Léon und Louise

Buch von Alex Capus

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Léon und Louise

»Ein Paar zum Verlieben.« Angela Wittmann in ›Brigitte‹ Zwei junge Menschen verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise – die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg – bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Ein Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt.
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Bewertungen

Léon und Louise wurde insgesamt 70 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Léon und Louise

    Im letzten Jahr des ersten Weltkriegs begegnen sich Léon und Louise zum ersten Mal, als der siebzehnjährige Léon sein Heimatdorf in der Normandie verlässt und die Stelle eines Morseassistenten in einem Örtchen an der Marne eintritt. Woher Louise kommt, weiß keiner so genau, sie ist eines Tages einfach im Dorf aufgetaucht, und mittlerweile kennt jeder das junge Mädchen mit dem quietschenden Fahrrad.
    Nach einer Phase der langsamen Annäherung verbringen die beiden ein wundervolles Wochenende am Meer, doch auf dem Rückweg geraten die beiden mit den Fahrrädern unversehens mitten in die Kampfhandlungen und werden getrennt, Léon wird schwer verletzt und glaubt wie alle anderen, Louise sei ums Leben gekommen.
    Vergessen kann er sie nicht, doch er ist noch jung und sagt sich, dass das Leben weitergehen muss, zieht nach Paris, beginnt als Chemiker bei der Polizei zu arbeiten und heiratet Yvonne, mit der er eine vielköpfige Familie gründet. Alles geht seinen geregelten Gang, Léon ist damit auch gar nicht unglücklich ... doch dann erblickt er eines Tages in der Métro eine Frau, die aussieht wie Louise, und setzt alles daran, sie zu finden.
    Es fällt mir nicht leicht, meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, wie es mir nun eigentlich gefallen hat.
    Capus versteht es meisterhaft, Menschen zu beobachten, Charakterzüge einzufangen und kleine ulkige Eigenheiten zu schildern, in einem leicht ironisch-distanzierten, aber durchaus liebevollen Tonfall. Manchmal haftet seinen Beschreibungen fast etwas Märchenhaftes an, und Léons Abnabelung vom Elternhaus, die Tücken seines ersten echten Jobs und natürlich der verwirrend-schöne Zauber des Verliebtseins ist wunderbar dargestellt.
    Mit Léons Erwachsenwerden, der Begegnung in der U-Bahn, der erneut aufflammenden Sehnsucht nach Louise und allem, was danach passiert, kam für mich aber ein Bruch in der Geschichte - ich vermag es aber nicht so recht zu konkretisieren, was mich genau gestört hat außer dem Verhalten der Ehefrau, das mir unrealistisch vorkam.
    Es ist nicht uninteressant, was dann noch alles geschieht, vor allem, als die Deutschen in Paris einmarschiert sind, die Polizei den Nazis untersteht und der eigentlich eher unpolitische Léon sich plötzlich in einer Art Widerstandsrolle wiederfindet, aber den Zauber des ersten Drittels hatte das Buch dann verloren. Vielleicht, weil es wirkt, als habe sich der Autor nicht so recht entscheiden können, was für eine Geschichte er eigentlich schreiben will, und dann keiner der Aspekte so richtig ausgereift wirkt, vor allem nicht die Fortführung der Liebesgeschichte.
    Definitiv kein schlechtes Buch, vor allem von der Sprache her, aber es hat mich auch nicht 100% überzeugen können.
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  • Rezension zu Léon und Louise

    "Leon und Louise" ist für mich eine wunderschöne Liebesgeschichte, die auf sämtlichen Kitsch verzichtet. Die Figuren sind, mit all ihren Unzulänglichkeiten aus dem Leben gegriffen, glaubwürdig.
    Alex Capus versteht es, nüchtern zu erzählen, als wäre man ein stiller Beobachter der Geschichte - der Leser entscheidet selbst, wie er zu den einzelnen Protagonisten steht, ohne dass Capus ihn lenkt. Der Hintergrund dieser Geschichte ist natürlich eine spannende Zeit, nimmt aber niemals durch zu detaillierte und geschichtliche Schilderungen den Fokus von der eigentlichen Handlung.
    Ich mochte Leon, der in meinen Augen eine Art Lebenskünstler ist. Er versucht stets das Beste aus der Situation zu machen, ist bei weitem nicht unfehlbar, auch er handelt an manchen Stellen sehr fragwürdig und fern von seiner sonst sehr hochgeschätzten Moral und Verantwortungsbewußtsein - er lässt sich hin und wieder halt auch mal treiben, niemals bösartig, was ihn in meinen Augen sehr menschlich macht. Louise bleibt von allen Figuren meiner Meinung nach am meisten "nur" skizziert obwohl sie eine sehr große Rolle spielt ist sie am wenigsten greifbar, aber genau das macht ja auch ihre Persönlichkeit aus.
    Ein wundervolles Buch also, welches ich sehr genossen habe, zu lesen und ich vergebe volle
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  • Rezension zu Léon und Louise

    Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, die Einstiegsszene fand ich vielversprechend (eine alte Frau kommt zu einer Beerdigung und läutet mit einer verrosteten Fahrradglocke vor versammelter Trauergemeinde, ehe sie sie dem Verstorbenen in den Sarg legt), dazu eine schöne Sprache, die Bilder voller Fantasie und Poesie vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen lassen (wie etwa Louise auf ihrem quietschenden Fahrrad Leon verwirrt).Dass der 1. Weltkrieg zwei junge Menschen trennt, die sich eben erst kennen- und liebengelernt haben, wird wohl vorgekommen sein, dass daraus aber eine lebenslange Verbindung entsteht, habe ich dem Autor schon nicht mehr ganz abgenommen. Man trifft sich mehr zufällig alle 10 bis 20 Jahre und vergisst einander inzwischen nie; die Liebe bleibt jung und gegenwärtig, obwohl der 2. Weltkrieg tobt und Familien ums Überleben und ihren Zusammenhalt kämpfen. Leon wird nie zum Kriegsdienst eingezogen und erscheint mir gerade in dieser Zeit reichlich passiv und sorglos, während seine Frau Yvonne wie eine Löwin den täglichen Überlebenskampf aufnimmt und sich nach den überstandenen Strapazen total fallen lässt. So kann der Hausherr seine inzwischen aus Afrika heimgekehrte ewige Geliebte, die natürlich sofort den Weg zu ihm findet, in die Arme schließen. Für die Stunden mit ihr steht praktischerweise ein Hausboot zur Verfügung.All das ergibt für mich kein stimmiges Bild, ist mir zu konstruiert und viel zu realitätsfern.Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen, weil er mich stilistisch sehr angesprochen hat. Inhaltlich hat die Geschichte nach einem starken Einstieg für mich leider rasch an Überzeugungskraft verloren.
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  • Rezension zu Léon und Louise

    Es ist schon vieles gesagt, dennoch will ich meine Meinung dazu schreiben.
    Ich fand das Buch klasse! Die Sprache u die Stimmungsbilder, die gezeichnet werden sind unheimlich dicht, die Muscheln am Strand.. da dachte ich, ich sei dabei. Capus hat ein Stück Frankreich in meinen grauen Alltag gebracht!
    Zu der Dreiecksgeschichte: Klar, wer möchte von uns heute leben wie Yvonne? Aber damals, eine Frau mit mehreren Kindern. Es war klug von ihr, so mit der Sache umzugehen u ich denke es war eine sehr bewusste Entscheidung, mit allen Konsequenzen bis hin zu ihrem Tod.
    Das Interessante an diesem Roman ist, dass Leon zwar ein Mann mit zwei Frauen ist, aber weder der Herzensbrecher, der holt, was er bekommt, auch nicht der Lebemann.
    Viele Situationen zeigen ja wie ernst er es mit der Moral nimmt, z.B. Den geschenkten Kaffee von den Nazis u das Geld behält er nicht für sich, sondern tut anderen Gutes damit. Ich denke Louise war DIE Frau seines Lebens und die Bomben auf der Radtour haben der Geschichte die Wendung gegeben, dass er niemals in der Weise mit ihr zusammenleben konnte, in der er es sich gewünscht hat. Die Liebe war aber auf beiden Seiten so groß, dass sie unmöglich beendet werden konnte. Insofern war dieses Dreieck schlüssig, auch wenn so etwas immer tragisch ist.
    Für mich waren alle Charaktere, einschließlich der (unglücklichen?) Yvonne gut nachvollziehbar u das Prickeln, das ich beim Lesen empfand, weil ich mich einmal auf dieser, mal auf der anderen Seite befand, war für mich aufregend u Sterne wert.
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  • Rezension zu Léon und Louise

    Danke, @Marie für das Hochholen des Threads, ich stelle fest, dass ich meine Meinung gar nicht niedergeschrieben habe.
    Auch ich habe dem Buch insgesamt doch gegeben, obwohl es mich nicht ganz überzeugt hat. Wo genau die Schwachstelle(n) ist (sind), kann ich nicht festmachen, irgendwie fehlt es dem Buch an Biss. Es ist toll erzählt, insgesamt aber ein bisschen zu glatt, fast zu brav.
    Yvonne war auch für mich jene Person, über die man am meisten erfährt, obwohl sie doch nur eine Nebenfigur ist. Sie ist der Fels in der Brandung, ohne sie könnte Léon sein Leben nicht so führen, wie er es getan hat.
    Für Léon trifft (für mich) Maries Variante 3 ("einer, der in den Gefühlen seiner Jugend stecken geblieben ist und sich sein Jung-sein in die Verantwortung seines Erwachsenenlebens hinüber retten will?") zu. In Louise sieht er eine idealisierte Liebe, verbunden mit dem Gefühl dieses Sommers, den sie gemeinsam verbrachten und der mit dem jähen Kriegserlebnis ein Ende fand. Ich denke, in ihr sieht er versinnbildlicht seine doch unbeschwerte Jugend, die mit dem Kriegserlebnis zu Ende war. Und diese unbeschwerte Zeit glaubt er mit Louise zurückholen zu können. Léon ist schwach, lässt sich gerne leiten und lenken und übernimmt selber kaum die Initiative.
    Insgesamt doch ein sehr lesenswertes Buch, das niemals kitschig ist oder in Sentimentalitäten verfällt.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Léon und Louise

    Leon und Louise welche sich durch Zufall, beginnend mit einem einfachen "Bonjour" kennenlernen, geschildert in einer Erzählung welche man einfach mögen muss.
    Leon dieser Junge welcher, auch wie er sich zum Manne mit Familie entwickelt immer versucht den gleichen ausgewogenen Lebensweg zu beschreiten, welche man ihm auch als Schwäche auslegen könnte, die ich ihm jedoch gerne verziehen habe.
    Louise eine resolute junge Frau welche sich ihren eigenen Weg erschafft um mit dem Leben klar zu kommen, obwohl das meiste aus der Sicht von Leon erzählt wird, fand meine volle Sympathie.
    Yvonne, mit ihr hatte ich zu Beginn etwas Mühe, jedoch muss man sich beim lesen in diese Jahre zurück versetzen. Dann begreift man ihre Beweggründe des Bleibens klar und deutlich und ich bin positiv überrascht worden von der Stärke dieser Frau.
    Ich bin begeistert von Alex Capus, dieser Autor hat mich dieses Jahr wirklich überzeugt. Diese Liebesgeschichte zwischen Leon und Louise gehört zu den schönsten welche ich dieses Jahr gelesen habe.
    Indem der Autor den Enkel die Geschichte seines Großvaters erzählen lässt, erschafft er eine glaubwürdige Erzählung in einem ausgewogenen Stil ohne die typischen Exzesse einer typischen Romanze.
    Ein intensives und spannendes Buch, in meinem Fall Hörbuch, gelesen von Ulrich Noethen, dem es gelingt, genau den richtigen Ton zu treffen der dieser Geschichte gerecht wird.
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Ausgaben von Léon und Louise

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

Hardcover

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 320

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:34h

Léon und Louise in anderen Sprachen

  • Deutsch: Léon und Louise (Details)
  • Englisch: Léon & Louise (Details)

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