Der Trip: Bizarro Fiction
Buch von Jeremy C. Shipp, Michael Preissl
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Buchdetails
Titel: Der Trip: Bizarro Fiction
Jeremy C. Shipp (Autor) , Michael Preissl (Übersetzer)
Verlag: Voodoo Press
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 180
ISBN: 9783902802118
Termin: August 2011
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Der Trip: Bizarro Fiction
- Jean van der Vlugt
Der Autor (Quelle: Voodoo Press): Jeremy C. Shipp ist ein US-amerikanischer Romanautor und Verfasser von Kurzgeschichten. Mehr als 60 seiner Publikationen wurden bereits in Zeitschriften und Anthologien wie „Cemetery Dance“, „ChiZine“, „Bare Bone“, „The Harrow“, „Flesh and Bloot“, „Until Someone Loses an Eye“, „Darkness Rising“, „Apex Magazine“, „Withersin“ und „Shroud Magazine“ veröffentlicht. Sein Debütroman „Vacation“ wurde von Schriftstellern wie Jack Ketchum, John Skipp, Jeff Strand, Piers Anthony, Gary A. Braunbeck, Susan Straight, Jeff Vandermeer und anderen hoch gelobt.Weiterlesen
Klappentext (Quelle: Voodoo Press): Schluss mit dem langweiligen Dasein eines Blaublüters! Zeit für DEN TRIP – eine einjährige Odyssee, gesponsert von den freundlichen Konzernen der Nachbarschaft. Doch die große weite Welt bekommt Bernard Johnson nicht zu sehen. Dafür wird er ein Entführungsopfer und die Schlüsselfigur eines geheimen Drogenkriegs, Und vermisst dabei nicht ein einziges Mal seinen ganz eigenen „American Dream“.
„Shipps klare und eindringliche Stimme zieht einen hinab in den Kaninchenbau und lässt einen nicht mehr los.“ Jack Ketchum
Amerikanische und deutsche Ausgaben:
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel „Vacation“ bei Raw Dog Screaming Press in Bowie, Maryland (163 Seiten). Die deutsche Übersetzung stammt von Michael Preissl. Sie erschien 2011 unter dem Titel „Der Trip“ beim Verlag Voodoo Press in Möllersdorf (178 Seiten). „Vacation“ war 2007 nominiert für den Wonderland Award for Best Bizarro Novel.
Meine Einschätzung:
Ganz tolle "erwachsene" Bizarro Fiction, die mich total begeistert hat, auch wenn ich die ganze Zeit während der Lektüre nicht wusste (und es auch danach noch nicht weiß), was ich da überhaupt gelesen haben. Ein Roman voller Handlungssprünge und Ortswechsel, in dem nahtlos zwischen Wirklichkeit und Wahn/Traum/Rausch/Fantasie hin- und hergeschliddert wird. Der Schalter zwischen mehreren Bewusstseinszuständen oder Parallelwelten, zwischen Wachen und Träumen, der in anderen Romanen von den Autoren gerne mit besonderer Deutlichkeit umgelegt wird, um dem Leser ihre ach so einfallsreiche Fantasie unter die Nase zu halten, wird hier unmerklich betätigt. Hier sind die Grenzen wirklich einmal fließend: ein Aushebeln von kognitiv fasslichen Erklärungen, ein Eintauchen in Stimmungen und Déjà-vus, bevor sie passieren, das Erschaffen einer literarischen Realität, die nach ganz anderen Regeln abzulaufen scheinen. Ein leicht paranoider Flow, der einen dunkel an Agenten-Stereotype erinnernd in einen Kaninchenloch stürzen lässt.
Ein Urlaub fast wie als Strafe für ein verbocktes Leben, ein Trip entweder als Flucht vor oder Ausdruck der Ablehnung der Gesellschaft oder einer genormten Lebensweise. Worum geht es in dem Buch überhaupt: Terrorismus? Drogen? Geschlechtsumwandlung? Eine Auszeit, um eine Depression zu überstehen, angewiesen auf Stimmungsaufheller? Ein Mittdreißiger, der unzufrieden mit seinen bisherigen Entscheidungen in seiner beruflichen Laufbahn und der Wahl seiner Liebsten ist? Eine Suche nach Erlösung, um als neuer Mensch nach dem Urlaub zurückzukehren? Allemal faszinierender Lesestoff, im wahrsten Sinne traumhaft! Verdreht, ohne anstrengend zu sein. Als würde man sich watteweich eingepackt und drogig angesäuselt mit Patrick McGoohan zu einer Schnitzeljagd im Village verabreden. Ob Nummer 6 jemals in der Form, wie ihn seine lieben Eltern gekannt haben, nach Hause zurückkehren wird, bleibt zu bezweifeln. Wahrscheinlich werden sie ihn lieber für tot halten, als ertragen zu können, dass er die soziale Norm inzwischen gesprengt hat. Zum wiederholten Lesen mehr als geeignet!
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