Der Liebhaber meines Mannes

Buch von Bethan Roberts

  • Kurzmeinung

    PotatoPeelPie
    Re-Read, nochmal vollständig überzeugt worden: Diese Geschichte ist so gut austariert!
  • Kurzmeinung

    cardamomma
    Unsympathische Klischee-Charaktere in einer deprimierenden, detailüberladenen Story die nichts für niemanden tut

Bewertungen

Der Liebhaber meines Mannes wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(7)
(0)
(1)
(2)
(0)

Meinungen

  • Re-Read, nochmal vollständig überzeugt worden: Diese Geschichte ist so gut austariert!

    PotatoPeelPie

  • Unsympathische Klischee-Charaktere in einer deprimierenden, detailüberladenen Story die nichts für niemanden tut

    cardamomma

  • Unsympathische Klischee-Charaktere in einer deprimierenden, detailüberladenen Story die nichts für niemanden tut

    cardamomma

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Liebhaber meines Mannes

    1999 sitzt Marion am Krankenbett von Patrick, dem Freund ihres Ehemannes, sie hat ihn entgegen des Willens ihres Mannes ins Haus geholt und pflegt ihn. Nach zwei Schlaganfällen kann er nicht mehr sprechen, aber sie möchte mit ihm kommunizieren, vor allem über ihre gemeinsame Vergangenheit mit Tom. Deshalb schreibt sie sie auf. Tom ist der große Bruder von Marions Schulfreundin. Sie hat sich schon bei der ersten Begegnung als Teenager sofort in ihn verliebt und auf Sylvies warnende Worte „Er ist anders.“ gab Marion nicht viel. Jahre später bringt Tom, er ist inzwischen Polizist, der Lehrerin Marion das Schwimmen bei und sie kommen sich vorsichtig näher. Als er ihr dann den Heiratsantrag machte, sah Marion sich am Ziel ihrer Träume. Für Tom sollte diese Ehe aber in erster Linie ein Schutzschild sein, denn seine Gefühle galten in erster Linie Patrick, dem gut gestellten Museumskurator. Beide Männer verband eine langjährige Affäre, die von Marion lange Zeit lediglich als Männerfreundschaft wahrgenommen wurde. Und so fragt man sich als Leser, kann diese Dreiecksbeziehung auf Dauer gut gehen?
    Bethan Roberts erzählt die Geschichte dieser Dreierbeziehung abwechselnd aus Marions und aus Patricks Sicht. Marion schreibt auf wie sie die gut 50 Jahre erlebte. Patricks Gedanken erfährt der Leser aus dem von ihm geschriebenen Tagebuch. So nimmt diese Geschichte ganz ruhig in wechselnden Sequenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Marion und Patrick seinen Lauf. Die Personen wurden so gut charakterisiert, dass beim Lesen das Gefühlt aufkam, man würde von guten Bekannten lesen. Die in den 1950er und 1960er Jahren angesiedelten Rückblicke vermitteln ein sehr genaues Gesellschafts- und Zeitbild. Homosexualität war im damaligen England eine Straftat und wurde dementsprechend geahndet. Im Roman gibt es aber keinen erhobenen Zeigefinger, es wird nicht moralisiert. Bethan Roberts hat eine Liebesgeschrieben, die einen bittersüßen Beigeschmack hat. Sie erzählt mit viel Empathie von der Verletzlichkeit großer Gefühle.
    Eigentlich lese ich nur sehr selten Liebesgeschichten. Dieser Roman, der frei von Kitsch und Liebesgezwitscher ist, der so gefühlvoll geschrieben wurden und voller Zärtlichkeit ist, hat mich jedoch sehr berührt. Er ist es wert, auch ein zweites Mal gelesen zu werden.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Liebhaber meines Mannes

    Schon in ihren beiden ebenfalls bei Kunstmann erschienenen Romanen „Stille Wasser“ (2008) und „Köchin für einen Sommer“ (2009) erzählte die in Brighton lebende englische Schriftstellerin Bethan Roberts von einfachen Menschen und ihren Wünschen und Träumen, vor allem aber von ihrer Angst, das zu verlieren, was sie haben.
    Hatte sie in „Stille Wasser“ mit zarten Andeutungen die Homosexualität ihrer jugendlichen männlichen Hauptperson in einem spannend bis zur letzten Seite geschriebenen Psychogramm einer ganz normalen Familie in einem ganz normalen Leben zum Thema gemacht, das, ohne eine entsprechende Sprache dafür zu finden, von Anfang bis zum bitteren Ende erfüllt ist von einer tiefen und weitreichenden Sehnsucht nach eben diesem Leben, ist Homosexualität und das Leben mit ihr das eigentliche Thema des neuen Romans.
    In wechselnden Perspektiven wird da aus dem Rückblick im Jahr 1999 die Geschichte einer Dreierbeziehung erzählt. Nach einer langen und nicht unkomplizierten Beziehung befinden sich Marion, ihr Mann Tom und dessen langjähriger Partner Patrick in einem gemeinsamen Haus in Peacehaven. Während Marion den durch mehrere Schlaganfälle hinfällig gewordenen Patrick pflegt (sie hat ihn gegen den Willen Toms in das Haus aufgenommen) weigert sich Tom, mit seinem ehemaligen Liebhaber zu sprechen. In den Zeiten, in denen Patrick schläft und Tom das Haus verlässt, schreibt Marion ihre Geschichte auf. Nicht nur für den Leser selbst, sondern sie verfolgt damit eine bestimmte Absicht, die gegen Ende eines durchaus spannend erzählten Buches deutlich wird.
    Schon als junges Mädchen war Marion von Tom, dem Bruder ihrer besten Freundin Sylvie angetan. Über viele Jahre sucht sie, die eine Ausbildung als Lehrerin schon Anfang Zwanzig erfolgreich abschließt und mit dem Unterrichten beginnt, seine Nähe und lässt sich auch von den mehrfach ausgesprochenen Bemerkung Sylvies, Tom sei anders als andere Männer, nicht irritieren.
    In einem zweiten Erzählstrang erfahren wir die Geschichte der homoerotischen Beziehung des jungen Tom zu dem älteren Patrick aus dessen Sicht. Patrick ist etwa zwei Jahrzehnte älter als Tom und arbeitet im Brighton des Jahres 1957 im dortigen Museum als Kurator.
    Nach langem Hin und Her ist Patrick bereit, Tom zu teilen, der Marion einen Heiratsantrag macht und auch, jedenfalls zu Beginn der Ehe, mit ihr mehr schlecht als recht schläft. Marion scheint sich mit dieser Dreierkonstellation zu begnügen in einer Gesellschaft, die im südenglischen Brighton der Fünfziger Jahre die Homosexualität noch unter Strafe stellt.
    Auch der Leser glaubt lange, dass dieses Arrangement irgendwie gut gehen wird, obwohl es Bethan Roberts wie schon in den beiden erwähnten Romanen ganz subtil gelingt, den Spannungsbogen auch sprachlich so zu dehnen, dass er diesem Glauben immer wieder misstraut. Zu Recht, wie sich herausstellen wird, denn irgendwann trifft Marion eine Entscheidung, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das von Patrick und Tom umkrempeln wird …
    Ein Roman, über eine unmögliche Liebe in einer englischen Gesellschaft, deren Umbrüche Bethan Roberts immer wieder andeutet, so etwa, als sie Marion am Marsch der Antiatombewegung nach Aldermaston teilnehmen lässt und auch in den Versuchen Patricks, die Kunst in die normale Gesellschaft hinein zu öffnen.
    Darüber hinaus aber ist „Der Liebhaber meines Mannes“ ein aus unterschiedlichen Erzählperspektiven spannend komponierter Roman, der Bethan Roberts hoffentlich hierzulande etwas bekannter machen wird. Denn die erwähnten beiden ersten Romane wurden leider zu wenig beachtet.
    Weiterlesen

Ausgaben von Der Liebhaber meines Mannes

Hardcover

Seitenzahl: 367

E-Book

Seitenzahl: 253

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Der Liebhaber meines Mannes in anderen Sprachen

  • Deutsch: Der Liebhaber meines Mannes (Details)
  • Englisch: My Policeman (Details)

Besitzer des Buches 16

Update: