Die Penelopiade
Buch von Margaret Atwood, Marcus Ingendaay, Sabine Hübner
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Buchdetails
Titel: Penelope und die zwölf Mägde
Margaret Atwood (Autor) , Marcus Ingendaay (Übersetzer) , Sabine Hübner (Übersetzer)
Band 1 der Myths-Reihe
Verlag: Goldmann
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 192
ISBN: 9783442316809
Termin: Neuerscheinung Oktober 2022
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Penelopiade
Penelope – die spartanische Prinzessin gilt als Sinnbild der treu liebenden Ehefrau und Mutter, die jahrzehntelang geduldig die Heimkehr des heldenhaften Ehemanns erwartet. So erzählt es die »Odyssee«, aber ist es auch die Geschichte, die Penelope selbst erzählen würde? Nein, findet Margaret Atwood. Launig und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen hält ihre Penelope Rückschau auf ihr Leben, berichtet von der gnadenlosen Konkurrenz mit der hübschen Cousine Helena, von der Zwangsverheiratung mit Odysseus, einem Mann, dem der Ruf vorauseilte. ein Aufschneider zu sein, und den Intrigen und Skandalen am Hofe Ithakas. Ergänzt wird Penelopes Erzählung vom Chor ihrer Mägde, die ihren Dienst mit dem Leben bezahlten und nun nach Gerechtigkeit verlangen.
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Serieninfos zu Die Penelopiade
Die Penelopiade ist der 1. Band der Myths Reihe. Diese umfasst 17 Teile und startete im Jahr 2005. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.
Über Margaret Atwood
Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood wurde nicht nur durch ihre Bücher, sondern auch durch ihr Engagement in Frauenfragen und für Umweltthemen international bekannt. Mehr zu Margaret Atwood
Bewertungen
Die Penelopiade wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Penelopiade
- Marie
Klappentext:Weiterlesen
Margaret Atwood ist überzeugt: Die Geschichte, wie sie in der ›Odyssee‹ erzählt wird, ist nicht wasserdicht.
In ihrer Penelopiade kommen darum Penelope und ihre Mägde zu Wort, um bislang verborgene Gedanken mitzuteilen und Widersprüche aufzudecken. Penelope selbst erzählt rückblickend ihre Geschichte, skeptisch und scharfsichtig betrachtet sie ihr Leben, ihren seefahrenden Gatten Odysseus, die brutale, patriarchalische Gesellschaft auf Ithaka. Die Mägde bilden einen psalmodierenden und singenden Chor und konterkarieren in unterschiedlichen Tonlagen den Bericht Penelopes. Intim, leicht und dabei illusionslos beschreiben die Frauen, was sie sehen, denken und erleben. (von der Verlagsseite kopiert)
Zur Autorin:
Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, lebt in Toronto und gilt heute als die bedeutendste Autorin Kanadas. Ihr international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetes Werk umfasst Romane, Kurzgeschichten, Gedichte und Essays. Ihre Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt. (von der Verlagsseite kopiert)
Allgemeines:
Originaltitel: The Penelopiad
Erstmals erschienen 2005 bei Canongate Books Ltd., Edinburgh
Aus dem Englischen übersetzt von Malte Friedrich
170 Seiten + Anmerkungen und Danksagung der Autorin
Inhalt:
Wie würde die Geschichte vom blutigen Ende der Odyssee aussehen, wenn man sie nicht, wie Homer, mit den Augen des Odysseus betrachtet, sondern mit denen seiner Frau? fragte sich Margaret Atwood und liefert den Gegenentwurf zu Homers Sage.
Eigene Meinung / Beurteilung:
Sie trieben es wild, die alten Griechen. Angefangen bei den Göttern, die nichts anbrennen ließen, über Halbgötter und die Wesen der Erde, der Luft und des Meeres bis zu den Menschen: Kreuz und quer durch alle Betten, Kriege angezettelt, Vergewaltigung, Ehebruch, Sodomie, Inzest, Sex jeglicher Couleur.
Nur eine Gestalt ragt hervor aus dem wüsten Treiben: Die Frau, die zum Inbegriff ehelicher Treue wurde – Penelope. (Derweil Gatte Odysseus sich quer durch die griechischen Inseln und an der Küste entlang vö***te.)
Atwood siedelt ihre Penelope in der Unterwelt an; nach ihrem Tod richtet sie sich an die Nachfahren, um ihre Version von der Ehe mit Odysseus, der 20jährigen Wartezeit und seiner Rückkehr zu erzählen.
Das Beste, das Penelope über Odysseus und ihre Ehe sagen kann: Er war ein glänzender Unterhalter, und ihr war nie langweilig. Umso schlimmer die Zeit, bis er von Troja wiederkam. Als Königin stand sie unter Dauerbeobachtung durch ihren Hof und konnte sich nicht frei bewegen, ein Schicksal, das sie mit zahlreichen realen Kolleginnen späterer Jahrhunderte teilte. Außerdem hat eine Königin keine Freundinnen, nur Bedienstete oder Verwandte des Ehemanns.
Die Freier, die Penelope in Odysseus’ Abwesenheit belagerten, interessierten sich weniger für die Frau als für ihre Mitgift, die einem Ehemann zufallen würde. Und wenn Odysseus sich anschickt, die Freier abzuschlachten, dann weniger, um seine Ehefrau zu rächen, als sein Eigentum (in Form der Frau und ihren Schätzen) zu verteidigen.
Anders sieht es mit den Mägden aus, die Odysseus nach seinem Blutbad unter den Freiern aufknüpft. Laut Homer waren es zwölf untreue Dienerinnen, die sich mit den Freiern eingelassen hatten. Nach Penelopes Lesart waren diese Frauen ihre Vertrauten, die sich auf ihr Geheiß hin den Freiern als Gespielinnen zur Verfügung stellten, um von ihr abzulenken. Aber soweit geht die Solidarität nicht, dass Penelope sich wegen der Hinrichtung von Odysseus abwendet, denn es waren ja nur Mägde, und diese gehörten zu seinem Besitz.
Atwood ist eine gewitzte Gegenrede zu Homers Epos gelungen; sie hält sich strikt an den vorgegebenen Mythos und dreht ihn für den Leser so, dass er von der anderen Seite daraufblickt. Der laufende Monolog der Penelope wird unterbrochen vom Chor der Mägde – Anlehnung an die Funktion des Chores im griechischen Drama – und einer Gerichtsverhandlung, deren Handlungszeit ebenso wie Penelopes „Leben“ in der Unterwelt in die Jetztzeit verlagert wird.
Inhaltlich liefern auch die Mägdegesänge einen anderen Blick: Sie halten das Hauswesen durch ihre Arbeit zusammen, sie sind Spielball ihrer Herrschaft und derer Gäste, und sie haben keine Chance, ihrem Alltag zu entrinnen.
Stilistisch befriedigen die Gesänge nicht; getreu dem Motto „Wenns sich reimt, ists ein Gedicht“ werden Rhythmik und Lesefluss außer Acht gelassen.
Fazit:
Ein antiker Lesespaß mit ernstem Hintergrund; für Fans von Atwood zu empfehlen und für Freunde der griechischen Heldensagen sowieso.
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