Verschwiegen

Buch von William Landay, Sylvia Spatz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Verschwiegen

Ein intelligenter, packender Psychothriller über die brüchige Fassade der Normalität April 2007, eine Kleinstadt in der Nähe von Boston: Der dreizehnjährige Ben Riffkin wird auf seinem Schulweg erstochen aufgefunden. Ben war ein Mitschüler von Jacob. Andrew Barber, Jacobs Vater, ist Staatsanwalt, übernimmt das Verfahren und trifft in der Schule auf eine Mauer beredten Schweigens. Auf Facebook sprechen Jacobs Freunde dagegen eine deutliche Sprache. Sie beschuldigen Jacob, und schon bald entwickelt der Fall eine Dynamik, die das Leben der Familie Barber von Grund auf verändert: Ist Jacob ein normaler Junge? Eine Frage, die Andrew Barber auch zu einer Auseinandersetzung mit seiner verdrängten Kindheit führt. Der Albtraum scheint sich gerade aufzulösen, da verschwindet ein Mädchen. Und Jacob war mit ihr befreundet... »Verschwiegen« ist ein intelligenter, packender Psychothriller über die brüchige Fassade von Normalität, die zerfällt, wenn der Zweifel in einer Familie übermächtig wird.
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Bewertungen

Verschwiegen wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Verschwiegen

    Endlich wieder ein exzellenter, spannender Krimi abseits der herkömmlichen Muster, in dessen Mittelpunkt nicht Opfer, Tat oder Ermittlung stehen, sondern der Verdächtige und seine Familie, das Zerbrechen eines Lebensplans und die Angst vor dem, was in einem Menschen steckt.
    Landay braucht sich vor Altmeister Grisham nicht zu verstecken. Die Konflikte, die Andy mit sich selbst, seinem Sohn, seiner Frau, seinen Kollegen, usw. hat, schildert der Autor glaubhaft und plausibel, ebenso wie den Prozess und die Familie, die parallel zu den Gerichtstagen und den neuen Erkenntnissen immer weiter Richtung Abgrund trudelt.
    Als Leser ist man nicht klüger; man schwankt zwischen Schuld- und Unschuldsvermutung. Landay schildert eingängig, wie Andy sich krampfhaft bemüht, in seinem Sohn den unschuldig Angeklagten zu sehen – einfach weil er glaubt, dass er nur so seiner Vaterrolle gerecht werden kann.
    Was den Leser durchgehend beschäftigt: Woher stammt das Gerichtsprotokoll von Andys Vernehmung durch seinen Staatsanwalts-Schüler-Konkurrenten? Aus dem gegen Jacob sicher nicht. Woher dann?
    Zwei Stellen, die nicht klar sind:
    Zum Ende:
    Den Thriller kann ich guten Gewissens allen empfehlen, die fesselnde und überraschende Krimis ohne zu viel Blut gern lesen. Man sollte allerdings damit leben können, dass am Ende nicht alle Fragen geklärt sind.
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  • Rezension zu Verschwiegen

