Erwachen

Buch von Thomas Thiemeyer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Erwachen

Band 1 der EDEN-Trilogie: Erwachen. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer ...
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Serieninfos zu Erwachen

Erwachen ist der 1. Band der Das verbotene Eden Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2011. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.

Über Thomas Thiemeyer

1963 in Köln geboren, absolvierte Thomas Thiemeyer nach der Schule ein Studium der Geographie und Geologie in Köln. Später entschied er sich für die Selbständigkeit als Autor und Illustrator. Mehr zu Thomas Thiemeyer

Bewertungen

Erwachen wurde insgesamt 48 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Erwachen

    Vor 65 Jahren brach ein Virus aus, der dazu geführt hat, dass sich Männer und Frauen hassen und bekämpfen. Innerhalb weniger Wochen brach die Zivilisation zusammen. Kein Strom, kein fließendes Wasser mehr. Männer und Frauen leben strikt voneinander getrennt und dementsprechend niedrig sind die Geburtenzahlen.
    In dieser Welt leben die Kriegerin Juna und der Mönch David. Ihnen wurde seit jeher eingeredet, dass das andere Geschlecht böse ist und man ihm nicht trauen kann. Doch als die beiden durch eine schicksalhafte Begegnung aufeinander treffen, wird alles woran sie bisher geglaubt haben auf den Kopf gestellt..
    Thomas Thiemeyer hat eine Welt erschaffen, die mich von der ersten Seite gefesselt hat. Durch einen außer Kontrolle geratenen Virus ist die Zivilisation zusammengebrochen. Während die Männer in den alten Städten leben und noch an den wenigen technischen Gegenständen festhalten, die ihnen geblieben sind, haben die Frauen beschlossen auf diese Gegenstände wie Autos und Waffen zu verzichten und mit dem, was ihnen zur Verfügung steht in der Wildnis ein neues Leben anzufangen.
    Ich fand die Welt sehr interessant! Es war mal etwas anderes von einer Welt zu lesen, die keinen hochmodernen Technikschnickschnack besitzt, sondern fast alles, was es an modernen Techniken gab, verloren hat. Dadurch wirkte diese Dystopie auf mich ein wenig wie ein historischer Roman, was sie zu etwas ganz besonderem gemacht hat. Das Szenario, das erklärt warum die Welt, die wir heute kennen nicht mehr existiert war wirklich hochinteressant. Ein Virus, der von Menschen entwickelt wurde und außer Kontrolle geraten ist, ist in heutigen Zeiten nicht abwegig oder aus der Luft gegriffen.
    Die Geschichte wird sowohl aus David's als auch aus Juna's Sicht erzählt. Juna und David könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie, die starke Kämpferin, die schon mit ihren jungen Jahren als Heldin gilt und ein hohes Ansehen in der Gesellschaft der Frauen hat. David dagegen lebt sehr zurückgezogen in einem Kloster und ist schon voll und ganz damit zufrieden seine Bücher zu restaurieren. Beide sind sehr in ihrer Welt verankert, doch als sie sich begegnen, fangen beide daran zu zweifeln, ob das andere Geschlecht wirklich so schlimm ist. Diese Entwicklung kam nicht Schlag auf Schlag, sondern hat sich ganz langsam entwickelt, genauso wie die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Diese langsame Entwicklung hat sehr gut gepasst und war nachvollziehbar und realistisch.
    Der Schreibstil von Thomas Thiemeyer hat mir sehr gut gefallen. "Das verbotene Eden - David und Juna" ließ sich leicht lesen und war fast durchgehend spannend geschrieben. Am Anfang hatte ich leichte Probleme in das Buch hereinzukommen, weil ich mir die Welt von David und Juna noch nicht so richtig vorstellen konnte, eben weil die Welten der beiden so unterschiedlich waren.
    Fazit:
    Thomas Thiemeyer hat in "Das verbotene Eden - David und Juna" eine wirklich sehr faszinierende Welt erschaffen! Die Idee, dass Männer und Frauen erbitterte Feinde sind, fand ich interessant und gut umgesetzt. Die Handlung, sowie die Liebesgeschichte konnten mich fesseln und überzeugen. Das Ende war mir vielleicht etwas zu abrupt und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden erfährt, wie es mit David und Juna weitergegangen ist.
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  • Rezension zu Erwachen

    Da ich beim Adventskalender von Leseeinblicke das Buch “Das verbotene Eden – Logan und Gwen” gewonnen hatte und dies der zweite Band der Trilogie ist musste ich mir ja nun fix den ersten Band besorgen. Hat mein Buchhändler mal wieder außer der Reihe an mir verdient ;)
    Auf den ersten Seiten führt Thomas Thiemeyer sehr gut in die Welt, die er erschaffen hat ein, so dass man sich gut vorstellen kann, wie Juna und David leben. Die Männer haben sich die letzten noch verbleibenden technischen Errungenschaften zu eigen gemacht. Sie fahren in Autos und bedienen Handfeuerwaffen. Die Männer nennen sich Christen, werden aber immer weniger, da kaum Jungen geboren werden. Die Frauen haben sich eher auf die Kräfte der Natur zurückbesonnen. Sie leben in einfachen Behausungen und im Einklang mit ihr und beten wieder die alten Götter an.
    Es dauert aber nicht lange, bis es auch schon spannend wird. Man gerät gleich zwischen die Fronten der Männer und der Frauen. Zunächst waren mir die Frauen ein wenig zu unterwürfig. Aber, Juna macht dies wett. Sie will sich nicht von den Männern unterbuttern lassen. Sie ist eine starke Frau, vom Alter her eigentlich noch ein Mädchen, und kämpft für das, was sie für richtig hält. Juna hat mir von Anfang an gefallen.
    David erschien mir zunächst fast etwas langweilig. Nicht blass, denn er wird sehr gut dargestellt. Ich konnte ihn mir gut vorstellen, aber irgendwie war er mir in der doch sehr rau dargestellten Welt der Männer einfach zu sehr Schreiberling. David liest das verbotene Werk “Romeo und Julia” und er liebt seinen Hund. Erst als er gemeinsam mit Stephan in einen Kampf gerät und sich dort behauptet ahnte ich, dass in David vielleicht doch etwas mehr steckt.
    Der Schreibstil von Thomas Thiemeyer ist wunderbar flüssig und eingängig. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht komplett fesseln. Dazu fehlten für mich irgendwie die Emotionen, die in diesem Buch in den ersten zwei Dritteln so gar nicht zu mir transportiert wurden. Erst im letzten Drittel fing die Geschichte langsam an mich zu berühren.
    Was ich persönlich an der Geschichte etwas unglaubwürdig finde ist, dass sie nur 67 Jahre von heute gesehen in der Zukunft spielen soll. Das ist zurückgerechnet ungefähr die Zeit des zweiten Weltkrieges von uns aus gesehen. Auch für diese Zeit gibt es noch Augenzeugen, auch wenn sie langsam weniger werden. Ich kann mir also nicht so recht vorstellen, warum es in diesem Buch keine Menschen gibt, die den anderen vom Zusammenleben von Mann und Frau berichten bzw. die das Wissen besitzen, um die Zivilisation (Strom, Datenverbindungen, etc.) wieder aufzubauen. Auch erscheint es mir nicht glaubwürdig, dass David zwar nicht weiß, was der Sinn einer Bank (Sparkasse) war, aber sagen kann, dass die Penner mit Einkaufswagen herumschieben. Woher weiß er, was einkaufen ist und dass die Dinger da Einkaufswagen sind. Hier tun sich mir doch einige Fragezeichen auf.
    Alles in allem hat mir das Buch ein paar nette Lesestunden beschwert, aufgrund der fehlenden Übertragung von Emotionen und der Fragezeichen vergebe ich aber nur 3 . Ich freue mich aber dennoch darauf jetzt mit Band 2 zu starten.
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  • Rezension zu Erwachen

    Klappentext:
    Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Frauen und Männer leben in erbitterter Feindschaft. Als der junge Mönch David gefangen genommen wird, ist Juna klar das David den Befragungen nicht lange standhalten wird. Auch ist sie irgendwie fasziniert von dem jungen Mönch und dieser von ihr. So fällt Juna eine schwerwiegende Entscheidung die nicht nur ihr und Davids Leben, sondern auch das aller anderen grundlegend verändert. Aber hat ihre Liebe in dieser Realität überhaupt eine Chance?
    Meine Meinung:
    Das verbotene Eden ist der Auftakt einer Dystopie aus der Feder von Thomas Thiemeyer. Spielen tut diese im Jahre 2080. Nach einem Virus ist nichts mehr wie es war. Frauen und Männer leben getrennt von einander und sind erbitterte Gegner. Während die Männer in den Ruinen der alten Städte leben, haben sich die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben aufgebaut. Aber das Leben nebeneinander funktioniert nicht, den die Männer halten sich nicht an die Regeln und die Frauen sehen sich gezwungen zurückzuschlagen.
    In dieser Welt lebt Juna die Kriegerin. Sie ist stark, selbstbewusst und weiß was sie will. Mit erbitterten Mitteln kämpft sie gegen die Männer an, die sich nicht an die einst getroffenen Vereinbarungen halten. Als sie dann aber den jungen Mönch David kennen lernt muss sie ihre einstigen Überzeugungen überfragen und muss feststellen das der Grund für den derzeitigen Krieg gegen die Frauen, etwas mit Junas Familie zutun hat. David ist das genaue Gegenteil von Juna. Er ist ruhig, nicht gerade kämpferisch und liebt es sich in alte Bücher zu verkriechen. Sein Lieblingsbuch ist Romeo und Julia und als er Juna kennen lernt glaubt er das Abbild von Julia vor sich zu haben. Auch David erfährt mit der Zeit schreckliches aus seiner Vergangenheit und Juna und er sind gar nicht so unterschiedlich wie er anfangs dachte.
    Die Welt die Thomas Thiemeyer geschaffen hat hat mir sehr gut gefallen. Gerade weil diese Zukunft nicht allzu weit in entfernt spielt, wirkt sie realistisch. Auch der Aspekt mit der Impfung, die unerwartete Nebenwirkungen hat und Frauen und Männer zu Feinden machen wirkt authentisch. Der Leser wird Zeuge wie ein Leben in einer Zukunft ohne die Bequemlichkeiten wie Strom, Heizung oder Lebensmittel aus dem Supermarkt vonstatten geht und die Frauen und Männer, trotz ihrer Differenzen, Regeln zum Fortbestand der Menschheit auf gestellt haben. Das dies natürlich auf Dauer nicht gut gehen kann und eine Seite mehr fordert als vereinbart, macht das ganze erst richtig spannend. Den wie wird sich die andere Seite, hier die Frauen, gegen die Angriffe der Männer zur Wehr setzen?
    Der Schreibstil ist einfach unglaublich. Von der ersten Seite an wurde ich davon gefesselt und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von David oder Juna erzählt. Sehr schön finde ich hier, dass man einen Einblick in deren Gedanken bekommt, der einem bei einer einseitigen Erzählperspektive teilweise verborgen bleibt. So bekommt man haargenau mit wie sich Juna von der starken Kriegerin die feindselig gegenüber Männer ist, sich langsam aber sich in David verliebt. Und David, der sich gerne hinter Büchern versteckt muss zum ersten Mal in seinem Leben für etwas kämpfen das er liebt und muss sich seiner Vergangenheit stellen.
    Sehr gut gefallen hat mir auch der bildliche Schreibstil. Das ein oder andere kennt man aus der heutigen Zeit, sehr schön zu lesen war aber, wie der Autor sich diese Zukunft vorstellt und das die meisten Straßen und Gebäude nun verlassen und vom Verfall zerstört dastehen. Diese wurden sehr schön in die Geschichte eingearbeitet und Thomas Thiemeyer hielt sich mit den Schilderungen darüber nie sehr lange auf. Eher wurden diese beiläufig erzählt, was der Geschichte die Spannung nicht nehmen konnte. Spannend fand ich auch die vielen Wendungen innerhalb der Story. Wenn einige doch sehr vorhersehbar waren, haben mich andere wieder komplett überrascht. Auch das Ende hat mich sehr überrascht, den so habe ich es mir nicht vorgestellt.
    Mein Fazit:
    Das verbotene Eden – David und Juna ist ein klasse Auftakt einer Dystopischen Trilogie aus der Feder von Thomas Thiemeyer. Neben sympatischen Charakteren, einer schönen Lovestory, unvorhergesehenen Wendungen, einer klassen Story bietet der Roman auch jede Menge Spannung. Ich vergebe 5 Sterne.
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  • Rezension zu Erwachen

    Handlung
    Im Jahr 2015 kommt ein neues Grippemittel auf den Markt, das längerfristig die Menschheit in zwei Lager spalten wird. Denn dieses Medikament lässt die Viren mutieren, sodass sie eine Störung im Gehirn bewirken. Diese Störung lässt Männer und Frauen einander bis auf den Tod verabscheuen und das Gesellschaftssystem, wie es bis dahin herrschte, bricht auseinander.
    65 Jahre später haben sich die Strukturen geändert. Die Menschen leben in den Überresten der früheren Welt, in denen viel Wissen und Technik verloren gegangen ist. Einzig die Distanz zwischen Männern und Frauen ist geblieben - die Geschlechter leben absolut voneinander getrennt in einem Scheinfrieden, der durch den tiefsitzenden Hass auf beiden Seiten jede Minute zu kippen droht.
    Vor diesem Hintergrund spielt die Liebesgeschichte zwischen David und Juna - einem jungen Bibliothekar im Kloster der Männer und einer Kriegerin der Frauen. Die Wirkung des Virus' scheint nachzulassen - können die beiden helfen, die verhärteten Fronten zu versöhnen?
    Meine Meinung
    Mein Eindruck von dem Buch ist ein wenig durchwachsen. Die Menschheit hat sich quasi selbst ins Aus katapultiert, was ja nicht nur mehr oder weniger wahrscheinlich ist, sondern auch die Grundlage für eine spannende Story ist. Die meiste Technik ist verloren und droht, in Vergessenheit zu geraten. Wer kann sich schon ein Leben ohne Strom vorstellen? Kein Intenet, kein Fernsehn, kein Licht! Die Hinweise auf eben diese Dinge, die es in der Story ja nicht mehr gibt, aber für uns selbstverständlich sind, fand ich sehr gut. Kleine runde Dinger mit einem Loch in der Mitte? Wozu sind die bitte gut? Naja, ohne CD-Player (und ohne Strom!) halt zu nix.
    Dass das Leben nach den dunklen Jahren, in denen sich Männer und Frauen bekriegt haben, ganz einfach und eher primitiv dargestellt wird, ist auch sehr nett. Da verzeihe ich doch glatt die schlampige Ausarbeitung der Vorgeschichte. Ein Virus, das Mann und Frau zu Totfeinden macht? Also bitte. Die offensichtliche Problematik an der Situation - wo kommen nochmal die Baby her? Genau! - wird zwar auch angesprochen und ist sogar ein relativ zentrales Thema, aber ehrlich gesagt wurde mir die ganze Zeit einfach nicht klar, was dieses Virus im Hirn anstellen muss, damit sowas passiert. Es war definitiv nicht glaubwürdig genug dargestellt.
    Als Hintergrund für die Geschichte mag es ja einen Sinn haben, die Menschheit so zu spalten, aber nur für eine Liebesstory à la 'Romeo und Julia', auf die auch oft genug verwiesen wird, braucht man doch nicht zu solch grundlegend existenzbedrohenden Geschichten zu greifen. Hätten gemischte Gruppen diesen Zweck nicht genauso gut erfüllt? So drängten sich mir nämlich einige Gedanken auf. Zum Beispiel, ob ich es als schwulen- und lesbenfeindlich deuten muss, dass die 'natürliche' Ordnung wieder hergestellt werden soll, in der Mann und Frau zusammen leben und die gleichgeschlechtliche Liebe mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Anfangs war ich zwar noch der Meinung, dass eine Story, in der es eigentlich nur gleichgeschlechtliche Partnerschaften - Juna lebt ja selbst mit einer Frau zusammen - gibt, doch eine ganz nette Art ist, sich damit auseinander zu setzten, dass Homosexuelle immernoch mit Ausgrenzungen zu kämpfen haben und es in dem geschaffenen Gesellschaftsbild ganz normal ist. Aber je mehr Verschmähungen und Hasstiraden über Beziehungen zwischen Mann und Frau aufkamen, je mehr Sprüche fielen, die in der Realität oft Schwulen gelten, desto mehr kam ich von diesem Gedanken weg. Die Verhältnisse ins genaue Gegenteil umzukehren ist ja schön und gut. Aber letztendlich ist doch das Ziel, die ursprünglichen Strukturen wieder aufzubauen. Der Zustand, der also (von den Radikalen und letztendlich bösartig dargestellten Personen) verteidigt wird, ist durch eben diese Personen negativ konnotiert. Nennt das Überinterpretation, aber ich persönlich finde es ein bisschen bedenklich, dass heutzutage indirekt vermittelt wird, dass nur Verbindungen von Männern mit Frauen als natürliche Ordnung gelten und erstrebenswert sind.
    Davon aber mal abgesehen: die gesellschaftskritischen Ansätze bezüglich der Pharmaindustrie finde ich trotz aller Kritik an der Virus-Geschichte sehr passend platziert und auch die kleinen Exkurse in Shakespears Werk 'Romeo und Julia' haben mir gefallen. Der Schreibstil des Autors ist eher simpel und macht das Buch zu einem guten Einschub für Zwischendurch. Die Geschichte ist nachvollziegbar aufgebaut - 3 große Teile bilden den Rahmen und diese sind wiederum jeweils in mehrere Kapitel gegliedert. Man weiß im Prinzip von Anfang an, dass Juna und David sich irgendwann zwingend begegnen müssen und fiebert die ganze Zeit diesem Moment entgegen. Der wird ein bisschen zu lange rausgezögert finde ich, aber das ist nicht weiter tragisch. Durch die Rahmenhandlung des schwelenden Konflikts kommt immer wieder genug Action auf, sodass es nicht langweilig wird. Auch der Entwicklung der Charaktere - vor allem David, der zu Beginn das genaue Gegenteil von der souveränen und selbstbewussten Juna ist und sich im Laufe der Handlung zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt - kann man gut folgen.
    Insgesamt also eine Lektüre, deren Ansätze interessant sind; diese hätten aber besser ausgebaut werden können. Der Virus und das Spalten der Menschheit in Frauen auf der einen und Männer auf der anderen Seite sind meiner Meinung nach einfach sehr wackelige Säulen, auf der eine Story platziert wird. Diese ist von den Verwicklungen, dem Spannungsverlauf und der Auflösung her aber trotzdem ganz schön zu lesen und somit bekommt das Buch von mir
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  • Rezension zu Erwachen

