Kalte Haut

Buch von Marcel Feige

Bewertungen

Kalte Haut wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kalte Haut

    Berlin wird von einer grausamen Mordserie heimgesucht. Ein Unbekannter entführt Menschen, foltert diese und tötet sie anschließend. Außerdem filmt er seine schrecklichen Taten und stellt diese Videos dann ins Internet. Die Kommissarin Sera Muth versucht den Fall zu lösen und erhält dabei Unterstützung vom Polizeipsychologen Dr. Babicz, der gerade erst aus den USA zurückgekehrt ist. Die Taten des Mörders weisen erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Vorgehen eines Killers in Amerika auf, der seine Opfer ebenfalls häutete. Hat es den als "Knochenmann" bekannten Täter tatsächlich nach Deutschland verschlagen, handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder schlicht um einen Zufall?
    Auf der Suche nach einem spannenden Thriller bin ich über den vierten Roman von Marcel Feige gestolpert und die Kurzbeschreibung hat mich nicht mehr losgelassen. Der Autor versteht es brillant zahlreiche Handlungsstränge aufzubauen, die sich u.a. um die Ermittlerin und deren türkische Familie, um den Psychologen und seit Privatleben, um eine Journalistin, aber natürlich auch um die Tat selbst drehen. Durch zahlreiche und schnelle Kapitelwechsel erhält der Leser einen Gesamteindruck und wird abwechslungsreich unterhalten.
    Zwei Aspekte haben mich beim Lesen jedoch nicht ganz überzeugen können. Der Einblick in das türkische Familienleben der Kommissarin war zwar für mich sehr unerwartet, ist jedoch interessant, nur hat es mich schon etwas gestört, dass in einigen Kapiteln türkisch gesprochen wird. Wenn man selbst dieser Sprache nicht mächtig ist, dann sind das einfach unnütze Sätze, denen man nichts entnehmen kann. Zwar wird alles übersetzt, aber dieses erschien mir zu konstruiert, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass in einer tatsächlichen Unterhaltung ein türkischer Satz fällt und anschließend die gleiche Person auch die deutsche Übersetzung liefert und somit alles doppelt erzählt. Zum Glück gab es nicht so viele Passagen davon, so dass dieses meinen Lesefluss nicht zu sehr ins Stocken gebracht hat. Türkisch sprechende Leser hingegen, werden diesen Aspekt mit Sicherheit zu schätzen wissen.
    […]
    Ein weiteres "Problem" war der schnelle Kapitelwechsel. Auf der einen Seite fand ich es zwar gut, hat es doch eine Schnelligkeit in die Geschichte gebracht, aber oft hat der Autor damit die Atmosphäre oder die Spannung zerstört, die er in dem jeweiligen Kapitel gerader erst aufgebaut hatte. Das fand ich etwas schade, denn genau diese Spannung fehlte mir leider des Öfteren. Erst gegen Ende kam dieses Gefühl auf, als sich die Ereignisse überschlagen, aber im restlichen Roman fehlte mir dieser Nervenkitzel.
    "Kalte Haut" überzeugt meiner Meinung nach nicht durch Thrill, sondern durch intelligente Handlungsstränge, die Ausarbeitung der Charaktere und die Verknüpfung dieser Figuren mit den Ideen des Autors. Für die Personen hat er genügend Spielraum gelassen, um diese authentisch erscheinen zu lassen, ohne mit Nebensächlichkeiten zu langweilen, und es liest sich toll, wie scheinbar unabhängige Perspektiven auf einmal zusammenwachsen und ein klareres Bild ergeben. Knappe 80 Seiten vor Romanende war ich mir zwar schon ziemlich sicher, was der Autor als Auflösung parat haben würde (und damit lag ich auch richtig), trotzdem konnte mich der Roman inhaltlich schon ziemlich angesprochen und war interessant gestaltet.
    Leseprobe
    Fazit: Intelligenter Thriller, deren Stärke nicht in der Spannung, sondern eher in der inhaltlichen Ausgestaltung des Romans liegt, welche Marcel Feige absolut beherrscht. 4/5 Sterne.
    Taschenbuch: 448 Seiten Homepage des Autors
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  • Rezension zu Kalte Haut

    Eine Mordserie erschüttert Berlin. Der Täter stellt dabei selbstgedrehte Filme ins Internet, auf denen zu sehen ist wie seine Opfer von ihm gequält werden. Danach lockt er Journalisten zu den Fundorten der Leichen.
    Die Kommissarin Sera Muth ermittelt mit der Unterstützung des Polizeipsychologen Dr. Robert Babicz in dem Fall. Diesen erinnert der Fall und die Vorgehensweise an einen Serienmörder aus den USA, bei dessen Ergreifung er mitgeholfen hatte. Dieser Knochenmann häutete seine Opfer und nun scheint in Berlin ein Nachahmungstäter am Werk zu sein.
    Marcel Feiges „Kalte Haut“ ist ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Blutig, spannend und interessant schildert er den Fall.
    Von Beginn an wird ausreichend Spannung aufgebaut und auch thematisch hat mich das Buch gleich angesprochen.
    Allerdings störten mich die abrupten Kapitelenden, die sich durchs gesamte Buch zogen und Spannung erzeugen sollten. Für mich war es allerdings immer eine herbe Unterbrechung des sonst guten Leseflusses.
    Etwas enttäuscht war ich dann auch über einige Andeutungen im Buch, die leider nicht wirklich geklärt wurden.
    Aber außer diesen beiden Punkten war ich begeistert von dem Buch.
    Durchgehend spannend und mitreißend und das Ende war dann der absolute Knaller. Unvorhersehbar und absolut überraschend. Ich hätte nie mit solch einer Auflösung gerechnet.
    Für mich war „Kalte Haut“ ein gutes Buch und Marcel Feige ein toller Autor, weswegen ich gerne noch mehr von ihm lesen möchte.
    von
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  • Rezension zu Kalte Haut

    Inhalt:
    Berlin macht seinem Ruf als schier überkochender Schmelztiegel auch in dieser Geschichte alle Ehre.
    Mehrere Dinge passieren fast gleichzeitig. Ein bekannter Szene-Discjockey, der gleichzeitig auch Sohn eines Senators ist, der just mit seiner Ausländerpolitik in die Schlagzeilen gerät, wird entführt. Dann taucht ein Video im Internet auf, darin der Discjockey, wie er gefoltert und wohl auch ermordet wird. Zunächst glauben alle, dies sei eine politisch motivierte Tat, passt es doch wirklich ausgesprochen gut zu den Drohungen, die gegen den Senator aus ausländischen Kreisen ausgestoßen werden. Doch warum wird die Presse auf eine gewisse Art und vor allem nur bestimmte Journalisten auf die Fährte der verstümmelten Leichen gesetzt, denn es werden noch etliche andere Morde auf gleiche oder ähnliche Art verübt.
    Hinzu kommt, dass ein Fall von häuslicher Gewalt in einer türkischen Familie die Gemüter der Öffentlichkeit erregt. Und auf diesen Fall wird Sera Muth, mit türkischen Wurzeln behaftete Polizeikommissarin, angesetzt. Schnell ahnt sie, dass sie damit nicht nur einen religiösen Konflikt auszufechten hat, sondern augenscheinlich auch in ihren familiären Reihen nicht ganz unschuldige Mitglieder existieren.
    Alleine das würde schon ausreichen, wäre da nicht ein aus Amerika heimgekehrter, sehr geheimnisvoller Kriminalpsychologe, Robert Babicz. Er hat in Amerika von sich reden gemacht, indem er den Fall des sogenannten „Knochenmanns“ aufgeklärt hat. Als er nun die verstümmelten, gehäuteten Leichen sieht, drängt sich der Verdacht auf, dass entweder der Knochenmann ihm gefolgt ist oder dass er einen „Fan“ hat, der ihn und sein Wirken imitiert.
    Nichts scheint klar und deutlich und leicht zu lösen und es taucht eine neue Leiche auf…
    Meine Meinung:
    Ein absoluter Hammer!
    Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und wurde auch nicht eine Sekunde enttäuscht! So viel Spannung, so viele Fragezeichen, die man während des Lesens unweigerlich im Kopf hatte, dann der Ehrgeiz, herauszufinden, wer denn nun was verbrochen hat, wer wohinter steckt. Wenn das Buch kein echter Kracher ist, dann weiß ich es wirklich nicht!
    Marcel Feige hat es durch seine Art, eine Geschichte zu erzählen, unterschiedliche Blickwinkel zu schaffen, die scheinbar völlig losgelöst sind, wirklich fertig gebracht, einen gänsehautverursachenden Thriller zu schreiben, den man eigentlich im Sommer lesen sollte, so eisekalt ist alles daran. Und dann kommt alles zusammen und man kriegt den Mund vor Staunen nicht zu und ich konnte mir nicht verkneifen, dass mir ein „Das darf doch jetzt echt nicht sein“ rausrutschte.
    Nicht zu verachten ist auch die Brisanz, die Aktualität, beschäftigt uns doch in diesen Tagen zu Genüge die Ausländerpolitik in allen Facetten, muss sich jeder von uns irgendwann positiv oder negativ damit auseinandersetzen. Ich finde es sehr mutig, dieses Thema hier zu verarbeiten, so anzuwenden, wie es nun vorliegt. Da ist die außergewöhnliche Kommissarin Sera Muth, so ganz anders, wie man sich landläufig –immer noch- eine Türkin vorstellt. Selbstbewusst, karriereorientiert und nicht unattraktiv. Und im krassen Gegensatz ist da auch noch die andere Sera, in der Familie, die ihren Freund verheimlicht, weil er verheiratet ist, sie nur eine ganz ganz heimliche Affäre haben, die sich aber augenscheinlich doch zu mehr entwickelt. Diesen Zwiespalt kann man förmlich fühlen und ich leide wirklich mit ihr mit, möchte ihr gern helfend zur Seite stehen.
    Aber man sollte jetzt bitte nicht annehmen, dass Marcel Feige sich auf dieses Thema konzentriert, weiß Gott nicht! Es ist eine Facette in diesem atmosphärisch superdichten Buch, die genau da hin gehört, wo sie ist.
    Fazit:
    Als Fazit würde ich sagen, ich möchte mehr davon lesen, ich war traurig, dass das Buch dann wie im Fluge an mir vorbeizog, der Film im Kopf dann endete. Und erst recht, als ich gelesen habe, dass es keinen Roman mit Sera Muth in Folge geben soll. Schade, ihr Lebensweg hätte mich jetzt doch mal interessiert. Aber ansonsten gibt’s wirklich nichts zu meckern. Ich war mitgerissen, gethrillt wie man so schön sagt und will mehr. Ich denke, dass „Kalte Haut“ für mich eins der Highlights dieses Jahr im Thriller-Bereich ist.
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  • Rezension zu Kalte Haut

    Nicht nur ein Thriller
    In einem meiner Lieblingsbuchforen – Lies&Lausch – werden regelmäßig Leserunden veranstaltet.
    Die Kurzbeschreibung:
    „Berlin wird von einer Mordserie erschüttert. Der Täter stellt Filme ins Internet, auf denen zu sehen ist, wie er seine Opfer quält. Dann lockt er Journalisten zu den Leichen. Vieles deutete auf einen Zusammenhang mit den Ausländerhetzkampagnen des Innensenators hin. Kommissarin Sera Muth und ihr Ermittlungsteam ziehen den Polizeipsychologen Dr. Babicz hinzu. Diesem kommt das Vorgehen des Täters vertraut vor. In den USA hatte er bei der Überführung eines Mörders mitgewirkt, der seine Opfer bei lebendigem Leib häutete. Ist der "Knochenmann" nun zurück?“
    des neusten Thrillers „Kalte Haut“ vom Berliner Autor Marcel Feige hörte sich so gut an, dass ich den Anmeldeknopf betätigte. Stressbedingt war ich Anfang Mai einige Tage nicht im Forum unterwegs. Als mir die Postbotin dann einen großen Umschlag mit dem Absender M. Feige übergab und ich diesem das Buch mit Signatur und einer persönlichen Widmung entnahm, wurde ich richtig angenehm überrascht, denn von der Verlosung hatte ich absolut nichts mitbekommen. Meine Freude war riesig.
    So startete ich auch pünktlich zum Leserundenbeginn mit dem Buch und hatte es schon 3 Tage später ausgelesen. Hätte ich an den beiden Abenden zuvor nicht arbeiten müssen, wäre ich sogar noch schneller fertig gewesen.
    Von Anfang an war ich sowohl vom flüssigen und bildhaften Schreibstil als auch von den verschiedenen Themen innerhalb der Geschichte gefesselt. So beginnt die Geschichte als Zeitungsartikel mit der umstrittenen Äußerung eines bekannten Politikers. Im Buch ist natürlich der Name des Politikers reine Fiktion, an die reale Aussage, kann ich mich, auch wenn es schon ein paar Jahre her ist, noch recht gut erinnern. Führte diese doch in meinem nahen Umfeld auch zu heftigen Diskussionen.
    Die darauf folgenden Einblicke in das Leben der türkischen Familie, der ursprüngliche Fall der Kommissarin Sera Muth, die persönliche Situation der Journalistin Tania Herzberg, die eigenartige Beziehung des Fallanalytikers Dr. Robert Babicz zu seinem Bruder Max und das Geheimnis um den Grund seines Wegganges aus Deutschland, ich wusste lange nicht, worauf alles hinauslaufen wird, war aber schwer beeindruckt von dem, was ich zwischen den Zeilen las.
    Obwohl sich der Autor Zeit lässt, seine Protagonisten einzuführen, geschah dies auf so interessante Art und Weise, dass ich die Beschreibungen, Ausführungen und Dialoge zu keiner Zeit als langatmig betrachtete, sondern mich in das Geschehen integriert fühlte, Gemeinsamkeiten feststellte. Spannung baute sich schon hier durch gekonnt gesetzte Szenenwechsel auf. Als dann der erste Mord geschah, schaffte es der Autor sogar, obwohl eigentlich offensichtlich, mich einige Seiten über die Identität des Opfers grübeln zu lassen. Die Ermittlungsarbeiten und auch die damit verbundenen Querelen und Dienstanweisungen empfand ich als sehr realistisch dargestellt. Die persönlichen Zwiespalte und privaten Begebenheiten der Ermittler und anderer Protagonisten erzeugten bei mir Sympathien und Mitgefühl.
    Als sich dann immer mehr Parallelen zu dem von Robert in den USA bearbeiteten Fall des Knochenmannes und den aktuellen Ereignissen in Deutschland abzeichneten, rätselte ich natürlich mit, wer der kranke Mörder sein könnte. Teils ließ ich mich mit meinen Verdächtigungen von den Spuren des Autors leiten, teils hatte ich meinen eigenen, nicht ganz unbegründeten Verdacht. Durch die inzwischen geschaffene Dramatik immer hundertprozentig am Geschehen dabei, erlebte ich am Ende trotzdem die überraschende Aufklärung, die ich nie und nimmer vorausgesehen hätte.
    Im ruhigen Epilog, mit dem der Autor das Buch dann ausklingen ließ, wurden fast alle Fragen, die sich im Laufe des Buches aufgetan hatten, beantwortet. Trotzdem blieb etwas offen, was zwar mir zwar ein bisschen gegen die mir eigene Neugier ging, letztendlich die ganze Geschichte dann aber auch wieder realistisch wirken ließ.
    Marcel Feige war mir bislang vollkommen unbekannt. Dabei ist der 1971 geborene Autor kein Neuling. Im Netz konnte ich erfahren, dass er seit 2002 in Berlin hauptberuflich als Schriftsteller tätig ist. Seine Themenschwerpunkte sind das Großstadtleben: Livestyle, Szene und Subkulturen. Die bei Wikipedia aufgelisteten Titel, auch die unter seinem Pseudonym Christian Brandhurst, klingen verdammt interessant und erweiterten gleich meine Wunschliste.
    Resümee
    „Kalte Haut“ hat mir ausgesprochen gut gefallen. Zum Einen konnte ich bei dem vorliegenden Fall ordentlich mit fiebern und wurde gut unterhalten, Zum Anderen gefiel mir auch der Umgang mit der umstrittenen Äußerung des Politikers und die Darstellung der Auswirkungen, die hoffentlich viele Leser zum Nachdenken anregen. Von mir gibt es eine glatte Leseempfehlung.
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  • Rezension zu Kalte Haut

    Klappentext:
    Berlin wird von einer Mordserie erschüttert. Der Täter stellt Filme ins Internet, auf denen zu sehen ist, wie er seine Opfer quält. Dann lockt er Journalisten zu den Leichen. Vieles deutete auf einen Zusammenhang mit den Ausländerhetzkampagnen des Innensenators hin. Kommissarin Sera Muth und ihr Ermittlungsteam ziehen den Polizeipsychologen Dr. Babicz hinzu. Diesem kommt das Vorgehen des Täters vertraut vor. In den USA hatte er bei der Überführung eines Mörders mitgewirkt, der seine Opfer bei lebendigem Leib häutete. Ist der „Knochenmann“ nun zurück?
    Meine Meinung:
    Für einen Thriller geht es recht langsam los. Auf den ersten 100 Seiten nach dem Prolog werden in aller Ruhe die verschiedenen Figuren eingeführt. Man lernt Sera kenne, die türkische Polizistin, deren Onkel nicht mit ihrem Lebenswandel einverstanden ist. Sera ist eine mutige junge Frau, die ihren Weg in Deutschland auch gegen die Widerstände ihrer Familie geht und sich voll integriert hat. Außerdem lernt man Robert kennen, den Polizeipsychologen, der seinen Bruder Max wieder trifft, den er über vier Jahre nicht gesehen hatte. Robert scheint, obwohl Psychologe, selbst einiges mit sich herumzuschleppen. Was genau erfährt man nur häppchenweise, aber stetig bis zum überraschenden Ende. Man erfährt viel über die Familienverhältnisse von Sera. Eingeführt wird auch die Journalistin Tania, die sich von ihrem Ehemann getrennt hat, was dieser aber absolut nicht einsehen und akzeptieren will und die nach und nach immer mehr eine entscheidende Rolle in dem Buch spielen wird.
    Das Buch besticht durch sich immer weiter aufbauende Spannung, ohne allerdings die Schockelemente, die ich aus den Büchern von z. B. Cody McFadyen gewohnt war, was mir gut gefallen hat. Gerade die nicht atemlose, aber die dennoch immer aufrechterhaltene Spannung macht diesen Thriller so faszinierend. Die Handlung wird stetig voran getrieben und man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Nach den ersten 100 Seiten fangen die einzelnen Geschichten an sich immer mehr zu verweben, bis alles in einem großen Showdown endet. Die Geschichte ist logisch aufgebaut, ohne Sprünge oder Wendungen, die nicht nachvollziehbar waren.
    Robert ist ein spannender Charakter. Für einen Psychologen, der seine Ausbildung zum Profiler beim FBI gemacht hat bringt er den Fall erstaunlich wenig voran. Warum das so ist erschließt sich am Ende des Buches dann auch mit einem großen Knall. Mir persönlich war Robert von Beginn an ein solch unsympathischer Charakter, dass ich mich jedes Mal gefreut habe, wenn er wieder daneben lag oder er von Sera ausgebootet wurde. Gemein, ich weiß, aber irgendwie machte mir das Buch auch dadurch solchen Spaß.
    Sera war für mich ein sehr interessanter und sympathischer Charakter. Eine starke Frau, die entgegen der Mentalität ihrer Familie ihren Weg geht, aber dennoch ein ums andere Mal versucht in beiden Welten zu bestehen.
    Irritiert hat mich zu Beginn, dass jedes Mal, wenn das Buch in Seras Familie spielt der Satz zunächst auf türkisch gesagt wird und man dann die Übersetzung auf Deutsch serviert bekommt. Dadurch wurde das Buch an diesen Stellen recht schwer lesbar. Ich habe mich dabei ertappt, dass ich diese Sätze dann auch einfach überlesen habe. Andererseits ist die Idee ziemlich gut, da es etwas ist, was man nicht in vielen anderen Büchern finden wird und was das Buch neben der Geschichte einzigartig macht.
    Mein Fazit:
    Ein lesenswerter Thriller, der mit einer logischen Handlung und einem sich durch das ganze Buch ziehenden Spannungsbogen besticht.
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Ausgaben von Kalte Haut

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Besitzer des Buches 11

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