Als der Tag begann

Buch von Liz Murray, Frauke Brodd

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Als der Tag begann

Oft traurig und doch voller Witz und Lebensmut - eine wahre Geschichte vom Erwachsenwerden und Überleben Liz Murray, aufgewachsen in der Bronx, Eltern drogensüchtig, mit 15 obdachlos, ohne Schulausbildung. Wie schafft sie den Absprung in ein Leben mit Zukunft? Liz Murray erzählt vom Erwachsenwerden, davon, wie sie ihre Eltern verliert und sich mühevoll ein Harvard-Stipendium erarbeitet, mit einer Sprache, die - anrührend und humorvoll zugleich - alles lebendig werden lässt. Schon als kleines Kind weiß Liz Murray, was es heißt, am Existenzminimum zu leben. Armut und Hunger bestimmen den Alltag ihrer Familie. Doch obwohl die Hippie-Eltern drogenabhängig sind, erleben Liz und ihre Schwester Lisa nicht nur Elend und Leid. Im Gegenteil, ihr Vater ist ein schräger, aber liebevoller Mensch, und er bringt seinen Töchtern bei, nicht auf das Geschwätz der Leute zu hören, sondern der Welt kritisch zu begegnen. Die Momente des Glücks sind dennoch kurz. Mit 15 ist Liz obdachlos, schwänzt die Schule und zieht mit anderen Kindern, die auch nirgends hingehören, durch die Straßen. Erst als ihre Mutter an Aids stirbt, wird Liz klar, dass sie so nicht enden will. Mit großer Willenskraft und einem Durchhaltevermögen, das sie selbst erstaunt, schafft sie mit 19 ihren Highschool-Abschluss und macht ihren Weg bis an die Eliteuniversität Harvard.
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Bewertungen

Als der Tag begann wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Als der Tag begann