    Dystopien sind nichts Neues mehr, und ich habe auch bereits einige gelesen. Was mir hier gut gefallen hat, ist Thiemeyers Idee, die beiden Geschlechter gegeneinander aufzuhetzen, ihnen eigene Arten von Gesellschaft zu erschaffen (die ich auch durchaus stimmig fand) und Stärken und Schwächen beider Geschlechter zu benennen. Interessanterweise schreibt Thiemeyer hier den Männern eine – wenn auch verfälschte – starke religiöse Gesinnung zu, lässt sie diejenigen sein, die sich nicht nur nach technischen Errungenschaften, sondern auch nach alten Bildungsgütern sehnen; während die Frauen vollkommen ohne Literatur auszukommen scheinen, Bücher generell keine Rolle spielen und sie sehr naturverbunden, aber durchaus sehr gut organisiert leben (zum Teil auch besser als die Männer). Dennoch, und auch das stellt Thiemeyer hier sehr gut heraus, gibt es auf beiden Seiten Vorurteile, Angst, Hass und Machthunger, der dazu führt, dass die Fronten sich immer mehr verhärten.
    Ebenfalls überzeugend ist für mich hier gewesen, dass sich die Liebesgeschichte zwischen David und Juna nicht so rasant entwickelt, wie es manchmal in Romanen dieser Art der Fall ist. Es ist glaubwürdig, dass sowohl David als auch Juna Vorbehalte dem anderen gegenüber haben, und es ist von Thiemeyer wirklich gut beschrieben, wie sie sich nur zaghaft ihren Gefühlen stellen, die in ihrer Welt, in der Homosexualität normal und Heterosexualität “krank” ist, für viele Schwierigkeiten sorgen.
    Schön fand ich den Bezug zu Shakespeares “Romeo und Julia”, auch wenn ich durch einige Aussagen, die vor allem David zu dem Drama macht, mit einem anderen Ausgang des Romans gerechnet hatte. Das war aber gerade gut, dass sich das nicht bestätigte. Und diese Geschichte ist ja auch noch nicht fertig erzählt.
    Ein bisschen Kritik gibt es auch, denn in der ersten Hälfte gab es meiner Meinung nach ein paar Längen, bis die Geschichte so richtig in Gang kam. Anfangs faszinierten mich die unterschiedlichen Gesellschaftsformen, aber dann hätte es mit der eigentlichen Handlung einfach etwas schneller vorangehen können. Mehr habe ich nicht zu meckern – “David und Juna” lohnt sich.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Erwachen

    Inhaltsangabe:
    2015 wird ein Virus frei gesetzt, der zwischen den Geschlechtern eine tiefe Abneigung hervorbringt. Frauen gehen plötzlich auf Männer los, die sie vorher liebten. Das Virus ist für viele Menschen tödlich und die Infrastruktur bricht komplett zusammen. Die Hälfte der Menschheit wird ausgerottet und es bricht ein neues Zeitalter an.
    65 Jahre später: Die 17jährige Juna und der 18jährige David leben in zwei verschiedenen Welten. Sie ist die Tochter einer Hohepriesterin und als Kriegerin ausgebildet. David lebt abgeschottet bei den Mönchen und möchte sich am liebsten nur mit Büchern beschäftigen.
    Doch die Zeiten sind schwer, es werden kaum noch Kinder geboren und der Frieden zwischen den Geschlechtern ist äußerst fragil. Während die Männer sich ihre Absolution aus der Bibel holen und die Frauen verteufeln, versuchen die Frauen sich gegen die scheinbare Übermacht der Männer wehren.
    David und Juna sind zwischen die Fronten geraten und doch eint sie mehr als nur das Schicksal. Sie stammen von herrschenden Menschen ab, deren Ansichten unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch gibt es kaum eine Chance, den Krieg zu beenden.
    Mein Fazit:
    Thomas Thiemeyer hat ein Szenario gemalt, das durchaus realistische Züge haben könnte. Ein Virus ist schuld, dass Frauen und Männer aufeinander losgehen. Sie bekämpfen sich mit tiefster Abneigung, wo sie vorher friedlich zusammen gelebt haben. Infrastruktur gibt es nicht mehr, kein fließendes Wasser, Strom, Fabriken, alles bricht zusammen und der Haufen, der den Zusammenbruch überlebt hat, trennt sich in Männlein und Weiblein.
    Allerdings ist beiden Gruppen mehr oder weniger klar, dass sie doch einander brauchen. Der Geschlechtsakt wird als notwendiges Opfer angesehen, im Schandkreis, um den Fortbestand der Menschen zu bewahren. Doch es werden immer weniger Kinder geboren. Die Gruppe der Männer erscheint dabei ziemlich fanatisch. Sie verschanzt sich hinter der Bibel und verteufeln die Frauen. Sie sehen in ihnen die Wurzel allen Übels auf der Welt.
    Juna und David sind natürlich indoktriniert und begegnen einander zuerst mit tiefem Misstrauen. Skeptisch nähern sie sich an und spüren, dass sie etwas sehr wichtiges empfinden, Zuneigung und Liebe, in seiner reinsten Form. Doch der Krieg zwischen den Geschlechtern lässt ihnen kaum Zeit, dies zu erforschen.
    Mit einer recht langen Einleitung wird die Welt beschrieben, die 65 Jahre nach dem Zusammenbruch Junas und Davids Leben beherrschen. Sie beide sind jung und unerfahren, aber dennoch voller Inbrunst für ihre Sache: Juna als Kämpferin und David für seine Bücher. Die Geschichte um Romeo und Julia begleitet ihn verbotenerweise schon lange. Juna lässt sich auf das Wagnis „David“ ein und erfährt so viel mehr als nur eine Geschichte. Aber auch ihr Leben ist nicht so, wie es auf dem ersten Blick scheint. Ihre Mutter hat viele Geheimnisse, die sie ihr offenbart und damit muss Juna auch erst einmal fertig. Auch David erfährt von seiner Herkunft, was ihm wiederum Mut macht.
    Eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte mit interessanten Ansätzen, die sehr viel Fingerspitzengefühl beweist. Die Ethik spielt eine große Rolle, aber auch die Liebe zur Literatur und Natur. Der Spannungsbogen baute sich sehr langsam auf, das erste Drittel plätschert so ein bisschen dahin, aber dann geht es ans Eingemachte.
    Die Stimme von Erik Borner war für mich allerdings extrem gewöhnungsbedürftig. Es hat lange gedauert, ehe ich mich an seine Erzählart gewöhnt habe, da der Stimme das gewisse Etwas fehlt. Aber das ist sicherlich Geschmacksache.
    Die Geschichte ist für Jung und Alt zu empfehlen und ich freue mich auf den zweiten Band. Der erste Band erhält vier Sterne!
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Ausgaben von Erwachen

Hardcover

Seitenzahl: 464

Taschenbuch

Seitenzahl: 464

E-Book

Seitenzahl: 464

Hörbuch

Laufzeit: 00:12:54h

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  • Mitglied seit 19. Mai 2022
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