    Klappentext:
    April 2007, eine Kleinstadt in der Nähe von Boston:
    Der dreizehnjährige Ben Riffkin wird auf seinem Schulweg erstochen aufgefunden. Ben war ein Mitschüler von Jacob. Andrew Barber, Jacobs Vater, ist Staatsanwalt und übernimmt die Ermittlungen. Er trifft in der Schule auf eine Mauer beredten Schweigens. Auf Facebook sprechen Jacobs Freunde dagegen eine deutliche Sprache, und schon bald entwickelt der Fall eine Dynamik, die das Leben der Familie Barber von Grund auf verändert: Ist und war Jacob ein normaler Junge? Eine Frage, die Andrew Barber auch zu einer Auseinandersetzung mit seiner verdrängten Kindheit führt.
    Der Albtraum scheint sich gerade aufzulösen, da verschwindet ein Mädchen. Und Jacob war mit ihr befreundet...
    Über den Autor:
    William Landay hat sein Jurastudium an den Eliteuniversitäten Yale und Boston Law School abgeschlossen. Er hängte seinen Job als Staatsanwalt an den Nagel, weil er Bücher schreiben wollte. Bislang erschienen seine preisgekrönten Thriller „Jagdrevier“ und „Strangler“. Er lebt mit seiner Familie in Boston und arbeitet an seinem nächsten Thriller.
    Allgemeines zum Buch:
    „Verschwiegen“ umfasst 478 Seiten und gliedert sich in vier Teile mit insgesamt vierzig Kapiteln. Überschrieben sind diese mit einem Titel, der jeweils zum Inhalt des Kapitels passt. Mit durchschnittlich zwölf Seiten haben die Kapitel eine angenehme Länge. Zum bequemeren Lesen und zum Spannungsaufbau sind sie teilweise zusätzlich in Abschnitte unterteilt.
    Geschrieben ist das Buch aus Sicht des Ich-Erzählers Andrew Barber in der Vergangenheitsform. Die Handlung spielt in den Jahren 2007 und 2008. Handlungsort ist eine Kleinstadt in Middlesex County in der Nähe von Boston im US-Bundesstaat Massachusetts.
    „Verschwiegen“ ist im April 2012 als Taschenbuch mit Klappbroschur im carl’s books Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel „Defending Jacob“ bei Delacorte Press, New York. Übersetzt wurde das Buch von Sylvia Spatz.
    Meine Meinung zum Buch:
    „Verschwiegen“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Thriller. Ein Mordfall an einem dreizehnjährigen Jungen, der tot in einem Park in der Nähe der Schule aufgefunden wurde, muss gelöst werden. Und das so schnell wie möglich. Denn die Schüler haben Angst und ihre Eltern noch mehr. Wer ist der Täter? Wer ist zu so einem Mord fähig, bei dem mit einem Jagdmesser mehrmals auf einen Jungen eingestochen wurde? Wo hält sich der Täter auf? Wird er noch weitere Morde begehen? Angehörige, Bekannte, Freunde des Opfers und natürlich die Strafverfolgungsbehörden stellen sich diese Fragen und setzen alles daran, den Mörder zu finden. Was könnte dieser für ein Motiv haben? Und wo hält er sich gerade auf? Die Schüler werden vernommen. Zeugen, die am Morgen des Unglückstages ebenfalls im Park waren, werden verhört. Tatortspuren werden gesichert und untersucht. Doch viele Anhaltspunkte und Indizien verlaufen im Sande. Bis Andrew Barber, der ermittelnde Staatsanwalt, im Zimmer seines Sohnes eine zufällige Entdeckung macht, die das Blatt komplett wendet. Die neue Anhaltspunkte liefert und alles auf den Kopf stellt. Und im Internet finden sich auf der Facebook-Seite seines Sohnes Kommentare, die nur eine Vermutung zulassen...
    Und deshalb ist „Verschwiegen“ auf den zweiten Blick weitaus mehr als nur ein Thriller. Es ist ein Psychogramm einer Familie. Wie verhält man sich, wenn der eigene Sohn unter Mordverdacht steht? Wem kann man glauben? Kann man seinem eigenen Kind noch vertrauen? Mit diesen Fragen setzt sich der Autor tiefgründig auseinander und schafft es durchweg, seine Leser zu fesseln. Man wird sofort von der Geschichte gefangen genommen, was natürlich daran liegt, dass diese enorm spannend ist. Was aber zusätzlich auch daran liegt, dass der Stil von William Landay einfach enorm eindringlich ist. Unter anderem spricht er den Leser direkt und persönlich an und bezieht diesen unmittelbar in die Geschichte ein. Zugleich versteht er es, Spannung aufzubauen, indem er mit dem Leser spielt, nur Stück für Stück Informationen preisgibt, ihm Fallen stellt, ihn Zappeln lässt. „Verschwiegen“ ist so genial konstruiert, dass es kaum zu fassen ist. Leider kann an dieser Stelle dazu nicht mehr gesagt werden – dieses Buch muss man einfach selbst erleben! Am Ende werden alle offenen Fragen beantwortet, alles ergibt ein rundes und stimmiges Bild. Landay hat mehrere Handlungsstränge auf eine geniale Art und Weise konstruiert und verdient sich damit den Respekt seiner Leser. Was aber nicht heißt, dass man das Buch zufrieden zuklappen kann. Im Gegenteil: Der Roman wirkt nach, lässt nicht locker, bewegt.
    „Verschwiegen“ ist zum größten Teil ein Buch über eine Familie, die sich mit Gedanken auseinandersetzen muss, die man eigentlich gar nicht haben möchte. Es beschäftigt sich ausführlich mit der Beziehung zwischen Mutter und Sohn, Vater und Sohn und den Eheleuten untereinander. Wie verändert man sich unter einer enormen Drucksituation, wie verändert sich die Ehe, wie verändert sich die Beziehung zu dem eigenen Kind? Fragen über Fragen, die nach einer Antwort rufen. William Landay liefert sie seinen Lesern.
    Wenn dem eigenen Kind der Prozess gemacht wird, was ist dann richtig, was ist dann falsch? Wie soll man sich dann bloß verhalten? Die Barbers scheinen alles zu verlieren: Ihre Freunde, ihren Sohn, ihren Halt, sich selbst. Besonders dann, als Andrew Barber seiner Frau Geheimnisse aus seiner Vergangenheit anvertraut, die er seit vielen, vielen Jahren geheim gehalten hat und die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen, die Begriffe wie „Mördergen“ erschaffen und die für zusätzliche Zweifel sorgen.
    Leise lässt sich außerdem Kritik an dem amerikanischen Rechtssystem herauslesen, aber darauf liegt keines Falls der Schwerpunkt des Buches. Unter anderem beschäftigt sich der Autor aber mit Neidern unter Kollegen und schweren Intrigen, die innerhalb der Staatsanwaltschaft gesponnen werden. William Landay erzählt von echten und falschen Freundschaften und von missbrauchtem Vertrauen.
    „Verschwiegen“ berichtet von einem Mordprozess, der einfach alles verändert. Es ist ein Buch, das nachklingt, das nachdenklich macht, das seine Leser nicht mehr los lässt. Es ist enorm vielschichtig und tiefgründig und immer für eine Überraschung gut.
    Mein Fazit:
    Großartig, spannend bis zur letzten Seite, überraschend – William Landay nimmt seine Leser gefangen und lässt sie nicht einmal dann los, wenn die letzte Seite umgeblättert ist.
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Ausgaben von Verschwiegen

Taschenbuch

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 481

Besitzer des Buches 14

Update: