1913. Der Sommer des Jahrhunderts

Buch von Florian Illies

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu 1913. Der Sommer des Jahrhunderts

Die Geschichte eines ungeheuren Jahres – der internationale Bestseller jetzt im handlichen Taschenformat! »Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen – Illies' Geschichten sind einfach großartig.« Ferdinand von Schirach Florian Illies entfaltet virtuos ein historisches Panorama des Jahres, in dem unsere Gegenwart begann: 1913. In Literatur, Kunst und Musik werden die Extreme ausgereizt, als gäbe es kein Morgen. Zwischen Paris und Moskau, zwischen London, Berlin und Venedig begegnen wir zahllosen Künstlern, deren Schaffen unsere Welt auf Dauer prägte. Man kokst, trinkt, ätzt, hasst, schreibt, malt, zieht sich gegenseitig an und stößt sich ab, liebt und verflucht sich. Es ist ein Jahr, in dem alles möglich scheint. Und doch wohnt dem gleißenden Anfang das Ahnen des Verfalls inne. Florian Illies lässt dieses Jahr, einen Moment höchster Blüte und zugleich ein erstes Flackern des Untergangs, in einem grandiosen Panorama lebendig werden.
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Serieninfos zu 1913. Der Sommer des Jahrhunderts

1913. Der Sommer des Jahrhunderts ist der 1. Band der 1913 Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2012. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2018.

Bewertungen

1913. Der Sommer des Jahrhunderts wurde insgesamt 44 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 1913. Der Sommer des Jahrhunderts

    Worum es geht
    Florian Illies erklärt das Jahr 1913 für den Beginn der Moderne und betrachtet es vor allem aus dem Blickwinkel der Künstler. In kurzen Sequenzen zeigt er seinen Lesern, womit sich zeitgenössische Maler, Dichter und Musiker, aber auch Männer, die noch Geschichte schreiben sollten, in diesem Jahr beschäftigten oder was sie gerade bewegte.Große Romane und Gemälde werden begonnen, leidenschaftliche Gefühle gehegt, sinnliche Briefe mit großen Erwartungen versandt. Musikalische Experimente erhitzen die Gemüter und in der Kunst bricht das Ende der Gegenständlichkeit an. An Krieg denkt noch niemand, doch sind wichtige Akteure einer fernen Zukunft Anfang dieses Jahres für einen kurzen Moment gleichzeitig in Wien. Adolf Hitler, der zur Zeit noch Postkarten malt, Josef Stalin und Josip Broz, später besser bekannt als Tito.Der Leser blickt wie durch ein Kaleidoskop in die Welt vor 100 Jahren und kann sich selber davon überzeugen wie modern sie in vielen Bereichen tatsächlich schon war.
    Wie es mir gefallen hatDie Idee des Autors das Jahr 1913 Monat für Monat Revue passieren zu lassen finde ich ganz großartig. Dabei kommen aber nicht nur Künstler zum Zug, der Leser erfährt auch von liebenswerten Randnotizen. So gab es Schnittmuster nur in großen Größen zu kaufen, während die bedauernswerten allzu schlanken Evastöchter in einer Sonderausgabe bedacht werden mussten.Noch nie gehört hatte ich von Norman Angells Weltbestseller "The Great Illusion", und war umso erstaunter zu lesen, dass er die Intellektuellen auf der ganzen Welt mit seiner Theorie überzeugen konnte, dass es niemals zu einem großen Krieg kommen werde. Einen Weltkrieg mache das Zeitalter der Globalisierung schon deshalb unmöglich, weil alle Länder wirtschaftlich zu eng miteinander verknüpft seien und nur Schaden erleiden würden. Wen hat das allerdings ein Jahr später interessiert? Den alten Kaiser, der seit unglaublichen 65 Jahren auf dem Thron saß, jedenfalls nicht. Und ich selber kenne diese Argumentationsweise auch nur aus der heutigen Sicht. Dass sie bereits vor 100 Jahren veröffentlicht wurde, hätte ich nie vermutet.Künstler ahnten vielleicht eher etwas von der Katastrophe, auf die Europa zusteuerte. Franz Marc malt ein Bild vom "Balkankrieg" mit dem Titel "Die Wölfe", und auch Ludwig Meidner verewigt in seinen Landschaftsbildern Visionen des Grauens.Naturschützer wie der Philosoph Ludwig Klages erhoben damals ebenfalls bereits ihre Stimmen, warnten vor der Moderne und dem Fortschritt, die nicht ohne Zerstörung der Umwelt zu erlangen waren.Oskar Kokoschka hingegen hat andere Sorgen. Als Alma Mahler nichts mehr von ihm wissen will, lässt er sich die Geliebte nachbauen, wobei er größten Wert auf jede Falte und jeden Fettpolster legt. Mit der Puppe lebt er länger zusammen als mit deren Vorbild aus Fleisch und Blut.
    Es war die Sichtweise auf dieses Jahr 1913, die mir so gut gefallen hat. Mehr oder weniger wichtige Ereignisse wechseln sich ab mit unbedeutenden Nebensächlichkeiten, dazu der nicht alltägliche Blick auf die Macken und Gemütszustände der agierenden Personen, und auch stilistisch hat der Autor seine Sache gut gemacht.Was ich mir dennoch, und sei es in einem Nachwort, gewünscht hätte, ist ein kurzer historischer Überblick über die Zeit der Jahrhundertwende, um die vielen Details, die der Leser erfahren hat, in einen größeren Zusammenhang einbetten zu können.
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  • Rezension zu 1913. Der Sommer des Jahrhunderts

    Schon beim allerersten Durchblättern dieses neuen Buchprojekts von Florian Illies habe ich mich dreißig Jahre zurückerinnert. An das Jahr 1982, in dem der damals junge Michael Rutschky als Herausgeber verantwortlich zeichnete für ein Buch, das auch eine Jahreszahl im Titel trug. „1982. Ein Jahresbericht. Tag für Tag“ war der erste von insgesamt zwei Versuchen („1983“ folgte ein Jahr später), das gerade erst vergangene Jahr kritisch Revue passieren zu lassen und den zeitgenössischen Lesern einen etwas anderen Jahresrückblick bot.
    Im nächsten Jahr sind es genau einhundert Jahre her, dass 1913 überall in Europa zwar das, was dann auf eine vorher nie für möglich gehaltene zerstörerische Weise mit dem Ersten Weltkrieg über Europa kam, schon spürbar war, aber niemand wirklich damit rechnete. Im Gegenteil: in der Politik, aber auch in der Kultur und den Wissenschaften war dieses Jahr geprägt durch eine beispiellose Stimmung der Begeisterung und des Aufbruchs. Ideale, neue Trends und Stimmungen – überall wurde experimentiert.
    Mit chronologisch geordneten, unterschiedlich langen Anekdoten verfolgt Florian Illies das Leben und Wirken der Größen der europäischen Kultur quer durch die Hauptstädte Europas. Er ermöglicht es dem Leser auf eine überaus unterhaltsame Weise, Schriftsteller wie Heinrich und Thomas Mann, Kafka und Hesse zu begleiten und an dem Entstehen neuer Werke Anteil zu nehmen. Auch die Werke und das Leben großer Maler wie Picasso und Franz Marc werden immer wieder verfolgt. Große Theaterpremieren werden gefeiert und wichtige Begegnungen großer Köpfe geschildert.
    Überall wird eine ganz besondere Stimmung spürbar, eine ganz aufregte Energie wirksam, die nicht nur die Kulturschaffenden damals ergriffen hatte. Wie, als wollten sie mit ihrem Streben etwas aufhalten, was aber 1913 schon längst nicht mehr aufzuhalten war. Ohne es zu wissen, stehen die Menschen 1913 schon an einem Scheideweg, der mit zwei Kriegen in Europa Tod und Vernichtung für Millionen von Menschen brachte.
    Florian Illies ist es mit dieser dokumentarischen Arbeit gelungen, eine andere Art von Geschichtsbuch zu schreiben, unterhaltsam, informativ und zwischen den Zeilen mit einem durchaus kritischen Ansatz.
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Ausgaben von 1913. Der Sommer des Jahrhunderts

Hardcover

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 321

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:20h

Besitzer des Buches 86

Update: