Unter feindlicher Flagge

Buch von Sean Russell, Holger Hanowell

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Unter feindlicher Flagge

1793. Der Konflikt zwischen England und Frankreich spitzt sich zu. Auch der Halbfranzose Charles Hayden, Lieutenant in der Royal Navy, bekommt die wachsende Feindseligkeit gegenüber Frankreich zu spüren, als er den verhassten Posten des Ersten Offiziers auf der Fregatte Themis übernehmen muss. Hier hat Captain Josiah Hart das Kommando, dem der Ruf eines Feiglings und Tyrannen vorauseilt. Zu Recht, wie Hayden am eigenen Leib erfahren muss, als die Fregatte in See sticht, um französische Kriegsschiffe aufzubringen. Trotzdem hält der junge Lieutenant an den militärischen Prinzipien von Pflicht und Gehorsam fest - und gerät so bald zwischen die Fronten einer meuternden Crew und eines brutalen Captains ¿
Weiterlesen

Serieninfos zu Unter feindlicher Flagge

Unter feindlicher Flagge ist der 1. Band der Fregatte Themis - Charles Hayden Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Bewertungen

Unter feindlicher Flagge wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

(3)
(1)
(0)
(0)
(1)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Unter feindlicher Flagge

    Autor:
    Sean Thomas Russell ist ein kanadischer Schriftsteller der auch privat sehr gerne segelt. Daher war es naheliegend das er auch mal einen Roman mit diesem Thema verfasst und so hat er die Reihe um den jungen englischen Offizier Charles Hayden verfasst. Ansonsten ist er vor allem als Autor von Fantasy Romanen bekannt, die zum größten Teil auch auf Deutsch erschienen sind. Diese Romane hier sind sein erster Ausflug raus aus der Fantasy-Welt.
    Serie:
    „Unter feindlicher Flagge“ ist der Auftakt zur bisher dreiteiligen „Themis“-Reihe um den jungen englisch-französischen Offizier Charles Hayden im Jahre 1793 also zur Zeit der Wirren der französischen Revolution und in einer der Hochphasen der Britisch-Französischen Feindseligkeiten. Es ist also ein historischer Roman, der sich an die geschichtlichen Abläufe hält aber eigene fiktionale Charaktere erschafft. Im Vordergrund steht die Karriere und das Leben von Charles Hayden und seiner Abenteuer an Bord der Fregatte „Themis“ der Royal Navy.
    Inhalt:
    Charles Hayden ist ein hoch talentierter jungen Leutnant in der britischen Royal Navy. Doch es fehlt ihm ein wichtiges Details um Karriere zu machen, persönliche Beziehungen. Denn die Posten der Kapitäne, oder auch Master and Commander wie sie genannt werden, fallen in erster Linie den Offizieren zu die über gute private Beziehungen zur Admiralität verfügen oder einer einflussreichen und reichen Familie entstammen. Trotzdem hofft Hayden endlich sein eigenes Kommando zu bekommen, da er sehr gute Empfehlungen seiner früheren Vorgesetzten besitzt. Trotzdem schickt ihn der Erste Sekretär der Admiralität als ersten Offizier an Bord der Fregatte Themis. Deren Captain, Josiah Hart gilt als Tyrann – was aber in der damaligen Zeit durchaus auf viele Captains zutraf – nur gilt er auch als Feigling der Gefechten eher aus dem Weg geht, was gegen jedes Ehrgefühl in der Royal Navy verstößt.
    Kurz nach seiner Ankunft an Bord muss Hayden feststellen das die Crew ein zusammengewürfelter Haufen von demoralisierten und in sich zerstrittenen Individualisten ist. Zudem gab es sogar einen Mord auf der letzten Fahrt. Die Offiziere trauen sich kaum eigene Entscheidungen zu fällen da sie sich vor dem Captain fürchten der selbst seine Offiziere immer wieder zur Sau macht. Hayden ist erschrocken über den Zustand und versucht der Crew wieder so etwas wie Arbeitseifer zu geben was aber schwieriger ist als gedacht. Unterstützung findet er nur langsam in dem Master Mr. Barthe, dem Kommandeur der Seesoldaten, Hawthorne, dem Arzt Dr. Griffith und dem Midshipmen (Das sind Jugendliche/Kinder aus vornehmen Haus die sozusagen den Posten eines Unteroffiziers einnehmen und so auf eine Offizierskarriere vorbereitet werden) Lord Arthur Wickham.
    Als sie endlich in See stechen muss Hayden schnell erkennen das alle Gerüchte über Hart wahr sind. Er weicht jedem Gefecht aus und ist mit dem Arbeitseifer seines neuen ersten Offiziers mehr als unzufrieden, da dieser ihn automatisch schlecht dastehen lässt. Versucht Hayden anfänglich noch trotzdem die verpflichtende Loyalität gegenüber seinem Vorgesetzten zu halten, sieht er sich immer mehr gezwungen sich teilweise offen gegen Hart zu stellen der droht die Crew gegen sich aufzubringen. So ist es vor allem Hayden der beginnt das Schiff auch in den Kampf zu führen und dem dafür vom Captain mit dem Kriegsgericht gedroht wird. Hart nutzt jede Chance und versucht Hayden los zu werden, schickt diesen sogar auf einen selbstmörderischen verdeckten Einsatz ins Feindesland. Doch Hayden beweist seine Fähigkeiten und kann Erfolge auf dem Schlachtfeld nachweisen, doch als es an Bord der Themis zur Meuterei kommt, während Hayden ein Prisenkommando führt, spitzt sich die Lage dramatisch zu!
    Meinung:
    Man taucht ein in die Zeit der französischen Revolution, aber vor allem in den Konflikt zwischen den beiden europäischen Großmächten Frankreich und England um das Jahr 1800 herum ein. Hayden ist dabei eine sehr integrierende Figur da sein Vater ein im Kampf gefallener britischer Flottenoffizier war, er selbst in dessen Fußstapfen getreten ist, seine Mutter aber Französin ist und er nicht nur beide Sprachen fließend spricht sondern sich sowohl als Engländer wie auch als Franzose fühlt. Zudem bekommt man einen guten Einblick in die damalige Zeit wo Positionen vor allem über das berühmte Vitamin B und nicht unbedingt nach Leistung vergeben werden. Die Sprache, Ausdrucksweise und Verhalten der Personen ist, soweit ich das beurteilen kann, stimmig für die damalige Epoche. Demokratie existiert in dem Sinne nicht, oder nur in radikaler Form wie im revolutionären Frankreich. Gerade an Bord der Kriegsschiffe gibt es eine strenge Hierarchie. Auspeitschung oder Hängen als Strafen wie auch der Einsatz von Presskommandos ist eine Tatsache und wird wenn dann eher von den einfachen Matrosen nicht aber von den Offizieren in Frage gestellt.
    Der Autor nimmt sich Zeit den Hauptdarsteller einzuführen und dann auch die wichtigsten Personen an Bord der Themis ehe es in die ersten Gefechte geht. Die Gefechte sind spannend und gut beschrieben, sowohl zu Lande wie zu Wasser oder im Gerichtssaal. Wenn man nach dem ersten Einlesen auch mit den Charakteren und dem Bordleben warm geworden ist, ist es ebenso spannend und interessant zu lesen wie es an Bord so zugeht, selbst ohne Gefechte. Man erkennt das feine und doch sehr hierarchische Konstrukt an Bord der Kriegsschiffe und es werden viele, sehr interessante Charakter vorgestellt.
    Hayden ist ein Held der einem leicht sympathisch wird und zudem kann wohl jeder Mann sich in ihn hineinversetzen wenn man seine unbeholfenen Versuche ansieht eine Frau zu umgarnen. Oder besser gesagt nicht weiß was er wann tun soll oder ob er etwas versuchen soll, sehr unterhaltsam und menschlich. Wer selbst einmal beim Militär gewesen ist, kann auch die Konflikte zwischen Pflichtbewusstsein und Kritik am Kommandanten nachempfinden. Sehr schnell ins Herz schließt man zudem den jungen Arthur Wickham, der sich nicht wie ein Adliger benimmt sondern eher wie ein frecher aber sehr aufgeweckter Junge der an allem interessiert ist und in Hayden einen Mentor findet. Lustig sind immer wieder die Szenen wo Hayden auf Mission geschickt wird und Wickham sich immer mit ins Boot oder an Land schleicht, spätestens bei der dritten Szene wartet man nur darauf wann wohl Lord Arthur wieder auftaucht und wie er sich diesmal ins Boot geschlichen hat – was er natürlich wieder hat! Wobei er auch Fähigkeiten beweist und Hayden auch das Leben rettet. Auch der Master Mr. Barthe oder Doc Griffith sind sehr interessant. Hawthorne hat noch mehr Potenzial ist aber auch sympathisch. Mit Hart und dem Speichellecker Landry bietet der Autor auch klassische Feindbilder, wobei Landry durchaus tragische Züge an sich hat da man sieht das er vielleicht selbst mal ein idealistischer Offizier war, Hart dagegen – für diese Figur wird man nur wenig Sympathien entgegenbringen.
    Alles in Allem ein sehr kurzweiliges Buch, wenn man sich erstmal etwas eingelesen hat und sich an die Ausdrucksweise der Charaktere gewohnt, ist man sofort drin in der Story und fühlt sich in eine andere Epoche zurückversetzt wo der Ärmel-Kanal einem auf einmal so weit und rau vorkommt wie ein Ozean.
    Empfehlenswert für alle Liebhaber historischer Romane, vor allem der Epoche um das 17 und 18 Jahrhundert. Zudem alle Fans von Marine- und Segelromanen und durchaus auch etwas für Anhänger von Kriegsromanen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Unter feindlicher Flagge

Taschenbuch

Seitenzahl: 656

E-Book

Seitenzahl: 657

Besitzer des Buches 8

Update: