Vatertage
Buch von Katja Thimm

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Buchdetails
Titel: Vatertage
Katja Thimm (Autor)
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 288
ISBN: 9783596184002
Termin: September 2012
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Vatertage
Eine scheinbar ganz normale Einfamilienhaus-mit-Garten-Kindheit in der Bonner Republik. Doch manchmal, unvermittelt, bekommt die Normalität Risse, und die Tochter merkt: Es gibt da noch etwas anderes. Dieses andere sind Kindheit und Jugend des Vaters, ist die traumatische Erfahrung von Flucht und Vertreibung, von Verlust und Massensterben, vom Leben in zwei totalitären Systemen.
Katja Thimm erzählt so eindringlich wie einfühlsam die Geschichte ihres Vaters, die zugleich die Geschichte Hunderttausender „Kriegskinder“ ist. Sie berichtet, wie die schrecklichen Erfahrungen der Vergangenheit fortwirken, in ihrem Vater, der mit zunehmendem Alter immer häufiger von traumatischen Erinnerungen heimgesucht wird, aber auch in ihr selbst und damit in der Generation der »Kriegsenkel«.
»Katja Thimm beschreibt sensibel, aber nicht sentimental. Sie schreibt berührend, aber vollkommen authentisch. Die Autorin konfrontiert uns mit einem Teil unserer Wirklichkeit auf ebenso beklemmende wie großartige Weise.«
Aus der Begründung der Jury für den Egon-Erwin-Kisch-Preis
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Bewertungen
Vatertage wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Vatertage
- Winfried Stanzick
Auf insgesamt neun Tonbändern hat die Journalistin und Autorin Katja Thimm ihren Vater sein Leben "eine deutsche Geschichte" erzählen lassen. Zunächst muss sie bei dem Vater, der viele Fluchterlebnisse und den Terror des DDR-Gefängnisses, in dem er einsaß, nicht vergessen, aber immer erfolgreich verdrängt hatte, heftige Widerstände überwinden, bis er bereit ist, ihr aus seinem Leben zu erzählen. Erst als er selbst zum hilflosen Pflegefall geworden ist, beginnt der Mann, der sein ganzes Leben so vielem getrotzt hatte zu berichten.Weiterlesen
Es ist einmal wieder die zweite Generation, die mit der Aufarbeitung einer verdrängten Geschichte beginnt. Zwar war Horst Thimm nie Soldat, als Angehöriger der "weißen Jahrgänge" hat er jedoch erlebt, wie sein eigener Vater und seine Brüder in den Krieg zogen.
Nun, im Pflegeheim hilflos geworden, beginnt er mühsam zu erzählen, seine Lebenstraumata tauchen auf, und die Tochter versucht zu verstehen. Dabei versteht sie auch ihr eigenes Leben besser, dessen unbeschwerte Kindheit und Jugend sie in eindrucksvollen und stellenweise sehr emotionalen Texten beschreibt.
Es ist eine Art Doppelbiographie, die Katja Thimm da gelungen ist, mit Empathie und Leidenschaft verfasst und gleichzeitig ist ein literarisches Stück deutscher Geschichte vor und nach dem Krieg entstanden, alles eingebettet in eine Gegenwart, die von der Pflege und der Sorge um den dahinsiechenden und von einer Demenz bedrohten Vater dominiert wird.
Ein bewegendes und persönliches Dokument aus der zweiten Generation, aus dem man viel auch über seine eigene Geschichte lernen kann, wenn man in einem ähnlichen Alter ist. Mir ging das jedenfalls so - ich musste sehr oft bei der Lektüre an die eigenen Großeltern und Eltern, an die Gespräche, gelungene und noch mehr misslungene.
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