    Nach der allzu "berauschenden" Vergangenheit der Eltern, lässt sich für das Leben der Familie keine zu großen Fortschritte erwarten, obwohl es anfangs ganz gut aussieht. Die ersten Jahre wächst Liz ohne Vater auf, da dieser eine Gefängnisstrafe abzusitzen hat. In dieser Zeit kümmert sich die Mutter aufopfernd um ihre beiden Mädchen. Doch als der Vater in ihre Wohnung zurückkehrt, geht das meiste Geld der Sozialschecks für Drogen drauf und immer öfter müssen Liz und ihre Schwester Lisa mit leerem Magen zurechtkommen. Während bei Lisa eine, während der Jahre, immer stärkere Rebellion gegen das Verhalten der Eltern auftritt, bemüht sich Liz um deren Liebe. Nicht, dass die Eltern ihre Töchter nicht lieben würden, nein, sie bringen ihnen wirklich ihre ganze Liebe, die sie aufbringen können, entgegen. Doch Liz will ihre ganze Aufmerksamkeit um sie so vielleicht von den Drogen fernzuhalten. Bereits im Grundschulalter merkt sie aber, dass sich ihr Vorhaben als unmöglich herausstellt und so sieht sie sich als Beschützerin, wenn sich die Eltern ihren "Schuss" verpassen, dass ihnen im Rausch nichts zustößt. Im Gegensatz zu Lisa, die regelmäßig zur Schule geht, schwänzt Liz sehr viel und verbringt die Freizeit lieber auf der Straße mit ihren Freunden. Hier wird sie akzeptiert, nicht wie in der Schule, wo sie wegen ihrer schmutzigen Kleidung und ihres Geruchs gehänselt und ausgeschlossen wird, auf der Straße ist sie unter Gleichgesinnten. Der Verfall der Eltern nimmt immer mehr zu, bis die Familie auseinanderbricht und die Mutter zu ihrem neuen Freund zieht. Nach einem Heimaufenthalt, lebt auch Liz dort, aber kurze Zeit später kann sie die Gewaltätigkeiten des Mannes ihrer Mutter gegenüber, deren Alkoholabhängigkeit und körperlichen, sowie seelischen Zerfall, nicht mehr ertragen und entscheidet sich endgültig für ein Leben auf der Straße - bis zu dem Tag, als ihre Mutter stirbt.
    Mit sechzehn Jahren ist Liz Halbwaisin und gänzlich mittellos. Will sie so enden wie ihre geliebte Mutter? Was hat das Leben auf der Straße aus ihr gemacht und was wird aus Liz werden? Soll sie ständig in Abhängigkeit anderer Menschen leben? Nein!!! Langsam, aber sicher begreift Liz, dass es so nicht weitergehen kann. Sie träumt von Unabhängigkeit, einem Dach über dem Kopf, einem warmen Bett und vollen Kühlschrank. Doch ohne vernünftigen Schulabschluss, wird all dies nie erreichbar sein. Liz bewirbt sich an den verschiedensten Highschools, geht wieder regelmäßig zur Schule und schließt diese mit Bestnoten ab. Und ihren größten Traum, ein Studium an der Universität Harvard, erreicht sie durch ein Stipendium.
    Das Buch ließ mich sprachlos zurück! Zum einen die Beschreibungen über das Leben auf der Straße und die Ablehnung oder das Mitleid, das Menschen wie Liz entgegengebracht wird. Doch durch Mitleid bekommen sie auch kein Dach über den Kopf, man muss die Initiative ergreifen und den Menschen helfen. Diese Hilfe findet Liz bei ihren Freunden, die zu ihrer großen Familie werden. Da sie während der Highschool weiter auf der Straße lebt, gewähren ihr diese Unterschlupf und durch verschiedene Jobs spart sich Liz Geld zusammen. Mehr als einmal ist sie versucht wieder zu schwänzen, wenn sie ihre Freunde davon ziehen sieht, aber Liz hat ihr Ziel klar vor Augen und lässt sich durch nichts mehr davon abbringen.
    Ich bewundere diese Frau! Ihren Mut, die Energie und Willenskraft, die nötig ist, sich von ganz unten aufzuraffen und sein Leben neu zu ordnen. Der Drogenmissbrauch ihrer Eltern, deren Verfall sie hautnah miterlebte, war wenigstens ein abschreckendes Beispiel, weshalb nie welche für sie in Frage kamen. Bewundernswert ist ebenso, die Liebe, die sie ihren Eltern ständig entgegenbrachte. Nie verurteilte Liz sie, nie warf sie ihnen ihre Fehler vor, denn sie konnten einfach nicht anders, die Drogen bestimmten ihr Leben. In einem Brief an ihre Mutter, nachdem diese gestorben ist, gibt sich Liz sogar selbst die Schuld dafür, weil sie nicht dagewesen war und sich lieber auf der Straße vergnügt hatte. Von da an wollte die junge Frau alles besser machen, das erreichen, was ihr Ma geraten hat und Liz steckte sich ihre Ziele noch höher - und erreichte sie!
    Ich sehe diese Buch, das Liz' Lebensgeschichte erzählt, zum einen als Apell an die Menschen um sie wachzurütteln und darauf hinzuweisen, wozu der Missbrauch von Drogen führt. Gleichzeitig und vor allem, ist es ein Buch, das Menschen, die in einer ähnlichen Situation stecken, den Mut machen soll, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Alles ist möglich, man muss nur an sich selbst glauben und den inneren Schweinehund überwinden! Auch mich hat das Gelesene motiviert, wozu vor allem zwei Sätze beitrugen:
    […]
    […]
    Es ist ganz egal, in welcher sozialen Situation man sich befindet, es gibt immer einen Grund, sein Leben in die Hand zu nehmen und stetig zu verbessern! Ich ziehe meinen (imaginären) Hut vor Liz Murray, die es geschafft hat und nun durch ihre eigene Agentur mit Seminaren genau das den Menschen zu vermitteln versucht! Ein wahrhaft lesenswertes Buch, durch das man um einige Erfahrungen und Denkweisen reicher wird!
    Vom sprachlichen Aspekt her ist es eher schlicht gehalten. Manchmal verlieren sich plötzlich Zusammenhänge, weil immer wieder etwas aus der Vergangenheit oder der Zukunft in die eigentliche Erzählung eingeschoben wird. Das hat mich ab und zu schon gestört und an ein paar Stellen wurde, meiner Meinung nach, nicht ganz korrekt übersetzt. Dies ist jedoch neben Liz' Lebensgeschichte und der Geschichte zwischen den Zeilen, so nebensächlich, dass ich dafür garantiert keinen Punkt abziehen werde!
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  • Rezension zu Als der Tag begann

    Org. Titel: Breaking Night
    Inhalt (Cover):
    Schon als kleines Kind weiß Liz Murray, was es heißt, am Existenzminimum zu leben. Armut und Hunger bestimmen den Alltag ihrer Familie. Doch obwohl die Hippie-Eltern drogenabhängig sind, erleben Liz und ihre Schwester Lisa nicht nur Elend und Leid. Im Gegenteil, auf eine ganz eigene Art lieben die Eltern ihre Töchter und versuchen ihnen ein Zuhause zu geben. Die Momente des Glücks sind dennoch kurz. Mit fünfzehn ist Liz obdachlos und geht nicht mehr in die Schule. Erst als ihre Mutter an Aids stirbt, wir ihr klar, dass sie so nicht enden will.
    Autorin:
    Liz Murray wird 1980 in der Bronx geboren. Mit fünfzehn ist sie obdachlos, mit sechzehn Halbwaisin. Beim Anblick des Sarges ihrer Mutter wird ihr klar, dass sie nur dieses eine Leben hat, und beschließt, endlich wieder in die Schule zu gehen. Mit neunzehn schafft sie ihren Highschool-Abschluss, wird unter vielen Mitbewerbern für ein Harvard Stipendium der New York Times ausgewählt und absolviert die Universität 2009 erfolgreich. Sie gewinnt mehrere Preise, darunter den Chutzpah-Award. In den USA wurde ihre Lebensgeschichte bereits verfilmt. Liz Murray leitet heute eine Coaching-Agentur in New York.
    Meine Meinung u. Bewertung:
    Jeder Tag ist ein Tag mit Herausforderungen, jeder Tag will bewältigt werden. Leben am Existenzminimum, keine leichte Kindheit für Liz und ihre Schwester. Die Eltern sind stark drogenabhängig, versuchen trotzdem im Bereich ihrer Möglichkeiten den Töchtern ein Zuhause zu bieten, denn sie lieben sie. So erleben die beiden Mädchen viel Elend, Leid und Hunger, aber zeitweise auch Wärme und Zuneigung. Um zu überleben läßt sich Liz einiges einfallen. Bereits als Neunjährige versucht sie Geld für Essen zu verdienen, hilft Kunden an der Tankstelle, steht im Supermarkt an der Kasse und tütet den Leuten das Gekaufte ein. Wer braucht schon die Schule, wo sie sich nur fremd und abgelehnt fühlt. Doch als schließlich die Mutter an Aids stirbt, und Liz auch noch obdachlos wird, denkt sie um. Sie träumt von einer kleinen Wohnung, sauberer Wäsche, einem gefüllten Kühlschrank und ein Platz, der nur ihr gehört. Dazu muß sie wieder zur Schule, versäumtes nachholen, und sich eine Zukunft schaffen. Ohne festen Wohnsitz eine gewaltige Aufgabe, die sie nur mit Hilfe von Freunden und zähem Willen bewältigen kann.
    Liz Lebensgeschichte ist aufrüttelnd, traurig. Erstaunlich dabei ist ihr Verständnis für die Eltern, sie versucht von klein auf zu helfen wo sie kann, aber die Probleme spitzen sich zu. Trotz Hunger und Leid ist das Buch aber nie düster und erdrückend, sondern zeigt eine Menge Lebenshunger. Es macht deutlich wie vieles wir in unserem Alltag als ganz selbstverständlich ansehen, weil wir es nicht anders kennen. Um so mehr bewundere ich Liz Murray, die sich mit enormer Kraft aus diesem Sumpf gezogen hat.
    Natürlich melden sich in mir auch kritische Stimmen. Alles ziemlich aufbereitet. Was wäre gewesen, wenn es die zahlreichen Freunde nicht gegeben hätte oder sie nicht so intelligent wäre? Der Wille allein genügt nicht immer.
    Aber das schmälert den Inhalt des Buches nicht. Es bietet Hoffnung, bezieht den Leser stark mit ein, ist lebendig und manchmal auch unschön beschrieben. Ein beeindruckendes Buch über eine mutige, starke Frau, dem ich gerne gebe sowie meine Empfehlung!
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Bertina Henrichs, Die Schachspielerin
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Ausgaben von Als der Tag begann

Hardcover

Seitenzahl: 480

Taschenbuch

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 481

Besitzer des Buches 16

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