Der Winterpalast

Buch von Eva Stachniak, Peter Knecht

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Winterpalast

Geheime Gänge, verdeckte Türen, dunkle Nischen: Als die Waise Varvara als Dienstmädchen in den Winterpalast kommt, lernt sie schnell, sich ihre Verschwiegenheit und ihren aufmerksamen Blick zunutze zu machen. Keine Intrige, die ihr entginge, kein Getuschel, das ihren Ohren verborgen bliebe. Schnell wird sie zu einer der wichtigsten »Spioninnen« im Palast. Als die junge Sophie von Anhalt-Zerbst – die spätere Katharina die Große – an den Hof kommt und auf dem Weg zur Macht eine Verbündete braucht, wird Varvara ihre engste Vertraute. Schließlich erklimmt Katharina den Zarenthron – aus der unerfahrenen Fremden wird eine der mächtigsten Frauen ihrer Zeit. Eva Stachniaks opulenter Roman über die ungewöhnliche Freundschaft zweier Frauen führt den Leser in eine Welt, in der Leidenschaft und Vertraulichkeit auf Heimtücke und Verrat treffen – in die abgründig-geheimnisvolle Welt des russischen Zarenhofs, gehüllt in schweren Brokat und knisternde Seide.
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Serieninfos zu Der Winterpalast

Der Winterpalast ist der 1. Band der Katharina die Große Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2012. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.

Bewertungen

Der Winterpalast wurde insgesamt 50 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Winterpalast

    Da ich über Katharina die Große fast nichts wusste, bin ich offen und mit wenigen Erwartungen an den Roman herangegangen. Der Titel suggeriert aus meiner Sicht eine eher leichte Lektüre, die vor allem auf den Zündstoff Hofleben baut. Doch das Werk entpuppt sich nach und nach als eine komplexe und fundierte Darstellung der damaligen Verhältnisse. Mir haben unheimlich viele Aspekte zugesagt, die insgesamt ein echtes Kunstwerk ergeben.
    Zuallererst das Allerwichtigste: Hätte die Autorin nicht gründlich recherchiert, so hätten wir ein ganz anderes Werk vor uns. Niemals würde es an die Komplexität heranreichen, die hier dargeboten wird und ganz natürlich auf Begebenheiten basiert, die sich so oder ähnlich zugetragen haben. Alle Personen sind ausgearbeitet und greifbar. Ich war in der Lage, zu ihnen Beziehungen aufzubauen und mich infolgedessen für einige zu freuen oder mich über andere zu ärgern. Keine einzige Person erscheint platt und alle machen irgendeine Art von Entwicklung durch. Was ihre Umgebung angeht: Das Russland des 18. Jahrhunderts lässt sich auf verschiedenen Ebenen erfassen. Man erfährt, wie Krankheiten behandelt wurden, wie das Verhältnis zum Fremden (insbesondere Katholiken und Polen) war, was die damaligen Bräuche waren und vieles mehr.
    Das Gesamtbild wird durch die Sprache abgerundet. Stachniak baut immer wieder russische Begriffe ein und übersetzt sie zumeist korrekt. Einige kleinere Grammatikfehler sind drin, aber dennoch gibt die Autorin insgesamt einen authentischen Sprachgebrauch wieder. Ich hätte mir zusätzlich gewünscht, dass „Zarin“ anstatt „Kaiserin“ öfter benutzt wird, als passendes Äquivalent zu „Zar“ und „Zarewitsch“. Ansonsten hat Stachniak mit den russischen Einsprengseln die Darstellung des Zeitgeistes passend ergänzt.
    Des Weiteren weist sie eine Vorliebe dafür auf, Figuren andere Figuren zitieren zu lassen, dabei werden Zitate kursiv gedruckt, was das Lesen sehr erleichtert. Dieses Mittel gibt das Gefühl, am Hof belauscht und beobachtet zu werden, besser wieder, als es ellenlange Darstellungen vermocht hätten. Beim Lesen bekam ich schlichtweg eine Gänsehaut. Man möchte nichts zu tun haben mit der Dekadenz und Intriganz hinter der glänzenden Fassade, aber der unaufhörliche, dunkle Sog zieht einen immer weiter in diese Welt hinein. Die Stimmung des Romans ist insgesamt sehr schwergängig, teilweise melancholisch. Der Hof wird all seiner Pracht beraubt und ungeschönt zur Schau gestellt. Dass es damals keineswegs so durchschaubar war, wird mithilfe eines sprachlichen Kunstgriffs vermittelt: Stachniak baut viele Passagen und Aussagen ein, die eindeutig einen doppelten Boden aufweisen. Ganze Absätze können im anderen Licht gelesen werden. An Symbolen und Metaphern fehlt es auch nicht. Ich persönlich musste immer sehr genau lesen, weil der Text eine so hohe Informationsdichte aufweist. Wenn man das Werk in vollen Zügen genießen will, ist Konzentration gefragt. Aus diesem Grund finde ich, dass es auch für eine Leserunde gut geeignet ist. Viele Verhaltensweisen und Andeutungen bieten da reichlich Diskussionsstoff.
    […]
    Da kann ich mich anschließen, das hätte ich mir auch gewünscht.
    Fazit:
    Eine authentische, komplexe und tiefgreifende Darstellung, empfehlenswert für alle, die sich für das Thema interessieren; Vorkenntnisse sind nicht unbedingt notwendig.
    Für Russischsprechende: Ich habe mir die ersten drei Folgen der TV-Serie "Ekaterina" angeschaut und fand sie sehenswert. Vor allem haben sie sich in vielen Punkten mit dem Buch überschnitten. Schade, dass es die Serie nicht auf Deutsch gibt, sie hätte einigen sicherlich zusagen können.
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  • Rezension zu Der Winterpalast

    Nachdem kurz nacheinander Barbaras Eltern sterben, kommt die junge Polin in den Winterpalast, so wie die Zarin - Elisabeth Petrowna - es Barbaras Vater versprochen hat. Zuerst arbeitet sie als Dienstmädchen und Näherin, wird aber bald vom Kanzler als "Spionin" ausgebildet und steigt auf, zur "Kleiderfrau" von Elisabeth und zur "Vorleserin" für Peter. Als Sophie von Anhalt-Zerbst als mögliche Braut für Peter in den Palast kommt, wird Barbara ihre Vertraute. Sie bewegt sich geschickt im Zarenpalat mit all den vielen versteckten Zimmern oder losen Dielen, die als Gucklock dienen und erfährt so vieles, was andern versteckt bleibt. Sie ist die Beobachtende, und da der Roman aus ihrer Sicht geschrieben wird, schlüpft der Leser in ihre Haut.
    Dieser Roman erzählt von den späten Regierungsjahren von Elisabeth Petrowna und den frühen Jahre von Sophie, die spätere Katharina der Grossen in Russland. Es skizziert die Geschichte Russlands zu ihrer Zeit auf eine aussergewöhnliche Weise - durchs "Guckloch".
    Gerade deswegen hat mir "der Winterpalast" sehr gut gefallen, obwohl mir die Machtplänkeleien, Intrigen oder die vielen Liebhaber von Elisabeth (die sich wohl alle Einfluss erhofften) oft zu viel waren. Man bekommt ein eindrückliches Bild vom Russland des 18. Jahrhundert. Russlands Geschichte ist mir nicht sehr nahe und gerade durch den speziellen Blickwinkel dieses Romans wurde sie mir näher gebracht. Der Roman macht auch grosse Lust auf eine Reise nach St. Petersburg, um sich den Zarenpalast selbst mal anzusehen. Vielleicht findet man ja noch versteckte Zimmer :-) Jedenfalls eine sehr spannende Lektüre!
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  • Rezension zu Der Winterpalast

    Habe es endlich geschafft, dass Buch fertig zu lesen.Mich konnte der Winterpalast leider nicht überzeugen. Einerseits lag dies zum Teil am Schreibstil. Jeder Satz beinhaltet sehr viele Informationen, weshalb zum Lesen schon volle Konzentration vom Vorteil ist. Meine Lesezeit ist allerdings erst am Abend kurz vorm Schlafen und da liest sich so eine Lektüre etwas schwer. Zum anderen hat mich die Protagonistin Warwara nicht wirklich überzeugt. Ihre eigenen Gefühle und Empfinden kam meines Erachtens etwas zu kurz, weshalb sie mir über das ganze Buch hinweg immer grau geblieben ist. Gab es dann Gefühle waren mir diese zu irreal. Auch ihre Naivität konnte ich nicht nachvollziehen. Doch nicht alles am Winterpalast ist negativ, es gibt auch positive Punkte. So zum Beispiel die sehr vielen und gut recherchierten historischen Daten und Fakten. Auch der Beginn und das Ende waren sehr spannend zu lesen. Nur leider der Mittelteil hat sich zäh in die Länge gezogen. Da wurden mir die vielen Bespitzelungen etwas zu viel.
    Fazit. Ein sehr gut recherchiertes historisches Buch mit sehr vielen Informationen über die Zarin Elisabeth die Große und über die ersten Jahre von Katharina die Große, allerdings mit sehr vielen Fakten und wenig Romanhandlung.
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  • Rezension zu Der Winterpalast

    Ich habe "Der Winterpalast" heute beendet und kann Wirbelwinds schöne Rezension nur unterschreiben.
    Der Roman ist sehr gut recherchiert (ich habe wieder einige Sachbücher zur russischen Geschichte zum Vergleich herangezogen) und auch die fiktiven Figuren (vor allem Warwara) sind sehr glaubwürdig dargestellt.
    Interessant ist der Wandel der schüchternen jungen Sophie zum Machtmenschen Katharina. Auch ihr Verhältnis zu ihrem Mann, das sich von einer zumindest platonisch-freundschaftlichen Beziehung zu Verachtung und Abneigung wandelte, wird realistisch präsentiert. Die Autorin stellt Peter III nicht so negativ dar, wie man es aus anderen Büchern kennt. Auch die ziemlich ausgewogene Charakterdarstellung von Zarin Elisabeth hat mir zugesagt.
    Eine besonders interessante Figur ist der zwielichtige Kanzler Bestuschew, der hier als erster "Arbeitgeber" von Warwara auftritt.
    […]
    Dieses Register ist für meinen Geschmack etwas zu knapp ausgefallen, bzw. ich hätte gern noch ein ausführliches Nachwort zur russischen Geschichte unter Elisabeth und Katharina gehabt. Auch eine Bibliographie hätte nicht geschadet.
    Deshalb gibt es von mir "nur" . Ich kann das Buch aber jedem Leser, der sich für russische Geschichte im Allgemeinen oder Katharina die Große im Speziellen interessiert, uneingeschränkt empfehlen. Es wäre schön, wenn die Autorin noch einen Roman über Katharinas (restliche) Regierungszeit nachlegen würde.
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  • Rezension zu Der Winterpalast

    Inhalt (Klappentext):
    Freundschaft und Verrat im Winterpalast.
    Geheime Gänge, verdeckte Türen, dunkle Nischen: Als die Waise Warwara als Dienstmädchen in den Winterpalast kommt, lernt sie schnell, sich ihrer Verschwiegenheit und ihren aufmerksamen Blick zunutze zu machen. Keine Intrige, die ihr entginge, kein Getuschel, das ihren Ohren verborgen bliebe. Schnell wird sie zu einer der wichtigsten "Spioninnen" im Palast. Als die junge Sophie von Anhalt-Zerbst - die spätere Katharina die Große - an den Hof kommt und auf dem Weg zur Macht eine Verbündete braucht, wird Warwara ihre engste Vertraute. Schließlich erklimmt Katharina den Zarenthron - aus der unerfahrenen Fremden wird eine der mächtigsten Frauen ihrer Zeit.
    Autorin:
    Eva Stachniak, geboren im polnischen Wroclaw, lebt seit 1981 in Kanada. Sie hat für Radio Canada International gearbeitet und als Dozentin für Englisch und Geisteswissenschaften am Sheridan College gelehrt. Mit ihrem Debütroman "Necessary Lies" gewann sie 2000 den Canada First Novel Award. Eva Stachniak lebt in Toronto.
    Meine Meinung u. Bewertung:
    Intrigen, Macht, Gier stand bei allen Herrscherhöfen an der Tagesordnung. Jeder bespitzelte jeden und versuchte seinen Vorteil daraus zu ziehen. Die Wände hatten Ohren, es gab Geheimgänge, Verbündete und Gegner.
    Eine vierzehnjährige in einem fremden Land, einem fremden Hof und einer fremden Sprache. Warwara fühlte sich sofort von der Großfürstin angezogen, weil sie die Einsamkeit kannte und so kam es zu einer ungewöhnlichen Freundschaft.
    Sehr gut schildert Eva Stachniak die Zustände am Hof der Kaiserin Elisabeth Petrowna und die Jahre der Reifung von Sophie, Prinzessin von Anhalt-Zerbst, Grossfürstin Katharina Alexejewna bis zur Krönung als Kaiserin Katharina II., vom Volk Katharina, die Große genannt. Ein steiniger, tränenreicher Weg an der Seite eines Ehemanns (Peter III.), der mit ihr nichts anfangen konnte, einer Schwiegermutter für die sie nur Mittel zum Zweck war, und einem Hauch Liebe, die nur im verborgenen bestehen konnte. Doch sie lernte dazu, wußte Warwara stets an ihrer Seite. Doch schließlich kennt Macht keine Skrupel, keine Grenzen und Verrat, Heimtücke sind die Folge.
    […]
    Die Autorin setzt auf Unterhaltung, hält den Bogen immer gespannt. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und Geschichte, wobei jede historische Person ein deutliches Gesicht erhält, der eine durchdachte Recherche zugrunde liegt. Im Anschluß befindet sich ein historisches Personenregister. So wird zum Beispiel Peter III. zwar vor seiner kurzen Regentschaft als ziemlich unbedarft beschrieben, aber die Autorin lässt auch die neuesten Erkenntnisse zu, beachtet seine geplanten Reformen.
    Die "Spionin" Warwara schließt man schnell ins Herz, erlebt mit ihr den höfischen Alltag, Standesunterschiede und die Suche nach Freundschaft, die der Macht weichen muß. Eine glitzernde Scheinwelt mit all ihren Schattenseiten.
    Entgegen einiger negativen Stimmen hat mich das Buch begeistert, gefesselt und ausgezeichnet unterhalten. Die über 500 Seiten verflogen in Windeseile, nicht zuletzt weil die Spionin Warwara der eh schon bewegten russischen Geschichte eine andere lebhafte Sichtweise verlieh.
    Fazit: Freundschaft und Heimtücke am russischen Zarenhof - Geschichte spannend verpackt.
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
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Ausgaben von Der Winterpalast

Taschenbuch

Seitenzahl: 532

E-Book

Seitenzahl: 545

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:47h

Hardcover

Seitenzahl: 765

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