Das große Heft
Buch von Agota Kristof, Eva Moldenhauer

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Buchdetails
Titel: Das große Heft
Agota Kristof (Autor) , Eva Moldenhauer (Übersetzer)
Band 1 der Zwilling-Reihe
Verlag: Rotbuch Verlag,
Format: E-Book
Seitenzahl: 144
ISBN: 9783867895491
Termin: Februar 2013
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Kurzmeinung
SiriNYCEindringlich: Nüchterner Erzählstil in grausamsten Bildern.
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Das große Heft
Agota Kristof, in die Schweiz emigrierte Ungarin, die in französischer Sprache schreibt, protokolliert in ihrem ersten Roman eine Kindheit, die nichts Idyllisches hat. Die Zwillingsbrüder werden zur Großmutter aufs Land geschickt, sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, sie stellen sich taub, blind und bewegungslos - sie haben gelernt, was sie zum Überleben brauchen.
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Serieninfos zu Das große Heft
Das große Heft ist der 1. Band der Zwilling Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 1986. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1991.
Bewertungen
Das große Heft wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.
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Meinungen
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Eindringlich: Nüchterner Erzählstil in grausamsten Bildern.
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Das große Heft
- SiriNYC
Ein Land in Osteuropa mitten im Zweiten Weltkrieg.Weiterlesen
Eine Mutter bringt ihre neunjährigen Zwillingssöhne zur Großmutter aufs Land, da sie in der „großen“ Stadt nicht mehr gut genug für sie sorgen kann.
Die Kinder merken schnell, dass sowohl Angst als auch Liebe in solchen Zeiten Zeichen von Schwäche sind und üben sich von nun an in der Abhärtung in dieser härtesten aller möglichen Welten.
Dieses Buch ist mit Abstand das grausamste, das ich jemals gelesen habe. Die Welt ist derart aus den Fugen geraten, dass es kein Gut und Böse mehr gibt, sondern alle Menschen beide Seiten in sich tragen, was bedeutet, dass es kein Vertrauen mehr geben kann. Noch nicht einmal das Ur - Vertrauen zwischen Kindern und Eltern bleibt verschont.
Radikal ist auch der Stil. Durchgänig in der Wir-Form geschrieben, berichten die Zwillinge klar und präzise von ihrem Alltag und von ihrer Veränderung - bis zur Schmerzgrenze und weit darüber hinaus.
Ich hätte beinahe abgebrochen, so übel sind die Erlebnisse und die Schilderungen der beiden.
Da war sie dann, die Frage „Warum tu ich mir das an?“ bzw. „Warum tut der Autor uns das an?“... (da gibt es einige Deutungsversuche meinerseits, wahrscheinlich muss das jeder für sich beantworten)
Direkt im Anschluss las ich Teil zwei und drei der Trilogie, ich brauchte einfach noch etwas „Tröstliches“, etwas „Versöhnliches“. Tatsächlich sind diese beiden Bände auch weit weniger grausam als Teil eins, aber leider beinhalten sie auch einige Erklärungsversuche/Auflösungen.
Im Nachhinein finde ich, „Das große Heft“ sollte einfach für sich stehen. -
Rezension zu Das große Heft
- serjena
[…]Weiterlesen
Ágota Kristóf war eine Schweizer Schriftstellerin, gestorben im Juli 2011 in Neuenburg
Dieser Roman der erste Teil einer Trilogie ist sehr schwer verdaulich. Die Autorin verwendet eine schmucklose, schneidende Prosa.
Schon die ersten Sätze lassen nichts Gutes ahnen, wie die Buben dem Gepräch zwischen Mutter und Grossmutter lauschen. Eine Grossmutter welche ihre Enkel als "Hundesöhne" betitlet und von den Leuten "Hexe" genannt wird. Die Schimpfwörter mit welchen die Kinder ständig von allen möglichen Personen konfrontiert werden, sind oftmals sehr bitter und sie versuchen zwar sich an die liebevollen Worte ihrer Mutter zu erinnern, wissen jedoch genau dass sie diese vergessen müssen.
Nicht nur von der Grossmutter sondern auch von andern Leuten bekommen die Jungen Schläge, was sie auf den Gedanken bringt "sich abzuärten". Wie sie das Mädchen "Hasenscharte" kennenlernen kommt eine neue Erfahrung auf die beiden zu, genau so unwürdig.
Mit dem Wörterbuch ihres Vaters und der Bibel lernen sie weiter, nachdem die Schule geschlossen wird, wobei sie die nötigen Schreibmaterialien auf sehr unkonventionelle Art erhalten haben. Der Krieg nähert sich auch "der kleinen Stadt" und löst neue Ängste in den Kindern aus, welche dies eigentlich gar nicht verstehen, aber auch von den Erwachsenen nichts erfahren, was ihnen ihre Furcht nehmen könnte. Die Grausamkeit des Krieges überollt das Dorf mit seiner ganzen Wucht, und was bleibt ist eine verlorenen Jugend.
Der Satz beschreibt zutreffend die Situation der Kinder bei ihrer Grossmutter und im Dorf.
[…]
Genau so ging es mir beim lesen, manchmal war es fast unerträglich.
[…]
Wie die beiden Buben das Überleben, üben, ja man kann sagen sie versuchen sich zu retten, liest sich oftmals sehr unmenschlich.
Es ist ein unglaublich trauriges, bedrückendes Buch und man ist froh wenn man die Geschichte hinter sich lassen kann.
Ich versuchte einige Male etwas positives zu erkennen bei den Schilderungen der Geschehnisse, es bleibt bis zum Schluss deprimierend.
Die Erzählung wurde auch verfilmt wobei man hier einen interessanten Artikel darüber lesen kann.
Ausgaben von Das große Heft
Besitzer des Buches 15
Update: