Le stagioni di Giacomo

Buch von M Rigoni Stern

Bewertungen

Le stagioni di Giacomo wurde bisher einmal bewertet.

(1)
(0)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Le stagioni di Giacomo

    Ein Buch voller kleiner aufeinanderfolgender Bilder eines Lebens in den italienischen Alpen
    Original : Italienisch, 1995
    INHALT :
    Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt ein Mann in die Siedlung seiner venetischen Berge zurück, wo er Kindheit und Jugend verbracht hat. Die Häuser sind zerstört und verlassen. Er kommt auch an die verlassene Hütte seines Freundes Giacomo vorbei, tritt hinein und erzählt uns dessen Geschichte und die seiner Familie, von der frühen Kindheit in den 20iger Jahren bis zur Einberufung zum Militärdienst im II.Weltkrieg...
    BEMERKUNGEN :
    31 Kapitel auf 222 Seiten und ein Glossar
    Der italienische Autor schöpft in fast all seinen Werken aus der engen Verbundenheit mit der armen Bergwelt seiner Heimat und deren Natur und bezieht sich auf die Auswirkungen der Kriege im Leben einfacher Menschen (und Soldaten). Auch in diesem Roman verbindet er diese Elemente und greift dabei sicherlich auf autobiographisches Material zurück. So erwähnt er einen « Mario » als Freund Giacomos als auch eine Familie Stern als Ladeninhaber (was der Wahrheit entsprechen würde). Der sehr diskrete Ich-Erzähler, Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg, hält sich in gewissem Sinne die überwiegende Zeit im Hintergrund und « umrahmt » eintretend durch sein direktes Auftauchen im ersten und letzten Kapitel. In der Haupthandlung selber spricht er von sich in der dritten Person : im Zentrum steht dort wirklich Giacomo und seine Familie.
    Dieser entstammt einer armen Familie des Höhenplateaus von Asagio, in der Provinz Veneto, zwischen Venedig ud dem Gardasee. Teils ist sein Vater in der Ferne (in einer Mine in Lothringen/Frankreich, später in Abyssinien), um Geld zu verdienen ; teils verdienen Vater und Sohn ihr Geld durch das Einsammeln alter Materialien aus den Kämpfen des Ersten Weltkrieges : Kupfer, Eisen, Pulver... Eine Einnahmequelle der Einwohner des Altiplanos von Asagio war immer wieder die teils gefährliche Suche nach Materialien (=Rohstofflieferanten) aus dem Ersten Weltkrieg. Rigoni Stern sollte schon Ende der 60iger Jahre dazu ein Drehbuch mitgestalten. Der Film wurde 1969 unter dem Titel « I recuperanti » (also so etwas wie « Die Wiederverwerter, Die Einsammler ») veröffentlicht.
    Die Schwester von Giacomo wird Matteo heiraten und zusammen emigrieren sie nach Australien, denn immer wieder stehen die Einwohner in dieser Gegend am Rande des Existenzminimums. Der Wegzug aus Gründen der Armut ist an der Tagesordnung : und tatsächlich sind Italiener ja weltweit in so vielen Ländern präsent.
    Wir folgen den mehr oder weniger großen Ereignissen, aber auch Rhythmen der Jahre und Jahreszeiten (daher der Titel?!) : der Wiederaufbau des Dorfes nach dem I.Wk, die Einweihung der neuen Glocken, eine große Trockenheit, ein harscher Winter, ein Kinobesuch, der jährliche Jahrmarkt mit Viehkauf usw...
    Zunächst eher im Hintergrund wird die stärker werdene Präsenz der faschistischen Kräfte fein beschrieben, teils ohnmächtig, teils in ironischen Bemerkungen. Auch in Italien und für dieses Buch gelten, dass am Ende dieses Weges der Zug in den Krieg stand.
    Diese nun von mir erwähnten Elemente vermögen bei Weitem nicht zu erklären, warum von diesen Zeilen des mir so lieben Rigoni Stern eine solche Zugkraft ausgeht : In aller Einfachheit werden Leben geschildert, in ihrer Einbettung in einen Ort, in derArmut, aber auch einer Art Natürlichkeit, Freundschaft, Treue zueinander. An mehreren Stellen des Romans – und der Autor bleibt in allem schlicht und wird nicht pathetisch – kann man kaum die Tränen angesichts einer tiefen Menschlichkeit zurückhalten.
    Ein außergewöhnlicher Autor, und außergewöhnlich einfache und normale Facetten eines Lebens...
    Sehr überzeugend !
    DER AUTOR :
    Mario Rigoni Stern (* 1. November 1921 in Asiago; † 16. Juni 2008 in Asiago) war ein italienischer Autor, Veteran des Zweiten Weltkrieges sowie Überlebender eines nationalsozialistischen Konzentrationslagers. Diese Gefangennahme nach der Wendung Italiens 1943 und die abenteuerliche Fußheimreise aus dem Osten zurück in die Heimat waren ein Schlüsselerlebnis seines Lebens, die auch sein Schreiben mitbestimmten. Nach dem Kriege blieb er bis an sein Lebensende in Asagio, heiratete 1946, arbeitete erst 1970 nach einer Herzattacke ausschließlich schriftstellerisch. Er gehörte zu der Sprachminderheit der Zimbern. Von Primo Levi wird er zu den wichtigsten fünf zeitgenössischen italienischen Autoren gezählt.
    (Quelle siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Rigoni_Stern und die aysführlichere Seite unter : http://it.wikipedia.org/wiki/Rigoni_Sternch als auch hier: http://www.premiomariorigonistern.it/Dautobiografia.html )
    Weiterlesen

Ausgaben von Le stagioni di Giacomo

Taschenbuch

 

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 30. März 2006
Update: