Die Musik der Wüste

Buch von Alan Watt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Musik der Wüste

Auf den ersten Blick hat der 17-jährige Neil alles, was ein Junge an der Schwelle zum Erwachsenwerden braucht: Er ist das umschwärmte Ausnahmetalent seiner Highschool-Footballmannschaft, führt seit einem Jahr eine Beziehung mit der attraktiven Lore und hat eine glänzende Zukunft vor sich. Doch Neils Leben ist alles andere als perfekt. Er ist niemals über den Verlust seiner Mutter hinweggekommen, die die Familie vor Jahren unter ungeklärten Umständen verließ. Seitdem lebt er in ständiger Angst vor den Zornesausbrüchen seines brutalen Vaters Chester, der als Sheriff der Stadt stets darauf bedacht ist, nach außen sein Gesicht zu wahren, Zuhause aber immer öfter zur Flasche greift und seinem Sohn mit Ablehnung und Grausamkeit begegnet. Eines Tages überfährt Neil auf dem Rückweg von einer Party betrunken einen Mitschüler und entschließt sich kurzerhand, die Leiche verschwinden zu lassen. Als Chester ihm zu seiner großen Überraschung hilft, den Mord zu vertuschen, beginnen Vater und Sohn notgedrungen, sich einander anzunähern - bis Neil dem Geheimnis um das Verschwinden seiner Mutter auf die Schliche kommt und erkennt, dass sein Vater ihn zwar vielleicht vor dem Gefängnis bewahren kann, nicht aber vor der Schuld, die er auf sich geladen hat. Watt erzählt eine bewegende, facettenreiche Geschichte, die auf eine kluge Art und Weise das Vermächtnis der Gewalt, verzerrte Formen der Liebe und den hohen Preis echter Freiheit erkundet. The New York Times Book Review
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Bewertungen

Die Musik der Wüste wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Musik der Wüste

    So nun habe ich das Buch gelesen und es war in der Tat spannend bis zum Schluß. Es war sogar so fesselnd, dass ich nach unserem monatlichen Spielabend (spät in der Nacht) noch unbedingt das Ende lesen mußte.
    Kein schönes Buch im klassischen Sinne, jedoch ein Buch, das unter die Haut geht.
    Die Sprache ist einfach, aber bestechend, manchmal fast zu nüchtern. Wirklich sympathisch waren mir weder Vater noch Sohn - das nur mal nebenbei erwähnt, es beeinflußt aber nicht meine Bewertung, ich brauche keine heile Welt um ein Buch gut zu finden. Was mir nicht so ganz in den Kopf will - warum ähnelt Neil in seinem Verhalten so sehr dem Vater? Aufgrund seiner Verletzbarkeit müsste er seinen Mitmenschen doch empfindsamer begegnen. Wut, Hass, das Gefühl nicht geliebt zu werden, Pubertät für mich immer noch keine plausible Erklärung. Man hätte noch mehr in die Psyche gehen sollen, können.
    Die Wahrheit in Bezug auf die Mutter ist schockierend und erklärt manches. Meinem Gerechtigkeitssinn wurde genüge getan. Etwas anderes hätte ich wahrscheinlich nicht akzeptiert.
    Obwohl ich den Roman ausgelesen habe, spinne ich meine Gedanken weiter. Freiheit, Hoffnung - beides hat nur eine Chance, wenn Vater und Sohn lernen offen miteinander zu reden. Es gab zahlreiche Situationen in denen ich gerne eingeschritten wäre. Liebe, Vertrauen - es reicht nicht sie tief im Innersten zu empfinden, man muß auch bereit sein sie mitzuteilen und danach zu leben.
    Ein aufwühlendes Buch, das ich gerne weiterempfehle und mit vier Sternen bewerte.
    Marie, mein sofortiger Entschluß nach deiner Rezi es zu kaufen habe ich nicht bereut. Ein wirklich guter Tipp!
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Joan Aiken, Die jüngste Miss Ward
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  • Rezension zu Die Musik der Wüste

    Originaltitel: Diamond Dogs
    Klappentext:
    Neil Garvin ist siebzehn und lebt bei seinem Vater. Er geht zur Highschool in Carmen, Nevada – einem gottverlassenen Nest in der Nähe von Las Vegas. In der Footballmannschaft seiner Schule ist er der Star. Doch Neil hat auch eine dunkle Seite. Seine Mutter verließ die Familie, als er drei Jahre alt war. Heimlich gibt Neil seinem Vater die Schuld daran. Dieser – als Sheriff von Carmen ein allseits geachteter Mann – gebärdet sich zu Hause oft als unberechenbarer und cholerischer Tyrann. Die Angst ist das vertrauteste Gefühl, was Neil seinem Vater gegenüber empfindet. Eines Abends kommt es nach einer wüsten Party zur Katastrophe: In angetrunkenem Zustand überfährt Neil einen Klassenkameraden, der auf der Stelle tot ist. Und plötzlich wird der Mann, den Neil am meisten hasst zu seinem Komplizen wider Willen. Als sich das Netz der Ermittlungen immer enger um den verstörten Jungen zieht und die Anspannung unerträglich wird, kommt es zu einer explosiven Konfrontation zwischen Vater und Sohn, bei der Neil die erschütternde Wahrheit über seine Mutter erfährt. Mit einer erzählerischen Kraft, die aus der spröden Sprache seines siebzehnjährigen Helden erwächst und umso mehr berührt, je schnörkelloser sie daherkommt, erzählt Alan Watt, was es heißt, schuldig zu werden, und was es heißt, zu lieben. Ein großes Buch, an dessen Ende die Hoffnung steht.
    Neil, der so genannt wurde, weil sein Vater enthusiastischer Neil Diamond-Fan ist und oft nach Las Vegas zu dessen Auftritten fährt, lebt in ständiger Angst vor den Ausbrüchen, den Beschimpfungen und der Aggression seines Vaters. Er träumt sich seine Mutter zurück, von der ihm nichts geblieben ist als eine Postkarte einige Zeit nach ihrem Verschwinden. Zur Zeit kämpft er obendrein mit den typisch männlichen Pubertätsproblemen, denn der starke Mann, der er gern wäre, liegt im Zwist mit dem schüchternen Jungen, der er eigentlich noch ist. Auch die Mädels wollen noch nicht das, was Neil eigentlich will und kann. Dagegen helfen Sport, Alkohol und Prügeleien. In betrunkenem Zustand überfährt Neil einen Gleichaltrigen, hebt die Leiche in den Kofferraum, doch am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Der Vater sagt kein Wort dazu, aber er stellt sich schützend vor seinen Sohn, bis sich der Strick um dessen Hals enger zusammenzieht.
    Ein sehr sehr gutes Buch, das seine Spannung gleich aus zwei Erzählsträngen bezieht: Kann Neil seine Entlarvung verhindern? Und: Was ist damals wirklich passiert, als seine Mutter die Familie verließ? Ein Buch über Freundschaft, Liebe und Verantwortung. Über das Erwachsenwerden, das geprägt wird von einem Ereignis, das das ganze zukünftige Leben beeinflussen wird - ein Thema, das vor allem von amerikanischen Autoren immer wieder gern und immer wieder gut bearbeitet wird.
    Der deutsche Titel erinnert - vermutlich nicht unbeabsichtigt - an "Die Musik der Wale". Der englische Titel hat mit Diamanten-Hunden nichts zu tun; er bezieht sich auf die Männer, die wie Neils Vater zu Neil Diamond-Konzerten fahren und dort wie gebannt und weggetreten dem Sänger lauschen, der zwar seit Jahren keinen großen Hit mehr hatte, aber in seinen Songs das Lebensgefühl dieser Männer ausdrückt.
    Ein kleines Minus (das aber die Bewertung mit 5 Sternen nicht schmälert): Warum muss die Szene des Höhepunktes, die Konfrontation zwischen Vater und Sohn und die Erkenntnis über die Mutter, nach guter alter Shakespeare-Art draußen bei Sturm, Gewitter und peitschendem Regen stattfinden? Das ist doch schon eine recht abgenudelte Form des "Innen entspricht außen"-Motivs.
    Zum Autor:
    Alan Watt wurde in Toronto geboren und lebt heute in Los Angeles. "Die Musik der Wüste" ist der erste Roman des jungen Amerikaners, der vorher als Schauspieler am Theater arbeitete. (Amazon)
    Marie
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Ausgaben von Die Musik der Wüste

Taschenbuch

Seitenzahl: 238

E-Book

Seitenzahl: 178

Besitzer des Buches 11

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