Die letzte Nonne

Buch von Nancy Bilyeau, Mechtild Sandberg-Ciletti

Zusammenfassung

Serieninfos zu Die letzte Nonne

Die letzte Nonne ist der 1. Band der Joanna Stafford Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2012. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2015.

Bewertungen

Die letzte Nonne wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die letzte Nonne

    England, 1537:
    Die junge Joanna Stafford entstammt einer Familie des alten Hochadels, Edward III gehört zu ihren Ahnen. Ihr Vater ist der jüngere Sohn des zweiten Duke of Buckingham, aber seit der Hinrichtung ihres Onkels Edward Stafford wegen Hochverrats ist ihre Familie bei Henry VIII in Ungnade gefallen. Kein Stafford bekleidet mehr einen Posten bei Hofe, die Ländereien und Besitztümer wurden bis auf einen kleinen Landsitz von der Krone eingezogen.
    Joanna ist auf Wunsch von Königin Katharina ins Kloster von Dartford eingetreten und ist dort seit einiger Zeit Novizin, als sie erfährt, dass ihre Cousine und beste Freundin aus Kindertagen Margaret Bulmer vom König zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde. Sie hatte sich den Aufständischen im Norden angeschlossen, die Henrys Supremat und die Auflösung der Klöster nicht hinnehmen wollten.
    Joanna hat nur einen Wunsch: Sie will nach London reisen und Margaret auf ihrem letzten Weg beistehen. Ohne die Erlaubnis ihrer Priorin einzuholen, verlässt sie das Kloster. Nachdem ihre kurze Reise zuerst recht reibungslos verläuft, gerät Joanna auf dem Richtplatz in ernste Schwierigkeiten, als ein Schaulustiger zudringlich wird. Nur einer gesellt sich nicht zur johlenden Menge, sondern eilt ihr zu Hilfe: Constable Geoffrey Scoville.
    Geoffrey weicht nicht von Joannas Seite, sondern begleitet sie. Es gelingt ihr, Margarets Aufmerksamkeit zu erlangen und wenige Worte mit ihr zu wechseln, als plötzlich Joannas Vater auftaucht und die Hinrichtung sabotiert - er wirft einen Beutel Schießpulver in den inzwischen entzündeten Scheiterhaufen, um seiner Nichte den qualvollen Feuertod zu ersparen.
    Dieser öffentliche Widerstand gegen den Befehl des Königs befördert alle drei in den Tower of London, wo Joanna dem Duke of Norfolk und Stephan Gardiner, dem Bischof von Winchester begegnet.
    Der Bischof hat Joanna in der Hand: wenn sie sich weigert, in seine Dienste zu treten und für ihn einen wichtigen Auftrag erfolgreich zu erledigen, wird ihr Vater im Tower für ihr Versagen bezahlen müssen...
    Nancy Bilyeau ist Amerikanerin und arbeitet als Journalistin. "Die letzte Nonne" ist ihr Erstlingswerk, es handelt sich hierbei um einen historischen Krimi, in dem sich bald die Ereignisse überschlagen.
    Manch einer denkt sich vielleicht: "Schon wieder ein Tudor-Roman, ich kann's nicht mehr sehen!", aber ich muss sagen, dieser Tudor-Krimi ist wirklich absolut lesenswert.
    Zum einen ist er gut recherchiert und bringt dem Leser die frühe englische Renaissance wirklich nahe. Hier werden einige interessante Themenfelder aufgegriffen, der Schwerpunkt liegt auf dem alltäglichen Leben in Joannas Dominikanerinnen-Kloster, aber auch das höfische Leben, Politik, Gefangenschaft im Tower oder die Abspaltung Englands von der katholischen Kirche werden im Buch behandelt. Alles in allem sehr informativ.
    Zum anderen ist die Krimihandlung wirklich spannend, das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt.
    Für jemanden, der noch nicht viel über die Tudor-Zeit gelesen hat, könnte das Buch sogar etwas schwierig sein, da die komplizierten Abstammungsverhältnisse der Staffords, Howards und Tudors immer mal wieder thematisiert werden, vor allem im Hinblick darauf, ob irgendjemand am Ende einen Anspruch auf Henrys Thron anmelden könnte.
    Auch die historischen Personen, die immer wieder erwähnt werden - Gardiner, Cromwell, Wolsey, Königin Katharina, Anne Boleyn, Jane Seymour, Prinzessin Maria - werden oft nicht ausführlicher erklärt, hier setzt die Autorin gewisse Grundkenntnisse voraus, was für einen Tudor-Neuling sicher nicht ganz einfach ist.
    Die Figuren des Romans, allen voran Joanna, erschienen mir jederzeit glaubwürdig: Niemand hatte Superkräfte, oder schien aus unserer Zeit gefallen zu sein, was seine Ansichten oder sein Verhalten anging (meiner Meinung nach ein häufig auftretendes Problem in historischen Romanen).
    Ich kann für diesen Roman all denjenigen eine Leseempfehlung aussprechen, die gerne Bücher über die Tudorzeit lesen, oder die die "echten" historischen Romane (keine "Hosenromane" oder Liebesromane im historischen Mäntelchen) bevorzugen und auch einer spannenden Krimihandlung nicht abgeneigt sind.
    Nancy Bilyeau hat hier meiner Meinung nach einen fulminanten Auftakt zu einer Reihe hingelegt (den Nachfolger gibt es auch schon: Die Prophezeiung der Nonne) und braucht sich auch sicher nicht hinter den Kollegen mit den großen Namen, wie Follett oder Gablé, zu verstecken.
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Ausgaben von Die letzte Nonne

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 449

Besitzer des Buches 15

Update: