Die rätselhaften Worte
Buch von Reginald Hill, Sonja Schuhmacher, Thomas Wollermann

Titel: Die rätselhaften Worte
Reginald Hill (Autor) , Sonja Schuhmacher (Übersetzer) , Thomas Wollermann (Übersetzer)
Band 19 der Andrew Dalziel und Peter Pascoe-Reihe
Verlag: Knaur Taschenbuchverlag
Format: E-Book
Seitenzahl: 721
ISBN: 9783426414750
Termin: Februar 2012
Aktion
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die rätselhaften Worte
Am Anfang war das Wort. Und das Wort war Mord. Ein Mann ertrinkt, ein anderer verunglückt mit dem Motorrad. Zwei Unfälle, wie es scheint. Doch in zwei Geschichten, die für einen Literaturwettbewerb eingesandt werden, ist alles detailliert beschrieben. Nach dem dritten Todesfall dämmert es dem Kommissarduo Andy Dalziel und Peter Pascoe, dass es sich um einen manischen Serienkiller handeln muss, der offenbar auf Wortspiele und Shakespeare-Zitate fixiert ist.
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Serieninfos zu Die rätselhaften Worte
Die rätselhaften Worte ist der 19. Band der Andrew Dalziel und Peter Pascoe Reihe. Diese umfasst 27 Teile und startete im Jahr 1970. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2009.
Bewertungen
Die rätselhaften Worte wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die rätselhaften Worte
- Tanni
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4. Oktober 2005 um 12:02
Hallo, so, nachdem ich nun das Buch durch habe, möchte ich es hier ausführlich vorstellen mit Beschreibung und meiner persönlichen Meinung dazu.Weiterlesen
Der Spiegel sagt:
Etablierte Koryphäen wie Ruth Rendell, P. D. James oder Donna Leon sehen daneben alt aus.
Buch-Inlet
Am Anfang war das Wort. Und das Wort war Mord.
Ein Mann ertrinkt, ein anderer verunglückt mit dem Motorrad. Zwei Unfälle, wie es scheint. Doch in zwei Geschichten, die für einen Literaturwettbewerb eingesandt werden, ist alles detailliert beschrieben. Nach dem dritten Todesfall dämmert es der Polizei, dass es sich um einen manischen Serienkiller handeln muss, der offenbar auf Wortspiele und Shakespeare-Zitate fixiert ist. Bei so viel Wortgewalt tappt das Kommisarduo Andy Dalziel und Peter Pascoe erst einmal im Dunkeln...
Bis zu diesem Buch haben Dalzie und Pascoe schon zwanzig gemeinsame Fälle gelöst und den eingefleischten Hill-Lesern ist der Schreibstil also längst bekannt und wohl auch beliebt.
Ich jedoch habe mich 300 Seiten lang äusserst schwer getan mit den vulgären Wörtern, den abschätzenden Bemerkungen und den ewigen Übersetzungs- und Schreibfehlern.
Auf Seite 300 angekommen, war für mich eigentlich klar, dass ich das Buch zwar zu Ende lese, aber wohl kein Zweites von Hill mehr lesen werde, weil ich "ficken, vögeln" und "Der Fette, Der Dicke" nicht mehr lesen konnte. Ich war enttäuscht, weil doch die Story sehr gut war und alle anderen Charaktere auch sympathisch waren.
Ich habe das Buch also zu Ende gelesen und bin dann jetzt doch einer ganz anderen Meinung, als auf Seite 300. In der zweiten Hälfte hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt und erkannt, dass der Autor eben mit der Wortwahl und den Redewendungen nur die Protagonisten wiedergab und klar machte, dass es eben manchmal hart zu geht in einer Männerwelt, auf dem Polizeirevier, etc. Vielleicht für mich, die eine sehr bedachte Wortwahl hat, etwas anstössig. Aber ich habe begriffen, dass es eben nur die Realität ist.
Andy Dalziel wird gern im Buch als dicker, schwerfälliger Superintendent erwähnt, der an allem nörgelt und vor dem alle einen heiden Respekt haben. Hat man das Buch aber zu Ende gelesen, dann erkennt man, dass er eben eine Menge Erfahrungen hat, als andere, dass er trotz allem einen guten Kern hat und dass er Recht von Unrecht unterscheiden kann und bei alle dem fair bleibt, wenn auch Streng. Und schwerfällig ist er keineswegs, auch wenn er sehr beleibt beschrieben wird. Alles in allem ein käuziger und doch letztlich sympathischer Ermittler.
Peter Pascoe hat mir sehr gut gefallen, weil er so die menschliche und verständliche Seite rüberbrachte und so das Gegenteil von Dalziel war. Er hatte stets Verständnis für Untergebene, fand stets die richtigen Worte, wenn Dalziel mal wieder über sein Ziel hinaus schoss und konnte auch die Klappe halten, wenn es nötig war. Ein ganz sympathischer Charakter.
Hat Bowler, der junge, frisch von der Akademie kommende Cop, der noch Erfahrungen sammelte und sich beweisen wollte, tat das mit einer offenen Ehrlichkeit und mich Weitblick und Voraussicht. Er ist ein sehr angenehmer und sympathischer Charakter, der wirklich noch jedem Hinweis nachgeht, sei er auch noch so klein. Und er erstarrt nicht in Ehrfurcht vor Dalziel - zumindest bemüht er sich, es nicht zu tun.
Alle anderen Charaktere sind teils sehr sympathisch, angsteinflössend, undurchschaubar und nichtssagend. Sie sorgen in dieser Story dafür, dass man bis zum Schluss überhaupt nicht weiss, mit wem man es wirklich zu tun hat. Sie lassen einen nicht hinter die Fassade gucken.
Die Story um den Wordman ist sehr gut gelungen. Es ist ein langer Weg, vom ersten Dialog/Mord bis zum Letzten und er ist für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Die Dialoge, die der Wordman hinterlässt werden von Profilern psychologisch übersetzt und das sehr gut und verständlich, so dass man mit überlegt. Man erfährt über die Gedankengänge eines solchen Menschen. Auch werden die Zitate und Dialoge des Wordmans, die mitunter von Shakespeare und Heine stammen, immer erklärt. Es wird also nicht mit einem Wortspiel rumgeschmissen und der Leser bekommt den Eindruck er sei unwissend, weil er diese Zitate nicht kennt und die Charaktere im Buch alle so allwissend rüberkommen. Nein, es wird aufgeklärt, wie das Zustande kommt, wo es nachzulesen ist, wer es verfasst hat, etc. Sehr interessant und aufschlussreich und nicht zuletzt hilfreich. Hill gibt dem Leser damit nicht das Gefühl Aussen vor zu sein. Dann die akribischen Ermittlungen. Alle Spuren werden verfolgt und man bekommt von Hill ständig neue Fährten gelegt, die man auch jedesmal sofort verfolgt, auch wenn sie ins Nichts laufen. An Spannung schwer zu überbieten. Es steigert sich von Anfang an und stetig bis zum Ende, ohne Längen, im Gegenteil. Die Protagonisten werden gut erklärt, die Örtlichkeiten perfekt erörtert, die Gedankengänge erstrecht. Einfach alles stimmt an diesem Buch, auch wenn der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte für Hill-Neulinge.
Für mich ist klar, dass ich mir natürlich auch noch weitere Romane von Reginald Hill kaufen werde. Und ich habe gelernt, ein Buch nicht voreilig abzustempeln, obwohl 300 Seiten nicht voreilig sind, möchte man meinen, aber es ist eben hilfreich, ein Buch wirklich zu Ende zu lesen und sich dann ein Urteil zu bilden. Bin froh, dass ich durchgehalten habe. Und die Übersetzungs- und Rechtschreibfehler haben mich dann plötzlich auch nicht mehr gestört. Vielleicht habe ich nur akribisch beim Lesen nach "Aufhängern" gesucht und bin eines besseren belehrt worden.
Wer nun Lust hat auf Reginald Hill, dem wünsche ich viel Spass beim Lesen.
VG Tanni
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Update: 3. Dezember 2024 um 06:28