Hendrikje, vorübergehend erschossen

Buch von Ulrike Purschke

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Hendrikje, vorübergehend erschossen

Von Einer, die sich immer selber die Schuld gibt »Ach, Hendrikje. Ein Bild des Jammers, eine, die sich selbst die Schuld gibt und nicht weiß, wie stark sie ist. So stark, flott, jung und liebenswert wie dieses Buch.« Tiroler Tageszeitung Hendrikje Schmidt ist eine Pechvogelin. Und jetzt sitzt sie auch noch im Gefängnis und erzählt der spröden Psychologin Frau Dr. Palmenberg ihre Geschichte. Denn eigentlich hatte Hendrikje ihr Leben mal ganz gut im Griff. Tagsüber arbeitet sie als Bedienung in einem Café, nachts malt sie Bilder. Doch an Weihnachten schlägt das Schicksal knüppeldick zu: Von einem Tag auf den anderen ist Hendrikje bis über beide Ohren verschuldet, allein und todunglücklich. Und weil ihr Selbstmordversuch kläglich misslingt, wollen ihre Freunde ihr beim zweiten Mal helfen. Bloß, dass am Ende nicht Hendrikje, sondern zwei ihrer Freunde tot sind. >Hendrikje< ist ein origineller Roman in der Tradition des >Simplicius Simplicissimus<, der das ganze Elend, aber auch die moralische Stärke eines ebenso einfältigen wie aufrechten Menschen in die heutige Zeit überträgt. Man kann lachen und weinen mit dieser Hendrikje, und am Ende fragt man sich, ob man sie nicht schon längst kennt.
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Bewertungen

Hendrikje, vorübergehend erschossen wurde insgesamt 30 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hendrikje, vorübergehend erschossen

    *staubwegpust* - haben wir keinen Smiley, der putzt?
    Hendrikje sitzt im Gefängnis und erzählt der Psychologin Dr. Palmenberg, wie es dazu kam. Im Grund ganz einfach: Weil sie naiv ist und die falschen Leute für ihre Freunde hielt. Und dazu das Pech, das sich an ihre Sohlen heftete.
    Eine allzu naive Protagonistin nervt schnell, und so erging es mir auch mit Hendrikje. Während sich ihr Alltag als Serviererin in einem Café noch lustig liest und nicht weit weg von der Realität ist, sieht das Privatleben anders aus. Hendrikje gehört zu den Figuren, die man gern schütteln würde. So dämlich kann man doch nicht sein. Dennoch: Irgendwo muss es sie ja geben, die Frauen, die sich von Männern für dumm verkaufen lassen und ihnen auch noch zu Füßen liegen.
    Was ihr zustößt, als sie Paula Unterschlupf gewährt, das war wirklich Pech. Dagegen hätte niemand etwas machen können (außer der Hartherzigkeit nachzugeben). In dieser Passage tat Hendrikje mir von Herzen leid.
    Aber die unsäglich übertriebenen Szenen mit den Freunden zur Planung des Selbstmords und das anschließende „Versehen“ machten dem Mitleid schnell ein Ende. Mir scheint, als hätte die Autorin, die Drehbuchschreiberin ist, den Film vor Augen, eine Samstagabendkomödie der Sorte, bei der die Zuschauer zum Lachen gezwungen werden.
    Auch die Psychologin machte einen eher unkompetenten Eindruck, weil sie als Figur quasi nur dasaß und keine Konturen hatte.
    Die Idee der Handlung war nicht schlecht, mit etwas mehr Zurückhaltung, was die provozierten Lacher angeht, hätte sogar eine netter leichter Roman daraus werden können.
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  • Rezension zu Hendrikje, vorübergehend erschossen

    Hendrikje Schmidt ist eine sogenannte „Pechvogelin“. Von beiden Eltern im Stich gelassen wächst sie bei ihrer geliebten Omi auf.
    Bisher hatte Hendrikje ihr Leben auch ganz gut im Griff bis sie von einem Tag auf den anderen hoch verschuldet ist und von ihrem Geliebten verlassen wurde.
    Hier beschließt die Todunglückliche ihrem Leben ein Ende zu bereiten und ihre Freunde sollen sie dabei unterstützen.
    Ulrike Purschke erzählt in „Hendrikje, vorübergehend erschossen“ die Geschichte von einer jungen Frau, die sich an allem Übel dieser Welt die Schuld gibt und sich von den anderen nur ausbeuten lässt.
    Hendrikje selbst wirkt schüchtern und unsicher, sie hat bei jeder Kleinigkeit ein schlechtes Gewissen und tritt in wirklich jedes Fettnäpfchen.
    Die Autorin schafft es erstklassig die Verzweiflung und Unsicherheit Hendrikjes gut zu schildern und auch ihre Unentschlossenheit was ihren bevorstehenden Selbstmord betrifft.
    Sehr liebevoll und mit viel (schwarzem) Humor erzählt Hendrikje ihre Geschichte und geht hier vor allem sehr ins Detail.
    Dieses Buch macht wirklich glücklich. Man leidet und fühlt mit Hendrikje, manchmal möchte man sie wach rütteln und anschreien, dass sie sich nicht so behandeln lassen darf. Dann möchte man sie am liebsten in den Arm nehmen und trösten.
    Hendrikje ist eine Figur, die man sofort ins Herz schließt und auf Anhieb lieb gewinnt, deswegen trifft ihr Schicksal den Leser auch mehr als manches andere, das eher mit Distanz beschrieben wird.
    Es war mir eine sehr große Freude dieses Buch zu lesen und ich habe mich beim lesen sehr wohl gefühlt.
    Leider war es viel zu schnell zu Ende und ich werde Hendrikje auch ein Stück weit vermissen.
    Dennoch, ein richtiges Highlight und deswegen nur zu empfehlen!
    von
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  • Rezension zu Hendrikje, vorübergehend erschossen

    Inhalt (von der dtv-Website kopiert, entspricht dem Klappentext):
    Kennen Sie nicht auch solche Menschen, die sich selber im Weg stehen, weil sie sich selber an allem die Schuld geben? Die sich immer ganz mies fühlen, weil sie gar nicht merken, dass die anderen sie ausbeuten? Ein ungewöhnlich warmherziger und witziger Roman.
    Hendrikje Schmidt ist eine Pechvogelin. Ihr Vater ist unbekannt, ihre Mutter nach Amerika gegangen, als Hendrikje fünf Jahre alt war. Und jetzt sitzt Hendrikje auch noch im Gefängnis. Wie es dazu kommen konnte, erzählt sie der spröden Frau Dr. Palmenberg, die vielleicht dafür sorgen kann, dass Hendrikje vorzeitig rauskommt. So erfahren auch wir, was passiert ist.
    Also: Eigentlich hatte Hendrikje ihr Leben ganz gut im Griff. Tagsüber schuftet sie als Bedienung in einem Café, nachts malt sie Bilder in einem billigen Atelier. Die Aussichten auf eine Ausstellung stehen gut, da kommt es – natürlich an Weihnachten – ganz knüppeldick. Der Freund läuft weg, die Oma stirbt, das Atelier brennt ab, und weil es angeblich Brandstiftung war, zahlt die Versicherung nicht.
    Von einem Tag auf den anderen ist Hendrikje bis über beide Ohren verschuldet, allein und todunglücklich. Und weil ihr der erste Selbstmord ganz kläglich misslingt, versprechen ihre Freunde, ihr beim zweiten Mal selbstlos zu helfen. Bloß, dass am Ende nicht Hendrikje, sondern zwei ihrer Freunde tot sind. Nur gut, dass es die kleine Punkerin Paula und vor allem den doofen Bruno gibt, die Hendrikje den Glauben an die Menschheit erhalten.
    Meine Meinung:
    Ich konnte nicht aufhören zu lesen, bis ich damit durch war - um 12h begonnen, um 20h beendet. Dabei beginnt der Roman recht ruhig und die Erzählweise der Autorin benötigt eine Eingewöhnzeit. Aber nach ca. 50 Seiten war ich begeistert! Hendrikje lässt das Leben auf sich zukommen und meidet eigene Entscheidungen. Sie bevorzugt es, andere ihr Leben bestimmen zu lassen. Eine Einstellung, die ihre "Freunde" zu nutzen wissen und plötzlich ist ihr gerade beginnendes Leben zerstört. So sieht sie nur noch den Tod als Ausweg. Doch selbst hier "versagt" sie - während sie mit einer Schlinge um den Hals auf einem Bügelbrett stehend überlegt, wie sie am leichtesten abspringt, hört sie den Zeitungsausträger, der ihr "Die Zeitung" bringt. Welch eine Ungerechtigkeit, in den Tod zu gehen, ohne die tägliche Kolumne von Sugar Brown gelesen zu haben. Und so springt sie... ohne an die Schlinge um den Hals zu denken...
    ... welch ein Glück, dass sich der von ihr gewählte Knoten bei Zug löst, statt anzuziehen.
    So und ähnlich ist Hendrikjes Leben. Äußerst bemitleidenswert, aber hoffnungsvoll und warmherzig. Trotz aller Missgeschicke glaubt sie an eine Zukunft und wird dafür belohnt. Wie, darüber werde ich schweigen (wenngleich es etwas vorhersehbar ist)...
    Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Roman als Spielfilm adaptiert wird.
    Ich empfehle es allen, die Vergnügen an Romanen mit einem Spritzer Ironie haben. Zudem sollte man Verständnis und Spaß an der nordischen (hamburgischen) Mentalität haben. :thumright:
    PS: Auf der Website von dtv findet ihr den Romananfang als Leseprobe.
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Ausgaben von Hendrikje, vorübergehend erschossen

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 220

Besitzer des Buches 47

Update: