Hungrige Zeiten: Überleben mit Magersucht und Bulimie

Buch von Annika Fechner

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Hungrige Zeiten: Überleben mit Magersucht und Bulimie

Die autobiographische Erzählung führt durch ein Labyrinth aus Hungern, Erbrechen und Sportexzessen, Kalorienzählen und Wiegezwang, gestörter Körperwahrnehmung und lebensgefährlichem Gewichtsverlust. Eindringlich schildert Annika Fechner die inneren Konflikte, das Gedankenchaos, die Leiden und die desaströsen Zwänge, denen man bei einer Eßstörung ausgesetzt ist. Selbst den schambesetzten Bereichen der Störung weicht sie nicht aus. In jeder Zeile spürt man den Wunsch, zu erklären, was ein Leben mit der Eßstörung bedeutet. Man begreift als Leser, daß die Welt der Eßstörung ein eigenes Universum mit eigenen Regeln, Werten und Prioritäten ist, die mit denen der 'normalen' Welt kaum Gemeinsamkeiten haben. Deshalb ist diese Welt Freunden und Angehörigen der Betroffenen oft schlechterdings unverständlich. Die Innenansicht dieser bestürzenden Welt wird in diesem Buch anschaulich. In ausdrucksstarken Bildern übersetzt es die Gefühle der Kranken in die Sprache der Gesunden. Dieses Buch macht es möglich, die fremde Welt der Eßstörung zu verstehen.
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Bewertungen

Hungrige Zeiten: Überleben mit Magersucht und Bulimie wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hungrige Zeiten: Überleben mit Magersucht und Bulimie

    Klappentext
    Dieser autobiographische Bericht über Magersucht und Bulimie führt durch ein Labyrinth aus Hungern, Erbrechen, Kalorienzählen und Wiegezwang, gestörter Körperwahrnehmung und lebensgefährlichem Gewichtsverlust. Man begreift, dass die Welt der Essstörung ein eigenes Universum mit Regeln, Werten und Prioritäten ist, die mit denen der "normalen" Welt kaum Gemeinsamkeiten haben. Deshalb ist diese bestürzende Welt Freunden und Angehörigen der Betroffenen oft völlig unverständlich. Dieses Buch übersetzt die Gefühle der Kranken in die Sprache der Gesunden und macht es möglich, die fremde Welt der Essstörung zu verstehen.
    zum Inhalt
    Annika Fechner schreibt über ihre Essstörung, die fast hauptsächlich aus der Bulimie besteht, aber auch aus der Anorexie. Deshalb spricht man auch von Bulimarexie. Es beginnt alles damit, dass Annika in der Schule keine wirklich tiefgehenden Freundschaften pflegen kann. Es wird gelästert und getratscht, es herrscht Körperkonkurrenz und Aussehenskonkurrenz. Jede will schöner und schlanker sein als die andere. Und so schliddert Annika ungewollt in die Magersucht. Sie zählt Kalorien, lässt Mahlzeiten aus und nimmt ab. Noch tut sie das aber ohne wirklich magersüchtig sein zu wollen. Später dann, als sie magersüchtig ist, glaubt sie, es nicht zu sein. Zu der Magersucht gesellt sich dann die Bulimie und die beherrscht fortan ihr Leben und ihre Familie. Annika hungert und erbricht sich auf bis zu 35 Kilo und wird zwangseingewiesen, als sie 16 Jahre alt ist. Sie landet in diversen Kliniken, doch keine davon ist wirklich spezialisiert auf Essgestörte, vielmehr sind es Kinder- und Jugendpsychiatrien. Unterdessen zerreisst ihre Erkrankung immer mehr die Familie. Ihre Schwester Nele zieht sich zurück, ihre Eltern schweigen, wenn Annika im Raum ist und zeigen null Verständnis für ihre Fressanfälle und das Erbrechen. Die Familie geht zugrunde an Annikas Bulimarexie. Doch wirklich aufgeben will auch niemand. Und so geschieht es, dass Annika schließlich erstmalig in eine Klinik kommt, die auf Magersucht und Bulimie spezialisiert ist. Dort nimmt sie auf sage und schreibe 47 Kilo zu. Doch sie kann das Gewicht nicht halten und rutscht nach der Entlassung langsam aber sicher zurück in die alten Verhaltensweisen. Sie nimmt schleichend, aber beständig ab und diesmal soweit, dass sie fast stirbt. Schlussendlich wiegt sie nur noch 31 Kilo, doch selbst das reicht ihr nicht. Sie will ihre Essstörung nicht bezwingen. Erst ein anderes trauriges Ereignis bringt sie zum Umdenken...
    meine Meinung
    Dieses Buch ist schockierend offen und ehrlich, bzw. die Autorin ist es. Zuweilen musste ich stocken und abbrechen, weil ich es kaum fassen konnte, was ich las. Manchmal konnte ich es nicht mehr ertragen, wenn wieder ein Rückschlag Einzug hielt. Aber dieses Buch ist so grundehrlich und nähert sich dem Thema so radikal, dass man schnell begreift, wie es ist, eine solche Essstörung zu haben. Ich habe mich sehr oft wiedergefunden, aber es beängstigt einen auch als Betroffene, wenn man weiß, was noch alles kommen kann, passieren kann, eintreten kann. Aber endlich fühlt man sich mal vollkommen verstanden. Dieses Buch ist nicht nur für Betroffene, sondern für alle die, die sich mit diesem Krankheitsbild auseinandersetzen möchten, die verstehen möchten, warum eine Magersüchtige hungert und eine Bulimikerin erbricht. Für all die Menschen, die verstehen wollen, warum man sich dick fühlt auch wenn man es nicht ist. Für all diejenigen die verstehen wollen, warum solche Essgestörte einen unermüdlichen Bewegungszwang haben. Dieser autobiographische Roman spiegelt die Seele einer Essgestörten zu 100% wieder.
    Fazit
    Ein Buch, für das man starke Nerven und Verständnis braucht.
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Ausgaben von Hungrige Zeiten: Überleben mit Magersucht und Bulimie

Taschenbuch

Seitenzahl: 303

Besitzer des Buches 13

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