Fegefeuer

Buch von Sofi Oksanen, Angela Plöger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Fegefeuer

Wer Äußerstes erlebt hat, ist auch zum Äußersten bereit... Wer Äußerstes erlebt hat, ist auch zum Äußersten bereit – das zeigt dieser vielfach ausgezeichnete und hoch spannende Roman über zwei Frauen, die sich wie zufällig begegnen und die doch eine gemeinsame Geschichte und vergleichbare Erfahrungen verbinden: Egal welches politische System auch herrscht, Opfer sind immer die Frauen. »Sollten Sie nur ein Buch in diesem Jahr lesen, lesen Sie Sofi Oksanens Roman ›Fegefeuer‹. Oksanen schreibt herausragend. Sprache, Komposition, Sujet und Aussage – das alles ergibt eine sensationelle Mixtur. Der Nobelpreis in ein paar Jahren – falls eine Vorhersage erlaubt ist.« DAGENS NYHETER
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Serieninfos zu Fegefeuer

Fegefeuer ist der 1. Band der Quartett Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2003. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2012.

Bewertungen

Fegefeuer wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Fegefeuer

    Ich hole diesen fast zwei Jahre alten Thread an die Oberfläche, da ich das Buch über die Faschingstage gelesen habe (was doch Einiges zu meinem Verhältnis zu Fasching aussagt ;) ).
    Das Buch hatte mir eine Freundin bereits bei der Erstveröffentlichung empfohlen, als Finnland Gastland auf der Frankfurter Buchmesse war und die Autorin Sofi Oksanen (freiwillig oder unfreiwillig?) das schillernde enfant terrible. Ich habe mich aber jetzt erst daran gewagt.
    Das Buch hat mich wirklich mitgenommen. Fast noch schrecklicher als die Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges fand ich diejenigen, die sich in den 90er Jahren in Berlin zugetragen haben. Die Situationen in den 40ern schreibt man teils dem Ausnahmezustand "Krieg" zu. Die Frage stellt sich, welche Art von Krieg ist es, die diese Gewalt in der Gegenwart zulässt? Armut, Machtstreben, etc.?!
    Der Roman ist sehr gut konstruiert. Vor allem die Figur von Aliide hat mich fasziniert. Ich frage mich, ob ich der folgenden Aussage zustimmen würde.
    […]
    Ist sie das, eine durchtriebene Bestie? Wäre sie ohne ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu genau den Dingen fähig gewesen, die sie getan hat? Ich vermute, nein.
    Aber hierüber sollte sich jeder selbst sein Bild machen. Denjenigen, die das Buch bisher nicht gelesen haben, rate ich zu.
    Den Film habe ich nicht gesehen und ich glaube nicht, dass ich es schaffen würde, ihn komplett anzuschauen.
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  • Rezension zu Fegefeuer

    Ich kann mich der positiven Rezension von tom fleo nur anschließen.
    Mit "Fegefeuer" hat Sofi Oksanen einen beeindruckenden Roman über zwei Frauen geschrieben, die ich sicher länger in Erinnerung behalten werde.
    Aliide, eine alte Frau, lebt alleine auf ihrem Hof, als eines Tages ein junges Mädchen auftaucht. Zara ist auf der Flucht vor ihrem Zuhälter und sucht Zuflucht bei Aliide. Dies ist keineswegs ein Zufall, denn Aliide ist die Schwester ihrer Großmutter.
    In Rückblicken wird dem Leser Aliides und Zaras Geschichte erzählt, mehrere Zeitebenen tun sich auf.
    Die estnische Geschichte bildet dabei den Hintergrund; es ist für mich ebenfalls nicht nur ein Frauenroman, sondern es geht auch um Verrat, Kollaboration, Feigheit und Eifersucht.
    Dabei sind manche Szenen recht heftig, hart an der Schmerzgrenze - wie schon tom fleo schreibt.
    Die Männer kommen eigentlich nicht besonders gut weg in dem Roman. Pascha, Zaras Zuhälter, ist brutal; Martin Truu, Aliides Ehemann, stinkt nach Schweiß und Zwiebeln, um nur zwei zu nennen.
    Aufgeteilt ist der Roman in fünf Teile, wobei der fünfte Teil aus Dokumenten besteht, die eine weitere Sicht des Geschehens zulassen.
    Das Cover ist gut gewählt: Die Fliege spielt auch im Roman eine Rolle. Gleich am Anfang zum Beispiel versucht Aliide, eine Schmeißfliege zu erschlagen.
    Sicher wurde die Farbe lila für den Schutzumschlag bewusst gewählt.
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  • Rezension zu Fegefeuer

