Die Zeit, die Zeit

Buch von Martin Suter

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Zeit, die Zeit

Ist es verrückt, wenn einer glaubt, die Zeit lasse sich »zurückdrehen«? Es ist verrückt, denkt Peter Taler anfangs, als er das Vorhaben des alten Knupp begreift, der ihm gegenüber wohnt. Denn der möchte etwas denkbar Unmögliches möglich machen.
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Über Martin Suter

Martin Suters Bücher wie "Lila, lila", "Small World" oder "Die dunkle Seite des Mondes" machten den Schweizer Schriftsteller zu einem Bestsellerautor. 1984 in Zürich geboren wuchs Suter ebendort und in Fribourg auf. Mehr zu Martin Suter

Bewertungen

Die Zeit, die Zeit wurde insgesamt 28 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Zeit, die Zeit

    Nach sehr langer Zeit griff ich mal wieder zu einem Suter, der Mann hat doch solch einen Ruf… Nun ja, das bedeutet eben nicht unbedingt, das man auf den Roller aufspringt. Das Thema klang originell : Überlegungen zur Zeit. Mir erschien jedoch die Theorie etwas abstrus, bzw das Ziel des schrulligen Nachbarns von Taler, dann auch dessen Einbeziehung, einen Zeitzustand wieder herzustellen durch das Angleichen der Rahmenumstände an die « damals » herrschenden. Dies würde also quasi das Wiederauftauchen der geliebten Person mit sich bringen.
    Viel Aufwand für ein, meines Erachtens, trauriges Unterfangen. Die eingesetzte Mühe, diese unglaubliche Umständlichkeit, dieser absurde Glaube taten mir beim Lesen fast physisch weh. In der Suche nach Nachahmung verschwindet das Jetzt und Hier total. Und jene Vergangenheit ist doch eine Chimäre, selbst wenn die « Theorie » einen leichten Spielraum zulassen würde. Also, ein müdes Lächeln bei mir ? Vielleicht halte ich es da was die « Theorie » anbetrifft am ehesten mit @tsaueressig ?
    Vielleicht besitze ich nicht die Fähigkeit, hier einfach einen leichten Unterhaltungsroman anzunehmen und es dabei zu belassen. Als solcher ist er halt prima. Bin ich « zu ernst » ? Okay, dann sage ich, was das bei sonst noch so auslöst an Assoziationen :
    Wie schon bei Taler (quasi ohne Theorie) wagen sich manche an keine Veränderung, wenn der geliebte Mensch gestorben ist. Als ob dies Verrat wäre und ihn/sie auslöschen würde. Ja, würde dieser geliebte Mensch denn wollen, dass wir dann jahrzehntelang uns festkrallen an Ritualen oder der Sehnsucht seiner Wiederkehr ???
    Hier jedoch kommt ein ganz subtiler Faktor in diesem Roman hinzu. Sicher, beide Witwer liebten ihre Frauen. Jedoch : beide leiden auch an Schuldgefühlen. Sie glauben, einen großen Anteil am Tode ihrer Frauen gehabt zu haben. Will man also diesen Menschen wiederhaben um alles richtig zu machen ??? Beinhaltet dieses « Problem » nicht auch jene Unfähigkeit, sich selbst einen eventuellen Fehler zu verzeihen, der in den gegebenen Umständen bei Weitem nicht voraussehbar war ?
    Dass Zeit ein menschliches Konstrukt ist war schon Kant und Heidegger bekannt. Jedoch wohl in anderer Form. Veränderung ist Zeitindikator – ja ! Aber Zeit ist auch Grundvoraussetzung für Leben, Wachsen und Gedeihen, Entwicklung und Entfaltung. Sie insofern zu verneinen ist Selbstverneinung...
    Wie dem auch sei : ein Unterhaltungsroman, den man eben locker dahinlesen kann. Und wenn man will entdeckt man hier und da mehr. Innerhalb der Fiktion war das Ende nicht schlecht, aber mE nicht absolut unvoraussehbar.
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  • Rezension zu Die Zeit, die Zeit

    Ich bin auch gerade in den Genuß des Buches gekommen, und damit ist doch wohl schon alles gesagt. Ja es war ein Genuß, ein klassischer Suter!
    Ich kann einige kritische Stimmen (Amazon) zum Buch nicht begreifen. Ich mag solche Gedankenspielchen. Allein die Vorstellung man könne die Zeit außer Gefecht setzen hat etwas Prickelndes. Darüber nachgedacht haben schon viele. Und im Roman sind es nun zwei Männer, die versuchen das in die Tat umzusetzen. Krupp ist davon überzeugt, sieht es als letzten Strohhalm. Peter Taler glaubt zunächst nicht daran, macht aber mit, weil er glaubt dem Mörder seiner Frau auf die Spur zu kommen. Und überhaupt lässt sich so die Langeweile, die Einsamkeit und die öden Abende überwinden. Nun baut sich alles Schritt für Schritt auf. Vielleicht für manchen zu langsam, aber man muß sich in die Situation hineinversetzen. Es gilt einen Tag vor zwanzig Jahren darzustellen, haargenau bis ins kleinste Detail. Gärten müssen verändert werden, Hausfassaden angepasst, sogar ein repariertes Loch auf der Fahrbahn in seinen Urzustand gebracht, die damaligen Autos beschafft werden etc. Martin Suter denkt an alles, lässt die beiden vermessen, umbauen, fotografieren, schildert die Reaktion der Nachbarn, Talers Situation im Büro und seine Fortschritte bei der Suche des Mörders. Schließlich liefert er eine plausible Art der Geldbeschaffung, denn solch ein Projekt muß finanziert werden, gespickt mit Überraschungen, und einem genialen Schluß. Sehr unterhaltsam und spannend.
    Ich stimme somit mit Winfried Stanzick überein und vergebe auch
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
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  • Rezension zu Die Zeit, die Zeit

    Nach zwei Büchern aus seiner Allmen-Serie legt Martin Suter nun wieder einen klassischen Roman vor. In ihm beschäftigt er sich auf seine gewohnt unterhaltsame Weise mit zwei alten verwitweten Männer und ihren Abenteuern mit der Zeit bei ihren ungewöhnlichen Versuchen, der Zeit ein Schnippchen zu schlagen und ihren verstorbenen Ehefrauen näher zu kommen.
    Peter Taler, seit kurzem verwitwet, beobachtet schon seit einiger Zeit, dass in dem Nachbarhaus gegenüber etwas seltsame Dinge vor sich gehen. Dort wohnt der achtzigjährige Krupp. Peter Taler beginnt, seinen Nachbarn zu beobachten und alles, was er sieht, mit einer Kamera festzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt weiß er noch nicht, dass auch Krupp ihn beobachtet. Jedenfalls stellt Taler fest, dass sich unmerklich Dinge im Nachbarhaus und um es herum verändern.
    Als es irgendwann zu einer persönlichen Begegnung mit dem alten und seltsamen Nachbarn kommt, wird Peter Taler von diesem einem Sog ähnlich vereinnahmt. Krupp, seinerseits seit über zwanzig Jahren verwitwet, arbeitet an einem wahnsinnigen Projekt. Er hat in einem Buch eines wenig beachteten Wissenschaftlers gelesen, dass man ein beliebiges Datum wiederherstellen könne, also auch die damals noch lebende Ehefrau wiedertreffen könnte, wenn man nur alles genau wieder in den Zustand versetzen würde, in dem es damals war.
    Krupp, der seinen Coup lange vorbereitet hat, sieht die Gelegenheit gekommen, Peter Taler um seine Mithilfe zu bitten. Der wiederum ist nach dem Tod seiner geliebten Frau noch in tiefer Trauer und würde sie auch gerne wiedersehen. Auch deshalb lässt er sich auf die wahnwitzigen Ideen von Krupp ein, und beginnt ihm zu helfen.
    Zu Beginn klappt diese Zusammenarbeit noch sehr gut. Aber dann stellen sich mehr und mehr Probleme ein. Vor allen Dingen, als Peter Taler ein angeblich von seiner Frau noch bestelltes Exemplar des Buches „Der Irrtum Zeit“ von Walter W. Kerbeler aus einen Antiquariat erhält, das Buch, das Krupp zu seinem ambitionierten Projekt angeregt hat, nährt sich in ihm ein immer mehr zunehmender schrecklicher Verdacht…
    Auch mit diesem unterhaltsamen und mit den verschiedenen Zeitebenen souverän spielenden Roman ist es Martin Suter wieder einmal gelungen, die oft künstlich aufgerichteten Grenzen zwischen Unterhaltung und guter Literatur zu verwischen. „Die Zeit, die Zeit“ ist ein bis zur letzten Seite spannender, immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartender, unterhaltsamer und doch anspruchsvoller Roman.
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Ausgaben von Die Zeit, die Zeit

Hardcover

Seitenzahl: 304

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 298

Hörbuch

Laufzeit: 00:08:03h

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