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Der Turm der Kathedrale wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Turm der Kathedrale

    Klappentext (Q: Amazon): Jocelin, der Dekan der seit einhundertfünfzig Jahren stehenden Münsterkirche der Jungfrau Maria, hält sich für ausersehen, einen neuen, 400 Fuß hohen Turm errichten zu lassen. Der Sakristan Pater Anselm, die anderen Geistlichen, der Kirchendiener Pangall und die Bewohner der Stadt halten Jocelin für verrückt, aber der Dekan beauftragt den Baumeister Roger Mason mit dem Werk. Dessen Arbeiter graben zuerst den Boden unter der Vierung auf, damit Roger nach den Fundamenten sehen kann. Die hält er für viel zu instabil, um einen so hohen Turm tragen zu können, aber Jocelin lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Also öffnet Roger das Gewölbe über der Vierung und beginnt mit dem Bau eines neuen Turmes. Die Messe wird nun statt am Hauptaltar in einer seitlich gelegenen Marienkapelle gelesen. Als in dem Loch unter der Vierung der Boden abrutscht und Steine von der Decke fallen, ist Roger froh, denn er nimmt an, dass damit die Entscheidung gegen einen Weiterbau gefallen sei. Er hat nicht mit Jocelins Starrsinn gerechnet, der sich eigens mit dem Abt von Malmesbury in Verbindung setzte, um zu verhindern, dass dieser Roger Mason einen anderen Bauauftrag erteilte. Von einer Einstellung der Arbeiten will Jocelin nichts wissen; er ist nicht einmal bereit, sich mit einer geringeren Turmhöhe zufrieden zu geben.
    Der Roman "The Spire" erschien zuerst im Dezember 1964 bei Faber and Faber in London. Die deutsche Übersetzung besorgte Hermann Stiehl. Sie erschien 1966 als "Turm der Kathedrale" im S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main. Im Jahr 1983 veröffentlichte der Coron-Verlag aus Zürich diese deutsche Übersetzung des Romans in seiner Reihe "Nobelpreis für Literatur" mit ganzseitigen, schwarz-weißen Illustrationen von Bonaventura van Eerd.
    Die französische Übersetzung besorgte Marie-Lise Marlière. Sie erschien 1966 als "La nef" bei Gallimard in Paris. Neben Ausgabe in vielen anderen Sprachen findet sich auch eine türkische Übersetzung von E. Efe Çakmak. Sie erschien 2016 als "Kule" bei Türkiye İş Bankası Kültür Yayınları in Istanbul.
    So etwas wie der intellektuelle Vorläufer der „Säulen der Erde“: Im Hochmittelalter soll ein Baumeister einem Dekan einen unglaublich hohen Kirchturm für dessen Kathedrale errichten – getreu nach dessen gottgegebenen Visionen und Bauvorstellungen, die unter anderem vorsehen, auf ein Fundament zu verzichten. Der Dekan wird bald mehr und mehr für verrückt und gemeingefährlich gehalten, falls der Turm dermaleinst einstürzen und die Menschen der Gemeinde so in Gefahr bringen sollte. Und der Baumeister verzweifelt immer mehr ...
    Ein schmaler Roman über Schuld, menschlichen Hochmut und (falsch verstandenes) Gottvertrauen, in dem detailliert gebaut und ausgiebig gehadert wird. Eine sehr durchdachte, anspruchsvolle Geschichte, die das menschliche Miteinander und das gegenseitige scheele Beäugen von Arbeitern und Kirchenleuten (vielleicht auch in Richtung "Heiden" und Christen) sehr gut einfängt, die mich aber leider etwas kalt gelassen hat. Und ich weiß gar nicht genau, warum? Wenn man ein Monument, eine Idee, einen Glaubensausdruck auf einem fehlenden Fundament errichtet, wird einem das Vorhaben vor die Füße fallen, ist doch eine gute Grundlage für einen Roman! Aber vielleicht haben mich all die zwischenmenschlichen und erotischen Verstrickungen nicht erreicht, weil ihre Metaphorik an mir abgeprallt ist: Ein verkrüppelter, impotenter Kirchendiener, seine rothaarig-lebenslustige Frau, auf die alle scharf sind. Die Frau des Baumeisters, die einfach nicht schwanger wird, weil jede körperliche Annäherung von ihr nur mit Kichern beantwortet wird. Alles angefüllt mit Farb-, Tier- und Bibelsymbolen ächzt die Geschichte ein wenig unter der Last.
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Ausgaben von Der Turm der Kathedrale

Taschenbuch

 

Hardcover

Seitenzahl: 246

Der Turm der Kathedrale in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 5

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