Aufbrechen

Buch von Tsitsi Dangarembga, Ilija Trojanow

Zusammenfassung

Serieninfos zu Aufbrechen

Aufbrechen ist der 1. Band der Afrika bewegt Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 1988. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2018.

Bewertungen

Aufbrechen wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Aufbrechen

    Klappentext/Verlagstext
    Im Rhodesien der 60er-Jahre schildert Tsitsi Dangarembga anrührend den zähen Kampf des Dorfmädchens Tamba um Bildung. Sie beschreibt wie ein armes benachteiligtes Mädchen allmählich dem Stammes - und Dorfleben entschlüpft, um ihren Platz als gebildete Frau einzunehmen. Aber alles hat seinen Preis ... Aufbrechen wurde 2018 von der BBC in die Liste der 100 Bücher aufgenommen, die die Welt verändert haben.
    Die Autorin
    Tsitsi Dangarembga ist Direktorin des Creative Arts of Progress in Africa Trust I Harare. Sie ist Gründerin und Direktorin des International Images Film Festival for Women in Harare und Mitglied der Organisation Women Filmmakers of Zimbabwe.
    "* 14. Februar 1959 in Mutoko, (damals Föderation von Rhodesien und Njassaland, heute Simbabwe) ist eine simbabwische Autorin und Filmemacherin. Sie gilt als bedeutende Regisseurin des jüngeren afrikanischen Kinos und wurde 2020 in die 100-Women-Liste der BBC aufgenommen." (Wikipedia)
    Friedenspreis 2021
    Die Serie
    Nervous Conditions /Aufbrechen (1988)
    The Book of Not / Verleugnen ‎ (2006)
    This Mournable Body / Überleben (2018)
    Ausgaben Band 1
    1991 bei Rowohlt in der Reihe neue frau erschienen
    2019 Orlanda Verlag
    2022 Fischer (erscheint September 2022 )
    Inhalt
    Tambudzai lebt als älteste Tochter mit ihren Eltern und mehreren Geschwistern bei Mutare (früher Umtali) in Rhodesien/heute Simbabwe. Die ehemalige britische Kolonie Rhodesien wurde 1980 unabhängig.
    Der Einstiegsband in Tsitsi Dangarembgas Tambudzai-Trilogie setzt ein mit Tambus Erinnerung an den Tod ihres Bruders Nhamo, der 1968 im Internat einer Missionsschule überraschend verstarb. Nhamos Schule wird von seinem Onkel Babamukuru geleitet, der als ältester Bruder des Vaters zugleich erziehungsberechtigt für seine Nichten und Neffen ist. Der Schulbesuch des einzigen Sohnes hat den Bruder dem Dorfleben entfremdet und das Leben seiner Familie schwerer gemacht, weil seine Arbeitskraft fehlt. Tambu erledigt ihre Arbeiten bisher ohne zu murren, da ihre Mutter sonst mehr arbeiten müsste, und auch die jüngeren Geschwister helfen nach Kräften. Kinder gelten als Arbeitskräfte und Mädchen als Vermögensposten, die früh verheiratet werden wie Tambus Mutter. Nhamo hatte sich kurz vor seinem Tod offenbar seinen Sohnes-Pflichten entzogen, indem er Ferienbesuche in den sehr einfachen Verhältnissen vermied. Durch seinen Tod fehlt einerseits das zukünftige Familienoberhaupt (zu dieser Rolle hätte Nhamos Schulbesuch ihn verpflichtet), Tambuzai kann jedoch auf den Platz des Bruders in der Hierarchie nachrücken. Als sie beschließt, zur Schule zu gehen, zeigt sie schon früh Entschlossenheit.
    Wie Nhamo wird sie von Onkel Babamukuru gefördert und nach streng patriarchalischen Werten erzogen. Der Onkel und seine Frau haben in England studiert (ihre Kinder haben sie begleitet). Beide lehren an der Missionsschule, Maikuru erhält jedoch kein Gehalt. Tambu teilt mit ihrer Cousine Nyasha ein Zimmer und wird durch sie mit der Entfremdung von Babamukurus Kindern gegenüber ihrer Muttersprache Shona und der eigenen Kultur konfrontiert. Eine 14-tägige Weihnachtsfeier mit 24 Personen in Tambus Elternhaus zeigt Strukturen auf, die bis heute die wirtschaftliche Entwicklung afrikanischer Länder und die Emanzipation afrikanischer Frauen behindert haben. Wenn auf offenem Feuer gekocht und Wasser in Gefäßen herangeholt werden muss, bedeutet das einerseits wenig Festlichkeit und endlose Plackerei - für Frauen und Mädchen. Deutlich wird aber auch, dass Babamukuru durch seine Verpflichtung als gebildetes, verdienendes Familienoberhaupt seinen Clan zu unterhalten, selbst auf keinen grünen Zweig kommen kann.
    Die inzwischen erwachsene Tambu erzählt - mit einigen Längen - rückblickend aus den 60er Jahren, als sie circa 15 Jahre alt war und schließlich durch Leistung ein Stipendium für eine weiße, christliche Eliteschule verdiente. Sie erzählt von „vier Frauen … und „unseren“ Männern“. Auffallend fand ich, wie wenig Tambu sich für Beruf und Biografie ihrer Tante interessiert, wie stark Maikuru durch Unterwerfung die Strukturen stützt und dass es insgesamt schwarze Frauen sind, die anderen schwarzen Frauen die größten Steine in den Weg legen.
    Mit Nyasha, die von Gleichaltrigen als hochnäsig abgelehnt wird und offen gegen ihren Vater rebelliert, und Tambu, die sich bisher gehorsam den patriarchalischen Strukturen unterwirft, will Tsitsi Dangarembga nach ihrer Aussage in einem Interview schwarzen und simbabwischen Frauen Identifikationsmöglichkeiten bieten.
    Fazit
    Der 1988 erschienene erste Band der Serie lässt mich mit gemischten Eindrücken zurück, da er durchaus Afrika-Klischees verstärken kann. Als Vorgeschichte, der im Abstand von 18 und weiteren 12 Jahren zwei Bände folgten, zählt er jedoch zu den maßgeblichen Klassikern feministischer afrikanischer Autorinnen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Aufbrechen

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 306

Hardcover

Seitenzahl: 263

Aufbrechen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Aufbrechen (Details)
  • Englisch: Nervous Conditions (Details)

Besitzer des Buches 10

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