Erschieß die Apfelsine

Buch von Mikael Niemi, Christel Hildebrandt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Erschieß die Apfelsine

Niemis Held ist 16 Jahre und teilt seine Klasse in Arschgeigen und Idioten ein. Die Arschgeigen bekommen alles auf dem Silbertablett serviert. Die Idioten rackern sich ab und kommen trotzdem nie auf einen grünen Zweig. Niemis Held ist fest entschlossen, weder das eine noch das andere zu werden. Lieber provoziert er mit seinen Aktionen, als einfach klein beizugeben. Dadurch macht er sich zwar Feinde, aber auch einige Freunde. Wie das Mädchen mit den grünen Augen aus dem Musischen Zweig. Oder Pålle, den sie mobben, weil er aus schwierigen Familienverhältnissen stammt. Doch den Arschgeigen werden sie es schon zeigen – und auch der übrigen Welt …
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Bewertungen

Erschieß die Apfelsine wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Erschieß die Apfelsine

    Klappentext:
    Niemis Held ist 16 Jahre alt und geht aufs Gymnasium. Er teilt seine Klasse in Hosenscheißer und Idioten ein. Die Hosenscheißer bekommen alles vorgesetzt und haben Eltern, die dafür sorgen, dass es ihnen im Leben gut geht. Die Idioten wissen, dass die Hosenscheißer immer siegen werden, finden sich jedoch damit ab und wollen nur nicht stören. Niemis Held ist fest entschlossen, nicht so ein kriecherischer Idiot zu werden. Auch wenn ihn seine erste große Liebe wie den letzten Dreck behandelt. Er gewinnt viele Feinde, aber auch einige Freunde. Wie das schwarzhaarige Mädchen aus dem musischen Zweig mit den grünen Augen. Oder Pålle, den sie mobben und der aus schwierigen Familienverhältnissen stammt. Den Hosenscheißern werden sie es schon noch zeigen – und auch der übrigen Welt ...
    Über den Autor:
    Mikael Niemi, Jahrgang 1959, wuchs im hohen Norden Schwedens in Pajala auf, wo er heute noch lebt. Im Jahr 2000 erschien sein erster Roman "Populärmusik aus Vittula", für den er den renommiertesten Literaturpreis seines Landes, den Augustpreis, bekam. Es war das spektakulärste Debüt, das Schweden je erlebt hatte. Das Buch stand monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste, verkaufte sich über eine Million mal, wurde in 24 Sprachen übersetzt und ebenso erfolgreich verfilmt. Es folgten der irrwitzige Kurzgeschichtenband "Das Loch in der Schwarte" sowie der ebenso begeistert aufgenommene zweite Roman "Der Mann, der starb wie ein Lachs".
    Allgemeines zum Buch:
    „Erschieß die Apfelsine“ umfasst 237 Seiten und gliedert sich in 25 Kapitel. Diese haben mit durchschnittlich neun Seiten eine angenehme Länge. Besonders sind die Kapitelüberschriften. Nur 16 der 25 Kapitel sind ausdrücklich als Kapitel überschrieben, wobei das Wort „Kapitel“ dabei sehr bizarre Formen wie zum Beispiel „Katippel“ oder „Kapiffel“ annimmt. Fünf der Kapitel tragen als Überschrift das Wort „Monolith“ sowie die Ziffern Eins bis Fünf. Die verbleibenden vier Kapitel sind jeweils mit einem Titel überschrieben.
    Geschrieben ist das Buch aus Sicht des namenlosens Helden. Die Zeitformen wechseln zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsform.
    Der Titel der deutschen Übersetzung geht auf ein Zitat aus dem Buch zurück.
    Das Cover ist sehr auffällig gestaltet. Der schwarze Hintergrund steht in einem auffälligen Gegensatz zu den grellen Rot- und Orangetönen.
    Die schwedische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel „Skjut Apelsinen“ bei Raben & Sjögren, Stockholm. Übersetzt wurde das Buch von Christel Hildebrandt.
    Meine Meinung zum Buch:
    Das Buch beginnt mit Ratschlägen des Ich-Erzählers an den Leser, was zu beachten ist, wenn man sich verliebt. Leider hält sich der Ich-Erzähler selbst nicht an seine eigenen Ratschläge, sondern gesteht dem hübschesten Mädchen der Schule seine Liebe. Leider beruht diese nicht auf Gegenseitigkeit und so stirbt der Ich-Erzähler einen tragischen Heldentod: Sein Herz zerbricht.
    Daraufhin beschließt er, ein neuer Mensch zu werden. Er ändert sein Auftreten, seinen Kleidungsstil und will die Welt verbessern. Sein größtes Ziel ist es, sich von den Arschgeigen und Idioten seiner Schule abzugrenzen, die dem Marken- und Schönheitswahn völlig verfallen sind.
    Die größte Veränderung liegt in seinem Verhalten: Er beginnt, zu provozieren. Aber nicht durch Worte, sondern durch eine Kittelschürze seiner Mutter, durch Nasenschleim auf der Wange, durch provozierende Gedichte, die er an das Schwarze Brett der Schule heftet.
    Während sein Verhalten zunächst kaum Reaktionen hervorruft, bringt er doch im Lauf des Buches eine Handlung in Gang, die er so sicher nicht geplant hatte und die außer Kontrolle gerät. Stellenweise ist die Handlung grotesk und bizarr, stellenweise bringt sie zum Schmunzeln.
    Niemis Held in „Erschieß die Apfelsine“ ist ein typischer Sechszehnjähriger mit typischen Teenager-Problemen, die sich vor allem um Anerkennung, Liebe, Sexualität, Freundschaft und Streit mit den Eltern drehen. Sehr authentisch wirkt das Buch vor allem durch den Schreibstil Niemis, der völlig der Ausdrucksweise eines männlichen Sechszehnjährigen entspricht. Niemis Held nimmt kein Blatt vor den Mund, sondern plaudert munter drauf los und lässt den Leser an seinen intimsten Gedanken teilhaben. So manche Körperfunktion wird erörtert und an derben Ausdrücken findet sich eine Vielzahl.
    Gleichzeitig ist Niemis Schreibstil sehr bildhaft, lautmalerisch und direkt. Man könnte ihn fast schon als poetisch bezeichnen, jedenfalls ist er sehr literarisch.
    „Erschieß die Apfelsine“ gibt viel Raum zum Interpretieren. Die Handlung mutet fast poetisch an. Es ist ein intelligentes Buch, das ein Zwischen-den-Zeilen-Lesen erfordert.
    Sich mit dem Helden des Buches zu identifizieren, mag vielleicht schwerfallen, denn er ist ein sehr eigener und spezieller Charakter. Und doch schafft es Niemi, dass man als Leser zumindest mit ihm mitfühlt, ihn versteht, sein Handeln nachvollzieht.
    Mein Fazit:
    Ein Buch über das Erwachsenwerden und über kleine Veränderungen, die große Folgen nach sich ziehen.
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Ausgaben von Erschieß die Apfelsine

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Besitzer des Buches 7

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