Die Mechanik des Himmels

Buch von Tom Bullough, Thomas Melle

  • Kurzmeinung

    tom leo
    Schöner historischer Roman, einfach geschrieben und erzählt, um einen genialen Wissenschaftler.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Mechanik des Himmels

Normalerweise greifen Geisteswissenschaftler auf überlieferte Quellen zurück, die sie sorgfältig auswerten. Für diesen Band aber verfaßten führende Historiker, Literatur- und Religionswissenschaftler ihre eigenen Quellen: Briefe aus über zweitausend Jahren jüdischer Geschichte. Wer immer schon wissen wollte, was Maimonides dem Sultan von Ägypten zu sagen hatte, was der Philosoph Moses Mendelssohn Friedrich dem Großen mitgeteilt hätte oder was die Eltern des Revolutionärs Trotzkij ihrem mißratenen Sohn mit auf den Weg gegeben hätten, der schlage in diesem Band nach. Worüber beschwerte sich der antike jüdische Historiker Flavius Josephus bei Kaiser Titus? Warum nahm Albert Einstein das Angebot an, israelischer Staatspräsident zu werden? Antworten auf diese und andere äußerst unhistorische Fragen geben die fiktiven Briefe in diesem Band. Das thematische und chronologische Spektrum ist so breit wie die jüdische Geschichte selbst. Die Briefe decken Antike, Mittelalter und Neuzeit bis hin zur Zeitgeschichte ab, sie kommen aus Ägypten und Rußland, aus Berlin und Günzburg, aus dem irdischen Jerusalem und dem himmlischen Paradies. Ihre fiktiven Verfasser reichen von Flavius Josephus über Moses Mendelssohn bis zu Hannah Arendt. Ihre realen Übermittler aus Berkeley und Oxford, Tel Aviv und München verraten für diesen Band bisher unbekannte historische Details und lassen Menschen miteinander kommunizieren, von denen wir immer schon dachten: Wie schade, daß sie nicht in direkter Verbindung miteinander standen.
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Bewertungen

Die Mechanik des Himmels wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Schöner historischer Roman, einfach geschrieben und erzählt, um einen genialen Wissenschaftler.

    tom leo

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Mechanik des Himmels

    Originalausgabe : Konstantin (Englisch, 2012), deutsche Ausgabe erstmals 2012
    Der INHALT wurde oben schon mehrmals angeführt, zitiert. Ich erspare mir es.
    BEMERKUNGEN:
    Ich finde es erfreulich und schön, dass ein Westeuropäer über ein grosses russisches Genie, einen Wissenschaftler, der neue Wege eröffnete, einen Roman geschrieben hat. Wir verbinden öfters eher andere Persönlichkeiten mit Russland oder der Sowjetunion, und haben insofern manchmal eine selektive Wahrnehmung?! Es ist nicht einfach eine Biographie, sondern wohl eher ein historischer Roman mit einer Menge Verweise auf tatsächliche Fakten und Bezüge zur Person. Doch im Vordergrund steht hier zunächst nicht der erwachsene, forschende Konstantin Ziolkowski (siehe auch mehr unten), sondern das Kind, der Heranwachsende : So setzt die Geschichte ein als Kostja zehn Jahre ist. Und beschreibt auch sehr viel vom Leben auf dem Lande, im Russland der 60iger Jahre des 19.Jahrhunderts. Da geht es um harte Knochenarbeit als Holzfäller, kinderreiche Familie, typische Kinderspiele, und -erfahrungen. Einen Umzug, Begegnungen mit Wölfen, wilde Kutschfahrten, Pilgern zu Heiligen Orten, und anderes mehr.
    Und mitten in diesem sicherlich teils sehr anstrengenden Leben mit wohl auch Entbehrungen, zehrt Kostja von der Liebe seiner Eltern, insbesondere seiner Mutter. Und entwickelt früh eine Neugier für alle möglichen Zusammenhänge und die aufkommenden Entdeckungen und Erfindungen, wie zB die gerade erst errichtete Bahnlinie. Da irgendwo liegen die Wurzeln für eine nicht aufzuhaltende Suche und Phantasie.
    Das Buch ist mit seinen vier Kapiteln chronologisch und ohne pipapo geschrieben geschrieben :
    1. 1867 «Der kleine Vogel » – Kostja als Zehnjähriger (siehe oben)
    2. 1873 – 1874 « Konstantin » - der Jugendliche mit 15 Jahren, schon mitten im Entdeckerdrang mit ersten Erfindungen. Im Juni 1873 geht’s zum Studium nach Moskau, wo ein schrulliger, sehr intelligenter Bibliothekar ihn in den Studien begleitet.
    3. 1878 – 1881 Ljubow (Liebe auf Russisch) und gleichzeitig ein weiblicher Vorname : Menschlich die Entdeckung der Liebe ; im Beruf Experimente, Erfindungen, Treffen.
    […]
    Und das ist auf Englisch nicht der Buchtitel, sondern hier die Überschrift des 4. und letzten Kapitels. Und quasi ein Epilog, ein Ausblick auf das Jahr 1965 und den ersten Weltraumspaziergang eines Kosmonauten...
    Ich empfinde das Buch vor allem als Erzählung, nicht an sich als Feuerwerk literarischer Kunstgriffe. Die Person des Konstantin wird recht positiv gezeichnet, ohne allzu grosse Kanten und innere Zerrissenheiten. Er ist ein etwas schrulliges Genie.
    Mir hat das Buch sehr gefallen. Die Vermittlung von den damaligen, seinigen, wissenschaftlichen Erkenntnissen wird spielerisch, manchmal drollig dargestellt. Für Konstantin ist das alles « klar ». Als Lehrer hätte ich ihn wohl auch gerne gehabt...
    HAUPTFIGUR DES ROMANS :
    Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski (russisch Константин Эдуардович Циолковский, polnisch Konstanty Edward Ciołkowski; * 5.jul./ 17. September 1857greg. in Ischewskoje; † 19. September 1935 in Kaluga) wird zu den Wegbereitern der Raumfahrt gezählt. Er war der Begründer der modernen Kosmonautik und gilt als bekanntester Amateurforscher auf diesem Gebiet. Sein technischer Weitblick wurde jedoch erst gegen Ende seines Lebens bekannt und zur Anregung für viele spätere Wissenschaftler und Techniker. (Quelle und sehr interessanter, langer Artikel hier : https://de.wikipedia.org/wiki/…_Eduardowitsch_Ziolkowski )
    AUTOR :
    siehe auch Webseite des Autors : http://www.tombullough.com/
    ACHTUNG ! Zumindest auf der von mir abgerufenen amazonseite war ein total anderes Buch vorgestellt unter diesem Titel und bei gleichem Autor !
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  • Rezension zu Die Mechanik des Himmels

    Inzwischen habe ich das Buch gelesen.
    Vielen Dank noch mal an Conor für die Empfehlung.
    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Einer von der Sorte, wo ich gerne noch ein Paar Seiten weiter gelesen hätte
    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Im Winter 1867 erkrankt der kleine Kostja Ziolkowski an Scharlach, muss isoliert werden, überlebt im Krankenhaus, ist aber fortan fast taub. Der Sohn einer verarmten Adelsfamilie aus Rjasan entwickelt ein großes Interesse an Geschwindigkeit und Technik, an den Sternen und dem Weltraum, bastelt sich selbst ein Hörgerät und erweist sich als überaus begabt. Seine Familie schickt ihn zum Studium nach Moskau, aber die Entbehrungen sind groß. Doch nichts scheint Konstantin, der sich als visionäres Genie entpuppt, aufhalten zu können. Auf einer realen Figur basierend, Konstantin Ziolkowski, dem Vater der russischen Raumfahrt, erzählt Tom Bullough in diesem wunderschön geschriebenen Roman, der eine Welt im Umbruch beschreibt, die bewegende Geschichte eines Jungen und jungen Mannes, der seiner Liebe und Neigung folgend allen Widrigkeiten trotzt und mit seinen Einsichten seiner Zeit voraus ist. Ein poetischer, atmosphärisch dicht geschriebener Roman über große Träume und große Ideen.
    Meine Meinung:
    Der Beschreibung des Verlags kann ich bei diesem Buch voll und ganz zu stimmen.
    Eine elegant und poetisch erzählte Lebensgeschichte einer bedeutenden Persönlichkeit: authentisch, interessant und lebhaft.
    Ein Autor, der sehr liebevoll ein Bild eines sympathischen Protagonisten zeichnet und interessant und spannend von der technischen Errungenschaften erzählt.
    Der Erzählstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, harmonisch und bildhaft lässt er vor dem inneren Auge des Lesers nicht nur das Leben des Wissenschaftler entstehen, sondern erzählt auch noch nebenbei vom Alltagsleben in Russland, von der Gegenden und der Natur.
    Ganz besonders schön fand ich die Szenen mit Konstantin Ziolkowski und seiner kleinen Tochter Ljubow, die übrigens später seine Assistentin wurde.
    Auch die Ausflüge in die Welt der Wissenschaft, Kosmologie und Physik haben mir sehr gut gefallen, nach meinem Geschmack hätte der Autor noch ausführlicher darauf eingehen können.
    Alles in allem eine lesenswerte Geschichte.
    Von mir
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  • Rezension zu Die Mechanik des Himmels

    Inhalt:
    Im Winter 1867 erkrankt der kleine Kostja Ziolkowski an Scharlach, muss isoliert werden, überlebt im Krankenhaus, ist aber fortan fast taub. Der Sohn einer verarmten Adelsfamilie aus Rjasan entwickelt ein großes Interesse an Geschwindigkeit und Technik, an den Sternen und dem Weltraum, bastelt sich selbst ein Hörgerät und erweist sich als überaus begabt. Seine Familie schickt ihn zum Studium nach Moskau, die Entbehrungen sind groß. Doch nichts scheint Konstantin, der sich als visionäres Genie entpuppt, aufhalten zu können.
    Auf einer realen Figur basierend, Konstantin Ziolkowski, dem Vater der russischen Raumfahrt, erzählt Tom Bullough die bewegende Geschichte eines Jungen und jungen Mannes, der seiner Liebe und Neigung folgt, allen Widrigkeiten trotzt und mit seinen Einsichten in visionärer Weise seiner Zeit voraus ist. Ein poetischer, atmosphärisch dicht geschriebener Roman über große Träume und große Ideen.
    (Quelle: Verlagsseite)
    Der Autor:
    Tom Bullough, geboren 1975 in Wales, studierte am Royal Holloway College der University of London, hat in einem Sägewerk, als Creative-Writing-Tutor, als Musik-Promoter in Simbabwe und als T-Shirt-Händler gearbeitet und ist Journalist und Schriftsteller.
    Er hat bislang die Romane „A“ (2002) und „The Claude Glass“ (2007) veröffentlicht. „Die Mechanik des Himmels“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
    (Quelle: Verlagsseite)
    Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Melle
    Erscheinungsjahr: 2011
    229 Seiten
    Meine Meinung:
    Auf einer realen Figur basierend, Konstantin Ziolkowski, dem Vater der russischen Raumfahrt, erzählt Tom Bullough in diesem wunderschön geschriebenen Roman die bewegende Geschichte eines Jungen und jungen Mannes, der seiner Liebe und Neigung folgend allen Widrigkeiten trotzt und mit seinen Einsichten seiner Zeit voraus ist. Ein poetischer, atmosphärisch dicht geschriebener Roman über grosse Träume und grosse Ideen.
    Der Roman beginnt im Dezember 1867; Kostja lebt mit seinen Geschwistern und seinen Eltern in einem kleinen russischen Dorf.
    Er wird nach einer schweren Scharlacherkrankung fast taub. In der Schule wird er zum Außenseiter, doch Kostja beklagt sich nicht, gibt nicht auf. Sein Interesse gilt der Mathematik, der Astronomie und der Technik, er beginnt zu experimentieren. Neugierige Mädchen, die ihn anstarren, löst er mit seinem Vorstellungsvermögen in ein "universelles Mosaik aus Kreisen, Rhomben, Trapezen und Dreiecken" auf.
    Sein Vater schickt ihn zum Studium nach Moskau. Moskau ist so ganz anders, als Kostja es sich vorgestellt hat.
    Er findet Unterstützung bei dem Bibliothekar der Universität. Durch ihn lernt er die Romane von Jules Verne kennen. Aber sein Leben in Moskau ist elend. Dennoch gibt Kostja nicht auf, entschlossen stellt er sich allen Widrigkeiten des Lebens.
    Sprachlich hat mir der Roman gut gefallen.
    Der Autor schreibt atmosphärisch dicht; die Personen sind liebevoll beschrieben. Ein wenig erfährt der Leser auch über das Leben im zaristischen Russland.
    Von Konstantin Ziolkowski habe ich vorher noch nie etwas gehört und so habe ich mit Interesse diesen Roman gelesen.
    Zugegeben, es gibt ein paar relativ kurze Passagen über Physik, diese sind aber relativ leicht verständlich.
    Übersetzer ist im übrigen Thomas Melle, der mit "Sickster" auf sich aufmerksam machte.
    Von mir gibt es eine Leseempfehlung.
    Wer über Ziolkowski lesen mag: Klick
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Ausgaben von Die Mechanik des Himmels

Hardcover

Seitenzahl: 229

Besitzer des Buches 4

  • Mitglied seit 30. März 2006
  • Mitglied seit 20. März 2010
  • Mitglied seit 31. August 2007
  • Mitglied seit 31. Dezember 2008
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