    Original: Puhdistus (Finnisch, 2008 )
    ZUM INHALT:Als 1992 die Sowjetunion zusammenbricht feiert die estische Bevölkerung den Abzug der Russen und die Unabhängigkeit. Doch die alte, misstrauische Aliide Truu fürchtet Plünderungen und lebt zurückgezogen in ihrem Haus. Als sie ein Bündel in ihrem Garten findet, das sich als junge Frau entpuppt, schluckt sie ihre Skepsis und Menschenverachtung herunter und nimmt Zara in ihr Haus auf. Zara ist auf der Flucht vor ihren Zuhältern, die sie mit brutalster Gewalt zu Willfährigkeit gezwungen haben und ihr schon dicht auf den Fersen sind. Doch Zara sucht keineswegs so zufällig Unterschlupf bei Aliide, wie diese glaubt: Aliide könnte die Schwester ihrer Großmutter sein. Während Zara noch Beweise für die Verwandtschaft sucht und nach einer Möglichkeit, Estland zu verlassen, fühlt sich Aliide von der jungen Frau bedroht: Zu oft musste sie Leib und Seele, Hab und Gut vor Eindringlingen schützen. In Rückblenden entsteht das immer schärfer werdende Bild einer Familientragödie, die fast fünfzig Jahre zuvor, als Estland von den Russen besetzt wurde, ihren Höhepunkt fand. (Quelle: Kurzbeschreibung Amazon, deutsch und Klappentext der französischen Ausgabe)
    BEMERKUNGEN:Was hier und anderswo notgedrungen chronologisch erzählt wird, entfächert sich bei Oksanen meisterhaft und langsam durch Sprünge in die verschiedensten Zeitebenen, von den 30iger Jahren angefangen bis eben 1992, insofern umspannt der Roman an die sechs Jahrzehnte nicht nur familiärer und personeller Geschichte, sondern auch ihrer Einbettung in die „große Geschichte“. Meines Erachtens geht es hier also nicht nur um einen Frauenroman, sondern um eine Abrechnung mit verschiedensten Formen der Kollaboration, der Feigheit, des Leides, der Eifersucht. Und wie unausweichlich diese Ebenen menschlichen Handelns in diktatorialen Umständen auswuchern und Konsequenzen hat. Kein Wunder, wenn solch ein Buch dann nicht nur als gute Unterhaltungsliteratur aufgefasst wurde, sondern von Betroffenen (in Estland) auch als Möglichkeit, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.
    Das Hin- und Herspringen auf der Zeitleiste erfordert eine gewisse Leseanstrengung, doch dem Leser wird geholfen: jedes Kapitel wird überschrieben vom erzählten Jahr. Auch befindet sich im Anhang eine Chronologie zur Geschichte Estlands. In wohl jedem Kapitel erlesen wir uns eine Information, die das Bild auf die Geschichte der Hauptdarsteller verändert. Somit liest sich die Geschichte dieser beiden Frauen, Aliide und Zara, wie ein Kriminalroman. Man ist erschüttert über erlittene Gewalt, doch – was Aliide anbetrifft – auch von angetaner Gewalt aus Eifersucht.
    Ein fesselndes Buch, das hier vielen gefallen könnte!
    ZUR AUTORIN:Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, "Fegefeuer", war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste, verkaufte sich in Finnland so gut wie "Harry Potter" und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Finlandia-Preis sowie dem Literaturpreis des Nordischen Rates. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
    Gebundene Ausgabe: 395 Seiten
    Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 1., Auflage (19. August 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3462042343
    ISBN-13: 978-3462042344
    Originaltitel: Puhdistus
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Ausgaben von Fegefeuer

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 401

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:36h

Besitzer des Buches 30

Update: