinen
    Händen - er hat sein Versprechen gehalten. Doch nicht jeder der elf
    Schüler konnte dank der Bildung der Armut entkommen. So lockten zunächst das Geld, welches sich durch harte Arbeit verdienen lässt, dann schlug das Schicksal gerade bei dem Schüler zu, der als Klassenbester die besten Zukunftsaussichten hatte. Doch jeder ging seinen Weg und trug die
    Schule weiterhin in seinem Herzen.
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Ausgaben von Die Regenbogentruppe

Hardcover

Cover zum Buch Die Regenbogentruppe

Seitenzahl: 272

Taschenbuch

Cover zum Buch Die Regenbogentruppe

Seitenzahl: 288

Hörbuch

Cover zum Buch Die Regenbogentruppe

 

E-Book

Cover zum Buch Die Regenbogentruppe

Seitenzahl: 273

Besitzer des Buches 17

Update: 15. Januar 2025 um 09:04