Oksa Pollock: Die Unverhoffte

Buch von Anne Plichota, Cendrine Wolf, Jonas Schenk, Anike Hage, Weitere s. u.

Zusammenfassung

Serieninfos zu Oksa Pollock: Die Unverhoffte

Oksa Pollock: Die Unverhoffte ist der 1. Band der Oksa Pollock Reihe. Diese umfasst 7 Teile und startete im Jahr 2010. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2019.

Bewertungen

Oksa Pollock: Die Unverhoffte wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Oksa Pollock: Die Unverhoffte

    Oksa Pollock – für sie kämpften französische Jungleser
    Ende des vorigen Jahres fand ich auf der Website des Oetinger Verlages den Hinweis auf eine Testleseaktion. Ich klickte weiter und sowohl die Informationen auf oksapollockfans.de, als auch die Leseprobe reizten mich, die kurze Bekanntschaft mit "Oksa Pollock. Die Unverhoffte" zu vertiefen. Mit einem kurzen Leseeindruck bewarb ich mich als Lesebotschafter und bekam kurz vor Weihnachten mein Vorableseexemplar des im März 2011 erschienenen Jugendbuches zugeschickt.
    Die Geschichte der Geschichte
    (Quellen: oksapollockfans.de, tt.com) Als die unbekannten Autorinnen Cendrine Wolf und Anne Plichota aus Straßburg, beide von Beruf Bibliothekarin, auf die Idee kamen, ein Buch zu verfassen, traute kein französischer Verlag den Frauen zu, einen Bestseller zu verfassen. Aus diesem Grund gaben die Autorinnen „Oksa Pollock“ im Eigenverlag die ersten drei Teile der sechsteilig angedachten Serie, mit immerhin insgesamt 14.000 Exemplaren heraus. Dafür liefen sie drei Jahre lang von Buchhandlung zu Buchhandlung und boten ihre Reihe an. Gleichzeitig berichteten sie an Schulen von Ihren Erfahrungen. So wurde „Oksa Pollock“ zu einem Geheimtipp im Elsass und bald in ganz Frankreich. Die Fans verbreiteten die Buchtipps in Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Fanclub im Internet hatte bald mehrere Tausend Mitglieder.
    Weil es sich die beiden Autorinnen dann finanziell nicht leisten konnten, Ihre „Oksa“ auf der Pariser Kinder- und Jugendbuchmesse zu präsentieren, liefen die Leser Sturm. Zu ihrem Sprecher wurde der 14-jährige Achille gewählt, der einen wütenden Brief an Zeitungen und Verlage schickte: „Die Verlage machten jede Menge Werbung für schlechte Bücher. Aber niemand interessiere sich für eine Serie, von der „Pollockmaniaks“ in ganz Frankreich begeistert seien. Er habe 600 Kilometer aus Orléans zu einer Buchmesse nach Straßburg anreisen müssen, um dort die ersten drei Bände zu kaufen.“
    Das Protestschreiben wurde vom Nachrichtenmagazin „Nouvel observateur“ zusammen mit einem Artikel über die „Pollockmania“ veröffentlicht, die sich im Internet entwickelt hatte. Nur einen Monat später kam das Angebot des französischen XO-Verlages. Im März 2010 wurde Teil eins als Spitzentitel auf der Kinder- und Jugendbuchmesse in Bologna gehandelt. Der zweite Teil erschien dann im Mai 2010, der Erscheinungstermin des dritten Teiles war in Frankreich für den 15. Februar 2011 geplant.
    Nun gehöre ich mit meinen 42 Lenzen zwar nicht mehr unbedingt zur eigentlichen Zielgruppe, lese aber gerade im fantastischen Bereich immer wieder gern Bücher, die für Kinder und Jugendliche verfasst wurden und habe in meiner Patchwork Familie dann auch genügend junge Menschen, die meinen Leseempfehlungen gern folgen. So griff ich nach Erhalt und Beenden eines anderen Buches dann auch ganz schnell zu meinem Vorableseexemplar.
    Wer ist Oksa Pollock?
    Oksa Pollock ist ein 13-jähriger Teenager. Oksa mag Kung Fu und Rollerblades und war eigentlich ein ganz normales, vielleicht etwas wildes Mädchen. Sie lebte mit ihren Eltern Pavel und Maria, sowie der Großmutter Dragomira bis vor kurzem in Paris. Nun ist ihre Familie nach London gezogen, um dort, zusammen mit den Eltern ihres besten Freundes Gus, ein französisches Restaurant zu eröffnen. Zumindest glaubte Oksa bis vor kurzem, dass dies der Grund für den Umzug war.
    Auf einmal geschehen nämlich ganz merkwürdige Dinge. Es beginnt damit, dass Oksa auf einmal Dinge bewegen und kleine Feuerbälle schleudern kann. In der französischen Schule, die sie gemeinsam mit Gus besucht, verprügelt sie einen größeren Jungen, der sie quälen will, ohne ihn zu berühren. Außerdem erscheint auf ihrem Bauch ein seltsamer Bluterguss. Hilfesuchend wendet sie sich an ihre Großmutter Dragomira und erfährt schier Unglaubliches...
    Harry Potter für Mädchen?
    In einem kindgerecht einfachen, sehr flüssigen und trotzdem bildhaften Schreibstil erzählen die beiden Autorinnen den Beginn ihrer Geschichte um das junge Mädchen Oksa, welches von einem Tag auf den Anderen von einem ganz normalen Mädchen zu einer Art Supergirl und der Erbin Edefias wurde. Sie ist die Unverhoffte, die neue Huldvolle. Das Mädchen, welches allen Rettesichwerkann, die vor so vielen Jahren plötzlich von Edefia in das Dadraußen fliehen mussten, neue Hoffnung auf Wiederkehr in die alte Heimat gibt. Die Charaktere wurden sehr liebevoll herausgearbeitet, die Namen der Fantasiegeschöpfe (wie z. B. Plemplem, Kapiernix und Ringelpupo) sind gewöhnungsbedürftig, aber durchaus lustig und meistens auch sehr treffend.
    Das Edefia, an das sich Dragomira, die Großmutter erinnert, die Sicht Leomidos (Dragomiras älterer Bruder, der zeitgleich mit seiner Schwester floh) und die geschilderten Hintergründe, wie es zu dem Chaos kam, weckten in mir durchaus Assoziationen mit dem Untergang der ehemaligen DDR. Den Bewohnern wurde das Dadraußen verschwiegen und die Menschen kannten nichts anderes und waren glücklich mit ihrem Leben. Als dann Impulse von Dadraußen kamen und die Bewohner Edefias nicht dorthin durften, begann der Aufstand.
    Seit ich auf das Buch gestoßen bin und es selbst mit (fast kindlicher) Begeisterung gelesen habe, interessiert mich natürlich auch brennend, wie andere und besonders die Presse darüber urteilen. In den virtuellen Medien habe ich nun verstärkt die Aussage gelesen, dass Oksa Pollock der weibliche Harry Potter wäre. Ich finde das an sich eigentlich gar nicht so weit her geholt. Aber nicht aus dem Grund, dass es in der Geschichte an sich großartige Vergleichsmöglichkeiten gäbe, außer den Tatsachen, dass eine Schule besucht wird, die Hoffnungen Vieler bei einem Kind liegen und dass es einen Widersacher gibt. Doch da könnte ich viele Kinder- und Jugendbücher nennen, die auf einer solchen Konstellation basieren. Der Vergleich trifft meiner Meinung nach eher auf das Potential zu, mit der Welt der Oksa Pollock, Kinder und Jugendliche zum Lesen zu animieren. Eine wunderbare Mischung aus Magie und realem Leben.
    Allerdings sollte Jungen das Buch möglichst noch vor Beginn der Pubertät nahe gebracht werden. Wenn erst bei ihnen die bewusste Erkenntnis einsetzt, dass es zwischen den Geschlechtern einen Unterschied gibt, der meistens damit beginnt, dass vom die anderen Geschlecht, alle doof sind (das ist ganz natürlich und definitiv für ihre Entwicklung auch notwendig), werden sie sich schwer tun, sich mit einem Mädchen als Titelheldin identifizieren zu können.
    Meine Söhne hätten in dieser Phase das Buch jedenfalls nicht mal mit der Kneifzange angefasst und gesagt, dass es was für „Weiber“ wäre. Verblüffend finde ich jedoch auch immer wieder, dass die Mädchen die Jungs zwar auch erst mal doof finden, aber mit einem Jungen als Hauptfigur einer Geschichte wesentlich weniger Probleme haben und sich trotzdem mit ihm identifizieren können. Zumindest habe ich diese Erfahrungen in meiner eigenen Familie und mit den Kindern von Freunden und Bekannten gemacht.
    Die Altersempfehlung des Verlages mit 12 Jahren finde ich fast schon ein bisschen hoch gegriffen. Aber vielleicht bin ich da auch nur von meinen lesefreudigen Jungvolk verwöhnt. Denen hätte ich es durchaus zugetraut, das Buch schon mit 10 Jahren lesen und verstehen zu können.
    Im Gegensatz zu Jugendfantasyhelden wie Harry Potter, Artemis Fowl oder wie sie gerade alle heißen, lebt das Mädchen Oksa in einer intakten Familie, ja sogar in einer mit mehreren Generationen unter einem Dach. In dieser gibt es zwar hin und wieder auch Probleme, doch man spürt den liebevollen Umgang miteinander. Etwas, was heute im realen Leben fast Seltenheitswert hat. Vielleicht lernen unsere Kinder und Kindeskinder aus dem Buch auch, wie sie das besser machen können, was ihre Eltern ihnen nicht mehr vorleben?
    Alles in allem halte ich „Oksa Pollock. Die Unverhoffte“ für ein wunderbares Kinder- und Jugendbuch, welches ich gern weiter empfehle. Es ist der gelungene Auftakt einer neuen Jugendfantasy Serie, die ganz anderes als Harry Potter, doch genau wie dieser sehr schön zu lesen ist. Die magischen Elemente und der Kampf mit dem Bösewicht regen die Fantasie an und sorgen für Spannung, aber die im Hintergrund vermittelten Werte sind einfach nur lehrreich. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf den 2. Teil in deutscher Übersetzung. Dieser erscheint voraussichtlich im August 2011.
    Übersetzung Bettina Bach und Lisa-Maria Rust
    592 Seiten
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Ausgaben von Oksa Pollock: Die Unverhoffte

Hardcover

Seitenzahl: 592

E-Book

Seitenzahl: 596

Taschenbuch

Seitenzahl: 592

Besitzer des Buches 55

Update: