19 Minuten

Buch von Jodi Picoult

Zusammenfassung

Über Jodi Picoult

Jodi Lynn Picoult wurde 1967 in Nesconset auf Long Island in New York geboren und studierte Kreatives Schreiben an der Universität Princeton. Ihr Besuch der Harvard University brachte ihr einen Master in Pädagogik ein. Mehr zu Jodi Picoult

Bewertungen

19 Minuten wurde insgesamt 120 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 19 Minuten

    19 Minuten verrinnen schnell und im Alltag meist ganz unbemerkt. In 19 Minuten kann aber auch Bedeutungsvolles geschehen, kann sich die Welt verändern - zum Besseren wie zum Schlechteren.
    19 Minuten dauert der Amoklauf an der Highschool in Sterling, bei dem der siebzehnjährige Peter Houghton zehn Schüler und Lehrer tötet und fast zwanzig weitere verletzt, die ganze Schule ist traumatisiert.
    Peters Eltern fragen sich, ob es Anzeichen für das tödliche Vorhaben ihres Sohnes gab, die sie nicht erkannt haben, ob sie bei seiner Erziehung etwas falsch gemacht haben, ob man hätte verhindern können, dass ihr Jüngster zum Mörder wird.
    Josie Cormier, Peters Freundin aus Kindertagen, hat bei dem Amoklauf ihren Freund Matt verloren und wurde selbst leicht verletzt, fast ihre gesamte Clique hat es mehr oder minder schlimm getroffen. Die äußerlichen Wunden heilen zwar schnell, doch die seelischen Folgen des schrecklichen Tages sitzen tief. Ihre Mutter Alex versucht vergeblich, an ihre Tochter heranzukommen, und ringt gleichzeitig mit sich, ob es unter diesen Umständen in Ordnung ist, dass sie als Richterin beim Prozess gegen Peter Houghton den Vorsitz führen soll.
    Von Jodi Picoults Büchern war ich bisher unterschiedlich angetan, doch dies hier gehört zu ihren gelungenen Werken. Sie beleuchtet die Geschehnisse aus den unterschiedlichsten Perspektiven, was ich zum einen angesichts der sehr zahlreichen Menschen, die irgendwie von Peters Tat betroffen sind, sehr passend fand und was andererseits auch für zusätzliche Spannung und überraschende Wendungen sorgt. Auch die bei Picoult unvermeidliche Gerichtsverhandlung fügt sich gut ins Gesamtbild ein und bringt die Handlung zu einem angemessenen Abschluss.
    Picoult erzählt nicht chronologisch, sondern springt, vom Tag des Amoklaufs ausgehend, zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her, bis sich die Vorgeschichten von Peter und Josie mit dem Gegenwartsstrang verflechten. Zwar schafft sie es nicht ganz, auf Stereotypen zu verzichten, aber dennoch fand ich Peters Weg vom stillen, etwas einzelgängerischen Jungen zum verzweifelten Gewalttäter sehr gut nachvollziehbar, ebenso wie Josies Entwicklung, die unbedingt dazugehören will und stolz ist, der angesagtesten Clique anzugehören, obwohl sie sich, wenn sie ganz ehrlich ist, da manchmal gar nicht so recht wohlfühlt.
    Ein fesselndes, vielschichtiges Buch zu einem wichtigen und leider immer wieder brandaktuellen Thema, auch wenn Picoult ab und an in die Klischeefalle tappt.
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  • Rezension zu 19 Minuten

    Auch für mich war "Neunzehn Minuten" der erste Picoult, den ich gelesen habe - und es wird nicht mein letzter bleiben!
    Was mich besonders an dem Buch fasziniert hat, dass Jodi Picoult das Verständnis für fast alle am Amoklauf Beteiligten weckt: die Opfer, den Täter, die Eltern der Opfer und des Täters. Wie die Opfer des Amoklaufs zuvor mehr oder weniger zu Tätern wurden, indem sie Peter Houghton so sehr mobbten, dass für ihn der Amoklauf der letzte Ausweg bleibt. Und, Verständnis für die Mitläufer beim Mobbing.
    Ich bin selbst Mobbingopfer in der Schule gewesen, und habe einige Situationen, die beschrieben wurden, genauso miterlebt. So gab es eine Szene im Gericht, als beschrieben wurde, was für eine panische Angst Peter bekommt, als er nur die "coolen Leute" im Flur sieht - auch mir ist es so gegangen.
    Und, Verständnis für die "Mitläufer", in diesem Fall Josie Cormier, die eigentlich auch zu den "Verlierern" gehört und gemobbt wurde, weil sie nur Einsen schrieb. Bis sie lernte, sich anzupassen, sich so anzuziehen und so zu verhalten wie die "angesagte Clique". Wodurch sie auch einen Freund eroberte, der ebenfalls zu der angesagten Clique gehörte.
    Matt, ihr Freund, ist der einzige, der mir unsympathisch ist. Er
    Letztendlich für mich
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  • Rezension zu 19 Minuten

    Der erste Satz:
    Wenn Du das hier liest, bin ich hoffentlich tot.
    Meine Meinung:
    Keine Toleranz für Intoleranz!
    Mich hat Neunzehn Minuten wirklich positiv beeindruckt. Es war auch mein erstes Buch von Jodi Picoult und kann jetzt sicher sagen: garantiert nicht mein letztes!
    Zum Thema Mobbing und Amoklauf an Schulen habe ich vorher noch nichts gelesen, also kann ich keine Vergleiche zu anderen Lektüren mit dieser Thematik ziehen.
    Die Autorin hat mit dem 17-jährigen Amokläufer Peter eine wirklich bemitleidenswerte Buchfigur geschaffen, die seit seinem 5. Lebensjahr ununterbrochen gemobbt wurde. Nur eine, Josie, war lange an Peters Seite, bis ihre Angst, in seiner Nähe selbst schlecht behandelt zu werden, so groß wurde, dass sie sich von ihrem Freund abgewendet hat.
    Die Beschreibungen, was Peter alles angetan wurde und wie sehr man ihn gedemütigt hat, waren teilweise so erbärmlich, abschreckend und abscheulich traurig, dass ich am liebsten an Peters Stelle geheult hätte. So gesehen hat er wirklich gelitten und seine Tat, die für ihn quasi wie ein Befreiungsschlag gewesen sein muss, fand ich dann schon fast 'nachvollziehbar'. - Was um Gottes Willen nicht heißen soll, dass ich so ein Massaker gerechtfertigt finde.
    Meine Gedanken dazu sind: Vielleicht 'passieren' solch schlimme Dinge manchmal einfach, damit tausende andere Menschen auf die Ursachen aufmerksam gemacht werden, darüber nachdenken und etwas verändern können. - So gesehen, kann man aus dem Schrecklichen etwas Hilfreiches ziehen.
    Mobbing ist für die Betroffenen alles andere als lustig, und was man auf diese Weise anrichten, wie sehr man einen Menschen damit unglücklich machen kann, hat die Autorin durch Peter wunderbar rüberbringen können.
    Ein Buch, das eine Menge Spannung liefert, die verschiedensten Emotionen hervorrufen kann und höchst brisante Themen näher bringt.
    Für mich ein absolutes Highlight. - Ganz dicke Leseempfehlung! ♥
    5 Sterne gibt's von mir!
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  • Rezension zu 19 Minuten

    Die Geschichte an sich ist einfach so unfassbar tragisch, dass ich es nicht abwarten konnte zu sehen, wie die Autorin wohl damit umgehen würde. Und ganz besonders die Tatsache, dass sich solche Dinge in Wirklichkeit in erschreckend ähnlicher Weise zugetragen haben, hat bei mir den Gänsehautfaktor ziemlich weit nach oben getrieben. In einem Interview erzählt Jodi Picoult, wie und was sie für dieses Buch recherchiert hat. Und allein ihr zuzuhören und zu begreifen, wie viele Details in diesem Buch aus den tatsächlich geschehenen Grausamkeiten entstanden sind, lässt es einem eiskalt den Rücken runter laufen. Zumindest mir.
    Mich hat fasziniert wie Jodi Picoult es geschafft hat aus Peter Houghten einen Charakter zu kreieren, für den man in einem gewissen Rahmen Verständnis aufbringen kann, ihm jedoch in keinster Weise ein happy End wünscht. Peter erhält durch die Erzählungen zwei Gesichter, die ich nur schwer in Zusammenhang bringen konnte. Aber gerade das hat ihm eine Authentizität verliehen, die sich im Laufe des Buches immer tiefer in mich hinein gefressen hat. Zum einen gibt es den kleinen, jungen Peter, der eher zurückhaltend und sensibel ist, keine Lust am Sport entwickelt und lieber kreativ sein möchte. Seine Persönlichkeit wird von den meisten sofort als “uncool” abgestempelt, weshalb er es schwer hat, Anschluss zu finden. Und dann gibt es den 18jährigen Peter, der sich eines Morgens dazu entschieden hat den Waffenschrank seines Vaters zu öffnen und in seiner High School eine Blutspur hinter sich herzuziehen. Die Ereignisse an diesem Tag sind genauso gruselig, wie man es sich vorstellen würde…
    Im Laufe des Buches werden die Umstände aus verschiedensten Sichtweisen dargestellt. Allen voran ist natürlich die Rolle von Peters Mutter ungeheuer interessant. Wie muss es sich wohl anfühlen, angsterfüllt an die Schule seines Kindes zu rennen, weil man gehört hat, dass dort Schüsse gefallen sind. Nur um dann vor Ort festzustellen, dass der Mörder von 10 Teenagern der eigene Sohn ist? Und obwohl man das Leid von Lacy Houghton detailliert mitverfolgt, wird diese Frage dennoch nie richtig beantwortet. Der Leser ist gezwungen sich sein eigenes Bild zu machen. Ganz besonders positiv ist hier aufgefallen, dass Jodi Picoult sicher stellen wollte, dass es keinen Standard-Lebenslauf eines späteres Amokläufers gibt. Peters Familie war intakt. Seine Mutter hat sich gekümmert und stets ihr Bestes gegeben. Von außen betrachtet waren die Houghtons eine ganz normale Familie. Und gerade dieser Aspekt macht die Entwicklung von Peter so kontrovers.
    Neben dem ermittelnden Detective und Peters Anwalt wird auch Josie, die ehemals beste Freundin von Peter, in diesem Buch genauer beleuchtet. Durch sie erfährt man die mentale Brutalität vieler Teenager, die auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, aus Angst irgendwann selbst als Außenseiter zu gelten. In die Schusslinie der populären Cliquen zu geraten, kann für ein 17jähriges Mädchen eine weitaus größere Horrorvorstellung sein, als der Umstand auf dem Weg ein paar gute Freunde zurücklassen zu müssen. Hauptsache man gehört dazu. An manchen Stellen empfand ich diesen Punkt jedoch etwas übertrieben dargestellt. Ich denke in Deutschland ist eine solch harte Cliquenbildung weit weniger relevant, als es anscheinend in den USA der Fall ist.
    Sobald ich das Buch beendet hatte, musste ich erst einmal tief durchatmen. Es war wirklich ein äußerst intensives Thema, welches allerdings nicht besser hätte dargestellt werden können. Es beinhaltet so viele Denkanstöße und wirft regelmäßig Fragen auf, dass es mich sogar dazu getrieben hat im Anschluss viel zu recherchieren und auch in meinem eigenen Umfeld mal nachzufragen, ob die Kinder tatsächlich einem solchen Ausmaß an Mobbing und Hänseleien ausgesetzt sind. Zufrieden konnte ich aber feststellen, dass meine Neffen und Nichten auch ohne die neusten Markenklamotten oder das hippste Spielzeug, eine eher schöne Zeit in der Schule haben. Aber dennoch… das Thema hat mich einige Tage nicht mehr losgelassen.
    Fazit: Der britische Verlag Hodder preist das Buch mit folgenden Worten an: “Your son says the bullying was unbearable. But his revenge was murder. What would you do?” (Dein Sohn sagt, die Hänseleien waren unerträglich. Doch seine Rache war Mord. Was würdest Du tun?) Wer sich für eine Antwort interessiert, sollte das Buch unbedingt lesen. Nichts für zart besaitete, aber an Spannung und Tragik kaum zu überbieten.
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  • Rezension zu 19 Minuten

    Zum Inhalt ist hier bereits genug geschrieben worden, so dass ich lediglich meine Meinung zum Besten gebe.
    Ein gutes Buch, das über einiges zum Nachdenken anregt:
    Mobbing unter Kids und Jugendlichen ist leider an der Tagesordnung. Es ist zu einem absolut bestimmenden Thema in ihrem Leben geworden. Na klar war das schon immer so, dass es Außenseiter gab, Kinder, die gehänselt und ausgeschlossen wurden. Die Intensität hat allerdings in den vergangenen Jahren immens zugenommen. War das sogenannte Außenseitertum früher oft auf bestimmte Lebensbereiche beschränkt (Schule, Verein etc.) so ist es jetzt dank Internet und Ganztagsschulen zu einer 24 Stunden Belastung für die betroffenen Kids geworden, ohne die Möglichkeit sich Inseln zum Auftanken und Erholen zu schaffen. Dazu kommt eine Tendenz bei vielen Kindern und Jugendlichen keine oder nur rudimentär Empathie zu empfinden, diese Fähigkeit verkümmert in der Gesellschaft zusehends. (Nicht nur bei den Kindern aber dort potenziert es sich natürlich: Wenn schon die Eltern Schwierigkeiten damit haben, wie sollen sie es an die Kinder weitergeben können usw.)
    Dann kommt natürlich dazu, dass es an vielen Schulen brennt und Lehrerinnen und Lehrer absolut überfordert sind, mit allem was ihnen zusätzlich zur Wissensvermittlung im pädagogischen Rahmen an Aufgaben zugeschoben wird. Da wird möglicherweise erkannt, dass ein Schüler oder eine Schülerin gemobbt, ausgegrenzt und in immer tiefere Verzweiflung getrieben wird, aber es fehlen Zeit, Handwerkszeug und mancherorts auch andere Rahmenbedingungen zu handeln, sich einzumischen, zu reagieren oder besser noch, präventiv tätig zu werden.
    Die Besonderheit zu den ebenfalls weiter oben genannten Waffengesetzen in den USA käme in diesem speziellen Fall noch dazu, eine Tat wie im Buch zu begünstigen, sie ist aber wie einige traurige Beispiele zeigen auch in Deutschland durchaus möglich.
    Jetzt bin ich wieder beim Buch: Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach hervorragend auf einerseits fesselnde und spannende Art, andererseits aber auch sehr feinsinnig und psychologisch von allen Seiten und aus den Perspektiven aller Beteiligter eine schreckliche Bluttat an einer Schule zu rekonstruieren, zu erklären, zu analysieren und zu erzählen.
    Meinem Empfinden nach gab es zwei Schwachpunkte, die im Großen und Ganzen dem Buch nicht allzu sehr schaden, aber mich veranlassen, einen abzuziehen, so dass ich immer noch gute vergebe.
    Stattdessen hätte ich mir eine etwas größere Rolle der Thematik Computerspiele und Musikkonsum, die zwangsweise immer wieder hervorgeholt und in Relation zu Amokläufen gesetzt werden gewünscht, auch wenn es am Rande (Musik) und etwas ausführlicher (Computerspiele) zwar behandelt wird, fände ich das weitaus spannender als die erwähnten Punkte im Spoiler. Dafür hätte ich auch gerne 100 Seiten mehr gelesen.
    Aber wie gesagt, diese Punkte machen für mich nur den Unterschied zwischen einem tollen und einem perfekten Buch aus.
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  • Rezension zu 19 Minuten

    Dieses Buch war ja mein Wichtelbuch und ich muss sagen, dass es mich sehr bewegt hat.
    Nochmals vielen Dank an Änita, die es mir geschenkt hat.
    "Neunzehn Minuten" war mein erstes Buch von Jodi Picoult und sicher nicht mein letztes. Die Autorin schreibt sehr realistisch. Mir hat der Aufbau des Romans sehr gut gefallen. Das Abwechseln der Vergangenheit mit der Gegenwart und was nach dem Amoklauf passiert wurde sehr gut beschrieben und war für mich absolut nachvollziehbar. Auch die "Gefühlswelt" jedes einzelen Protagonisten wurde sehr glaubhaft rübergebracht.
    Ich hatte teilweise sogar vollstes Verständnis für Peter und seine Tat. Auch wenn das natürlich Irrsinn ist, aber es war irgendwie nachvollziehbar. Auch wenn dabei sehr viele Unschuldige ihr Leben lassen mussten.
    Aber es hat halt doch einfach seinen Grund, wenn jemand so austickt.
    Eigentlich hätte ich gestern abend bald ins Bett gemusst, aber ich musste unbedingt noch wissen, wie das Buch endet und hatte somit eine sehr kurze Nacht. Aber das macht ja ein gutes Buch aus, wenn man es nicht mehr aus der Hand legen kann.
    Es wird sicher auch nicht so schnell vergessen werden. Das Buch hallt auf jeden Fall noch nach.
    Von mir gibt es Sterne.
    Allein
    Liebe Grüße
    Rapunzel
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Ausgaben von 19 Minuten

Taschenbuch

Seitenzahl: 480

Hardcover

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 484

19 Minuten in anderen Sprachen

  • Deutsch: 19 Minuten (Details)
  • Englisch: Nineteen Minutes (Details)
  • Polnisch: Dziewietnascie minut (Details)

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