Goldstein

Buch von Volker Kutscher

  • Kurzmeinung

    Mojoh
    Solider dritter Teil der Reihe. Die Charaktere entwickeln sich weiter und der Fall ist interessant.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Goldstein

Romanvorlage für vierte Staffel von Babylon Berlin Berlin 1931: Wirtschaftskrise, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront, Machtkampf unter den Ringvereinen. Gereon Rath bekommt vom FBI den Auftrag, den US-Gangster Abraham »Abe« Goldstein zu beschatten, und ahnt auf seinem Posten nicht, dass dieser sich frei und bewaffnet in der Stadt bewegt. Als der Unterweltboss Marlow Rath zu einer privaten Ermittlung zwingt, gerät er zwischen die Fronten des Bandenkriegs. Dann lässt seine Noch-immernicht-Verlobte Charly Ritter eine Obdachlose bei der Vernehmung entwischen, ihre Ermittlungen berühren sich - und sie bekommen richtig Krach.
Weiterlesen

Serieninfos zu Goldstein

Goldstein ist der 3. Band der Gereon Rath / Babylon Berlin Reihe. Diese umfasst 14 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Über Volker Kutscher

Die Bücher von Volker Kutscher um Kommissar Gereon Rath, die in Berlin während der Zeit des Nationalsozialismus spielen, waren die Buchvorlage zu der erfolgreichen Krimiserie "Babylon Berlin". Mehr zu Volker Kutscher

Bewertungen

Goldstein wurde insgesamt 41 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(13)
(23)
(5)
(0)
(0)

Meinungen

  • Solider dritter Teil der Reihe. Die Charaktere entwickeln sich weiter und der Fall ist interessant.

    Mojoh

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Goldstein

    Gereon Rath ist mal wieder nicht gerade begeistert von seinem Job. Statt in einer Mordsache zu ermitteln, langweilt er sich auf einem schicken Hotelflur, wo er ein Auge auf den US-Gangsterboss Abe Goldstein haben soll, der zu seinen Berliner Wurzeln zurückgekehrt ist. Warum, weiß keiner so recht, also soll er vorsichtshalber observiert werden.
    Währenddessen haben Raths Kollegen einiges zu tun: ein jugendlicher Einbrecher ist am KaDeWe unter seltsamen Umständen zu Tode gekommen, die Rolle der Polizei dabei ist bestenfalls unklar. Ein Unbekannter hat einen SA-Mann am Rande eines Parks erschossen, und es sieht nicht nach den anno 1931 leider üblichen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nazis aus. Und auch in der Berliner Unterwelt geht es rund, wo sich rivalisierende kriminelle Vereinigungen erbittert bekämpfen und die ersten Todesopfer zu beklagen sind.
    Charlotte Ritter, deren Beziehung zu Gereon immer noch stürmischen Aufs und Abs unterworfen ist, versucht sich inzwischen einer jungen Frau von der Straße anzunehmen und ahnt nicht, welche Kreise das ziehen wird.
    Auch in diesem Band gilt wieder das Motto "Es ist kompliziert", egal ob zwischenmenschlich oder bei den Ermittlungen. Der Fall oder vielmehr die ineinander verschlungenen Fälle, die im Mittelpunkt stehen, sind vielschichtig und geprägt von der politischen Großwetterlage mit dem Aufkommen der Nazis. SA-Aufmärsche sind bereits an der Tagesordnung in Berlin, das Klima ist explosiv, Antisemitismus salonfähig, was auch Abe Goldstein spürt, der zwar kein praktizierender Jude mehr, aber in der jüdischen Tradition großgeworden ist.
    Wie der ins Gesamtbild zwischen den kriminellen "Ringvereinen", SA-Schlägern, jugendlichen Herumtreibern und internen Verstrickungen bei der Polizei passt, scheint zunächst genauso rätselhaft wie die Frage, wie diverse andere Dinge miteinander in Zusammenhang stehen - doch wer bereit ist, sich auf eine Vielzahl an Figuren, Schauplätzen, Milieus und Motiven einzulassen, wird mit einer komplexen und hochspannenden Lektüre vor der faszinierenden Kulisse des Molochs Berlin belohnt.
    Für mich immer noch eine der besten deutschen Krimiserien, nicht zuletzt wegen der oft ambivalenten Charaktere und der authentisch wirkenden Darstellung der Zeit, in der sie leben.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Goldstein

    Inhalt
    Auf der Flucht vor der Polizei kommt in Berlin 1931 ein jugendlicher Kaufhauseinbrecher ums Leben. Seine flüchtige Komplizin Alex (deren Bruder eine Rolle im ersten Band "Der nasse Fisch" spielte) sinnt auf Rache. Die beiden Straßengören waren ahnungslos zwischen die Fronten eines politisch motivierten Bandenkriegs in der Reichshauptstadt geraten. Gereon Rath von der Kripo Berlin ist gerade mit der Observierung eines US-amerikanischen Gangsterbosses beschäftigt. Die Auseinandersetzungen zwischen mafiös organisierten kommunistischen Ringvereinen und deren Gegenspielern lassen befürchten, dass Berlin zum Schauplatz eines Unterweltkrieges mit politischem Hintergrund werden könnte. Weil Rath einem einheimischen Gangsterboss einen Gefallen schuldet, manövriert er sich mal wieder in berufliche Schwierigkeiten. Als Charly, Raths derzeitige Freundin und vermutlich demnächst auch seine Kollegin, mit der flüchtigen Kaufhauseinbrecherin zusammentrifft, kreuzen sich die Wege der Beteiligten.
    Gereon Rath zeigt sich als cholerischer, legalen und illegalen Genußmitteln zugeneigter Zeitgenosse, der zu beruflichen Alleingängen neigt. Rath unternimmt mal wieder Recherchen, zu denen er offiziell nicht beauftragt ist; eine Konstruktion, die in diesen Band für besondere Spannung sorgt. Volker Kutscher verknüpft in "Goldstein" mehrere Handlungsfäden zu einem spannenden historischen Krimi vor dem Hintergrund der Weimarer Republik. Von homsosexuellen Mitgliedern der SA bis zu den Lebensbedinungen der kleinen Leute werden die verschiedensten sozialen und politischen Fragen aufgeworfen. Kollege Tornow, ein Aufsteiger aus dem Streifendienst, verkörpert neben Raths Freundin Charly, die sich als erste Akademikerin für den Höhreren Polizeidienst interessiert, beginnende Veränderungen in den bürgerlichen Strukturen des Höheren Polizeidiensts. Durch Charly in der Funktion der halbofiziellen Ermittlerin werden zugleich die Lebensbedingungen der Berliner "Straßengören" deutlich. Interne Ermittlungen wegen Gewalttaten durch Polizeibeamte im Dienst zeigen, mit welch extremen politischen Strömungen Berliner Polizisten sympathisieren, die (noch) einem Dienstherrn jüdischer Herkunft loyal zu dienen hätten.
    Fazit
    "Ich bin einer von den Guten," beruhigt Rath in einer Szene Alex. Ob Gereon Rath tatsächlich wie ein korrekter preußischer Polizeibeamter handelt, sorgt stets für Spannung in Kutschers Krimireihe. In "Goldstein" zeigt Volker Kutscher vielfältige Facetten des Alltags während des Nationalsozialismus. Die gegensätzlichen Milieus, in denen Rath und Charly sich bewegen, wie auch die zusätzliche Perspektive, die Charly als Beinahe-Ermittlerin in die "Burg" der Berliner Kriminalpolizei einbringt, haben mich an einem gemütlichen Lesewochende perfekt unterhalten.
    Weiterlesen

Ausgaben von Goldstein

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

Hardcover

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 577

Besitzer des Buches 97

Update: