Der gute Liebhaber

Buch von Steinunn Sigurdardottir, Coletta Bürling

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der gute Liebhaber

Ein Mann kommt im tiefsten Winter nach Reykjavík zurück und beobachtet eine Frau durch das Schlafzimmerfenster ihres Hauses. Nachdem sie das Licht gelöscht hat, legt er eine Rose vor ihrem Haus nieder. Karl heißt der Mann und Una seine Jugendliebe. Jahre hat er in den USA verbracht, und nun ist er zurück, um noch einmal um sie zu werben. Doch heute ist es dafür zu spät. Er kehrt in eine Kneipe ein, um sich aufzuwärmen, und landet im Haus einer anderen ...
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der gute Liebhaber

    Klappentext:
    Nach siebzehn Jahren kehrt ein Mann zum Haus seiner ersten Liebe nach Island zurück und legt vor die Tür eine Rose, damit sie sie am Morgen erfroren finden wird. Der Mann sucht die Liebe, doch er trifft immer nur neue Frauen. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zur Autorin:
    Steinunn Sigurdardóttir gehört zu den prominentesten Autoren Islands. Sie studierte Psychologie und Philosophie am University College in Dublin und hat viele Jahre für das isländische Radio und Fernsehen gearbeitet. Mit ihrem ersten Gedichtband Sífellur, den sie im Alter von 19 Jahren veröffentlichte, begeisterte sie ihr Publikum. 1995 erhielt sie den Isländischen Literaturpreis. International wurde sie durch ihre Romane Der Zeitdieb und Herzort bekannt. Ihr Bestsellererfolg Der Zeitdieb wurde mit Emmanuelle Béart und Sandrine Bonnaire in den Hauptrollen in Frankreich verfilmt. Sigurdardottir hat an unterschiedlichen Orten in Europa, den USA und Japan gelebt. Heute pendelt sie zwischen Reykjavík und Berlin.
    Allgemeines:
    Originaltitel: Góði elskhuginn
    Erschienen 2009 bei Bjartur, Reykjavik
    Übersetzt von Coletta Bürling
    Sechs Kapitel auf 223 Seiten
    Inhalt:
    Auf dem Höhepunkt des isländischen Winters kommt ein Mann nach Reykjavik. Hier lebte er als Kind mit seiner Mutter, Ástamama genannt, die früh verstarb, und hier lebt Una, seine Jugendliebe, die ihn nach wenigen Monaten verließ und die er bis heute nicht vergessen kann. Obwohl er ein erfolgreicher Mann geworden ist, und obwohl in den siebzehn Jahren nicht wenige Frauen sein Bett teilten, war es immer nur Una, die er in all seinen Liebhaberinnen sah. Von diesen ist ihm lediglich eine in Erinnerung geblieben, Doreen Ash, die als Psychologin das Phänomen „Muttersöhnchen“ wissenschaftlich und in ihrer Praxis erforscht.
    Eigene Meinung / Beurteilung:
    Er hat zunächst etwas Rührendes, dieser Karl, der aus der Wärme ins bitterkalte Island reist, sich in Sommerkleidung nach draußen begibt, um sich von einem Taxi zur Adresse seiner Angebeteten fahren zu lassen, wo er eine gelbe Rose vor die Hautür legt in dem Wissen, dass sie am nächsten Morgen erfroren ist. Kurz erhascht er einen Blick auf die Frau hinter dem Fenster, aber er ahnt noch nicht, dass es nebenan eine Beobachterin der Szene gibt. Nach Stunden voller Selbstzweifel und einem folgenreichen Telefonat nimmt er Kontakt zu Una auf, und es geschieht, was man weder in einem Buch noch in der Wirklichkeit für möglich hält: Una kommt sofort - auch ihre Liebe ist nicht erloschen – lässt ihr bisheriges Leben hinter sich und verlässt Island an Karls Seite. „… und sie lebten glücklich und zufrieden …“
    Poetische Stimmungsbilder und verhalten dargestellte Gefühle zeichnen die Liebesgeschichte aus. Doch: Ausschließlich Liebe und Glück sind auf Dauer ein fader Stoff (literarisch gesehen). Wäre da nicht eine zweite Ebene mit einem leichten Hang zur Bösartigkeit.
    Karl ist ein lieber Kerl. Und weil er obendrein ein guter Liebhaber ist, hat er seine vielen Liebhaberinnen stets erfreut, auch wenn er sich nach einer Nacht jeweils bei der Dame nicht mehr blicken ließ. Eine längere tiefere Beziehung vereinbarte sich nicht mit seiner unverbrüchlichen Treue zu Una. Warum ausgerechnet Doreen Ash aus der Reihe der One-Night-Stands, an die er im Anschluss keinen Gedanken mehr verschwendete, herausfällt, kann er sich nicht erklären. Nein Nein, er passt nicht in ihr Forschungsgebiet über Muttersöhnchen, denn seine Mutter lebte nicht lange genug, um ihn dergestalt zu prägen.
    Warum er dennoch immer versucht, das Beste aus sich heraus zu holen? Warum er dennoch jede Handlung und Begegnung genau vorbereitet und durchdenkt? Warum er ständig das Gewesene reflektiert und sein Verhalten innerlich kontrolliert?
    Weil er ein Perfektionist ist, der von sich selbst immer und in jeder Situation den totalen Überblick und eine klare Haltung verlangt, sagt er. Überraschungen begegnet er verwirrt und irritiert und hat erst dann wieder festen Boden unter den Füßen, wenn er einen Plan gemacht und danach vorgegangen ist.
    Geschickt baut die Autorin Doreen als analoge Figur zu Astamama (und nicht, wie man vermuten könnte, zu Una auf):
    Was ich persönlich bedaure: Dass die Autorin den Schauplatz von Island über Frankreich nach New York verlegt.
    Fazit:
    Eine ruhige, leise Liebesgeschichte, hinter der mehr steckt, als man von der Inhaltsangabe ausgehend vermuten könnte.
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Ausgaben von Der gute Liebhaber

Hardcover

Seitenzahl: 224

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 224

Besitzer des Buches 7

Update: