Angelica

Buch von Arthur Phillips

Bewertungen

Angelica wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Angelica

    Meine Meinung:
    Eine kleine Verkäuferin heiratet einen Mann aus besseren Kreisen, bekommt nach ein paar Fehlgeburten dann endlich eine Tochter, die jetzt 4 Jahre alt wird. Und irgendwie läuft das ganze Leben aus dem Ruder.
    Der Autor beschreibt hier einen Lebensabschnitt der englischen Familie Barton in der viktorianischen Zeit. Eingeteilt hat er diese Geschichte in 4 Gruppen, oder 4 Akte, wie eine Bühnendarbietung.
    Der 1. Akt schildert die Geschichte von Constance Barton, ihre Wahrnehmung der Ereignisse, als ihre Tochter Angelica aus dem elterlichen Schlafzimmer verbannt wird.
    Im 2. Akt findet die Geschichte von Anne Montague Gehör, eine frühere Schauspielerin, die sich jetzt als beratende Spiritistin sieht.
    Der 3. Akt umfasst die Geschehnisse aus der Sicht von Joseph Barton, der Hausherr und Vater von Angelica.
    Der 4. bzw. Schluß-Akt ist Angelica gewidmet. Ihre Sichtweise bringt Licht in das Dunkel dieses Buches.
    Ich hatte teilweise große Probleme mit dem Schreibstil des Autors, der meines Erachtens ziemlich eigen, aber wahrscheinlich der damaligen Zeit angepasst ist.
    Und auch die blumige Sprache war gewöhnungsbedürftig und manchmal zu viel des Guten.
    Die Thematik selber ist natürlich sehr bewegend und sicher auch in der heutigen Zeit.
    Also ein Buch mit faszinierendem Inhalt, aber nicht so einfach zu lesen.
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  • Rezension zu Angelica

    ANGELICA von Arthur Phillips schlummerte einige Zeit in einem meiner "Lies-mich-Regale" und als ich es dann endlich von dort auf meinen Nachttisch bugsiert hatte.. ..blieb es da auch nicht allzu lang: Es war nämlich unsagbar faszinierend!
    Das viktorianische London. Constance Barton hat nach mehreren Fehlgeburten endlich einer Tochter das Leben geschenkt: Angelica. Constances Gesundheit hat dermaßen gelitten, dass die Ärzte ihr von jeder weiteren Schwangerschaft abraten, da das ihren sicheren Tod bedeuten könne.
    Als Angelica vier Jahre alt ist, quartiert ihr Vater - Constances Ehemann Joseph – sie aus dem elterlichen Schlafzimmer aus und fordert seine ehelichen Rechte bei Constance ein. Damit im Zusammenhang zu stehen scheint eine Reihe unheimlicher Ereignisse – von unerklärlichen Rissen in Möbelstücken bis zu einem blauschimmernden Geist, den Constance dabei beobachtet wie er Angelica heimsucht. Kann die herbeigerufene Anne Montague, die sich in okkulten Fragen auskennt, helfen? Hat Joseph etwas mit den Geschehnissen zu tun? Ist Missbrauch im Spiel? Oder verliert Constance langsam den Verstand?
    Um es gleich vorweg zu sagen: In diesem Buch stehen komplett sinnlose Sätze, wie z.B. die Antwort auf den Satz "Ich frage mich ob ich wahnsinnig bin.":
    "Reden Sie wirres Zeug mit Katzen, die auf Fenstersimsen hocken?"
    - Also, wirklich! Ich habe das mit meinen Katzen diskutiert - und die fanden das auch albern.
    Es ist möglich, dass Ihr währen der Lektüre zu überlegen beginnt, ob Ihr nicht auch nachts die Spiegel verhängen solltet. Als sehr effektvoll hat sich übrigens ein kurzer Wackelkontakt in meinem Lichtschalter im richtigen Moment erwiesen - und dass zur selben Zeit der Wind ums Haus heulte..
    Auf jeden Fall interessant ist die Theorie, dass alle Frauen latent wahnsinnig sind - und nur durch einen Mann der Ausbruch dieses weiblichen Wahnsinns eingedämmt werden kann:
    "Folglich hatten alle Witwen und alte Jungfern auf der ganzen Welt Marotten. Niemand verhinderte, dass ihre Schrulligkeit gnadenlos überall einsickerte." So, so.. Sieh an..
    Und wusstet Ihr Folgendes?:
    "Für jeden Mann, selbst einen verheirateten Mann in geheimen Einverständnis mit seiner Frau, ist eine übermäßige Entleerung von Samenflüssigkeit normalerweise tödlich."
    Tja, meine Damen: Seid Ihr Euch Eurer Verantwortung bewusst? Ich bitte Euch, das in Zukunft zu bedenken, wenn Ihr wieder wolllüstig über so ein armes Kerlchen herfallt!!
    Schön ist auch der Vergleich eines Psychiaters, der befand, dass menstruierende Frauen im Endeffekt eine starke Ähnlichkeit mit Werwölfen aufweisen – und genauso abhängig vom Mond sind.
    Das Buch wimmelt nur so von - im wahrsten Sinne des Wortes viktorianischem Sexismus und Rassismus. Sehr spannend fand ich, dass man die Geschichte erst aus der Sicht Constances, dann Annes, anschließend Josephs liest und ganz zum Schluß Angelicas Sicht auf die Dinge erfährt. Das Ganze ist konzipiert wie ein Bericht an einen Arzt - wer da berichtet erfährt man allerdings erst ziemlich spät - und Ihr dürft am Ende auch nicht erwarten, dass Euch die Lösung auf einem silbernen (oder sonst-wie-gearteten) Tablett serviert wird. Vieles wird hier impliziert und sieht im nächsten Moment schon ganz anders aus - was mir an dem Buch auch besonders gefiel.
    Sexappeal: Im Endeffekt dreht sich hier fast alles - wenn auch in einer naturgemäß sehr verhüllten Art - um Sex und die viktorianische Sichtweise darauf.
    Zusammenfassend lässt sich vielleicht sagen, dass das Buch nur stellenweise gruselig ist, dafür aber auch sehr tragisch - ohne allerdings dass Ihr Taschentücher in Griffnäher bereit halten solltet - und dass vielleicht auch in unseren Leben mit mehr Offenheit einiges verhindert werden kann.
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Ausgaben von Angelica

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

Hardcover

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 320

Hörbuch

Laufzeit: 00:13:00h

Angelica in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 12

Update: